Disclaimer: Manche Dinge sind unabänderlich, das Urheberrecht Tolkiens gehört noch ein paar Jahrzehnte dazu.
A/N: Und wenn immer noch Schreibfehler drin sind, Beschwerden bitte zu Amélie, die hier den Fehler-Findel gemacht hat und der ich danke.
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Kapitel 9: Rätsel
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Er schlief schon eine ganze Weile nicht mehr. Wach, aber noch etwas benommen, hatte er flach dagelegen und in sich selbst hineingehört, um den Zustand seiner Verletzungen zu prüfen. Die rasenden Schmerzen in seinem gebrochenen Unterarm waren einfach nicht mehr da. Nur ein starker Druck, der ihm zumindest bewies, dass er dieses grauenhafte Erlebnis am Felsen nicht einfach nur geträumt hatte.
Langsam verging die Benommenheit. Thranduil richtete sich auf und stopfte sich eines der vielen Seidenkissen in den Rücken, um entspannt sitzen zu können. Er betrachtete nachdenklich seinen rechten Unterarm im schwachen Licht einiger weniger Kerzen, die den großen Raum in Inseln von Licht und Schatten unterteilten. Jemand hatte einen der ledernen, mit Silberplatten verzierten Armschoner darum gelegt und die Schnallen sehr fest angezogen. Die Brüche mochten geheilt sein, doch die Knochen waren noch schwach und sehr empfindlich in ihrer Verbindung. Der Schoner gab Halt, besseren als jede Schiene.
Thranduil nickte zufrieden. Das perfekte Werk einer großartigen Heilerin, er hatte nichts anderes erwartet. Auch von den unangenehmen Schnittwunden auf seinen Handflächen waren nicht mehr als dünne, rote Striche geblieben, die bald verblasst sein würden. Die gleiche gute Arbeit.
Sein Blick glitt zu der zusammengekauerten Gestalt in dem tiefen Sessel neben seinem Bett. Irgendetwas trieb diese Elbin immer wieder, sich Sitzmöbel zum Schlafen auszusuchen. Sie war exzentrisch, aber das kannte er schließlich schon. Mit einem leichten Stirnrunzeln registrierte er die Anzeichen von Erschöpfung auf den vertrauten Zügen. Wenn er den Zustand seiner Verletzungen abwog, hatte sie – wieder einmal – des Guten zuviel gegeben.
Außerdem hatte sie ihn gegen seinen ausdrücklichen Befehl ins Reich der Träume geschickt. Er erinnerte sich, mit einem ‚Untersteh dich' auf den Lippen weggedämmert zu sein. Er hoffte für Varya, dass seitdem nur einige Stunden vergangen waren und nicht ein ganzer Tag. Nach dem, was mit der Barke passiert war, wäre es nicht gut, längere Zeit außer Gefecht gewesen zu sein.
Geräuschlos stand er auf und zog sich an. Einen Moment stand er dann vor dem Sessel und überlegte, ob er sie lieber auf das bequeme Bett legen sollte, entschied sich aber dagegen. Zum einen traute er seinem Arm noch nicht ganz und zum anderen bestand die Gefahr, dass sie erwachte. Die Ithildrim war schon so sehr schwer zu kontrollieren, wenn sie besorgt war, hatte er wohl kaum eine Chance.
Thranduil nahm mit Genugtuung zur Kenntnis, dass der Gang vor den Gemächern schwer bewacht wurde. Langsam trat er zu Forlos und die beiden Elben maßen sich einen Moment mit ruhigen Blicken.
„Mein Leben lag in Eurer Hand."
Forlos' Miene war undurchdringlich. „Das lag es."
„Und es war dort sicher geborgen."
Der Hauptmann neigte leicht den Kopf. „So wird es immer sein, mein König."
„Ein treuer und tapferer Freund wachte über mich", sagte Thranduil langsam. „Ich danke Euch, Forlos."
„Ich danke, ein Freund genannt zu werden", erwiderte der Hauptmann mit einem verräterischen Schwanken in der Stimme.
Thranduil lächelte. Mehr der Gefühlsäußerungen konnte er von dem Rhûna nicht erwarten. „Wie geht es Lord Glorfindel?"
„Frag mich doch selbst", ertönte eine Stimme hinter ihm. Der Vanya war ohne ein Geräusch aus seinem Gemach getreten. Sein Verhalten war wie immer katzengleich, auch wenn er reichlich verschlafen wirkte und unter der nur lose zusammen gebundenen Robe aus eisblauer Seide die festen Verbände um seinen Brustkorb zu erkennen waren. „Um deine Frage zu beantworten: es geht mir gut und du schuldest mir einen wirklich außergewöhnlichen Ring."
„Den sollst du haben", schmunzelte Thranduil. „Noloin wird sich freuen."
„Der Zwerg war auf dem Steg", erklärte Forlos. „Er kam als einer der ersten und half, die Barke wieder ans Ufer zu ziehen."
„Du hast also einen Platz im Herzen eines Zwergs", spottete Glorfindel gutmütig.
