Note: Also irgendwie hab ich keinen Bock mehr auf dieses ganze
Vorgeschreibsel!!! Kennt doch eh jeder, und wers nicht weiß, der solls bitte
bei Chap 1 und 2 lesen, danke.
Ab jetzt gibts jedenfalls nur noch ein (mehr oder weniger) kurzes Vorwort. Ich
wollte mich eigentlich nur entschuldigen, dass ich so lange gebraucht hab, aber
bei uns war Ende letzter Woche Notenabgabe. Und davor hatten es alle Lehrer noch
mal wichtig mit Kurztest und Abfragen, ... und wenn man so faul ist wie ich,
fängt man mit einem Referat, dass man freitags abgeben muss eben erst am
Donnerstag Mittag nach 3 Stunden Mittagschule an. *seufz* ich kann irgendwie
nicht anders. okay, damit wär ich auch schon so gut wie fertig, nur noch ein
ganz ganz dickes fettes DANKE!!! an alle die gereviewt
haben *knuddeleuchalle*
gnufi, jessy: sorry, aber ich dachte ein zu schreibseliger Draco ist schon
wieder nicht ganz real, das Chap ist jetzt länger. *knuddel*
Cygna: danke! *blush* da werd ich ja ganz verlegen.
Mene Malfoy: du hast Komikertalent, deine Reviews sind eine absolute Erheiterung!!
und danke für dieses wahnsinnige lob!!! du weißt gar nicht wie glücklich du
mich gemacht hast. keine OOC Charas zu schaffen war mein vorderstes Ziel.
*MEINEN! draco knuddel*
zissy: ich dachte wenn das Chap schon so kurz ist, streck ich das ganze eben mit
nem langen Vorgeschreibsel. *g* du warst die einzige, die das durchschaut hat.
deimos: *errötet*
Fellfie: *lob einheims und sich total freu* die Dracpitel werden immer etwas
kurz werden. (Begründung s. oben)
dann muss ich noch sagen, dass zusätzlich zum Schulstress auch noch ff.net verrückt gespielt hat und das noch immer tut. (es nimmt keine Sonderzeichen) bei euch auch?
Und zum Schluss noch ein ganz ganz herzliches Danke und ein dickes *knuddel* an cristall, die dieses Chap betagelesen hat!
enjoy it!
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HAPPY VALENTINE
2.Tag - Begegnungen
Dunkelheit. Harry öffnete die Augen. Dunkelheit. Er blinzelte. Immer noch Dunkelheit. Sein nächster Blick fiel auf die Leuchtziffern seines Quidditchweckers. '3.47' Das erklärte immerhin die Dunkelheit, jedoch nicht, wieso er um diese nachtschlafende Zeit aufgewacht war. Irgendetwas musste ihn geweckt haben.
Doch bevor darüber nachdenken konnte, was es gewesen war, schlugen seine Gedanken selbständig einen andere Richtung ein. Er hatte keine Chance das Bild Malfoys und die Gedanken an und über den Blonden zu vertreiben. Sie schienen an der Stelle wieder einzusetzen, an der sie geendet hatten, als er so plötzlich eingeschlafen war. Als hätte jemand einen Zauber ausgesprochen und wieder aufgehoben.
Der Schwarzhaarige konzentrierte sich auf die Geräusche im Zimmer um seine Gedanken in einen anderer Richtung zu lenken. Er hörte den Wind der einen Zweig gegen das Fenster drückte, sodass dieser ein leise schabendes Geräusch verursachte; er hörte das Wasser in irgendeiner Leitung rauschen; er hörte irgendwo Holz knacken; er hörte das niedergebrannte Feuer schwach knistern; er hörte den Atem seiner Zimmerkameraden gleichmäßig aus allen Richtungen.
Moment, gleichmäßig? Nein, nicht alle im Zimmer atmeten ruhig und regelmäßig.
Er überlegte erst, ob es vielleicht sein eigener Atem war, der die Ruhe störte, doch als er diesen anhielt, stellte er fest, das jemand anderes im Zimmer offensichtlich sehr bemüht war, seinen heftigen Atem zu beruhigen.
