Rory blockierte nun seit etwa einer guten Stunde das Bad der Forresters. "Rory, beeil dich. In 30 Minuten geht es los."

Frustiert ging sie aus dem Bad und sah zu Dean, der aus dem staunen nicht mehr rauskam. "Ich kann so nicht weg. Ich sehe furchtbar aus.", protestierte Rory.
"Nein Honey. Ganz und gar nicht. Du siehst... Wow... Ich weiß nicht was ich sagen soll. Das Kleid sieht an dir wunderschön aus.", antwortete er ihr nachdem er sich wieder gefangen hatte.
"Wirklich?", fragte sie und schmunzelte verunsichert.
"Wirklich.", bestätigte Dean nickend. "Du siehst bezaubernd aus."
Rory lächelte und nahm Deans Hand. Sie ging mit ihm ins Wohnzimmer, wo Sarah, die Babysitterin über ihren Schulbüchern saß.
"Also, wir gehen jetzt. Wenn du Hunger hast, dann kannst du dir eine Pizza bestellen. Geld legt neben dem Telefon und wir sind spätestens um 24 Uhr zurück."
Sarah nickte Rory zu. "Ist gut. Danke. Viel Spaß."
Dean schmunzelte. "Danke. Wir gehn dann Bye."

Tom und Marc wurde eine Reihe zugewiesen in der erst 2 Menschen saßen. 3. Reihe. Eigentlich relativ gute Plätze. Man konnte alles erkennen und vor ihnen saßen nicht all zu große Menschen. Als sie sich setzen bekamen sie Bruchstücke von dem Streit der jungen Männer mit, die mit ihnen in der Reihe saßen.

"Ich fasse es nicht, dass ich mich von dir Trottel dazu hab breitschlagen lassen. Siehst du das Justin?" Der Mann in der schwarzen Lederjacke deutete auf ein Buch das er hochhob. "Ich brauch keinen Schrifsteller, um mir vorlesen zu lassen. Ob du es glaubst oder nicht, ich kann es selbst."
Der blondhaarige Mann neben ihm lehnte sich ruhig zurück. "Fein. Noch kannst du abhauen. Es hat schließlich noch nicht angefangen."
"Du Blödmann ich musste für diese verdammte Karte 20 $ bezahlen und komischerweise hab ich keine Eltern, die mir das Geld überall hin schieben."

Marc wandte sich an Tom, da der Mann in der Lederjacke ihn schon schief ansah. "Aaaalso, Rory und ihr Mann sind noch nicht da?"
Tom sah skeptisch neben sich auf die freien Plätze und dann zu Tom.
"Schon gut. Sag nichts.", antwortete Marc zähneknirschend.

Als der Name Rory fiel wurde der junge Mann neben Marc leicht hellhörig. Allerdings schüttelte er dann den Kopf. Rory Gilmore hatte schließlich geplant in Yale zu studieren und das hier war die New York State University. Völlig undenkbar, dass ihm ausgerechnet HIER seine Ex-Freundin begegnen konnte. Außerdem war Rory nicht verheiratet. Aufgebracht wandte sich der junge Mann wieder seinem Buch zu.

Rory stieg grinsend aus dem Van, den Dean gerade eingeparkt hatte und gab der Beifahrertür einen heftigen Schwung. "Nein mein Schatz, Good Charlotte."
Dean grinste leicht und schlang im gehen seine Arme um Rorys Körper. "Blink 182."
Rory grinste breiter, nahm die Eintritsskarten aus ihrer Handtasche und flüsterte noch einmal schnell "Good Charlotte.", bevor sie den Eingang erreicht hatten.
Als Dean und sie die Treppe hochstiegen, schüttelte er grinsend den Kopf. "Blink 182!"