„Eher in seinem Geldbeutel." Thranduil schüttelte leicht den Kopf. Ihn verband mehr mit Noloin, als die meisten wussten. Dinge, die Worte wie diese noch boshafter machten, als sie eigentlich gemeint waren. „Den Spott hat er nicht verdient, wahrlich nicht. Noloin ist unbestechlich und ehrlich. Manchmal ehrlich bis zur Beleidigung."
„Ich hatte auch nicht beabsichtigt, ihn mit dem Angriff auf die Barke in Verbindung zu bringen", sagte Forlos. „Er hätte davon keinen Gewinn."
„Nein", bestätigte Thranduil und lehnte sich nachdenklich mit dem Rücken an eine der tiefen Fensterbänke. „Der Angriff verkürzt unseren Aufenthalt hier. Weniger Zeit also, Gold in seinem Geschäft zu lassen."
„Du solltest die Barke runter auf den Celduin bringen lassen", schlug Glorfindel ruhig vor. „Die Männer im Hebewerk werden zwar Blut und Wasser schwitzen, aber je eher sie dort abfahrbereit ist, desto besser."
„Nicht nur die Männer im Hebewerk", knurrte Thranduil. „Sie ist gerade der Zerstörung entronnen und nun setze ich sie einem neuen Risiko aus. Es fragt sich, wofür das alles?"
„Man wollte dich eindeutig davon abhalten, sie zu benutzen." Glorfindel wollte sich neben ihm ebenfalls an die Brüstung lehnen, zuckte aber gequält zurück. „Mein Rücken muss aussehen wie eine Landkarte."
„Soll ich Varya bitten…"
Der Vanya schüttelte den Kopf. „Kein Bedarf, mein Freund. Ihre Art zu heilen ist mir zu heftig."
„Sie wirkt", widersprach Thranduil grinsend.
„Außerdem ist sie in der Lage, völlig schmerzfrei zu heilen, wenn sie es will", verriet Forlos mit mühsam unterdrückter Schadenfreude. „Kommt aber selten vor."
Thranduil sparte sich einen Kommentar. Seine Gedanken kreisten wieder um die Barke. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es etwas mit den Handelsunterbrechungen in den Osten zu tun hat. Ah, ich wünschte, wir hätten unsere Söhne nicht dorthin reisen lassen."
„Wären sie im Süden, gäbe es Handelsunterbrechungen in dieser Richtung", wehrte Glorfindel ab. „Mach dir nichts vor, Thranduil. Egal welche Himmelsrichtung, sie sind immer mittendrin."
Sie versanken alle drei für eine Weile in Schweigen, das schließlich von Glorfindel gebrochen wurde.
„Warum ist es hier eigentlich so ruhig? Ferlong wollte doch dieses Fest geben mit den Tänzerinnen."
„Es wurde abgesagt", berichtete Forlos. „Der Bürgermeister ist ein nervliches Wrack. Zwei beinahe tote Elbenfürsten waren zuviel für ihn. Offenbar wird es nachgeholt, wenn Ihr wieder in der Lage seid, daran teilzunehmen."
„Das Licht am Horizont", freute sich Glorfindel. „Wenn ich diese biegsamen Geschöpfe verpasst hätte, wäre ich ernstlich wütend auf dich gewesen, Thranduil."
„Gib nicht so an, Glorfindel. Du kannst dich kaum bewegen, ein Dutzend Tänzerinnen würde dich ins Grab bringen. Was rede ich, eine reicht schon." Thranduil unterdrückte ein Lächeln. Allein Glorfindels Gesichtsausdruck war schon nicht geeignet für Elben unter hundert Jahren.
„Waldelb, wer hat denn behauptet, dass ICH mich dabei bewegen würde? Du scheinst keinerlei Vorstellungskraft zu haben."
Ein Irrtum, befand Thranduil, denn seine Vorstellungskraft schlug gerade gefährliche Richtungen ein. Varya war zum Glück kein Noldo und konnte seine Gedanken nicht lesen. Sie wäre augenblicklich aus dem Schlaf geschreckt.
Noch ein Irrtum, denn die Heilerin der Rhûna schlief nicht mehr, wie die auffliegende Tür seines Gemachs im nächsten Moment bewies. Varya stand wie ein Rachegeist, wenn auch nur ein sehr kleiner, auf der Schwelle.
„Du!" rief sie erbost, dann glitt ihr Blick zu Glorfindel. „Und du auch! Ihr seid eine größere Plage als eine Horde Orks! Einige Stunden Schlaf reichen nicht, nach dem, was ihr beide an diesem verdammten Wasserfall veranstaltet habt."
„Du übertreibst", erklärte Thranduil von oben herab, wohlwissend welchen Fehler er damit beging. Irgendwie war ihm jetzt danach. Einen Bootsunfall zu überleben, brachte seine Lebensgeister zum Tanzen. Da genoss er es sogar, Varya in einen ihrer Tobsuchtsanfälle zu treiben.
Varya schnappte sichtbar nach Luft. „Das Problem mit euch Elben aus dem 1. Zeitalter ist, dass ihr euch für unsterblich haltet. Das gilt auch für die, die von Valinor aus erst wieder eingewandert oder bereits wiedergeboren sind."
Thranduil und Glorfindel sahen sich an. Es war recht schwer, ernst zu bleiben.