Harry richtete sich auf. Soweit er in der Dunkelheit erkennen konnte, war er der einzige im Zimmer, der die Vorhänge seines Bettes nicht geschlossen hatte. Vorsichtig tastete er nach der Brille auf seinem Nachttisch, bemüht kein Geräusch zu verursachen.
Er wollte der Sache auf den Grund gehen, ohne irgendetwas oder irgendwen vorzuwarnen. Im ersten Moment verbesserte die Brille seine Sicht nicht sonderlich, doch mit der Zeit gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit im Zimmer.
Der Schwarzhaarige sah nach rechts zu Rons Bett, das am einen Ende der Reihe stand. Dort rührte sich nichts. Links neben ihm stand Seamus Bett, dessen Vorhänge sich bei genauerem Hinsehen leicht bewegten, als hätte jemand sie zufällig berührt.
Plötzlich ertönte ein heftiges Ausatmen, als hätte jemand die Luft angehalten und musste den gestauten Atem jetzt wieder loswerden. Harry schob sich verwirrt ein paar Strähnen aus dem Gesicht, die ihm in die Augen gerutscht waren. Dann wagte er leise eine Frage in Richtung des Nachbarbettes:
"Seamus, ist alles okay mit dir?"
Ein rasches, erschrecktes Luftholen war zu hören, dann eine leise, leicht zitternde Stimme.
"Harry? Mein Gott hast du mich gerade erschreckt!!! Was ist denn los?"
"Das frage ich dich, ich bin an irgendetwas aufgewacht und dann hast du auf einmal so komisch geschnauft."
Seamus murmelte irgendetwas vor sich hin, es klang ein wenig nach einem Fluch. Bevor Harry nachfragen konnte, war plötzlich eine zweite, ziemlich verschlafene Stimme zu hören.
"Was 'n los? Schon Morgen? Muss ich rüber?"
Eindeutig Dean, doch Harry schien die Stimme ziemlich nahe und laut zu sein, dafür das Deans Bett am äußersten Ende der Reihe stand. Hinter den schwarzen Haaren begann das noch verschlafene Gehirn langsam anzuspringen und was es nach reiflicher Überlegung zustande brachte, ließ Harry an seinem Verstand zweifeln. Trotzdem fragte er ganz vorsichtig, nicht sicher ob er seiner Stimme trauen konnte:
"Habt ihr euch auch gestritten?"
Die Frage wurde mit fröhlichem, leicht spöttischem Lachen quittiert, dass plötzlich in leises Gekicher wechselte, als den Beiden offensichtlich bewusst wurde, dass sie dabei waren den ganzen Schlafsaal aufzuwecken. Eine Hand schob den Vorhang zur Seite und gab den Blick auf Dean und Seamus frei, die nebeneinander, mit leicht schief geknöpften Schlafanzugoberteilen, auf einem ziemlich zerwühlten Bett saßen.
Harry zog mit einer Mischung aus Staunen, Ungläubigkeit, Verwirrung und Belustigung eine Augenbraue nach oben. Die dabei entstehende Grimasse trug nicht sonderlich dazu bei, dass die Beiden auf Seamus Bett sich wieder beruhigten.
"Muss man sich erst streiten um sich zu lieben? Also ich muss sagen, ich finde das ist ne ziemlich komische Einstellung", antwortete Dean schließlich für beide. Harry schnappte überrascht nach Luft. Er hatte mit allem möglichen gerechnet, aber damit?
"Im Ernst??", er schüttelte ungläubig den Kopf, "Wieso habt ihr das geheim gehalten?...Sehr erfolgreich übrigens!! Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass..."
Der Rest des Satzes verlor sich in einem Gemurmel, das Harry offensichtlich an sich selbst richtete.
"Naja, wir wussten eben nicht wie ihr das aufnehmen würdet, ehrlich gesagt hatten wir sogar etwas Angst vor eurer Reaktion..."
