Auf der Suche nach Glück

By Feary

Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, ich hab es doch tatsächlich geschafft und dieses verflixte 13. Kapitel fertig...ich fass es selber kaum...ein spontanes Krea-Wunder muss mich erfasst und erdolcht haben... und eine mächtige Stimme aus dem Himmel sprach: Write or die *blitz donner grusel* und hier ist es, etwas seeehr verspätet und kitschig dazu *seufz* I'm so sorrilig.... wiiiirklich echt gaaanz doll.. *um verzeihung heischend auf knieen vor euch rumrobb* ich weiß, ich schrecklich laaaahm und lasse euch ewig warten, aber die letzte Zeit war echt der Horror, Stress pur..jaja, das wird jetzt wieder eine dieser lahmen Schulstress-Entschuldigungen *gg* also überlest es einfach *gg* in fact hatte ich unmengen arbeit, klausuren über klausuren, vorträge reihten sich ordentlich in eine endlos schlange an, die mein infolehrer gern mit blöden sprüchen füllte (okay, das war jetzt ein insider, den keiner versteht *drop*) auf jeden fall habe ich beschlossen dieses schuljahr ganz abartig doll zu hassen.. wäh scheiß schule... und nächstes frühjahr schreib ich abi *abkotz*

Oh heiliger-scheißhaufen befreie mich von meinem leiden *blitz sticht maaaal wieder herab und röstet mich*

*hüst* danke .

und natürlich wie immer danke an alle reviewer ^___^

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Chapter 13: Tod

(First possible end)

Erzählt von Draco Malfoy

Es war erst wenige Wochen her, seit ich meine Winterferien in Malfoy Manors Keller fristete, doch kam es mir inzwischen wie eine Ewigkeit vor, seit ich die kalten unnahbaren Mauern das letzte Mal betreten hatte.

Es hatte sich so vieles verändert.. und das nicht unbedingt zum positiven. Ich erkannte mein ehemaliges Heim kaum wieder. Als ich die große Eingangshalle betrat stockte mir der Atem. Entsetzt riss ich meine Augen auf, nur um sie im nächsten Moment verwirrt wieder zu einem Blinzeln zu schließen.

War das eine Halluzination, eine Illusion.. oder war tatsächlich gesamt Malfoy Manor von Todessern bevölkert?

Ich beschloss es als grausame Realität abzutun, hatte ich doch nicht wirklich mit einem warmen Empfang gerechnet. Warum sollte ich mich weiterhin mit Träumen, die alle mit „was wäre wenn" beginnen würden, irreführen und desillusionieren lassen? Ich war es Leid ständig Wunschträumen nachzujagen. Das Hoffen war längst in mir verstummt.

Unser Haus war also zu einer Hochburg der Dunklen Magie verkommen. Seit Mum tot war hatte sich wohl einiges geändert. Die Regeln waren neu geschrieben worden. Nicht, dass mein Vater sie nicht auch schon zu Mutters Lebzeiten hätte ändern, radikalisieren können, wann und so oft er wollte. Doch er hatte es nicht getan.

So schwach und zerbrechlich sie auch erschienen sein mag.. meine Mutter war eine beindruckend willensstarke Frau gewesen, die ihren Mann im gewissen Sinne unter Kontrolle gehabt hatte. Sie hatte es nicht erlaubt, dass sich tagein tagaus dreckige Todesser in ihrem Wohnzimmer tummelten. Sie hatte stets den Schein wahren wollen, selbst hinter den Kulissen. Stets hatte sie versucht aus uns eine normale geregelte Familie zu machen, die nicht im Verborgenen einem Diktator folgte, die nicht dunkle Machenschaften vertuschen und allen Leuten gegenüber Lügen heucheln musste. Aber sie war gescheitert. Ich wuchs mit Lügen und Verrat auf. Mit Worten wie „Tod" ging ich ins Bett, mit Worten wie „Mord" stand ich wieder auf. Mein Leben war und ist geprägt von Skrupellosigkeit und Kälte. Diese Gefühle leben in mir. Haben sich über die Jahre in allen dunklen Ecken meines einsamen Ichs verkrochen und dort für ewig festgesetzt. Aber in mir leuchtet wenigstens noch ein Funke von Mitgefühl, während mein Vater innerlich tot ist.

Ich frage mich oft, ob mein Vater je ein Herz besessen hat. Und wie Mum sich hatte in ihn verlieben können, in ihn, dieses herzlose kalte Ding. Hatte er sie nur genommen, weil sie es ihres Geldes wegen und ihrer reinblütigen adeligen Abstammung verdient hatte seine Frau zu werden.. oder hatte er sie gar eine Weile geliebt?

Liebe.. was ist das schon? Ich kenne sie nicht. Ich würde sie nicht erkennen, würde sie über mir zusammenbrechen.

Meine Mum hat mich geliebt, ja, aber was heißt das schon? Mütterliche Liebe ist Egoismus. Wir Kinder sind doch letzten Endes nur Bruchstücke des Ganzen. Wir brechen aus den Frauen heraus, als ein Teil ihrer Selbst, und leben unabhängig weiter. Meine Mutter liebte nur sich und den Teil, der sie einst war, bevor er ich wurde.

Ich kannte sie kaum. Wir lebten nebeneinander her. Eine oberflächliche Familie, deren Struktur innerlich leer und äußerlich detailliert zusammengebaut für jedermann das perfekte Beispiel an Tradition, Ehre und Würde war. Die aristokratischen Malfoys.

Vater im Ministerium..... Vater in den Diensten des Lords..... Vater ein Mörder..... Mutter tot. Und was waren wir jetzt?

Das makellose Familienbild war zerstört. Der eigene Sohn ein Versager, der nicht willens war den Befehlen des Vaters zu gehorchen, noch sich seinen Zukunftsplänen zu beugen.