Vor der Lesehalle traf Rory dann auf Tom, den sie kurz umarmte. "Good Charlotte."
Dean schüttelte kurz Toms Hand und sah dann wieder zu Rory. "Blink 182."
Tom sah verwirrt von Rory zu Dean. "Was macht ihr da?"
Rory sah grinsend zu Dean "Good Charlotte!" Schließlich wandte sie sich Tom zu. "Wir diskutieren gerade darüber, wer die größte Möchte.Gern-Kommerz-Punkband ist."
Tom winkte ab. "Wenns weiter nichts ist. Aber das sind defnitiv Blink 182."
Rory warf Tom einen bösen Blick zu und ging leiht sauer in die Halle.

Dean dagegen klopfte Tom auf die Schulter. "Du hast dir gerade einen Feind verschafft. Oberstes Gebot, was Rory betrifft: Wiedersprech ihr nie. Egal was passiert..."
"OK, ich werde mich dann bei ihr entschuldigen gehen...?", antwortete Tom mit hochgezogenen Augenbrauen.
Dean nickte. "Kluge Entscheidung."

Tom sah zur Halle und betrat diese gemeinsam mit Dean. "Warum darfst du ihr dann wiedersprechen?"
Dean grinste und schlang einen Arm um Rory, die hinter der Tür auf die beiden gewartet hatte. "Ich bin ihr Mann. Sie liebt mich, wir verbringen ganz viel Zeit miteinander und wir sehen uns jeden Tag."
Tom sah nachdenklich an die Decke und nickte. "Gute Argumente. Gehn wir uns setzen. Wir haben Plätze in der 3. Reihe."
Dean nickte Tom kurz und sah dann grinsend zu Rory. "Blink 182."
Schmunzeld sah Rory zu Dean. "Good Charlotte.", sanft küsst sie ihn, während die 3 los gingen.
Dean erwiederte den Kuss und grinste verschmitzt. "Blink 182." Dieses mal küsste er sie.
Rory drehte sich zu Dean um und flüsterte ihm leise etwas ins Ohr, bevor sie ihn wieder küsste. Dean sah schmunzeld zu ihr und stich zart über ihre Wange. "Good Charlotte."
Tom sah, die Nase kräuselnd, zu Dean und klopfte ihm auf die Schulter. "Ich möchte nicht wissen wie sie geschafft hat, deine Meinung zu ändern.", sagte er grinsend, als er in die Reihe ging und seinen Platz einnahm.
Dean küsste Rory noch einmal und sah dann zu Tom, um ihm zu antworten, doch schließlich viel sein Blick auf Jess, der ruhig in seinem Buch las.
Rory folgte Deans Blick anfangs lächelnd, doch dann sah sie vollkommen emotionslos zu Jess, der in diesem Moment zu den beiden aufblickte. Rory klammerte sich fester an Dean und dachte das ihr Herz kurz vor dem zerspringen stand. "Das ist nicht wahr.", murmelte sie zu sich selbt. Schließlich befreite sie sich aus Deans Griff und rannte nach draußen. Jess sprang kurz darauf auf und folgte ihr eilig. Dean sah den beiden einfach fassungslos hinterher. So richtig konnte er immernoch nicht begreifen, was da gerade passiert war.

"Mom er ist weg. Ich bin schwanger. Wir haben doch nur einmal miteinander geschlafen. Wir konnte das passieren. Ich bin schwanger. Jess hat mich im Stich gelassen. Er hat mich belogen. Er weiß nicht mal von dem Baby." Rory weinte bitterlich in den Schoß ihrer Mutter und klammerte sich in den Schoß ihrer Mutter.
Lorelai stich ihr sanft über den Rücken und hielt sie fest in ihrem Arm. "Shhht Schatz. Alles wird gut. Ich versprechs dir.", flüsterte sie leise und wog ihr Mädchen hin und her.
"Ich hab Angst Mom.", antwortete Rory heiser, während sie versuchte sich zu beruhigen. "Dean und Lane sind die einzigen, die mich nicht behandeln ald hätte ich die Pest und Lane darf ich noch nicht mal zu Hause besuchen. Sie darf mich nur dann sehen, wenn sie ihre Mom anlügt."
Lorelai nahm Rory in den Arm und wog sie sanft hin und her. "Es wird alles gut mein Schatz. Ich bin bei dir. Ich pass auf euch auf."