„Es mag dir entgangen sein", begann Thranduil dann mühsam um eine ernste Miene ringend. „Varya, wir sind tatsächlich unsterblich."
„Nein, seid ihr nicht!" schnappte sie zornbebend. „Ein paar polierte Planken und etwas Wasser hätten euch beide wie nichts töten können."
Forlos hüstelte zwar und Thranduil glaubte zumindest, leichte Zustimmung darin erkennen zu können, aber zumindest versagte sich der Hauptmann jedwede Parteinahme.
„Sie ist deine Heilerin", raunte Glorfindel kaum hörbar. Am Rande eines Lachanfalls schob er Thranduil in ihre Richtung. „Sieh zu, dass sie nicht auch noch Elrond alarmiert."
Seufzend folgte Thranduil der wutschnaubenden Ithildrim, die mit einer herrischen Geste in seinem Gemach verschwunden war. Er schloss die Tür von innen und lehnte sich dagegen. Sie konnte sich sehr lange aufregen. Das Problem mit den Erstgeborenen des Dritten Zeitalters war wahrscheinlich, dass sie noch zuviel Energie hatten, um sie auf Nebensächlichkeiten zu verschwenden. Zumindest eine Strategie hatte er in den vergangenen Wochen schon dagegen gefunden.
„Du gehörst ins Bett!" erklärte sie kategorisch.
Thranduils Blick glitt von ihr zu besagtem Möbelstück und wieder zurück. Der Gedanke hatte einiges für sich und entsprach genau dem, was er sich vorgenommen hatte. Glorfindel hätte nicht von den Tänzerinnen anfangen sollen.
Varya hatte ihn mit wachsender Irritation beobachtet. Ihre Wut war urplötzlich verraucht. „Sag mir, dass du jetzt nicht das denkst, von dem ich annehme, dass du es gerade denkst."
Er stieß sich von der Tür ab und ging langsam auf sie zu. „Lirimaer, ich schätze, ich denke exakt das, was du gerade annimmst, was ich denke."
„Dein Arm und deine Hände sind noch nicht einmal richtig verheilt", wandte sie irritiert ein.
„Dann sollten wir uns etwas einfallen lassen."
Ihr nachdenklicher Gesichtsausdruck war der halbe Sieg. Varyas unbeschreibliche Neugierde war wenigstens jetzt eine Eigenschaft, die Thranduil außerordentlich begrüßte.
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„Lasst Euch auf keinen Fall von ihren Krallen erwischen!" schrie Galen. „Sie sondern ein Sekret aus, das sofort zu den übelsten Entzündungen führt."
Legolas zog den letzten der Pfeile aus seinem Köcher und legte auf den vorderen dieser riesigen, grauschwarzen Bären an. Galen war wirklich sonnig. Keiner hatte vorgehabt, sich von diesen handlangen, messerscharfen Krallen aufschlitzen zu lassen. Auch ohne ein zusätzliches Sekret würde eine Begegnung damit verheerend enden. Der Pfeil fand seinen Weg in den Schädel des riesigen Pelztieres, das sich zum Glück noch immer nicht wieder auf seine Vorderbeine erhoben hatte. Einen sonderlichen Effekt erzielte er mit dem Treffer genauso wenig, wie mit denen davor. Hatten diese Kreaturen überhaupt ein Gehirn?
Er wünschte, er hätte ein Auge getroffen, doch davon abgesehen, dass diese erstaunlich klein und tief im Schädel verborgen waren, bewegte sich das Tier dauernd hin und her. Es schien sich nicht entscheiden zu können, auf wen es sich nun als ersten stürzen sollte. Galen und Elladan sprangen vor ihm herum und versuchten verzweifelt zu verhindern, dass es den Weg in die Quellstadt hinein fand. Es würde von dort bald Unterstützung kommen, doch manchmal waren wenige Minuten so lang wie eine Ewigkeit.
Estel und Elrohir kümmerten sich mehr schlecht als recht um den zweiten, etwas kleineren Ambara. Estel spielte den Lockvogel und rannte die ganze Zeit schreiend im Zickzack vor dem tonnenschweren Monster hin und her, während Elrohir immer wieder versuchte, es mit seinem Schwert an der Seite zu erwischen. Noch zeigten auch seine Attacken wenig Effekt.
Legolas hatte sich bislang darauf beschränkt, seine Pfeile in diese Tiere zu jagen, doch nun war sein Köcher leer. Er zog seine Dolche und gesellte sich zu Elladan und Galen. Der Rhûna war noch in der vorteilhaftesten Lage, denn mit dem Stab hatte er eine größere Reichweite als der Zwilling oder gar Legolas, der sich nur bemühen konnte, hinter dem Ambara zu bleiben.
„Ihr Fell und die Fettschicht sind sehr dick!" keuchte Galen und stach mit den Klingen am Ende seines Stabes in die Flanke des Bären.
„Das dachten wir uns schon!" schrie ihn Elladan an. „Pass auf, Galen!"
Der Kopf des Ambara fuhr herum und schleuderte Galen einige Meter den Hang herauf. Damit war für das Tier wohl die Entscheidung gefallen, wen es als ersten verspeisen würde. Es setzte mit einem großen Sprung hinter dem benommenen Rhûna her und richtete sich dann mit einem ohrenbetäubenden Brüllen auf die Hinterbeine auf.