Ich würde kein Todesser werden, da mochte kommen was wolle.

„Nun Draco", vernahm ich die kalte schnarrende Stimme meines Vaters. „Es hat sich einiges verändert seitdem du das letzte Mal hier warst."

Das war unschwer zu erkennen. 

Es war noch merklich kälter, als sonst. Alle Fenster waren mit schwarzen samtenen Vorhängen zugezogen und das einzige Licht stammte von den flackernden Fackeln, welche in kostbaren metallenen Halterungen an den Wänden hingen.

Doch der größte Unterschied waren wohl immer noch die schwarz vermummten Gestalten, deren Kapuzen tief ins Gesicht gezogen waren. Sie huschten unentwegt durch die langen Flure, durchquerten die Halle und verschwanden in anderen Fluren oder Sälen.

Ich fröstelte bei ihrem Anblick. Ich war mitten in der Höhle des Löwen gelandet.

Mein Vater schob mich unsanft vorwärts. Wie ein Wärter, der einen Gefangenen bewachte, geleitete er mich in mein ehemaliges Zimmer. Auch hier hatte sich einiges geändert.

Die Fenster waren versiegelt, die Tür mit einem magischen Schloss versehen. Meine Schränke waren durchwühlt worden. Den Inhalt hatte man nur wieder achtlos hineingestopft, ohne jeglichen Bedacht auf Ordnung, die den Frevel womöglich vertuscht hätte.

Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte ich zu meinem Vater, doch ich erwartete nicht wirklich eine Antwort.

Warum wird er das wohl getan haben? Weil ich seinen Befehlen nicht gehorcht hatte? Nein, wohl eher, weil ich mich verdrückt hatte, weil ich vor ihm geflohen war und mich weigerte mein Erbe anzutreten. Ich war wohl der erste Malfoy gewesen, der gegen die Tradition rebelliert hatte. Welch Ehre. Ich war berühmt...Da konnte ich mich ja gleich mit Potter zusammentun..

Das lautlose Lächeln huschte wie ein flüchtiger Schatten über meine Lippen. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, um zu scherzen. Ich saß verdammt noch mal in der scheiße, und zwar sehr tief.

Ich drehte mich unsicher um und sah noch, wie mein Vater wortlos aus dem Raum schritt. Er würdigte mich keines weiteren Blickes, gab keine Erklärung ab, was nun mit mir geschehen würde. Ich war ihm hilflos ausgeliefert, umschattet mit gefährlicher Unwissenheit, die mich zu ersticken drohte.

Hinter mir fiel die schwere Eichentür zu. Ich war gefangen. Gefangen in meinem eigenen Zuhause.

~*~

Noch in der ersten Nacht durfte ich erfahren, zu welchen Mitteln mein Vater griff, um mich unter Kontrolle zu halten.

Ich lag regungslos in meinem Bett und ließ die unmöglichsten Fluchtpläne vor meinem inneren Auge einen wilden Tanz aufführen, als sich plötzlich ein eisiger Schauer über mein Herz legte. Ein Schrei zerriss die Stille in meinem Zimmer. Wie ein Echo zog das unheimliche Geräusch sich in die Länge, vibrierte in der Luft und schien gar nicht mehr verstummen zu wollen. Erschrocken fuhr ich auf. Was war das? Ich spürte, wie mein Herz schneller zu schlagen begann. Das Vibrieren des Lautes schien sich auf meine Hände auszuweiten. Verkrampft versuchte ich das Zittern zu unterdrücken. Ich hasste es keine Kontrolle über meine Gefühle, über meinen Körper zu haben. Ich hatte keine Angst! Und dennoch war es, als wollte mein Körper mich eines besseren belehren, denn eine grausame Kälte ergriff von meinem Herzen Besitz und presste es gnadenlos zusammen. Fröstelnd vergrub ich die Hände in meinem Umhang.

Da...wieder ein Schrei...diesmal lauter, qualvoller. Suchend sah ich mich um. Es kam mir beinahe so vor, als schriee jemand direkt neben meinem Ohr, als würde genau vor meinen Augen jemand zu Tode gefoltert. Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Jetzt wurde ich wirklich schon verrückt. Das war unmöglich. Ich war allein in diesem Raum, allein, nur mit der Stille als mein Nachbar (ohje copyrighted by Torch, ich böse ich *auf pfoten hau*)

Erschöpft schloss ich die Augen, als ein Bild auftauchte, welches mir nur allzu vertraut war. Eine zitternde wimmernde Frau hockte zu meinen Füßen. Ihre Augen glänzten voller Tränen. Blut lief aus einer dunklen Wunde an ihrer Stirn, grub sich einen Weg über ihre blassen eingefallenen Wangen und tropfte schmatzend auf den kalten ebenen Stein. Ihre Fingernägel waren abgebrochen, in dem Versuch ihre Hände in den Stein zu krallen, um Halt zu finden, Halt in dieser grausamen Welt. Sie würde den Kampf um ihr Leben verlieren. Diese seltsamen Menschen mit ihren hölzernen Stäben würden sie töten. Das wusste sie...und ich wusste es auch. Denn ich war es, dem man befohlen hatte sie zu exekutieren. Ich war ihr Vollstrecker. Es war in jener verhängnisvollen Nacht, als mein Vater mir befahl ihrem erbärmlichen Muggelleben ein Ende zu setzen, in jener Nacht, in der ich diese blutige Tat verweigerte und meinen Preis dafür zahlen musste. An diesem Tag geriet das Schicksalsrat in Bewegung. Er sperrte mich ein und alles nahm seinen Lauf. Meine Mutter stellte sich gegen den Willen meines Vaters und musste dafür mit ihrem Leben zahlen. Seit diesem Tag galt ich nicht länger als Malfoy, denn ich hatte den Stolz meiner Familie mit Feigheit beschmutzt. Zu allem Unglück hatten sich daraufhin Harry Potthead und seine widerwärtigen Freunde gewaltsam Zugriff zu meiner Seele verschafft. All das hatte mich verändert.

