By Feary
A/N: sooo endlich geht es wieder weiter, aber das ist noch immer nicht das absolute Ende dieses Kapitels ;;
Read and review plz!
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Chapter 15: Überleben
(Third possible end)
Part III
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Erzählt von Hermione Granger
Hektik war das einzige Wort, um die Situation zu beschreiben. Das Sicherheitspersonal von Askaban war in Aufruhr. Wie aufgescheuchte Vögel stoben die Auroren hin und her. Die Gänge waren von Stimmen erfüllt. Und ich stand in all dem Chaos wie ein Fels in der Brandung, ruhig und gelassen ließ ich die aufbrausenden Fluten an mir abprallen, ließ Levants Vorwürfe über mich ergehen ohne sie wahrzunehmen.
„Miss Granger", riss er mich soeben aus meinen Gedanken.
Meine abwesenden Augen fixierten sich wieder auf meinen Gegenüber.
„Ich frage Sie noch einmal, wie konnte das passieren? Hat Potter irgendwelche Gründe für sein Handeln angegeben? Hat er sich irgendwie auffällig verhalten?"
Ich seufzte lautlos.
Natürlich hat er sich auffällig verhalten. Er hat die Nacht kein Auge zugetan, hat stundenlang auf diesen Brief gestarrt. In der öffentlichen Verhörung hat er seine Finger so krampfhaft in die Stuhllehnen gekrallt, dass ich dachte er würde sich die Finger brechen und auf dem Weg nach Askaban war er mit den Nerven endgültig am Ende gewesen.
Er liebt ihn verdammt noch mal. Aber davon wissen Sie ja nichts. Sie könnten es eh nicht verstehen.
Resolut schüttelte ich den Kopf. „Nein. Ich verstehe es selbst nicht. Er wirkte ganz normal auf mich." Mein Entschluss stand eisern zwischen mir und ihm. Kein Sterbenswörtchen würde über meine Lippen dringen.
In dem Moment trat ein weiterer Auror auf uns zu. „Sir", grüßte er Levant. „Mein Trupp ist einsatzbereit. Wir warten nur noch auf Ihren Befehl."
Levant nickte grimmig. „Bringen Sie diesen verdammten Todesser wieder hierher. Ob lebendig oder tot überlasse ich Ihnen."
Er maß mich mit einem ernsten Blick ehe er fortfuhr. „Potter wird ebenfalls gefangen genommen. Für diese Aktion wird er sich vor dem Magischen Kriegsgericht verantworten müssen!"
Der Auror nickte nur und verschwand kurz darauf wieder, um seine Leute auf Harrys Spur zu hetzen.
Levant wandte sich wieder mir zu und musterte mich hämisch.
„Und Sie meine Liebe erzählen mir jetzt erst einmal alles was Sie wissen!"
Trotzig verengte ich meine Augen. Schleimiges Aas. Von mir würde er nichts erfahren!
Entschlossen biss ich auf die kleine Kapsel zwischen meinen Zähnen und schluckte die zähe Flüssigkeit, die sich in meinem Mundraum ausbreitete. Der Obliviate-Trank würde all meine Erinnerungen an Harrys Liebe und alles Wissen über Dracos traurige Vergangenheit austilgen und nur die ungeliebten Erinnerungen an die Schulzeit zurücklassen, in der die Gryffindors und der gefallene Slytherin noch Feinde waren.
Ich spürte, wie mehr und mehr Bilder in meinem Gedächtnis verblassten. Mein Blick wanderte gedankenverloren in die Ferne und ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich Levant in sein Büro folgte.
Ich wünsch euch alles Glück der Welt.
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Erzählt von Harry Potter
Unbeirrt zog ich ihn fort, immer weiter Richtung der Waldgrenzen, den Grenzen, die uns von unseren Verfolgern trennten und uns in eine fremde surreale Wirklichkeit einschlossen. Unbeirrt hielt ich seine Hand, ließ sie nicht gehen. Er war mein. Ich hatte ihn gerettet. Ich würde ihm die Freiheit schenken und den Frieden zurückbringen.
Kurz bevor die Sonne die kilometerweit entfernten Bergspitzen erklommen hatte, hatten wir die schützenden Bäume erreicht. Meterhoch türmten sich die Blätterdächer über uns auf, warfen grüne Schatten auf uns hernieder, welche unablässig in Bewegung waren, um uns tanzten und den Wald in ein buntes unruhiges Wechselspiel der Elemente tauchten.