„So nicht, mein Freund!" hörte Legolas Elladan fluchen und schon rannte der Zwilling vor, um sich zwischen den Ambara und Galen zu stellen, der nur langsam und mit einem benommenen Schütteln wieder hoch kam.
Dieser Kampf war alles andere als ausgewogen. Legolas fühlte sich ausgesprochen angreifbar, ganz ohne Hosen und nur mit einem Handtuch um die Hüften. Ganz besonders angreifbar, als er die Dolche in den Köcher zurücksteckte, der hart auf seiner nackten Haut drückte und dann mit einem Sprung auf dem Rücken des Bären landete. Das Tier bäumte sich auf. Die Last auf seinem Rücken konnte er nicht spüren, doch Elladan hatte ihm das Schwert fast bis zum Heft in den Bauch gestoßen. Legolas wäre fast wieder heruntergeschleudert worden. Im letzten Moment krallte er sich in die borstigen, langen Haare des Tiers und versuchte, noch weiter nach oben zu kommen.
Unter ihnen duckte sich Elladan gerade eben noch unter einer heranschießenden Pranke weg und riss sein Schwert wieder aus dem Leib heraus. Galen erschien wieder an seiner Seite, stemmte mit einem Fuß seinen Kampfstab in den Boden und schrie dem Tier völlig zusammenhanglose Verwünschungen entgegen. Der Ambara neigte den Kopf zu ihm, Elladan rammte ihm erneut das Schwert in den Magen und Legolas hatte endlich die Schultern erreicht. Er zog einen der Dolche und stieß ihn von oben am Schlüsselbein vorbei in den harten Körper des Bären. Dies war nicht seine erste Jagd, mit ungewöhnlichen Tieren war er aufgewachsen und dieser Stich musste jetzt einfach tödlich sein.
Ein erst ganz leichtes Zittern nur ging durch den massigen Körper. Legolas spürte es durch das Heft des Dolches hindurch. Er hatte sein Ziel getroffen. Doch noch war der Ambara nicht tot, auch wenn er sein Ende wohl bereits erahnte. Nicht mehr Fressgier sondern pure Wut begleitete das nächste Brüllen, mit dem er auf die beiden Elben direkt vor sich zustürzte. Elladan ließ sich zu Boden fallen, doch Galen war langsamer als sonst. Vielleicht lag es an dem Schlag zuvor, vielleicht wollte er auch den Kampfstab einfach nicht sinken lassen.
„Verschwinde da!" schrie Legolas noch. Weiter konnte er sich nicht um Galen kümmern, er musste selber sehen, dass er heil wieder auf dem Boden ankam.
Elladan war zum Glück in Galens Nähe. Von der Seite aus packte er zu und riss Galen zu sich herüber. Die beiden Pranken durchschnitten die Luft, wo vorher noch der Elb gestanden hatte. Noch einmal holte der Ambara aus und diesmal erreichte er sein Ziel. Die drei längsten seiner Krallen fuhren über Galens gebeugten Rücken und zeichneten tiefe Schnitte quer in die Haut und die darunterliegenden Muskeln.
Der Rhûna schrie und fluchte gleichzeitig, Elladan zerrte ihn noch immer mit sich und Legolas sah abwechselnd von den beiden Elben zu dem Ambara, der nun unnatürlich langsam nach vorne kippte und mit einem seltsamen Röcheln auf dem felsigen Boden aufprallte. Wenigstens dieser eine würde ihnen nicht länger gefährlich werden können.
„Schaff ihn weg!" befahl Elladan und stieß Galen zu Legolas. „Mit deinen Dolchen richtest du hier nicht genug aus."
„Ich hab das Vieh getötet", erinnerte ihn der Waldelb spöttisch. „Aber wenn dir das nicht reicht, bitte."
Er legte sich einen Arm des Rhûna um die Schultern und zerrte ihn weiter von dem letzten Ambara weg, der noch immer nicht müde war, Estel nachzujagen. Ganz im Gegensatz zu Estel selbst, der schweratmend nach Unterstützung Ausschau hielt.
„In die Quelle", verlangte Galen zu Legolas Überraschung. „Ich brauche das Quellwasser, sonst bringt mich die Infektion um. Mach schon, Legolas, dann kannst du den dreien wieder helfen."
Legolas hatte nicht vor, ausgerechnet mit Galen über Heilmethoden zu diskutieren. Er hatte auch gar nicht die Zeit dazu. Estel, weniger aufmerksam durch die anstrengenden Sprints verschwand in einer nicht gerade sanften Umarmung des Ambara. Er verschwand wirklich. Nur noch ein paar nackte Füße und ein schwarzer Haarschopf waren von ihm zu erkennen. Es sah aus, als hielte der Ambara eine Puppe im Arm. Allerdings eine, die nicht gerade sorgsam behandelt wurde. Legolas konnte förmlich hören, wie die Knochen des Sterblichen unter dem Druck der Umarmung bereits bedenklich knackten und zwar alle gleichzeitig.