Ich hatte gedacht, dass es kaum schlimmer werden könnte, doch diese Nacht sollte mich eines besseren belehren. Ich war eingesperrt in diesen Raum, doch vielmehr war ich eingesperrt in all meine Erinnerungen, die nun gewaltsam wieder zutage befördert wurden...

Mein Vater hatte einen Dementor vor meiner Tür positioniert, welcher mich unaufhörlich in den Wahnsinn trieb...

~*~

Das erste Todessertreffen sollte das schlimmste werden. Ich hatte noch nie solch eine erdrückende Dunkelheit erlebt, wie jene, die sich über mich legte, als ich in den Empfangssaal inmitten der schwarzen Gestalten trat, welche mich allesamt mit verächtlichen Blicken durchbohrten und nach meinen Schreien lechzten. Sie waren wie Tiere. Allein ihre Haltung verriet ihren animalischen Trieb und ihre Gier nach Leid.

Wie waren sie nur so geworden? Ich konnte mir einfach nicht erklären, welche Kraft von Nöten war, um Menschen zu solchen Bestien zu machen, die weder vor Gewalt noch Mord zurückschreckten, obwohl sie einst recht friedfertige Leute gewesen sein mussten.

Da stand ich nun. Umgeben von rund zwanzig Feinden, die nur auf eine falsche Bewegung warteten, um mich mit ihren Flüchen zu brechen. Allein die Präsenz meines Vaters verhinderte, dass sie mich auf der Stelle zerfleischten.

Sie waren der Zirkel, die engsten Vertrauten des Lords. Bedingungsloser Gehorsam bis zum Tod. Jeder einzige unter ihnen, mein Vater ausgeschlossen, würde für die Ideale des Lords in den Tod gehen.

Sie waren dumm, so dumm. Gehirnlose Ratten, die allein der Macht Willen längst ihre eigenen Ziele vergessen hatten. Verlockende Versprechen trieben sie in die Dunkelheit, aus der es kein Entrinnen mehr gab. Die unzähligen Morde hatten sie um den Verstand gebracht, hatten sie ausgesaugt und mit Alpträumen vollgepumpt, welche sie schließlich zu gefühllosen Wracks abstumpfen ließen. Zerstört durch ihre eigene Machtgier, ihre Ignoranz und ihren Egoismus.

Sie ekelten mich an. Sie waren dreckiges Ungeziefer, vom Boden aufgelesen, zu schade zum zertreten. Und ich befand mich mitten unter ihnen.

Und bald schon sollte mir klar werden aus welchem Grund. Sie machten mich zu einem der ihren... gegen meinen Willen.

Die Angst, die ich dabei empfand, war mit nichts vergleichbar, was ich je gefühlt hatte. Doch auch sie verklang, als sie sich mit dem Schmerz vermischte, welcher mir schließlich die Besinnung raubte.

Als ich erwachte war es bereits zu spät... ich war verloren... und nur das Brennen meinen Armes verriet noch von der grausamen Schandtat.

~*~

Du bist ein Nichts, Draco, du bist ein Nichts.

Irgendwann waren meine Selbstzweifel eigenständig geworden und hatten sich zu einer kleinen fiesen Stimme entwickelt, die Zähne zu haben schien. Manchmal sah ich sie aufblitzen, diese kleinen weißen spitzen Zähne, als suchten sie meinen Hals, um sich in ihn hineinzubohren.

Warum siehst du es nicht endlich ein...nichts hat mehr einen Sinn!

Diese anklagende Stimme war zu einem zweiten Ich geworden und verfolgte mich nun Tags und Nachts. Wie der flüsternde Feind nistete sie sich in meiner Seele ein. Begleitet von der Kälte und den Schreien gab sie mir allmählich den Rest.

Ich konnte spüren, wie ihre Zähne an meiner Seele nagten, sie allmählich zerfetzten.

Doch niemand anderes schien sie zu hören, schien ihr zu widersprechen, wenn sie mich im Beisein aller fertig machte und mir sagte, wie erbärmlich ich sei, wie ich mich von einem Haufen lumpiger Todesser hatte unterkriegen lassen. Wenn ich ihr widersprach, dann lachte sie nur. Meine Argumente waren kläglich. Ich wusste es selbst. Und die Zähne drangen jeden Tag tiefer.

~*~

Erzählt von Lucius Malfoy (auch einmaliger Event ^___^)

„Dein Sohn wird verrückt!"

Unsinn...

„Er verliert allmählich den Verstand!"

Das ist nicht wahr...

Sei endlich still! Wenn hier jemand den Verstand verlor, dann war es bestimmt nicht mein Sohn.

Dieser dilettantische Bastard von Lestrange.

Nichts hasste ich mehr, als selbstherrliche Überschätzung des eigenen Verstandes. Lestrange war ein Narr, ein Idiot, der zu dumm war seine, von Gott mit Sicherheit nicht sinnlos verteilten, Gehirnzellen zu benutzen. Vielleicht hatte der Allmächtige gepennt, als Lestrange an der Reihe war sein Gehirn in Empfang zu nehmen. Vielleicht hatte Gott auch eingesehen, dass es bei Lestrange bloß Verschwendung wäre und der Trottel hatte nie eins erhalten. Jedenfalls ging er mir extrem auf meine ohnehin strapazierten Nerven und meine angestrengt aufrechterhaltene Selbstbeherrschung drohte allmählich zu bröckeln.

