Disclaimer: Zum letzten Mal: Ich bin nicht SIE.
Author's Note: Es tut gut zu sehen, dass alle andern von der Auflösung genauso viel halten wie ich selber -wink- Freut mich auch, dass ihr alle so tapfer durchgehalten und auf das Ende der story gewartet habt -smile-
Naaaa, schaffen wirs auf 100 reviews? Ich bin neugierig :)
Dream: Was Bellatrix im Spiegel gesehen hat, kommt in der nächsten Story raus ("Fixsterne"). Und der Verdacht ist schon mal richtig -g- Also, Elladora war zwar im selben Jahr wie Sander und Alastor und wuste natürlich, dass Alastor Adas Bruder und somit Sevs Onkel ist, aber die genauen Umstände des Todes der Snapes kannte sie nicht. Hatte ich erwähnt, Dumbledores Tochter Marlene ist mit Maggie Potters Cousin verheiratet. Hey, mein Jet-lag kann sich sehen lassen: vom sonnigen Florida ins kühle Deutschland, da wärst Du auch erst mal kapputt. Das Zitat mit der Familienähnlichkeit ist von Severus' Großvater und bezieht sich auf Tom und seine Mutter. Und Elisabeth Grindelwald wurde 1945 von einem Dementor geküsst - hab ich das wirklich nie erwähnt?
Fairy: Danke :) Weißt Du, ursprünglich – vor dem Erscheinen von Band 5 – hatte ich Mundungus Fletcher als Severus' Vormund geplant. Wir wussten nichts über ihn, also konnte ich ihn mir ausmalen, wie ich wollte. Bloß die Figur, als die er sich entpuppt hat, war zu harmlos – und mal ehrlich, Severus würde so jemand auf der Nase rumtanzen, wie es ihm passt. Also wurde es Moody. Betreffs Bellatrix und Voldemort: Wofür gibt es fan fiction? Und ja, es wird sequels geben. 3 Stück, aus der Sicht von Severus, von James und von jemand, der noch nicht geboren ist (das kann ich noch nicht verraten).
Moondrow: Danke!!!
Loony: Ich bin auf die Vampiridee eigentlich eher zufällig gekommen. Der Ausgangspunkt war, wie gesagt, eine etwas andere Interpretation der Szene mit Snapes Eltern, die Harry zufällig mitbekommt. Ich wollte, dass seine Mum die Böse ist – fragt mich nicht warum ;) Ja, das hat mich auch in OotP total fertig gemacht bei dem letzten Gespräch zwischen Harry und Dumbledore, wie gebrochen er da wirkte. Die Sinneswandlung von Severus wird im Epilog angedeutet – aber es wird noch 3 severuszentrierte Geschichten geben, um das dann wirklich alles zu erklären, was da so lief während Voldemorts Herrschaft. Ja, der Titel ist bei Goethe abgekupfert :)
Amelie: Nicht wahr? Meine Schwester und meine Brüder nerven mich zwar auch höllisch manchmal, aber irgendwo sind echt Grenzen, was man mit ihnen machen sollte. Du, das freut mich natürlich, wenn du noch was von mir lesen willst – die beiden andern sind auch recht kurz :) das geht schnell.
Bele: wird beantwortet (wie er umkehrt). Ich bin fest entschlossen, meine ganzen Stories (6 oder 7 sinds igs.) noch vor Erscheinen von Band 6 fertigzuschreiben – sonst kommen wieder tausend Sachen ans Licht, die meine Theorien über den Haufen werfen.
Sepia: Merci :) Klar, war das beabsichtigt ;) Ich sag nicht einfach, der hat recht und der hat unrecht – es ist mehr ein typischer Fall von „dumm gelaufen".
Cara: Nichts zu danken :) WAS FÜR TIPPFEHLER??? lol Wieso ist „entlangblickte"ein Problem? Wenn einem ein Zauberstab ins Gesicht gehalten wird, muss man ihn entlang gucken, um zu sehen, wer ihn hält oder nicht? Ich hätte auch schreiben können "...und Sevs Zauberstab im Gesicht hatte". Ada wollte unsterblich werden oder zumindest so weit als möglich mit der Unsterblichkeit herumspielen - wenn sie dafür untot werden musste, bitte schön. Ich kann mir vorstellen, dass es zeitweise schwer nachzuvollziehen war mit den vielen unterschiedlichen Eindrücken, aber ich musste das alles irgendwie unterbringen lol. Danke fürs Lob!!