Rory rannte schneller, während sie Tränen ihre Wange herunter liefen. Alles kam wieder in ihr hoch. Die Schwangerschaft, Dean, wie er sich um sie gesorgt hatte und Jess, der ohne ein Wort nach Kalifornien abgehauen war. 3 Tage nachdem sie miteinander geschlafen hatten. Seitdem hatte sie nichts mehr von ihm gehört. Sie hatte keine Adresse, keine Telefonnummer, nichts. Und gerade heute musste sie ihn wieder sehen. Rory und Dean gingen selten miteinander aus und beide hatten sich auf diesen abend gefreut, aber das er in so einem Desaster enden würde hatte keiner geahnt. Gleich war sie zu Hause. Sie war bei Rachel. Bei ihrem Sonnenschein.

"Rory, warte!", hörte sie Jess aus einiger Entfernung rufen, allerdings ließ sie das nur noch schneller laufen.
"Verschwinde! Geh wieder nach Kalifornien!" Rory kam vor ihrer Haustür an und steckte mit zittrigen Händen den Schlüssel ins Loch, als Jess sie einholte.
"Es hatte nichts mit dir zu tun, glaub mir.", sagte Jess etwas leiser, als er neben sie trat.
Rory rannte schleunigst in den Flur und dann die Treppe hinauf.
Leicht Genervt warf Jess hinter sich die Haustür zu und folgte ihr. "Rory, jetzt bleib doch stehen und renn nicht immer weg!"
"Darin hast DU doch Übung. Also bitte, lauf wieder weg! Geh zurück zu dieser verdammten Buchlesung!" Hecktisch sperrte sie die Tür auf und wollte sie gleich, wieder schließen, doch Jess war stärker als sie. Er war es immer gewesen. Nachdem er die Wohnungstür aufgedrückt hatte stand er wortlos vor Rory, welche ihn starr anblickte. "Sarah, ich bin zu Hause. Danke das du da warst, aber du kannst jetzt gehn."

Sarah trat verunsichert aus dem Wohnzimmer und zog ihren Rucksack an.
"Ist gut. Rachel schläft schon. Falls sie mich brauchen, wissen sie ja, wo sie mich finden können."
Nachdem Sarah aus der Wohnung gegangen war sah Jess zu Rory. "Wer ist Rachel?", fragte er verärgert.
Rory drehte sich ohne ein Wort um und ging ins Kinderzimmer.
Jess folgte ihr wütend. "Wer ist Rachel?", fragte er nun etwas leiser.
Ohne auf Jess' Frage zu antworten kniete Rory sich neben das Bett und strich ihrer kleinen Tochter durch die Haare. "Schatz, hier ist jemand den du bestimmt kennen lernen willst.", flüsterte sie leise und strich Rachel durch dichtes schwarzes Haar.
"Sag dem Weihnachtsmann er soll an Weihnachten auf mich warten.", murrte Rachel schon halb im tiefschlaf.
Rory lächelte matt und verließ das Zimmer wieder.
Jess allerdings stand stumm da und betrachtete das kleine Mädchen.