Ich war kein Mann, der seinen Ärger zeigte. Ich verlor nicht die Fassung, denn meine Unnahbarkeit war Basis meiner Macht. Nichts schüchterte einen Feind so sehr ein, wie selbstsicheres Auftreten und eine kühle standhafte Fassade, hinter die man nicht blicken, deren verstecktes Geheimnis man nicht greifen konnte.

Ich drehte mich langsam und gefasst um und warf meinem Gegenüber einen vernichtenden Blick zu. „Das behauptest gerade du, wo doch deine Tochter eine Irre ist", gab ich trocken zurück. Lestrange verzog verärgert das Gesicht.

„Bellatrix ist nur anders. Sie redet wenigstens nicht mit unsichtbaren, nicht existenten Wahnvorstellungen. Er ist allmählich im Delirium. Zieh endlich diese Dementoren ab. Du zerstörst deinen Erben."

„Sag du mir nicht, wie ich meinen Sohn zu erziehen hab, Laurel. Das ist allein meine Sache", konterte ich ruhig. Ich atmete tief durch.

Niemand schrieb mir vor, wie es etwas zu tun hatte. Niemand zweifelte meine Vorgehensweisen an.

Angefangen hatte es mit Narcissa. Ständig hatte sie mir vorhalten müssen, wie sehr ich mich doch verändert hatte, seit der Lord wieder auferstanden war, dass ich nur noch egoistisch handeln würde und die Menschen um mich herum wie Dreck behandeln würde. Sie hatte einfach nicht einsehen wollen, dass es striktem Durchgreifen und Erbarmungslosigkeit bedurfte, um etwas zu erreichen, um die Menschen hörig zu machen. Nun ja, sie war eine Frau. Was hatte ich also anderes von ihr erwartet? Frauen waren nun einmal das schwächere Geschlecht und würden es auch immer bleiben. Was verstanden sie schon von Politik?

Doch wo stände denn der Name Malfoy heute, hätte ich mich unserer Ehre nicht angenommen? Wir wären immer noch diese unterprivilegierten Kleinadeligen, deren alleinige Befugnisgewalt in der Bewirtung eines kleinen Stückes dreckigen Landes läge. Lächerlich. Und wo waren wir jetzt? Ganz oben! Das war mein Verdient, meiner, und wie dankte man es mir? Ständig hielten sie mir Vorträge, verurteilten meine Methoden und Taten.

Sah denn nur niemand die Erfolge? Waren sie wirklich alle so blind oder sahen sie Dinge, die mir vorenthalten blieben?

Und was zum Teufel war in Snape gefahren, dass er es sich herausnahm sich in meine Angelegenheiten einzumischen und meine Erziehungsmethoden anzuzweifeln? Schon allein bei der Erinnerung stieg erneuter heißer Zorn in mir auf.

Und nun wagte es auch noch Lestrange mir Befehle zu erteilen. Was glaubten die wer sie waren? ICH bin ein Malfoy. ICH weiß, was ich tue!

Hatte ich an dem Exempel, welches ich an Narcissa statuiert hatte, nicht klargemacht, was mit denjenigen geschah, die dachten so wüssten es besser als ich?

„Draco ist sehr wohl noch bei Verstand. Die Dementoren dienen lediglich seinem persönlichen Schutz", presste ich beherrscht zwischen meinen Zähnen hervor.

„Persönlichen Schutz?!" Laurel Lestrange hob zweifelnd die Augenbrauen und machte mir damit deutlich, wie viel er von dieser Antwort hielt.

„Für mich sieht es aber nicht danach aus. Die Augenringe deines Jungen werden mit jedem Tag tiefer. Er ist nur noch Haut und Knochen und das Zittern scheint gar nicht mehr aufzuhören. Er ist gerade mal 16 Jahre alt und schon ein Wrack."

„Unsinn", widersprach ich hart. „Er muss lernen einzustecken. Wie sonst soll er später überleben? Ich mache ihn nur stark."

„Das ist nicht wahr, Lucius, und das weißt du." Mein Gegenüber schüttelte resigniert den Kopf.

„Du tötest ihn..."

Erzählt von Draco Malfoy

Es waren jene Alpträume, die mich allmählich aus der Realität rissen. Immer seltener wusste ich noch, was real war und was Traum. All die Bilder und Stimmen in meinem Kopf vermischten sich mit den Bildern und Stimmen des Hier und Jetzt. Allesamt wirkten sie wirklichkeitsfremd. Schwarz vermummte Kreaturen, eisige Kälte, peinigende Rituale, blutige Feldzüge. Ich war eins geworden mit der dunklen Welt, war ein schwarzes Geschöpf geworden.

Stets hatte ich es gefürchtet, hatte die Augen davor verschlossen, was jetzt Realität ward. Doch was war schon Realität?

Hocherhoben stand ich über der zusammengekauerten winzigen elendigen Kreatur. Meine schwarze Robe raschelte leise bei den fahrigen Bewegungen meiner kalt gefrorenen Glieder. Der eisige Wind zerrte erbarmungslos an meinem wüsten Haar, welches einst so makellos anlag. Ich hatte den Dolch mit beiden Händen umklammert, als wäre er mein letzter Halt, als wär er es, der mich hielt. Meine Arme waren über meinen Kopf erhoben, die Finger um den metallenen glatten Griff gekrampft.

Es war eine dieser stereotypischen Nächte, in denen das Wetter geradezu nach grausamen Missetaten schrie, um ihrer gruseligen Atmosphäre gerecht zu werden; eine dieser clichéehaften Nächte, in denen der Sturm nach Unrecht und Tod gierte und die Blitze wie Dolche vom Himmel stachen, um die blutigen Taten zu erhellen, ihnen beizuwohnen und sie mit Donner zu begleiten. Wie ein blutlüsternes Publikum feuerte er die Vollstrecker an in seiner boshaften Gier.

