Jetzt möchte ich euch mal wieder für all eure lieben reviews danken! Ich hatte solche Angst, wie ihr das letzte Kapitel aufnehmen würdet und war erfreut über die positive Resonanz. Danke!!!!!

Das folgende Kapitel ist nicht besonders lang, aber ich wollte euch einfach nicht solange warten lassen. Viel Spaß beim lesen

Kapitel 22 Und was jetzt?

Keine halbe Stunde später saß Hermine auf einer Untersuchungsliege im St. Mungos Hospital. Sie hatte gar nicht richtig wahrgenommen, was in den letzten 30 Minuten alles passiert war. Ginny hatte rasch die Kinder mittels Flohpulver zu Mrs. Weasley gebracht und dann war sie gemeinsam mit Hermine ins Hospital appariert. Sie hatte sie in die entsprechende Abteilung geschoben und eine nette ältere Heilerin, die Hermine nur flüchtig vom sehen her kannte, hatte Hermine sofort untersucht.

Irgendwie war Hermine während alle dem mit ihren Gedanken ganz woanders. In ihrem Kopf vollführten ihren Gedanken eine wahre Achterbahnfahrt – rauf und runter. Sie konnte das alles gar nicht richtig erfassen. Wie hatte ihr das nur passieren können? Ausgerechnet ihr, die sonst immer so verlässlich war. Sie spürte Ginnys Hand auf ihrer Schulter und blickte auf. Die ältere Heilerin war verschwunden.

„Sie kommt gleich wieder, sie will nur kurz die Ergebnisse auswerten", sagte Ginny, als sie merkte, wie Hermine fragend umherblickte. „Geht es dir gut?"

Hermine nickte schwach: „Ja, ich bin nur...ein bisschen verwirrt..." stammelte sie und kaute nervös auf ihrer Unterlippe.

„Egal, was kommen wird. Mach dir keine Sorgen Hermine. Bestimmt wird alles gut."

Hermine spürte eine tiefe Dankbarkeit für Ginny, die eine solche gute Freundin war.

Die Heilerin kam wieder in den Raum zurück und Hermine spürte einen Kloß in ihrem Hals aufsteigen. Gleich würde sie es wissen..... Sie merkte, wie ihr Herz vor Nervosität raste.

„Nun, also..."begann die Heilerin langsam und blickte auf den Notizblock in ihrer Hand und dann zu Hermine. „Die Diagnose ist eindeutig Miss Granger. Sie sind schwanger und zwar in der 6. Woche."

Alles in Hermine erstarrt. Sie war also wirklich schwanger? Sie bekam ein Baby? Ein Baby von Harry? Ihr Kopf war plötzlich wie leer gefegt. Was würde jetzt geschehen? Wie sollte das alles vor sich gehen?

Zum erstenmal in ihrem Leben war Hermine vollkommen ratlos. Sie fühlte sich im Augenblick nicht fähig einen sinnvollen Gedanken zu fassen. Sollte sie sich jetzt freuen? Oder sollte sie weinen? Das alles brach so plötzlich und unerwartet über sie herein, dass sie regelrecht unter Schock stand.

„Der Fötus ist gesund und alles ist in Ordnung", fuhr die Heilerin fort und blickte wieder HHH auf ihr Klemmbrett. „Der errechnete Geburtstermin ist der 28.April nächsten Jahres. Aus all den Daten ergibt sich, dass das Datum der Zeugung der 04.August war. ...."

Die Röte kroch Hermines Wangen hinauf, als sie hörte, wie die Heilerin sogar das Datum der Empfängnis vorlas. Es war also wirklich die Nacht gewesen, in der sie sich wieder mit Harry versöhnt hatte. Sie hatte daran gedacht, den Trank einzunehmen, doch die Tage davor mit all ihren Verwirrungen hatten sie vergessen lassen, auf das Datum zu achten.

„Leiden sie unter morgendlicher Übelkeit?"fragte die Heilerin und riss Hermine aus ihren Gedanken.

„Ja", antwortete sie knapp.