Dieser Wald war magisch und das spürte man mit jeder Faser seines Körpers. Ich erschauderte ehrfürchtig und auch Draco durchzuckte ein Schauer. Mir war als wisperten die Blätter, als säuselten die unzähligen Farne und Moose, als beobachteten uns unzählige Augen aus dem Dickicht, aus der Luft oder aus den mächtigen Kronen, als säßen die Spione inmitten der riesigen Wurzelhöhlen, in den Büschen und Sträuchern, zwischen Gräsern, Kräutern und Unkräutern, oder als gruben sie sich ihren Weg aus dem Boden, nur um uns neugierig willkommen zu heißen. Diese magische Präsenz war nicht feindlich gestimmt, das spürte ich, doch dieser Gedanke nahm ihr keinesfalls die Unheimlichkeit und das Unbehagen, welches sich meiner bemächtigt hatte und mich den Druck um Dracos schmale Hand verstärken ließ.
Nervös zog ich ihn tiefer in die grünen Gefilde, die in keiner der vier Jahreszeiten ihre Farbpracht verloren, als wären sie endlos und unvergänglich.
Ich kannte den Weg. Wie oft hatte ich jenen Wald schon überquert? Doch jedes mal per Luftlinie. Ich hatte in meiner kurzen Laufbahn als Auror schon unzählige Gefangene nach Askaban überführt und kannte die Schilde, welche die Ebenen und das Meer um Askaban einschlossen. Natürlich war mir auch der Standpunkt jener Hütte bekannt, von deren Flohnetzwerkanbindung ich schon des öfteren Gebrauch gemacht hatte, als mir ein stundenlanger Besenflug oder Thestralritt nach einem anstrengenden Arbeitstag zu kräftezehrend war.
Zu Fuß hatte ich den Weg zu besagtem Ort jedoch noch nie zurückgelegt und so konnte ich die Entfernung und die damit verbundenen Anstrengungen nur abschätzen und hoffen, dass wir es rechtzeitig schafften, ehe man uns abfing und alles umsonst gewesen wäre.
Aber wir kamen nur langsam voran. Von oben war es nie so offensichtlich gewesen, doch zu Fuß erkannte man schnell die Schwierigkeit. Der Wald war dicht und voller Sträucher. Ständig hatte man mit dornenübersäten Büschen, herunterhängenden Ästen und tückischen Wurzeln zu kämpfen, die einem das Vorankommen erschwerten und einen mehr als nur einmal versuchten in die Knie zu zwingen.
Meine Haut war von unzähligen kleinen blutigen Kratzern übersäht, welche bereits unter einer dünnen Dreckschicht verborgen lagen, mein Gesicht glänzte vom Schweiß der Anstrengung und mein Atem ging stoßweise.
Immer wieder warf ich besorgte Blicke nach hinten, um mich zu vergewissern, dass er noch da war, auch wenn meine Finger die seinen fest umschlossen, um zu sehen, ob es ihm gut ging, ob er mithielt und um feststellen zu können, wann er am Ende seiner Kräfte angelangt war.
Doch leider hatte ich über die Jahre verlernt hinter seine Masken zu blicken. Vielleicht hatte er die vergangenen acht Jahre auch genutzt, um seine Technik zu perfektionieren und seine Gefühle vollkommen zu verschließen. Und so war er in der Lage seinen Zustand lange genug zu überspielen. Er ließ mich im Dunkeln, spielte mir etwas vor, mit regungslosem Gesichtsausdruck, der höchstens Langeweile oder Gleichgültigkeit ausdrückte, aber nicht die Schwäche, die sich unter der Oberfläche seines Körpers bemächtigte und ihn mit jedem weiteren Schritt mehr einnahm.
Das erste, was mir auffiel, war die unnatürliche Blässe, die sich über sein ohnehin schon fahles Gesicht legte. Er wurde immer langsamer, egal wie oft ich mein Tempo drosselte.
Und irgendwann blieb er ganz stehen.
Überrascht drehte ich mich zu ihm um. Er hatte den Kopf gesenkt. Seine Hand hing nur noch lasch in der meinen und hätte ich sie in diesem Moment losgelassen wäre sein Arm wahrscheinlich schwer nach unten gesackt.
„Was ist los?", fragte ich besorgter, als ich beabsichtigt hatte.
Als er seinen Kopf nicht hob sank ich vor ihm in die Hocke und warf von unten einen Blick in sein Gesicht. Er hatte die Augen geschlossen. Seine Lippen zitterten, weil er seine Kiefer krampfhaft aufeinander gepresst hatte.
