An fitsch und Kingsley: Ja, es geht schnell weiter, aber diese FF wird wahrscheinlich nicht ganz soo oft aktualisiert und hat weniger lange Kapitel, da ich sie nur so nebenbei schreibe. Meine ‚Haupt-FF' ist immer noch ‚Das verflixte siebte Jahr' und danach kommt noch eine andere, zu der ich den Prolog auch schon habe. Aber drei angefangene FFs sind etwas viel.

An Romi: Ja, wir wissen, wo sie es herhat, aber ich werde mich ansonsten nicht unbedingt an meine anderen beiden James-Lily-FFs halten, sonst würde es langweilig werden. Allerdings glaube ich, dass ich zumindest die Charaktere, Geburtstage, etc. beibehalte, sonst komme ich durcheinander.

Vor Hogwarts

Harry hob den ersten Packen Bilder aus dem Kästchen. Es waren Muggelfotos, was hieß, dass sie sich nicht bewegten. Das Oberste zeigte ein kleines Baby, welches den Fotographen mit großen, grünen Augen ansah. Es war blass und klein, sah irgendwie schwächlich aus. „Lily hat mal gesagt, dass sie als Baby schwer krank war und beinahe gestorben wäre. Irgendeine tödliche Muggelkrankheit, die sie, aus, für die Ärzte, nicht ersichtlichen Gründen, unbeschadet überlebt hat. Aber hey, Zauberer sterben nun mal nicht so einfach an irgendwelchen Krankheiten, wie Muggel", erklärte Sirius und Remus fügte hinzu: „Blass war sie aber ihr ganzes Leben hindurch. Für Außenstehende sah Lily immer krank aus, was wohl auch noch am Kontrast zu ihren Haaren gelegen hat. Wenn sie mal richtig krank war, dann sah sie aus wie eine Wasserleiche." Harry musste grinsen.

Das nächste Bild zeigte ein Kleinkind von etwa drei Jahren, daneben ein siebenjähriges Mädchen. Die Kleine hatte zwei feuerrote Zöpfe und grinste den Fotographen fröhlich an. Das ältere Mädchen wirkte missmutig. Ihre blonden Haare reichten bis auf die Schultern und sie war ziemlich dünn. Harry sah seine siebenjährige Tante an. Sie hielt ihre Schwester zwar an der Hand, aber es war deutlich, dass sie sich irgendwo hin wünscht, nur nicht an Lilys Seite. „Hat Petunia meine Mutter damals schon so gehasst?", fragte er. Sirius nickte: „Laut Lily konnte deine Tante sie nie ausstehen. Die beiden müssen sehr verschieden gewesen sein. Ich selber habe Petunia nur ein einziges Mal gesehen, als James und ich Lily aus dem Ligusterweg ‚befreit' haben." „Befreit?", fragte Harry irritiert. „Später, wir wollen ja chronologisch vorgehen", winkte Sirius grinsend ab.

Harry schob das Bild nach hinten und sah sich das nächste an. Auf diesem war seine Mutter sechs Jahre, ihre, immer noch feuerroten, Haare waren geflochten und die grünen Augen strahlten ihn voller Vorfreude an. In der Hand hielt sie eine Schultüte mit kleinen Pferdchen drauf. Neben ihr stand ein kleines, etwas pummeliges, blondes Mädchen mit einer runden Brille. Sirius deutete auf Lilys Haare: „Als sie klein war, hatte sie Haare wie die Weasleys, wie du ja siehst, aber mit der Zeit sind sie abgedunkelt. Im siebten Schuljahr war es dann dunkelrot… blutrot. Das Mädel da ist eine von ihren Muggelfreundinnen. Sie hat uns mal von ihnen erzählt und Lily hat sie James, Remus und mir vorgestellt, aber ich habe vergessen, wer das da ist…" „Gina hieß sie. War eher schüchtern, aber ganz nett", unterbrach Remus ihn.

Wieder nahm Harry ein neues Bild. Es zeigte zwei Mädchen, die in einem See badeten. Die eine war unfehlbar eine achtjährige Lily, die andere hatte dunkelbraune Locken und war einige Zentimeter größer, als Harrys Mutter. Beide blitzen den Betrachter schelmisch an. „Mariam", erklärte Remus, „Lilys andere Muggelfreundin. Ziemlich frech und vorlaut. Benannt nach irgendeiner Maid aus einer Geschichte. Robin Hood oder so. Kennst du?" Harry nickte. Die Bilder kamen ihm vor wie ein Schatz. Sie hatten seiner Mutter gehört, sie zeigten ihm Lilys Kindheit bei den Muggeln.