Ich zitterte. Der äußere Sturm war nichts im Vergleich zu dem inneren Orkan, der in mir tobte. Verzweiflung, Skrupellosigkeit, Härte und Schwäche, Hoffnungslosigkeit und Zorn, Blutdurst und Abscheu, gehäufte Emotionen, wie sie gegensätzlicher nicht sein konnten, stritten in mir um die Vormacht. Ich war zerrissen. Weder wusste ich, welches meine wahren Emotionen waren und welche die mir eingeflößten, welche Stimme die der Vernunft und welche jene böse Stimme war, die mich vergiftet hatte. In mir schrie alles durcheinander, doch ein Satz stach immer wieder hervor und hallte in meinen Ohren. Ein Befehl, der mich zu lähmen begann, der meine Glieder hinauf und hinab kroch und sich meiner bemächtigte. Ein Befehl, der mich meine Finger um den Dolch legen ließ und meine Arme in die Höhe hob. Ein Befehl, der mich zum Mörder machte, als meine Hand hinabfuhr und das leblose Metall in den pulsierenden Körper hieb. Roter Lebenssaft benetzte meine schuldigen Finger, brannte sich in meine Haut.

Kraftlos sank ich neben der Leiche zu Boden. Meine Hände lösten sich von dem blutigen Metall. Entsetzt wich ich von dem leblosen Körper zurück, betrachtete ihn aus geweiteten Augen.

Ich war zu feige gewesen meinen Zauberstab zu benutzen, denn er war ein Teil von mir. Vielleicht hatte ich mir eingeredet, dass es nicht ich wäre, der diesen Menschen tötete, solange ich es mit Muggelwaffen tat. Das war nicht ich, sondern das Tier, das sie in mir geweckt hatten.

Doch dieser Gedanke war ebenso feige wie die Tat an sich. Ich musste einsehen, dass ich allein für meine Taten verantwortlich war, auch wenn ich zu ihnen gezwungen wurde, sie gegen meinen Willen ausführte. Es war ein Mord und nicht der letzte. Weitere würden folgen, da war ich mir sicher. Ich konnte mein Gewissen nicht immer beruhigen und mich hinter Lügen und Ausreden verstecken. Es war das beste sich selbst einfach einzugestehen, dass man ein Mörder geworden war, ein wertloses Wesen in der Welt. Es war leichter so im Selbsthass zu versinken, der irgendwann alles beenden würde.

~*~

Nach meinem ersten Mord begann die Berg- und Talfahrt. Mein Vater zog endlich die Dementoren vor meiner Tür ab, damit ich wieder zu klarem Verstand kam. Ich war ihm nicht dankbar dafür, aber unendlich erleichtert.

Immer öfter nahm ich an Todessertreffen teil, lauschte den Besprechungen und ging gemeinsam mit anderen Todessern auf nächtliche Missionen.

Ich nahm meinen Platz in der Masse ein, nicht weil ich ein Teil von ihnen geworden war, sondern weil ich es musste und weil meine Kräfte des Widerstandes endgültig erschöpft waren.

Auf grausame surreale Weise war ich wieder frei. Mein Vater glaubte wohl ich sei zur Vernunft gekommen, hatte meine wahre Bestimmung anerkannt und bereute all meine begangenen Fehler, die darin bestanden die dunkle Seite zu verleugnen. Wahrscheinlich war er der festen Annahme, dass ich nur einem schwachen Moment des Unglaubens an die dunkle Seite verfallen war. Schließlich lehnte kein Malfoy Macht und Einfluss willentlich ab. Kein Malfoy stellte sich freiwillig auf die Seite von Mudbloods und Muggelliebhabern.

Ich behauptete auch nicht, dass ich es tat. Dank meiner Erziehung war die Abscheu gegenüber Halbblütigen noch immer in mir und meine verachtenden Gedanken waren ebenso schwer abzulegen wie meine überhebliche Einstellung von Überlegenheit der Reinblütigen gegenüber Halbblütern.

Aber ich hatte mich auch eindeutig der anderen Seite entsagt, der mein Vater sich mit Leib und Seele hingab und für die er seine Familie verraten hatte.

Man hatte mir gewaltsam das Mal Voldemorts eingebrannt, um mich so zur richtigen Seite zu bekehren...wohl eher zu zwingen.

Doch ein lausiges Zeichen konnte unmöglich meine Vorstellung von richtig und falsch und meine feste Überzeugung nicht dieser Seite angehören zu wollen ändern, egal wie tief es sich auch noch in meine Haut brannte.

Ich gehörte keiner der beiden Seiten an. Ich hatte endgültig genug von schwarz und weiß, von gut und böse.

Wer hatte eigentlich festgelegt, dass es nur zwei Wege im Leben gab, nur zwei Alternativen?

Wo waren die Grautöne geblieben...wohin waren die Farben verschwunden?

Ich wollte ihnen in ihr Exil folgen, wollte nicht zwischen weiß und schwarz wählen, wollte nicht in eines der Regimes gezwängt werden und in dem erbarmungslosen Krieg um die Vormacht einer der beiden Diktaturen kämpfen.

Schwarz und weiß konnten niemals ohne das andere existieren, wie also wollten sie sich gegenseitig ausmerzen? Der Tod des einen, würde den Untergang des anderen bedeuten.

Die Farben würden das Gleichgewicht der Welt halten und sie in ein neues Zeitalter tragen.