„Dann empfehle ich ihnen einmal täglich diesen Trank einzunehmen". Sie reichte ihre eine kleine Philole mit einer gelblichen Flüssigkeit. „Ein Esslöffel davon reicht aus, um die Symptome zu unterdrücken. Ich empfehle außerdem, dass sie pünktlich in vier Wochen zur nächsten Vorsorgeuntersuchung erscheinen. Und noch etwas, ich konnte übrigens jetzt schon magische Fähigkeiten bei dem Kind erkennen. Zwar ist es nicht ungewöhnlich manchmal schon bei Babys magische Kraft zu erkennen. Aber noch nie habe ich die magische Aura, wie ich es nenne, bei einem ungeborenen Kind gespürt, geschweige denn in so einem frühen Stadium der Schwangerschaft."Die Heilerin lief zur Tür, der Fall schien damit für sie abgeschlossen sein. Doch dann drehte sie sich nochmals kurz um. „Oh übrigens, meine Glückwünsche!"Mit diesen Worten verließ sie den Raum.

Hermine blieb wie betäubt zurück. Glückwünsche? Konnte man sie beglückwünschen? Sie blickte verstohlen auf ihren Bauch hinunter, in dem das kleine noch unbekannte Wesen zu wachsen begonnen hatte. Plötzlich durchstörmte sie ein Gefühl der Zuneigung für dieses Baby. Und obwohl alles noch so neu und verworren war, spürte Hermine doch bereits tief in ihrem Herzen, dass sie dieses Kind bereits jetzt liebte.

„Komm ich bring dich nachhause!", sagte Ginny und nahm Hermine bei der Hand.

Ginny war noch eine zeitlang bei Hermine geblieben, aber irgendwann musste sie wieder ihre Kinder abholen. Als sie ging, umarmte sie Hermine und sagte: „Hab keine Angst, alles wird gut Hermine, glaub mir. Und ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst. Ok?"

Auch Hermine umarmte Ginny fest. Sie flüsterte ein leises „Danke", und Ginny verabschiedete sich.

Jetzt stand Hermine vor dem offenen Fenster und starrte in die dunkle Nacht hinaus. Wo war Harry jetzt? Würde er bald zurückkommen? Was würde er zu ihrer Schwangerschaft sagen? Würde er sich freuen? Konnte sie überhaupt eine gute Mutter sein?

Zweifel plagten Hermine. Die Rolle war ungewohnt und neu. Wenn sie doch nur gleich mit Harry hätte sprechen können. Doch sie war dazu verdammt zu warten, bis er wieder zurückkam. Seufzend legte sie sich ins Bett und versuchte einzuschlafen.

Am nächsten Morgen erwachte Hermine, weil etwas leicht in den Finger zwickte. Sie schrak auf und erblickte einen kleinen Waldkauz, der auf ihrem Bett saß und ihr sein Bein entgegenstreckte. Sie hatte in der Nacht das Fenster offengelassen und er war hereingeflattert. Hermine nahm ihm den Brief ab und erkannte Harrys Handschrift.

Nervös rollte sie das Pergament auf.

Liebste Hermine,

du weißt gar nicht, wie sehr du mir fehlst. Ich vermisse dich so sehr. Leider ist es mir nur möglich diesen kurzen Brief zu schicken, da wir gleich wieder aufbrechen. Ich wünscht ihr würde etwas von dir hören, aber auch das geht nicht, denn aus Gründen der Geheimhaltung, darfst du mir nicht antworten.

Unsere Mission läuft sehr erfolgreich und wenn alles gut geht, werde ich in ca. 10 Tagen wieder bei dir sein. Ich hoffe es sehr!

Ich muss jetzt leider aufhören, denn gerade kam das Zeichen zum Aufbruch.

Vergiss eines nicht Hermine: Ich liebe dich!

Dein Harry

Eine Träne rollte langsam an ihrer Wange hinunter: „Ich liebe dich auch Harry!"flüsterte sie leise. „Hoffentlich bist du bald wieder bei mir - oder sollte ich sagen bei uns?"Sie legte eine Hand auf ihren Bauch und drückte Harrys Brief an ihr Herz.