Ich wollte erneut den Mund öffnen, doch ehe ich eine weitere Frage stellen konnte sank er kraftlos in meine, vor Überraschung nach vorn gestreckten, Arme und riss mich, der ich noch immer vor ihm hockte, mit sich zu Boden.
Ich blinzelte einen Moment verwirrt, noch nicht ganz verstehend, dass ich nicht länger kniete, sondern lag. Genau wie er... auf mir.
Sein warmer Körper schmiegte sich an meinen, sein heißer Atem strich über meine Haut und ließ mich erschaudern. Wie gebannt verharrte ich einen Moment und genoss seine Nähe, ehe ich mir wieder der Situation bewusst wurde.
Ich umschloss seinen Rücken mit einem Arm und rappelte mich in eine halb sitzende Position auf. Fürsorglich hielt ich ihn fest, während ich mit einer Hand seine Haare aus der Stirn strich. Seine Haut glühte.
Fieber, fuhr es mir durch den Kopf und ich spürte Panik aufkommen. Ich hatte keine Tränke dabei, um es zu behandeln. Wir befanden es uns mitten in der Wildnis. Und bald würde die Sonne aufgehen. Sie würden uns jagen. Wir mussten unbedingt die Hütte erreichen.
„Draco", hauchte ich hilflos. Zärtlich strichen meine Finger über seine eingefallenen Wangen.
„Was haben sie dir angetan?"
Was war hinter den kalten Mauern des Ministeriums vor sich gegangen?
Wütend presste ich meine Lippen aufeinander. Wie konnten wir uns die „gute", die „helle" Seite nennen, wenn wir die selben Methoden wie unsere Feinde anwandten, die wir als böse darstellten.
Ich verachtete die Vorgehensweise des Ministeriums. Fugde hatte einen Staat voller Folterknechte und Scharfrichter erschaffen. Gerechtigkeit war längst nur noch ein Wort. Vielmehr herrschte Rachsucht und der sadistische Wunsch zu zerstören in den Herzen jener, die sich dem Kampf gegen Voldemort verschrieben hatten.
Zornig wanderte mein Blick in den Himmel. Ich hatte keine Zeit mich aufzuregen. Die Sonne erklomm langsam den Himmel und wir saßen hier auf einer Lichtung, die bestens von oben einzusehen war.
Wir mussten hier weg!
Behutsam umschloss ich seinen fragilen Körper und hob ihn sanft vom Boden. Leblos lag er in meinen starken Armen. Er war so erschreckend leicht, so dünn, beinah gläsern, als könnte ich ihn zerbrechen, wenn ich zu viel Druck auf seinen schmalen Körper ausübte.
Wieso war es mir nicht aufgefallen? Wieso hatte ich seinen Zustand nicht früher bemerkt? Erbarmungslos hatte ich ihn immer weiter gescheucht, zu mehr Eile gedrängt und rücksichtslos hinter mir hergeschleift.
Und er hatte mal wieder kein Wort gesagt.
Dieser Idiot.
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Erzählt von Draco MalfoyAls ich meine Augen öffnete stellte ich verwundert fest, dass ich auf einem harten Untergrund lag. Lag? Wo war ich hier? Bin ich nicht eben noch hinter Potter hergetappt? Und wieso war es so finster? Müsste nicht längst die Sonne aufgegangen sein?... Die Sonne?! Unsere Verfolger! Scheiße!
Ruckartig fuhr ich in die Höhe, nur um gleich darauf gepeinigt aufzustöhnen und wieder in die Horizontale zurückzusinken. Mein gesamter Körper schmerzte, als stände er in Flammen. Die inneren Blutungen, die sie in meinem geschundenen Körper nicht gestillt hatten, mussten zu stark gewesen sein, anders konnte ich mir nicht erklären, wieso ich bewusstlos geworden war, denn das dies der Grund dafür war, dass ich hier auf dem harten Boden irgendeiner (ich sah mich um) Höhle, wie es schien, lag, war offensichtlich.
„Ssssh, bleib liegen", drang eine sanfte Stimme an mein Ohr und eine warme Hand legte sich auf meine linke Schulter.
Verwirrt drehte ich meinen Kopf und mein Blick traf auf zwei durchdringende Smaragde, die mich besorgt von oben herab musterten.
Besorgt.
Schon wieder war es dieser Ausdruck in seinen Augen, der mich irritierte.