Auf dem nächsten Bild war Lily zusammen mit ihren beiden Freundinnen zu sehen. Gina und Mariam. Die drei schienen nicht gemerkt zu haben, dass jemand sie fotografierte. Mariam und Lily hatten sich auf Gina gestürzt und kitzelten die Kleinere durch. Harry musste grinsen, als er das Bild sah. Fast konnte er die fröhliche, ausgelassene Stimmung spüren. Die Mädchen mussten so um die zehn Jahre alt sein. Diesmal schwiegen Sirius und Remus, denn zu dem Bild gab es wenig zu sagen. Allerdings fiel Harry auf, dass Lilys Haar tatsächlich bereits dunkler schien, als bei ihrer Einschulung. Das musste er Ginny erzählen, immerhin hoffte die immer noch, dass ihre Haare eines Tages abdunkeln würden.

Harry griff nach dem Bild dahinter und es zeigte seine Mutter auf einem schwarzen Pferd. „Sie ist geritten?", fragte Harry etwas überrascht. Sirius antwortete: „Ja, anscheinend ihre ganze Kindheit hindurch und in allen Ferien, außer den Letzten. Lily selbst hat darauf auch ihr gutes Gleichgewicht auf dem Besen zurückgeführt. Irgendein Slytherin hat ihren Besen bei einem Spiel mal mit demselben Fluch belegt, wie Quirrell deinen im ersten Schuljahr. Lily hat sich tatsächlich die ganze Zeit oben gehalten und hinterher war ihr einziger Kommentar: ‚Gegen die Bockerei von Bronco war das nicht wirklich schwer auszusitzen.' Bronco war ihr Pferd, der Rappe da. Wurde verkauft, als ihre Eltern starben." „Sie hat Quidditch gespielt?", fragte Harry weiter, noch überraschter als eben. Diesmal antwortete Remus: „Ja, als Sucherin. Hat in ihrem fünften Jahr angefangen, das Jahr, in dem dein Vater Kapitän wurde. Eigentlich kein Wunder, dass er ausgerechnet Lily ausgesucht hat. Ich meine, er hätte es wohl auch getan, wenn sie schrecklich geflogen wäre. Sie war aber gut, wirklich gut. Fast so gut wie du!" Er grinste Harry an und Sirius fuhr fort: „Eher ein Wunder, dass Lily bereit war unter James Führung zu spielen. Immerhin hat sie ihn damals noch gehasst. Dass dein Vater Jäger war, wusstest du? Ich übrigens auch." „Jaja, Potter und Black, das Dream Team", zog Remus ihn auf und während Sirius ihn drohend ansah, nahm Harry das vorletzte Bild von diesem Stapel.

Es zeigte wieder Lily und Petunia. Petunia musste ungefähr fünfzehn sein und Lily elf. Der Abscheu in Petunias Augen war deutlich sichtbar und bei Lily sah man etwas wie herablassende Genervtheit. Beide bemühten sich krampfhaft, Körperkontakt zu vermeiden und das Lächeln war dermaßen gezwungen und hasserfüllt, dass Harry schauderte. Er hatte gewusste, das Petunia Lily hasste und dass die diesen Hass auch erwidert hatte, aber so schlimm hätte er sich das nicht vorgestellt. „Wieso hat sie es aufgehoben? Immerhin muss sie Petunia gehasst haben", murmelte Harry, mehr zu sich selbst, doch Remus antwortete: „Das ist, wie Lily einmal gesagt hatte, dass letzte Bild, welches sie und Petunia zusammen zeigt. Eine Woche später wurde Lily elf und der Brief aus Hogwarts kam. Danach hat deine Tante sich geweigert, sich mit deiner Mutter ablichten zu lassen. Und ja, Lily hat Petunia gehasst, fast sosehr wie Petunia sie. Am schlimmsten war es, nachdem ihre Eltern tot waren und Lily die letzten Sommerferien bei Petunia und Vernon verbringen musste, weil ihre Schwester plötzlich ihr Vormund war."

Auf dem letzten Bild war eine lächelnde Lily zu sehen, kaum älter als auf dem Vorherigen. Sie trug ihre Hogwartsuniform, dass Haar offen über die Schultern. Sie schien sich auf irgendetwas zu freuen und das Foto sah aus, als hätte sie dafür posiert. Den Zauberstab hielt sie in der rechten Hand, ein Buch in der linken und der Kessel stand zu ihren Füßen. Daneben eine graue Katze und auf der Schulter seiner Mutter sah Harry einen Steinkauz. „Die Katze hieß Adsartha und die Eule Lhiannon. Ada hatte Lily schon vor Hogwarts, deshalb durfte sie ausnahmsweise zwei Tiere mitbringen. Lhia haben ihre Eltern ihr zur Einschulung geschenkt. Lily hat ziemlich an den beiden gehangen", erklärte Sirius. Harry lächelte und wandte sich dem nächsten Packen Fotos zu. Zaubererfotos diesmal.