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Man hätte die Atmosphäre durchaus angespannt nennen können. Bürgermeister Ferlong stand händeringend neben einem Mann namens Tupan, der ihnen als Verlademeister vorgestellt worden war. Er erinnerte Varya verdächtig an ein mit faltigem Leder überzogenes Skelett, so mager war er. Mit jedem Seil, das von seinen auch nicht gerade gelassenen Helfern an der wieder reparierten Barke des Waldelbenkönigs befestigt wurde, bekam sein Gesicht auch noch einen weiteren Stich ins Gräuliche.
„Ich verstehe Euch einfach nicht", jammerte Ferlong schon wieder Richtung Thranduil, der die ganze Aktion mit düsterer Miene verfolgte. „Erst riskiert Ihr Euer Leben, um sie von den Fällen wegzuhalten und nun wünscht Ihr, dass sie ausgerechnet dort runter gebracht wird."
Thranduil bedachte ihn mit einem unbeschreiblichen Blick. „Wollt Ihr damit andeuten, dass meine Barke von Euren Männern zerstört wird?"
„Wird sie nicht", blaffte Tupan. „Wir verstehen unser Handwerk."
„Das hat niemand bezweifelt", sagte Elrond begütigend. „Ich bin sicher, Ihr werdet eine großartige Leistung vollbringen und die Barke sicher im unteren Celduin absetzen."
Ohne Zweifel, aber der Sinn der ganzen Aktion blieb Varya ebenso verschlossen wie dem armen Ferlong. Was wollten die drei Fürsten mit der Barke im Celduin? Die Frage musste eher lauten, wohin wollten sie damit? Gut, der Handel mit Dorwinion und Rhûnar ruhte. Varya hätte sich von allen die meisten Sorgen machen müssen, doch sie tat es nicht. Es hatte immer wieder Zeiten gegeben, in denen der untere Lauf des Celduin oder auch die Küstenregion bei Dorwinion von Orkhorden oder wilderen Stämmen der Ostlinge heimgesucht wurde und der Handel zum Erliegen kam.
Es war natürlich unglücklich, dass sich Elronds Söhne und Legolas gerade jetzt dort unten aufhielten. Andererseits mussten sie längst die Quellstadt erreicht haben und da waren sie nun wirklich sicher. Kein Rhûna würde zulassen, dass die vier in Gefahr gerieten, dafür waren ihre Leben einfach zu kostbar. Rhûna wussten sehr gut, was Dankbarkeit ist und dies würden die vier auch spüren.
Aber sie wurde schließlich nicht gefragt. Das hier war eine einstimmige Entscheidung der drei Elben, die nun mit Argusaugen verfolgten, wie Tupans Helfer die Barke über ein tief im Wasser liegendes Gitter manövrierten, das an vier Ketten hing, die wiederum zu einem mächtigen Kran am Kopf des Hebewerks führten. Vier weitere Seile waren in den Ruderscharten der Barke befestigt. Sie dienten dazu, das Schiff gerade zu halten, während sich nun im Hebewerk unter einigem Getöse eine Ansammlung von Zahnrädern in Bewegung setzte und das Gitter langsam aus dem Wasser hob.
Die Barke zitterte, als das Gitter auf das Kielholz traf und sie nach oben drückte. Nicht nur die Barke, wie Varya feststellte, auch die Menschen in ihrer Nähe, die ein dickes Tau hielten, das zum Heck der Barke führte, um sie auszubalancieren.
„Steuerbord am Bug", murmelte einer der Männer besorgt. „Sieht nicht gut aus."
Sie folgte seinem Blick und stellte fest, dass das Seil dort irgendwie schwächer aussah, abgeschabt. Es schien sich unter der Belastung langsam aufzulösen. „Was passiert, wenn es reißt?"
Der Arbeiter warf ihr einen düsteren Blick zu. „Die Barke ist zu schwer, um von den anderen Seilen in Waage gehalten zu werden. Sie wird kippen und womöglich das Hebegitter mit sich reißen."
„Sollten wir dann nicht abbrechen?"
„Herrin, wir hätten gar nicht erst anfangen sollen."
Varya verzog leicht das Gesicht. Diese Antwort war in keiner Weise hilfreich. Sie sah zu den drei Elben, die wie Statuen diese Aktion verfolgten. Tupan wischte sich mittlerweile dauernd mit einem auch nicht mehr sehr sauberen Tuch den Angstschweiß von der Stirn. Thranduil würde ihn wahrscheinlich erwürgen, wenn seiner Barke etwas zustieß. Ihr König hing einfach zu sehr an leblosen Dingen, aber daran würde sie nichts ändern, besonders nicht in den nächsten fünf Minuten. Er hatte schon einmal sein Leben für dieses Schiff riskiert und würde es wieder tun.
Varya erinnerte sich, wie sie hilflos am Ufer gestanden hatte, während er dort auf dem Wasser beinahe gestorben wäre. Noch einmal hatte sie keine Lust auf dieses Entsetzen. Außerdem würde sich Glorfindel natürlich wieder bemüßigt fühlen, nicht hinter Thranduil zurückzustehen und ihn hatte es vor zwei Tagen nun wirklich übel erwischt. Nein, noch mal würde sie auf keinen Fall zulassen, dass die beiden sich in Gefahr begaben wegen eines Bootes, selbst wenn es ein so schönes wie diese Barke war.