Wieso machte er sich Sorgen? Um mich, einen Todesser, einen Mörder.
Wieso verhalf er mir zur Flucht?
Was ging in diesem Potter nur vor?
Fragen über Fragen peitschten durch mein schmerzüberreiztes Hirn, welches unter der Anstrengung zu zerbersten drohte.
Ich unterdrückte ein weiteres Stöhnen und schloss die brennenden Augen.
Wann war der Schmerz so unerträglich geworden?
Ich erinnerte mich nur noch daran, wie ich Potter durch den Wald gefolgt war. Meine Beine waren immer schwerer geworden, meine Schritte langsamer und qualvoller. Jeder Atemzug hatte in meinen Lungen gebrannt und der Schmerz in meinem Oberkörper ließ mich vermuten, dass ich mindestens drei gebrochene Rippen haben musste. Doch mein jetziger Zustand war mit dem vor wenigen Minuten - oder waren es bereits Stunden? – nicht zu vergleichen. Jede Bewegung tat weh und auch das Atmen fiel so schwer. Ich wollte husten, doch nicht einmal dazu hatte ich die Kraft. Die Hitze, die von mir Besitz ergriffen hatte, machte alles nur noch schlimmer und gab mir das Gefühl zu glühen.
Eine zärtliche Hand strich über meine Wange und wischte eine einzelne Träne weg, an die ich mich nicht einmal erinnern konnte vergossen zu haben.
Dann legte sich etwas kühles feuchtes auf meine schweißnasse Stirn.
Langsam öffnete ich wieder meine Augen.
Er beugte noch immer über mir. Sein Blick war so traurig.
Wieder streckte er eine Hand nach mir aus und fuhr damit durch mein strohiges Haar.
Was tat er da? Nutzte er meine Bewegungslosigkeit aus?
Ich wollte ihn anfahren, ihm sagen, dass er seine Hände von mir lassen sollte, doch meine Kehle war trocken und meine Kiefer waren so unendlich schwer.
Ich war gezwungen zu schweigen und seine Hand setzte ihren unaufhaltsamen Streifzug fort, wanderte über meine hämmernde Schläfe, meine Wange, fuhr die Konturen meiner Nase nach und verhaarte schließlich mit den Fingerspitzen auf meinen trockenen Lippen.
„Wieso?", drang seine vor Emotionen zitternde, irgendwie brüchige klingende, Stimme an mein Ohr.
„Wieso haben sie dir das angetan?"
Er presste seine vor... Wut? ... bebenden Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen. „Wieso gerade dir?"
Ich verstand den Inhalt, die Bedeutung seiner Worte nicht. Meine Gedanken waren träge, mein Verstand arbeitete zu langsam, um den Sinn seiner Botschaft zu fassen, zu verstehen. Der Schmerz hüllte mich in eine rote Wolke der Qual und hielt mich mit eiserner Hand gefangen. Meine Lippen öffneten sich leicht, als ein Stöhnen, welches ich zu unterdrücken versucht hatte, meiner Kehle entwich. Kraftlos hauchte der, in Geräusche gefasste, Schmerzenslaut gegen seine kühlen Fingerspitzen, die noch immer auf meinen Lippen ruhten.
„Ssssh", drang seine tiefe Stimme wieder an mich heran. „Es wird gleich besser", versuchte er beruhigend auf mich einzureden. „Das verspreche ich dir."
Behutsam lösten sich seine Finger. Ich hörte einige merkwürdige Geräusche, wie als wenn Stein über Stein schabte, konnte jedoch nicht recht einordnen, was er tat. Im nächsten Moment spürte ich wie er etwas Kaltes auf meiner Stirn verteilte. Es roch nach Kräutern und fühlte sich angenehm auf meiner heißen Haut an.
Die Düfte der Substanz erleichterten mir seltsamerweise das Atmen und meine Augenlider wurden zunehmend schwerer. Etwas zog an mir, zog mich zurück in die Bewusstlosigkeit, die heilenden Schlaf mit sich bringen würde.
Völlig entspannt ließ ich mich fallen.
„Keiner wird dir je wieder wehtun", hörte ich das gewisperte Versprechen und das letzte was ich fühlte waren kühle Lippen, die sich auf die meinen legten und das Versprechen besiegelten.
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A/N: ich geb zu das war nicht grad lang... aber immerhin, es geht voran, ne?
Es werden wahrscheinlich noch 2 teile folgen, dann müsste das slash end abgeschlossen sein
Stay tuned
Dat feary