Maia: Das war so beabsichtigt – dass man immer schneller liest und Gänsehaut kriegt :) Hab ich nächtens geschrieben, merkt man vielleicht?
Fertig. -beam- Ich kann gar nicht glauben, dass ich das wirkich geschafft hab – genau diese Geschichte zu erzählen, die mir so lang im Kopf rumgespukt ist (in groben Zügen seit Herbst 2001). Nochmal vielen vielen Dank an alle, die mich mit ihren reviews unterstützt haben. IHR SEID SO KLASSE!!! Hier ist der Epilog – und jede Menge Andeutungen auf alles Mögliche, was später noch passiert ;)
Epilog: Der Garten am Meer
Der Seewind peitschte erbarmungslos gegen die Bäume im Garten von Aberforth Dumbledores Haus. Schwere dunkle Wolken hingen über der aufgewühlten See, zu der hin das Grundstück einen kleinen Hang hinunterfiel. Das Haus selbst und der Garten lagen jedoch im Sonnenlicht, was der Szenerie einen auf geradezu magische Weise schönen Anstrich gab.
Marlene McKinnon schlang die Arme um sich selbst, als sie durch die Glasfront des Wintergartens hinausblickte. Cornwall, wo man Ende Oktober noch sonnige Tage erleben konnte, war doch etwas Herrliches, fand sie. Sie liebte das Haus ihres Onkels, das als Hauptquartier des Phönixordens eine gute Figur machte. Tatsächlich war der Orden hier nur einmal vollzählig zusammengetroffen – bei seiner Gründung vor einigen Monaten nämlich – doch die einen oder anderen Mitglieder tummelten sich hier wöchentlich.
Heute nachmittag waren die Jungen jedoch ausgeflogen. Es war der 26. Oktober und in Castle Rock, Devonshire, liefen die Vorbereitungen für eine Überraschungsparty anlässlich des achtzehnten Geburtstags von Lily Evans vermutlich auf vollen Touren. Das arme Mädchen hatte bestimmt einen entsetzlich langen und anstrengenden Arbeitstag hinter sich—aber ihre Freunde wollten unbedingt mit ihr in ihren Geburtstag reinfeiern. Marlene schüttelte den Kopf, während sie der Unterhaltung hinter ihr lauschte.
Ihr Vater und ihr Onkel hockten zusammengesunken in ihren Rattansesseln und labten sich an heißem Tee und Honignüssen. Das Gesprächsthema war sorglos genug für einen Sonntag, entschied sie nach einigem Zuhören. Keine Morde und Totschläge, sondern neuartige Schutzzauber, die vermeiden sollten, dass ihnen noch einmal ein solches Fiasko passierte wie in Wolkenkuckucksheim, wurden diskutiert. Ihrem Vater dauerte es zu lange, bis sie tatsächlich eingesetzt werden konnten, während Aberforth stur darauf beharrte, sie seien noch lange nicht ausreichend getestet.
„Es wird sich doch wohl irgendwo eine Ziege auftreiben lassen, an der du üben kannst, Aberforth." feixte ihr Vater.
„Geht das wieder los!" Marlene hatte ihr Stichwort vernommen. „Jedesmal wenn wir uns sehen, die alte Leier. Wann legt ihr euch endlich erwachsene Gesprächsthemen zu, hm?"
„Sobald du aufhörst, uns wie zwei Tattergreise zu behandeln, die sowieso nicht mehr im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind." konterte Aberforth seelenruhig.
„Genau." pflichtete ihm Albus lebhaft bei.
„Das würde mir wesentlich leichter fallen, wenn ihr mir mal einen Beweis für eure Zurechnungsfähigkeit liefern würdet."
Aberforth runzelte die Stirn. „Tja," meinte er gedehnt, „wenn wir schon so sind, dann wollen wir auch so sein, oder?"
„Dem fehlt jede logische Grundlage, aber wo du recht hast, hast du recht." nickte Albus.
Marlene ergriff augenrollend die Flucht angesichts der geballten Exzentrizität, die in ihrer Familie vorherrschte und trat hinaus in den Garten, der auf so vielen der alten Familienfotos in ihrem Wohnzimmer abgebildet war. Hier hatte Onkel Aberforth ihren neunjährigen Vater auf die Schultern gehoben. Hier war ihre Mutter am frühen Morgen ihres Hochzeitstages spazierengegangen, als Marlenes Vater die Aufnahme von ihr gemacht hatte.