Sie hätten ohnehin ihre eigenen Seile nehmen sollen, aber Tupan hatte die dünnen, silberglänzenden Erzeugnisse elbischer Handwerkskunst sehr zweifelnd begutachtet und dann behauptet, sie würden sich nicht mit den Halterungen und Flaschenzügen der Menschen vereinbaren lassen. Wenn man nun die Schwäche der menschlichen Taue erlebte, hätte es mit elbischen Seilen auch nicht schlimmer kommen können. Varya seufzte.
„Haltet das Seil straff!" befahl sie den Arbeitern. „So straff und ruhig wie möglich."
Bevor sie ihr eine Frage stellen konnten, war sie auf das Geländer des Anlegers gestiegen und setzte ihre Füße auf das breite Tau. Es vibrierte und wankte ein wenig, aber im Gegensatz zu den Elbenseilen, auf denen sie gewöhnlich herumturnte, war es so breit wie ein Gehweg. Sie war schon ein ganzes Stück vom Steg entfernt, als sie hinter sich den Tumult hörte. Thranduil natürlich, der ihre sofortige Umkehr verlangte und das ganze mit den übelsten Drohungen für den Fall der Nichtbefolgung dieses Befehls begleitete. Glorfindel unterstützte ihn sogar noch dabei. Und schließlich Elrond, der den beiden mit beeindruckender Valarstimme befahl, sich vom Tau fernzuhalten.
Varya war ganz froh, dass sie sich nicht umdrehen konnte. Thranduil jetzt ins Gesicht zu sehen, hätte sie wahrscheinlich zu Stein erstarren lassen. Er konnte wirklich, wirklich wütend werden. Zu wütend fast für einen Elb und beängstigend unbeherrscht. Mit ein bisschen Glück war seine Wut leicht abgeklungen, wenn die Barke im unteren Celduin ankam.
Das Tau mochte zwar breiter als ein Elbenseil sein, aber es war hier nicht an einem Baum festgemacht, sondern an einem äußerst unruhigen Schiff, das bereits zwei Meter über der Wasseroberfläche schwebte. Der Kran setzte sich nun sehr langsam in Bewegung auf die Bruchkante des Wasserfalls zu. Varya war zum Glück nur noch wenige Schritte von der Barke entfernt, als der Kran etwas ruckelte und sie mit den Armen um ihr Gleichgewicht kämpfend die letzten Meter mit einem mehr als uneleganten Sprung überwand.
An Bord angekommen vermied sie eigensinnig den Blickkontakt zum Steg und griff sich stattdessen eines der Elbenseile. Sie lief zum Bug, wo das Seil der Menschen zusehends ausfaserte. Varya befestigte das Elbenseil an der Ruderscharte und warf es dann über den Kranausleger. Das Seil reagierte, wie es von einem seiner Art auch zu erwarten war. Es glitt über den Kran und kam an der anderen Seite wieder herunter, bis es tief genug war, um ebenfalls mit der Barke verbunden zu werden.
In dem Moment, indem es sich schließlich straffte, riss das andere Seil mit einem lauten Knall und Varya erhielt einen Schlag ins Gesicht, der sie auf die andere Seite des Bugs schleuderte. Verwundert rappelte sie sich wieder auf und griff zu ihrer linken Wange. Sie blutete.
„Wunderbar", murmelte sie ärgerlich. „Ich brauche Thranduil gar nicht, um meine Strafe zu bekommen."
Endlich riskierte sie einen Blick zurück zum Steg. Nachkommen konnte ihr mittlerweile keiner mehr, denn das Tau war gelöst worden, da die Barke nun über die Bruchkante schwenkte. Zurück konnte sie auch nicht mehr und das war vielleicht ganz gut so. Sie konnte sich nicht erinnern, Thranduil jemals so wütend erlebt zu haben, allerdings kannte sie ihn auch noch nicht sehr lange. Selbst auf diese Distanz war glühender Zorn in seinen indigofarbenen Augen zu erkennen. Sie bezweifelte langsam, dass er sich beruhigen würde, bis die Barke unten angekommen war.
Zu ändern war es jedenfalls nicht. Sie wandte sich dem Wasserfall zu und es stockte ihr fast der Atem. Die Barke schien genau in den Regenbogen hineingetragen zu werden, der sich dort erstreckte. Fasziniert kletterte sie neben das geflügelte Pferd, um besser sehen zu können. Es war verrückt, es war unmöglich und trotzdem streckte sie weit den Arm aus, um die Finger in die Farben des Regenbogens zu tauchen. Nicht nur der Regenbogen, der ganze Weg über den Wasserfall, durch seine feinen Nebel hindurch war märchenhaft. Sie genoss es, bis die Barke wieder mit dem Wasser des Celduin in Berührung kam.
Varya wartete ungeduldig, dass sie endlich anlegten und suchte dabei aufmerksam den steilen Treppenweg hinter dem Hebewerk nach der vertrauten und im Moment sehr unwillkommenen Gestalt Thranduils ab. Zu ihrem Glück war es Elrond, der als erster unten anlangte. Wohl weniger Glück als Strategie, wie seine Worte bewiesen.