Nervös ging Rory zur Kaffemaschine und setzte erstmal Kaffee auf. Nach einigen Minuten kam Jess zu ihr.
"Ist sie Deans und deine Tochter?", fragte er ruhiger.
Rory schüttelte den Kopf. "Meine. Sie wird nächsten Monat 5 Jahre alt."
Jess setzte sich auf einen Stuhl und rechnete angestrengt nach. Er kalkulierte die Schwangerschaft in seine Rechnung mit ein.
"Du verarschst mich oder?", sagte er nach einer längeren Pause. "Ich brauch jetzt ne Zigarette." Hastig kramte er in den Taschen seiner Lederjacke eine Zigarette hervor und zündete diese an.
"Ich hab es 2 Monate gemerkt nachdem du weg warst. Aber mach dir keine Sorgen, du musst für nichts Verantwortung übernehmen. Also, renn wieder davon."
Rory ging zur Kaffeemaschine, nahm eine Tasse aus dem Küchenschrank und goss sich den frisch aufgebrühten Kaffee in die Tasse.
"Rory, du erzählst mir grade, dass ICH Vater von einer 4 jährigen bin. Was soll ich deiner Meinung nach tun? Vor Freude Luftsprünge machen? Verdammt lass mir erstmal kurz Zeit."
Rory lachte bitterlich und spürte wie neue Tränen in ihr aufstiegen. Sie blieb mit dem Rücken zu Jess stehen und wischte so schnell sie konnte die neuen Tränen weg. "Du bist nicht ihr Vater. Du bist ihr Erzeuger, aber du kannst nicht erwarten, dass sie oder ich dir eine Position einräumen, die du nicht einmal ansatzweise verdient hast."
"Ich geh dann.", murmelte Jess während er an seiner Zigarette zog und aufstand.
"Natürlich! Verschwinde wieder. Ich hab die Schnauze so voll von dir! Ich will dich NIE wieder sehn."
"Tja Yalegirl, wärst du brav nach Yale gegangen, dann wären wir uns heute nicht begegnet.", bemerkte er trocken.
Rory griff wütend nach der Kaffeetasse und warf sie Richtung Jess. Allerdinge prallte die Kaffeetasse an der Wand ab und konnte Jess somit nicht mehr treffen.
"Wow, wolltest du mich erschlagen? Du weißt, dass das strafbar ist?", fragte Jess ruhig und lehnte sich gegen die Wand.
"Könntest du nur einmal deine bescheuerte Art ablegen? Ich hasse es, wenn du so bist!", entgegnete Rory wütend.
"Was verlangst du von mir? Ich erfahre, dass ich ne Tochter habe und du noch mit Dean zusammen bist. Das ist ein ziemlicher Schock für einen abend. Nicht, dass die Sache mit Dean allein schon genug schockmaterial wär.." Jess setzte sich wieder an den Tisch und sah zu Rory.
"Verheiratet. Dean und ich sind verheiratet.", bemerkte Rory immernoch verärgert.
Jess ging zum Küchenfenster, öffnete es und schnipste die Zigarette heraus. "Soll ich jetzt Luftsrünge machen?"
"Also, verschwindest du jetzt wieder?", fragte Rory und versuchta Fassung zu bewahren.
Jess setzte sich wieder an den Tisch. "Darf ich sie kennen lernen? Ich meine, erlaubst du mir sie zu sehen?"
Rory zuckte mit den Schultern. "Ich kann sie dir nicht vorenthalten. Schließlich ist sie auch dein Kind."
Jess seufzte und fuhr sich durch die Haare. Ungläubig schüttelte er den den Kopf. "Das ist... oh man... Ich kanns nicht fassen."
Rory seufzte ebenfalls. "Vor 5 Jahren hab das auch immer gesagt. Mit der Zeit gewöhnt man sich an den Schock.", bemerkte sie trocken.
Jess stand seufzend auf. "Ich geh dann jetzt. Ich muss das erstmal auf irgendeine Art verarbeiten. Kann ich sie sehen? Vielleicht am Samstag?"
Rory dachte kurz nach. "Rachel und ich gehn Samstag in den Central Park, aber du kannst ja mitkommen."
Jess nickte. "Ich bin dann so gegen 13 Uhr da."

Rory legte den Kopf auf den Tisch und schloss die Augen, als sie die Wohnungstür is Schloss fallen hörte. Das alles kam ihr so unwirklich vor. Vor 5 Jahren hatte sie sich jeden Tag aufs neue erhofft, dass Jess zurück kam. Jeden Tag wieder darum gebeten, dass er wieder zu Luke zurück kehrte, doch es geschah nie. Warum musste er gerade JETZT auftauchen? Jetzt, wo Dean, Rachel und sie eine Familie waren. Fragen über Fragen häuften sich in ihrem Kopf an und sie hatte das Gefühl, dass er bald zerplatzen würde. Wieder traten Tränen in ihre Augen, doch dieses ma unterdrückte sie keine einzige sondern ließ sie einfach laufen.