Leider schien das keine der Parteien zu sehen, nicht einmal zu erahnen, denn in ihrer begrenzten Weltsicht war wohl kein Platz für neue Ideen. Es galt nur die jeweilige Position durchzusetzen und den Kampf, dessen Sinn längst bedeutungslos geworden war, voranzutreiben, um ihn auf ein großes Finale hinzuführen, welches in einer Explosion der Leere aufgehen und nichts als Nichtigkeit zurücklassen würde. Tod und Nichtigkeit...Leere und Hoffnungslosigkeit. Wer würde all die Toten beweinen, wenn der Krieg einst vorüber war und niemand mehr wusste, für was sie alle gestorben waren und wenn sich niemand mehr erinnerte, welcher Seite man einst angehörte, weil Verrat sich mit Loyalität vermischt hatte und Geld und Macht selbst den stärksten Verfechter der Gerechtigkeit neue Wege beschreiten ließ.

In was würde das alles noch gipfeln?

Ich wollte es nicht wissen...wollte meine Augen für immer schließen, um nie wieder sehen zu müssen, wie Menschen um mich herum starben, weil sie der Ungerechtigkeit trotzen wollten, die unaufhaltsam auf die Welt einstürmte und der man nicht trotzen konnte... nicht im Leben, nicht im Tod.

Mein Vater aber wusste weder von meinen Gedanken, noch von meinem tiefen Hass gegen ihn und Voldemort und so fuhr er fort mir stolz von den großen Plänen der Reinigung zu erzählen, von den Tagen, wenn irgendwann nur noch sie übrig waren, das erwählte Volk der Reinblüter, die das Antlitz der Erde vom Dreck der Muggel und Mudbloods befreit hatten, um es einer neuen Ära entgegen zu führen.

Ich sah das Verlangen in den Augen meines Vaters, den Wunsch nach Macht und immer mehr Macht, nach Reichtum und Einfluss. Es erfüllte ihn mit Stolz, dass sein Sohn endlich wieder den Weg an seine Seite gefunden hatte und irgendwann ein würdiger Erbe sein würde, nun, da er ihn von all seinen Zweifeln gereinigt hatte, die ihn für einen kurzen Abschnitt seines Lebens geblendet und vernebelt hatten.

Dass ich dieser Sohn nicht war und nie zu ihm zurückkehren würde verschwieg ich. Ich widersprach ihm nicht. Nicht mehr, schließlich hatte ich gelernt, dass Widerrede mich nur tiefer in den Strudel riss, der mich nie wieder entlassen würde.

Sollte er doch glauben was er wollte.

Meine Lippen blieben versiegelt.

Das neue Vertrauen meines Vaters entließ mich also aus meiner Gefangenschaft. Ich wurde nicht mehr aufgehalten mein Zimmer zu verlassen, ging wohin mich meine Füße führten, doch war ich noch immer ein Gefangener meiner Schuld und der Dunkelheit in meinem Herzen.

Die Bilder und Rufe waren noch immer präsent. Auch die Abwesenheit der Dementoren hatte sie nicht wieder in meinem Innern begraben können. Und auch die innere Stimme war lauter geworden, wenn auch um einiges sanfter. Und sie war es, die mich schließlich wieder auf den ursprünglichen Weg zurückführte, den ich durch ungünstige Zwischenfälle und Begebenheiten immer wieder verlassen hatte.

Diese kleine wispernde Stimme meines Selbst war es, die meine Beine entgegen meines Willen in die Richtung des Büros meines Vaters lenkte, in Richtung der Höhle des Löwen.

Nie hatte ich das Privatzimmer meines Vaters je betreten, nicht mal einen Blick hatte ich hinein werfen dürfen. Als Kind hatte ich mir immer vorgestellt, welche Geheimnisse und Wunder wohl hinter dieser mächtigen kunstvoll verzierten Tür lagen, die augenscheinlich zu bedeutend für die Augen des eigenen Kindes waren. Immer wieder hatte ich mir die Frage gestellt, was so besonders an diesem Raum war, dass nur einem einzigen Menschen in diesem Haus der Zutritt gewährt wurde. Ich hatte nie eine Antwort erhalten. Nun würde ich sie mir selber holen. Doch das Ergebnis sollte sehr enttäuschend sein.

Verwirrt war ich vor der schweren Tür zum Stehen gekommen. Ich war erschrocken über die Tatsache, dass mich allein meine Beine hierher geführt hatten, während mein Verstand krampfhaft versucht hatte die andere entgegengesetzte Richtung einzuschlagen, um die Distanz zwischen mir und dem verbotenen Zimmer so groß wie möglich zu halten.

Seltsamerweise hatte die körperliche Kraft über die geistige gesiegt, wobei ich es mein Leben lang anders herum gehalten hatte. Kräftemäßig war ich vielen unterlegen, da ich doch von recht zierlichem Körperwuchs war, doch geistig war ich ihnen um Längen voraus. Dass sich mein Verstand nun von meinem Körper hatte bezwingen lassen konnte nur bedeuten, dass meine innere Rebellion allmählich zum erliegen kam und ich mich meinem Schicksal ergab. Vielleicht war es aber auch nur die Intuition, das gewisse Bauchgefühl, welches meinen Beinen die Herrschaft übertrug, um mich dem letzten entscheidenden Schritt gehen zu lassen.

Mit einem leisen Geräusch öffnete sich das magisch versiegelte Schloss.

Ein überhebliches längst vergessenes Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Mein Vater war so durchschaubar. Das war einfacher gewesen, als ich gedacht hatte.

Mit einem letzten beunruhigten Blick über die Schulter schob ich die schwere Tür auf und schlüpfte, nachdem ich sicher war, dass sich niemand darin aufhielt, durch den schmalen entstandenen Spalt. Leise fiel die Tür hinter mir wieder ins Schloss.