Marlene war froh, dass sie hergekommen war. Es war ihr erster freier Tag in sieben Monaten, doch sie hätte sich keine bessere Art vorstellen können, wie sie ihn verbringen wollte. Sie fühlte sich wach, als sie die frische, gewittergeladene Luft einatmete. Im letzten Sonnenschein wanderten Emmeline Vance und Alastor Moody übers Grün. Marlene unterdrückte ein Lächeln.
Die permanente Gefahr, in der sie alle durch den Krieg schwebten, hatte bei der jungen Generation einen gewissen Trend hervorgebracht: möglichst schnell heiraten und Kinder kriegen, denn morgen konnte bereits alles vorbei sein. Irgendwie schien das carpe diem auch auf die Älteren überzugreifen.
Sie fühlte sich Alastor verbunden. Sie beide hatten dasselbe Problem, dachte Marlene, und konnten zu seiner Lösung nicht wirklich etwas effektives unternehmen. Sie konnten sich nur gegenseitig unterrichten, da sie berufsbedingt zufällig jeder mit dem Sorgenkind des jeweils anderen zu tun hatten.
Durch Alastor erfuhr sie immerhin aus erster Hand, wie es mit der Aurorenausbildung ihrer jüngsten Tochter voranging. So wusste sie, dass Frank Longbottom Elizas Training übernommen hatte, und sie sich offenbar sehr geschickt anstellte. Alastor hatte ihr auch erzählt, dass Barty Crouch, der Leiter des Magischen Strafvollzugs sich sehr beeindruckt von ihrem forschen Geist zeigte. Marlene wusste, warum: Der Mann, der es den Auroren möglich gemacht hatte, die Unverzeihlichen Flüche nach Gutdünken zu gebrauchen, hatte nicht damit gerechnet, dass er dabei ausgerechnet von Albus Dumbledores Enkeltochter Unterstützung finden würde.
Aber Eliza war in vieler Hinsicht anders als der Rest ihrer Familie, darüber musste er sich ebenso im Klaren sein wie Albus und sie selbst. Ihre jüngste Tochter war ihr irgendwie entglitten, ohne dass sie etwas dagegen hatte tun können. Es war nicht nur die Tatsache, dass Eliza unmittelbar nach dem Schulabschluss von zu Hause ausgezogen war und sich mit Remus Lupin und ein paar anderen angehenden Auroren zusammen eine Wohnung in London genommen hatte.
Schwerer wog Elizas Weigerung, sich dem Phönixorden anzuschließen. „Was soll das bringen?" hatte sie ihren Großvater kühl gefragt. „Wir werden Voldemort nicht mit geheimen Treffen zur Strecke bringen, nur im Kampf."
„Wir kämpfen." hatte Albus versichert. „Es gibt aber nun mal noch andere Methoden als deine – und die von Mr. Crouch."
„Zeitverschwendung." hatte Eliza gesagt. Sie hatte jedoch Crouch nichts vom Orden erzählt, da war sich Marlene sicher. Sonst wäre garantiert schon der Teufel losgewesen.
Auch Janet und Gordon, ihre beiden anderen Kinder, waren keine vollwertigen Mitglieder, doch sie standen der Sache auch nicht feindlich oder verächtlich gegenüber. Eliza war... schwierig, dachte Marlene seufzend. Ihren Großvater kam es hart an, dass ausgerechnet seine Lieblingsenkelin, die jüngste, die begabteste, das Ebenbild seiner Elisabeth, ihn zurückstieß.
Aber immerhin, dachte Marlene, herrschte zwischen ihrer Tochter und der Familie kein offener Krieg wie zwischen Alastor und seinem Neffen.
Auch Severus war nach dem Schulabschluss sofort ausgezogen, er hatte sich nicht einmal mehr die Umstände gemacht, in die Nockturngasse zurückzukehren und Alastor das Ergebnis seiner UTZ-Prüfung mitzuteilen. Es war Marlene gewesen, die Alastor davon hatte unterrichten können, dass Severus den Sommer bei den Malfoys in Wiltshire verbrachte, ehe er im Herbst nach Castle Rock zog. Sie wusste es auch nur, weil der britische Zweig der Alchemistengilde an die Mysteriumsabteilung angegliedert war, und Severus und Lily Evans bei ihrer Aufnahme in das Ausbildungsverhältnis mit Nicholas Flamel dort ihre Personalien aufgeben mussten.