„Das war eine große Dummheit", erklärte er verärgert und drehte mit einer Hand ihren Kopf, um sich den Kratzer auf ihrer Wange anzusehen. „Auch wenn ich Euch um die Begegnung mit dem Regenbogen etwas beneide. Jetzt verschwindet lieber rasch und versorgt die Wunde. Ich empfehle Euch, einige Stunden von Thranduil und auch von Glorfindel fernzubleiben, selbst wenn dieser Euren König auf mein Geheiß hin noch aufhält. Euch droht sehr viel Schlimmeres als dieser Kratzer, wenn er Euch in die Hände bekommt."
Varya nickte nur und stob über den Uferweg davon. Sie hatte eine genaue Vorstellung, wo sie sich verstecken konnte und erreichte bald darauf Heppelmans Kontor. Kaum tauchte sie in die exotische Dämmerung des Gebäudes ein, entspannte sie sich. Heppelman würde im hinteren Lager sein, da hielt sich der fröhliche, alte Mann, der so viel von den Heilmitteln wusste, am liebsten auf.
Noch während sie das Geräusch einer Bewegung hinter sich hörte, versank ihre Welt in tiefster Dunkelheit.
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„Nicht unseren kleinen Bruder!" brüllten Elladan und Elrohir gleichzeitig und stürmten mit gezogenen Waffen auf den Ambara zu, der Estel gerade zu einer formlosen Masse zerquetschen wollte.
Im Lauf fing Elrohir mit der linken Hand den Rhûnar-Stab auf, den Elladan ihm zuwarf. Er konnte besser damit umgehen als sein Zwilling, auch wenn Elladan das unter normalen Umständen so gut wie nie zugab. Dies hier waren jedoch keine normalen Umstände und Estel hatte bestenfalls noch zwei Minuten Zeit, bevor er erstickt war. Vorausgesetzt, dieser Riesenbär riss ihm nicht vorher den Kopf ab.
Elladan rannte an dem Ambara vorbei und stürzte sich mit dem Schwert auf sein rechtes Hinterbein. Mit beiden Händen holte er aus und trieb die Klinge in die Sehnen. Das Tier brüllte seinen zornigen Schmerz heraus und taumelte etwas zur Seite. Seine Hinterbeine konnten den Ambara nicht länger halten und er sank wieder auf alle Viere. Alle drei, korrigierte sich Elrohir, denn mit einer Vorderpranke hielt er nach wie vor Estel an sich gedrückt. Das verletzte Hinterbein zuckte unkontrolliert und traf Elladan in den Magen. Er gab einen erstickten Laut von sich und fiel verkrümmt auf die Seite.
Elrohir fummelte inzwischen fieberhaft an Galens Stab herum, um die Endhülsen wieder zu öffnen, die sich sofort um die scharfe Speerspitze wieder geschlossen hatten, nachdem Galen den Stab losgelassen hatte. Gleichzeitig rannte er gegen die linke Seite des Ambara an und stieß sein Schwert hinein. Dickes Fell, eine harte Haut und eine breite Fettschicht, so einfach war es nicht, einen Ambara zu töten. Außerdem traf sein Schwert auch noch genau auf eine breite Rippe und die Klinge stoppte abrupt. Ein scharfer kurzer Schmerz erfüllte Elrohirs Handgelenk und nahm ihm fast die Kraft, das Schwert weiter zu halten.
Sie würden einfach zu lange brauchen, wenn sie immer nur in dieser Nadelstichtaktik auf den Bären losgingen. Selbst so verletzt, eigentlich gerade so verletzt, war dieses Tier unglaublich gefährlich und unberechenbar. Noch leicht vorgebeugt versuchte Elladan gerade, auf die andere Seite des Bären zu kommen, um auch dort die Sehne zu durchtrennen. Elrohir befürchtete allerdings eher, dass das Tier dann nach vorne fallen und Estel endgültig zerquetschen würde.
„Nicht!" schrie er.
Elladan sah ihn an, Legolas, der gerade wieder bei ihnen auftauchte, sah ihn an und sogar der Ambara wandte den Kopf und sah ihn auch an. Letzteres beunruhigte Elrohir am allermeisten.
„Wir müssen ihn umkippen", rief er hastig.
„Umkippen?" echote sein Zwilling. „Erus Licht, dies ist ein riesiger Bär und keine Bodenvase. Wie stellst du dir das vor?"
Der Ambara runzelte fragend die Brauen, abschätzend glitt sein Blick über Elrohir. Er schien Maß zu nehmen für sein Mittagessen. Außerdem zuckten Estels Füße schon recht bedenklich. Elrohir entschloss sich, der Sache ein Ende zu bereiten. Er gab es auf, den Mechanismus des Kampfstabes zu entschlüsseln, glitt dicht vor dem Kopf des Ambara vorbei auf die rechte Seite, bis er in Höhe des Vorderbeins angekommen war und holte dann mit dem massiven Metallstab mit aller Kraft aus.