Von jetzt an lief die Zeit gegen mich. Es war nur eine Frage der Zeit, bis mein Vater wieder zurück sein würde, von wo auch immer er gerade war.

Es interessierte mich nicht im mindesten, ob er auf einer Mission war und dort sein Leben aufs Spiel setzte oder ob er sich gerade einigen der Launen des Lords aussetzte oder ob er in einer dunklen Spelunke saß und die Tode weiterer Auroren befeierte.

Hastig ließ ich meine silbergrauen Augen durch das edel eingerichtete Arbeitszimmer schweifen, welches mit teuren Möbelstücken und kostbaren Teppichen ausgelegt war und an die Residenz eines Königs erinnerte.

Ein mächtiger schwerer Schreibtisch prangte wie eine Festtafel in der Mitte des Raumes. An den kalten Wänden erhoben sich meterhohe Regale, angefüllt mit alten wertvollen Büchern, vorrangig jene der dunklen Magie, mysteriöse Artefakte, die mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls der Ausübung verbotener Flüche diente, und unzählige Ingredienzien für die unterschiedlichsten Tränke, deren Zwecke ich lieber nicht erfahren wollte.

Eilig überwand ich die kurze Distanz zwischen Tür und den Regalen und begann in meinem Kopf die erforderlichen Zutaten durchzugehen, die schon so lange auf ihre Zubereitung warteten.

Ich brauchte nicht lange bis ich alle Zutaten beisammen hatte. Es war nicht weiter verwunderlich, dass sich sogar die seltensten und nebenbei auch ziemlich illegalen Ingredienzien im Besitz meines Vaters befanden. Aber er hatte sich noch nie an das Gesetz gehalten. Warum sollte er auch? Die Macht war auf seiner Seite, in Gestalt von Lord Voldie. Hastig füllte ich meine Umhangstaschen mit den Zutaten und wandte mich Richtung Tür, als mein Blick noch einmal an einem der riesigen Bücherregale hängen blieb. Interessiert ging ich näher und ließ meinen Blick über die Buchrücken gleiten. Ich entdeckte jenes verhängnisvolle Buch, welches ich einst im Zaubertränke-Klassenraum zum ersten Mal gesehen hatte. Aus diesem Buch hatte ich von dem Trank erfahren. Mit spitzen Fingern zog ich es aus dem Regal und stahl mich endgültig aus dem Raum. Mein kleiner Ausflug war unbehelligt geblieben...bis jetzt.

~*~

Das Buch lag ausgebreitet vor mir und ich strich mit meinem Zeigefinger über die einzelnen Zeilen, während sich meine Lippen leicht bewegten und die niedergeschriebenen Worte wiedergaben.

Ich sah ich den Kessel vor meiner Nase, in dem eine matt grün schimmernde Flüssigkeit köchelte. Bisher verlief alles genau nach Plan.

Ich ergriff den hölzernen Stab, der wie ein ausgestreckter warnender Finger aus dem Kessel herausragte, und begann den Trank entgegen dem Uhrzeigersinn zu rühren, bis sich das grün allmählich verdunkelte und ins blaue überglitt.

Wieder überflogen meine Augen die Beschreibung des Tranks, während meine Hand zwischen den vor mir ausgebreiteten Zutaten hin und her pendelte und schließlich einige kleingehackte Indigowurzeln ergriff.

Ich war so konzentriert bei der Sache, dass ich kaum etwas außer dem leisem Blubbern des Kessels um mich herum wahr nahm. Neben mir hätte eine Bombe explodieren können und ich wäre wahrscheinlich nur darum besorgt den Inhalt meines Kessels davor zu bewahren herauszuhüpfen und im Teppich zu versickern, denn dieser brauchte den Trank der verlorenen Hoffnung nun wirklich nicht. Zugeben, es war schon ein scheiß Leben als Teppich, immer nur in seiner Würde von dreckigen Füßen getreten und niedergetrampelt, benötigte sicher auch ein armes Stück Fußbodenbelag etwas Hoffnung und Glück, aber soweit ging meine Fürsorge für meine Umwelt nun doch nicht. Halt! Eigentlich hatte ich mich noch nie um meine Umwelt gekümmert. Weder um die lebende, noch um die leblose. Und ganz bestimmt um meinen Teppich. Langsam wurde ich wirklich wahnsinnig. Ob der Dementor daran Schuld war? Wohl eher der jahrelange Einfluss von Crabbe und Goyle, der an meinen Gehirnzellen gezerrt hatte und meinen IQ vergewaltigt hatte. Besonders Crabbe hatte mich immer wieder mit seiner erstaunlichen Blödheit überrascht, während man Goyle sogar regelrecht als intelligent beschreiben konnte.

Aber das tat jetzt alles nichts zur Sache. Sowohl Crabbe und Goyle, sowie das Rostig-goldene Trio um Superweichei Potter noch Hogwarts spielte jetzt noch irgendeine Rolle.

Es war soweit. Mit angespannten Nerven öffnete ich meine verkrampfte hand und ließ die darin befindlichen Filarussprossen in den inzwischen dunkelblau leuchtenden Trank fallen. Der Farbton wechselte noch ein letztes Mal ins schwarze und gab dann mit einem leisen Zischen zu verstehen, (dass er habe fertig *räusper*) dass er fertig war.

Mit zitternden Händen hob ich den Kessel vom Feuer und löschte es kurz darauf. Kleine weiße Dampfwölkchen stiegen aus der dunklen schimmernden Flüssigkeit.

Einige Sekunden blickte ich wie erstarrt in mein eigenes Spiegelbild, welches mir auf der Oberfläche der klaren Flüssigkeit entgegenstierte.

Was zögerte ich? Jetzt war ich soweit gekommen? War ich wirklich so feige? Konnte ich nicht einmal beenden, was ich angefangen hatte?