Marlene war nicht sicher, was sie von ihm halten sollte. Er machte einen ausgezeichneten Eindruck, klug, fähig und sehr selbstbewusst. Aber das alles ließ sich von Eliza schließlich auch sagen, und Marlene wusste von den Abgründen, die sich auftun würden, wenn man ihrer Tochter lange genug in die kristallblauen Augen blickte, die sie von ihrem Großvater geerbt hatte. Sie wusste nicht, was vorgefallen war zwischen Alastor und seinem Neffen, aber sie erkannte eine Tragödie, wenn sie eine sah.
So waren sie geschlagen, Alastor und sie – die eine mit einer Tochter, die es sich nicht verzeihen konnte, dass sie als einzige das Wolkenkuckucksheim- Massaker überlebt hatte und die Hilfe der Unverzeihlichen Flüche nicht scheute, wenn sie damit die Schuldigen zur Strecke bringen konnte. Und der andere mit einem Neffen und Ziehkind, das sich – wenn man Alastors Vermutungen Glauben schenken konnte – noch zu ganz anderen Scheußlichkeiten hingezogen fühlte. Beweise gab es hierfür wie heutzutage üblich keine.
Trost konnten sie sich gegenseitig nicht spenden. Was hätte sie ihm sagen sollen?
Alastor, Severus liebt dich doch. Es wird ihm einfallen, bevor es zu spät ist.
Unmöglich, das auszusprechen – die Zauberformel, die sie sich selbst zuflüstern mochte in Bezug auf Eliza. Selbst wenn Marlene sich sicher war, dass es stimmte. In einer normalen Situation wären die beiden einfach ein grantiger, uneinsichtiger Alter und ein junger Heißsporn auf Abwegen gewesen. Der Krieg machte aus ihrem gespannten Verhältnis eine Bedrohung für die beide.
Sie seufzte schwer. Heutzutage war jeder für jeden eine Bedrohung, kam es ihr manchmal vor, je näher man sich stand, umso gefährlicher war man füreinander. Urplötzlich musste sie an Alphard Black denken, der vor kurzem gestorben war und an die Prophezeihung, die sie ihm gegenüber 1944 gemacht hatte. Die Chancen standen gut, dass sie sich noch in diesem Krieg erfüllte.
Emmeline winkte zu ihr herüber. Marlene hob die Hand –
– wie es Lily Evans in Devonshire tat, als sie den Hügel zum Strand von Lynton hinunterrannte.
„Ich wusste es!" lachte sie. „Remus hat behauptet, du wärst zu sehr im Stress, aber ich wusste einfach, dass du kommst."
„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag."
„Danke. Komm, lass uns reingehen!"
Eliza wirkte erschöpft – wie ein Auror, der einen langen Arbeitstag gehabt hat und von den Jungs noch auf eine Überraschungsparty bestellt wird, dachte Lily kopfschütteln, während sie ihre Freundin der sehr gemischten Gesellschaft im Elpentrötsch (dem magischen Pub an der Straße nach Lynton) zuführte.
Es war ein Risiko gewesen, ihre und Severus' sehr unterschiedliche Bekanntenkreise beide einzuladen. Die Aussicht, nicht nur Severus, sondern auch noch Bellatrix und ihre Clique aushalten zu müssen, hatte Lily nicht gerade erfreut, aber bei Sirius hatte die Vorstellung einen derartigen Horror ausgelöst, dass er auf die Idee verfallen war, eine Überraschungsparty für Lily schon in der Nacht zum 27. zu geben.
Pech war nur, dass die Gegenseite die gleiche brilliante Idee gehabt hatte.
„Wundervoll, Black," hatte Severus gehöhnt. „Du hast dich mit deiner Familie wieder ausgesöhnt und jetzt habt ihr gemeinsam ein Fest für uns organisiert oder seh ich das verkehrt?"
Sirius war so beschäftigt, seinem Bruder und seinen Cousinen finstere Blicke zuzuwerfen, dass er das gar nicht mitbekam. James fuhr an seiner statt aus der Haut.
„Es ist eine Menge Gesindel unterwegs heute nacht, was sollen wir da machen?"
„Guckt von mir aus in den Mond."
James und Sirius schauten so ungehalten aus der Wäsche, als sei „in den Mond gucken" der geschmackloseste Kommentar, mit dem sie je konfrontiert worden wären. Aber Remus meinte ganz ruhig: „Wir sollten das Beste daraus machen und unsere zukünftigen Askabaninsassen ein wenig genauer unter die Lupe nehmen."