Es krachte, als würde ein dicker Ast zerbrechen. Dem Ambara wurde das Vorderbein regelrecht unter dem Körper weggeschlagen und er landete mit zerschmetterten Knochen auf der Seite. Elladan und Legolas stürmten vor, die Waffen vorgestreckt. Elladan trieb sein Schwert von unten in den Brustkorb des Bären, Legolas versenkte beide Langdolche im Hals. Er stieß sie so fest hinein, dass sie aus dem Hinterkopf wieder herauskamen und Elrohir etwas Warmes, Weiches gegen seine Brust bekam. Der Bär zuckte noch einmal kurz. Es reichte, dass von Estel ein undeutlicher Schmerzenslaut kam. Legolas stürzte sich sofort zwischen die Vorderbeine und zerrte einen blau angelaufenen Estel hervor.
„Warum hat das so lange gedauert?" keuchte ihr sterblicher Bruder, verdrehte die Augen und fiel in Ohnmacht.
„Halb so schlimm", stellte Legolas nach einer kurzen Untersuchung fest. „Er hat sich wohl nichts gebrochen."
„Eru sei Dank." Erschöpft stützte sich Elrohir auf den Kampfstab. Im nächsten Moment ließ er ihn erschrocken fallen. Die Klingen waren zu beiden Seiten mit einem scharfen Geräusch aufgeglitten.
„Und ich komme also nicht so gut wie du damit zurecht?" erkundigte sich Elladan sarkastisch. „Elrohir, du hast übrigens Ambara-Hirn auf deiner Brust."
„Nicht ein Wort mehr", warnte ihn Elrohir und nahm ein Handtuch vom Boden auf, um sich die weißlich-rote Masse abzuwischen. Den Blick hielt er angestrengt und langsam doch etwas besorgter auf die leblose Gestalt ihres menschlichen Bruders gerichtet. „Ich glaube, er braucht einen Heiler."
Wie auf Stichwort fuhren sie alle herum und blickten zur Quelle. Galen erhob sich etwas mühsam aus dem rotgefärbten Wasser. Seine Aufmerksamkeit war auf das Felsentor gerichtet, durch das endlich Hauptmann Caeril und Cimerion mit einem guten Dutzend Krieger strömten.
„Ihr kommt gerade rechtzeitig", konnte sich Elladan nicht beherrschen. „Die Kadaver sind noch warm. Möchte jemand vielleicht sein Schwert hineinstechen? Es ist jetzt ungefährlich."
Cimerion wirkte mehr als unbehaglich, während Caeril seine Blicke über die ganze Szenerie schweifen ließ, an seinem Prinzen hängen blieb und seine Augenbrauen dann leicht nach oben wanderten.
„Ihr habt Euer Handtuch verloren, Hoheit", stellte er sehr ruhig fest. „Mich persönlich stört es nicht, aber Lady Indaris und Leiloss sind uns auf den Fersen. Ich denke, die Schätze Düsterwalds sollten vor den Damen nicht so offen gezeigt werden."
tbc
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Eowyn: Allen geht es gut, ehm, irgendwie schon. Andererseits ist das eine Geschäftsreise und kein Erholungsurlaub. Ich hab nie gesagt, dass es nett und friedlich ist.
feanen: Dachte ich mir, dass dir die Quelle gefällt.
Ithiliell: Sie ziehen ein Boot aus dem Strudel und ein bisschen schwieriger als einen Hering vom Teller sollte es schon sein. Das sind Elben, Ithi, die müssen was ab können. Technik ist nicht so ganz meine Sache. Und auf den Selbstversuch mit dem Paddelboot hab ich verzichtet –ggg-. Im Zoo wollten sie mich nicht an das Bärengehege lassen. Aber Elrond ist schon einer, gelle?
Shelley: Äh, tja, um mal wieder das AU-Schild hochzuhalten, räusper. Da er ja so nett blond wie die gute Galadriel ist, aber mit Sicherheit mehr Humor hat, habe ich ihm einen großen Schuß Vanya verpasst. Das Noldo-Erbe kann er ruhig verleugnen. Wer will schon damit hausieren gehen? Frag mich nicht, wer ihn als erster zum Vanya gemacht hat, als ich dazukam, war er es schon –gacker-.
Der König drückt so lange gegen den Fels bis er bricht. Der Elb ist ein knallharter Bursche. –seufz-
Formulieren wir mal so: sie beabsichtigen zumindest, nach Rhûnar zu reisen. Was draus wird...
Amélie: Círdan wäre bestimmt stolz auf sie. Ein Freilufttheater, da würde ich sofort ein Abo bestellen. Nasse Helden, die Uraufführung war doch schon nicht übel. Gut, es gab keine Toten, niemand hat einen Arm oder ein Bein verloren, aber dafür war es auch die Nachmittagsaufführung.
Und die Inszenierung der Provinzbühne Rhûna: Nackte Helden mit Handtuch und Bär hatte wenigstens Tiere. Tiere sind immer so niedlich. -die meisten jedenfalls-
Elrond, da hat man doch gerne eine Depression und lässt sich wieder auf die Füße helfen. Zumindest hab ich mir verkniffen, dass sie schluchzend an seine Brust sinkt. Thranduil und jemand anders wären da wohl ziemlich sauer geworden. Nix Rumschmusen auf dem Flur!