Meine elfengleichen Züge verzogen sich zu einer Maske der Selbstverachtung.

Da saß ich nun und starrte mich an, als würde ich einen inneren stummen Kampf mit mir selbst führen.

Meine Hand tastete unbeachtet nach einer leeren Phiole, während mein Blick noch immer an meinem Spiegelbild klammerte und mich verhöhnte.

Die kleine innere Stimme, die seither geschwiegen hatte, wagte sich allmählich wieder an die Oberfläche. Ich spürte, wie sie sich von ihren Ketten löste und leise zu lachen begann. Die vorrübergehende Sanftheit hatte sie abgeschüttelt. Der Plan war aufgegangen. Sie hatte erreicht, was sie wollte. Der Trank kühlte ab, wartete auf mich, warte auf meine Entscheidung.

Du traust dich nicht? Wie erbärmlich. Einen Schritt vorm Ziel und doch so fern.

Höhnte sie.

Einen Schritt, ein kleiner wahrlich. Er bringt dich in die Freiheit, sprengt deine Ketten des irdischen Leidens. Erlöst dich...und doch zweifelst du?

„Nein", sprach ich mir fester Stimme zu mir selbst. „Nein! Nicht mehr."

Meine Zweifeln waren verschwunden, zusammen mit dem Licht des Tages lösten sie sich allmählich in der Dämmerung auf, während meine ruhige Hand die Phiole in die schwarze Flüssigkeit tauchte.

Ich hatte keine Angst mehr, keine Bedenken. Ich war bereit den Schritt zu tun, um den unsichtbaren Pfad über die bodenlose Schlucht zu betreten.

Mit leerem Blick betrachtete ich das kleine Fläschchen, ehe ich es mechanisch an meine Lippen führte und das dunkle Gebräu hinunterschüttete. Es schmeckte süß und bitter zugleich und benebelte meine Sinne.

Kraftlos sank mein rechter Arm herab und weit entfernt hörte ich, wie das Glas, welches meinen tauben Fingern entglitten war, auf dem Boden zersprang und mein Leben in Scherben um ich herum ausbreitete.

Der Raum begann vor meinen Augen in trüben Farben zu zerfließen, jegliche Geräusche verschwanden hinter einer dämpfenden Wand der farblosen Stille, hinter der ich sogar meine hämische innere Stimme zurücklassen musste.

Das Leben wich aus meinem Körper, welcher langsam in die Scherben sank und sich der Dunkelheit und Stille hinab.

Meine geöffneten und doch blinden Augen verfolgten noch einen Moment die entsetzte Gestalt, die in das Zimmer trat und fassungslos auf mich herabsah, die Verachtung und der Ekel in die mir so verhasst ähnlichen aristokratischen Züge geschrieben, bevor sie sich befreit schlossen und Lucius Malfoy aus meiner neuen Welt aussperrten. Seine letzten Worte, die auf seinen Lippen gelegen hatten verblassten ebenso wie das letzte Bild von ihm, welches mich noch an diese Welt gebunden hatte.

Der Trank vermischte sich mit meinem Blut, zog mich davon und befreite mich vom Leben wie vom Tod. Ich würde weiterbestehen, in mir, weder an Himmel noch an Hölle gebunden, ohne Erinnerungen an dieses existenzlose Dasein welches sich mein Leben genannt hatte und mich bis zum Schluss selbst verhöhnt und schließlich doch befreit hatte.

Mit ausgebreiteten Armen lief ich dem Glück entgegen, welches mich letztendlich doch empfing, war es mir all die langen Jahre meines kurzen Lebens stets erfolgreich aus dem Weg gegangen. Ich war meinen Schritt gegangen. Ein Schritt, welcher so viel Überwindung gekostet und doch so einfach gewesen war. Ein Schritt, der mein Leben beendet und es sogleich wieder begonnen hatte. Dies war der Anfang vom Ende.... und die Dunkelheit begann sich zu lichten. Mit warmen Armen umschloss mich das Licht.

Jetzt kann ich es sagen, sagen, wonach mein Herz ein Leben lang schrie, ungeachtet, von der Dunkelheit aufgesogen.

Ich bin ein Drache und ich bin frei...

* * * * * * * * * * * * * * *

It's so quiet here - underneath

where I'm living

It's so peaceful here

on the top of my feelings

I will care for you

and I'll try to make you happy

you're so beautiful when you sleep

stay as you are

Stay as you are

As you feel

There is too much hate in this world

Stay as you are

You are real

Never be like them, 'cause they're cold

It is scaring me how they care for our planet

It is hurting me how they change

growing out of sleeping time

Beautiful angel

that's all you need to know

If a blossom like you will open up

they'll see that colors make them laugh a lot

they'll unfold

they will grow

what a world!

(Die Happy "Sleeping Time")

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A/N: Ich fass es nicht. Diese Geschichte ist doch tatsächlich abgeschlossen...also fast. Zwei weitere Enden gibt's ja noch. Aber das ich das überhaupt mal erleben darf. Zuende, finito, aus. Da merkt man erst mal, wie viel man noch schreiben will. Das Ende hat sich ewig hingezogen und wurde mit jeden Satz kitschiger *seufz* dieses ganze Licht-Dunkelheit-Gelabere ist schon echt peinlich °^^ sorry, aber ich bin froh, dass ich dieses Chap überhaupt noch in diesem Leben fertig gekriegt habe. Da ich jetzt nur noch ne Woche Schule hab und es Merlin-sei-Dank keine Noten mehr gibt werd ich die nächsten beiden Chaps hoffentlich schneller fertig stellen können.

Bis dahin

Bleibt sauber

Keine macht den Drogen

Und immer schön bei grün über die Ampel gehen

Mata ne

Feary