„Oh, Aurorenwitze." erwiderte Severus. „Dann will ich mal mein Hirn nach einer cleveren Entgegnung abfragen. Wie wär's mit: Beiß mich?"
Dies bewirkte aus irgendwelchen Gründen, dass Remus sich heftig an seinem Butterbier verschluckte. Lily hatte das dumpfe Gefühl, dieser Unterhaltung nicht richtig folgen zu können. Die autoritäre Gegenwart der Flamels verhinderte glücklicherweise Mord und Totschlag. Und das war gut so, bei der Menge unerfreulicher Besucher, die diese Party hatte.
Als sie auf das Pub zugingen, kamen sie an Severus' Freunden vorbei, die draußen einen großen Tisch belagerten und aus vollem Hals über etwas lachten, was Lucius Malfoy gerade zum besten gab. Evan Rosiers fröhliche braune Augen waren auf die zierliche, elfenhafte Florence Wilkes gerichtet, die er auf seinen Knien balancierte. Bellatrix Black, teuflisch schön in ihrem rotschwarzen Samtkleid, ein Handgelenk lässig auf Rodolphus Lestranges Schulter gelegt, unterhielt sich über den Tisch hinweg mit ihrem Schwager.
Eliza stierte ihre zukünftige Klientel finster an. „Na, toll." Lily ergriff ihre Hand und zog sie zum Eingang. Drinnen hielt sich die akzeptable Gesellschaft auf, zu der auch ein großer Teil ihrer ehemaligen Lehrer gehörte. Es sah es sehr danach aus, als sei das andere Geburtstagskind gerade dabei zugange, Professor Prewett zu foppen, wobei Lily sich fragte, wer den genialen Einfall gehabt hatte, diese Kotzpille einzuladen. Flitwick und Sprout störten sie nicht weiter, aber sie hätte gern McGonagall anstelle von Prewett hier gehabt.
„Ich würde das gar nicht zulassen," verkündete Prewett gerade in seiner üblichen aufgeblasenen Art. „Warum soll jemandem diese Ausbildung als Alchemist zuteil werden, bevor er einen sinnvollen Beitrag zur magischen Gemeinschaft geleistet hat?"
Und manche leisten nicht so sinnvolle Beiträge, ohne dass sie je als Alchemist in Betracht kämen, dachte Lily säuerlich.
„Wenn ich Ihren Job hätte, dann würd ich mich aufhängen." meinte Severus scheißfreundlich. Seine Hand fiel wohlwollend auf die Schulter seines alten Zaubertränkelehrers. „Behalten Sie Platz, ich seh mal, ob ich nicht irgendwo ein Seil für Sie auftreiben kann."
Lily zwang sich, ihre Lass-den-Quatsch-Miene aufzusetzen, als er, diverse Gläser Butterbier, die vermutlich für die Bande draußen gedacht waren, balancierend, auf sie zukam. Sein Blick ging jedoch an ihr vorbei. Und heftete sich an Eliza fest, die dabei war, die Bänder an ihrem Hut zu lösen, um ihn abzunehmen, und mitten in der Bewegung innehielt.
Sie mussten seitlich durch den schmalen Eingang treten, wenn sie ihn beide gleichzeitig passieren wollten – das heißt, wenn sie sich weiter anstarren wollten. Für einen Moment standen sie sich gegenüber, Blicke verschränkt und so sollten sie sich in Lilys Gedächtnis festsetzen: Licht und Schatten. Bild und Gegenbild.
„Du hättest ihm ruhig gratulieren können," zog Lily ihre Freundin auf. „Immerhin ist es auch sein Geburtstag."
„Achja, ihr habt am selben Tag. Hatte ich total vergessen."
Die Jungs strahlten zu ihnen auf, als sie sich näherten. James breitete die Arme aus, in die Lily sich bereitwillig niederließ. Eliza ließ sich von Sirius auf die Bank herunterziehen und von Peter ein Butterbier in die Hand drücken. Den Kopf an die Schulter ihres Verlobten gelehnt, dachte Lily über die Ironie der Tatsache nach, dass der schönste und friedlichste Geburtstag, den sie seit Jahren gehabt hatte, in der unmittelbaren Gegenwart des Feindes gefeiert wurde.
Es sah nicht aus, als ob der Krieg bald zuendeginge und sie hatten keine Ahnung, was ihnen in den kommenden Jahren noch bevorstand. Lily hätte manchmal viel für die Sehergabe gegeben, um auf Wunsch ergründen zu können, was kommen würde.
Doch vielleicht war es besser, sie wussten es nicht.