"...Und ganz so erfolgreich waren wir auch nicht." Führte Seamus Deans angefangenen Satz zu Ende. "Obwohl, dieser Lärmschutz- und der Schlafzauber sind eigentlich ganz hilfreich. Also wars vielleicht doch nicht so schlecht, dass es jemand gemerkt hat."
"Hermione??? Ausgerechnet Hermione hat es bemerkt?? Man lernt doch nie aus, das hätte ich wirklich nicht gedacht!!"
Dean und Seamus schienen ehrlich erstaunt.
"Wie kommst du auf Hermione?"
"Also bitte, wer sonst würde euch ein paar Zauber beibringen und so
tolerant dichthalten. Das kann nur Hermione sein. Und ich hab immer gedacht, die
sieht hinter ihren Büchern die Welt nicht richtig. Und die Liebe schon gar
nicht. Ron steht jedenfalls kurz vor einer Krise."
Harry schüttelte überrascht
und verwundert zugleich den Kopf. Seamus nickte nachdenklich.
"Ja, das haben wir auch gedacht, aber offensichtlich bekommt sie über den Rand der Bücher ziemlich viel mit. Wir sind jedenfalls total erschrocken, aber sie hat versprochen unsere Beziehung für sich zu behalten. Kannst du das auch versprechen?"
Harry betrachtete die beiden Jungen, die aneinander gelehnt auf Seamus Bett saßen, dann nickte er entschlossen.
"Ja, von mir erfährt niemand ein Sterbenswörtchen, Ehrenwort! Aber nur, wenn.. naja...", der Schwarzhaarige druckste etwas herum. "Nur wenn ich mich an euch wenden kann, wenn.. naja, ihr wisst schon, die Sache mit Malfoy. Könnt ihr da übrigens auch dichthalten?"
Dean grinste breit.
"Klar Kumpel, keine Sorge"
Auch Seamus schien sich zu amüsieren und schließlich stahl sich auf Harrys Gesicht ebenfalls ein Grinsen.
"Okay, abgemacht. Nehmt es mir nicht übel, aber ich muss jetzt erst mal schlafen." Obwohl Harry wieder unter die Decke kroch und sich umdrehte, konnte er geradezu fühlen, wie sich das Grinsen der anderen Zwei vertiefte. Seamus gab Dean einen Schubs.
"Du solltest lieber in dein Bett wechseln, Süßer. Nicht das heute Nacht noch jemand aufwacht."
Irgendwie schien das Gespräch mit seinen Schlafsaalkameraden den Schwarzhaarigen beruhigt zu haben, denn er schlief ein, kaum das Dean sein eigenes Bett erreicht hatte und fiel in einen tiefen und glücklicherweise traumlosen Schlaf.
*__@__*__@__*
Als Harry das nächste Mal aufwachte, war es schon hell vorm Fenster. Seine Zimmerkameraden schliefen noch, doch der Wecker zeigte an, dass es Zeit zum Aufstehen war. Als sein Blick auf Ron fiel, kam dem Schwarzhaarigen plötzlich die Idee, für die gestrige Weckaktion Rache zu nehmen.
Leise schob er seine Decke zur Seite, schwang die Beine aus dem Bett und in die Hausschuhe, während seine Hand gleichzeitig automatisch nach der Brille tastete. Doch sein Nachttisch war bis auf 'Fliegen mit den Cannons' leer. Verwundert wollte der Gryffindor sich über die Stirn fahren und spürte dabei einen Widerstand. Noch verwunderter stellte er fest, dass seine Brille bereits auf seiner Nase saß, obwohl er in diesem Moment keine Ahnung hatte, wie sie dort hin gekommen war.
Leicht verwirrt verschob er die Beantwortung dieser Frage auf später, da Ron neben ihm begann sich zu rühren. Nicht das der Rothaarige aufwachte, bevor Harry mit dem Waschlappen zurück war!
Schnell lief der Schwarzhaarige in Richtung Badezimmer und kam mit einem nassen Lappen zurück als Seamus gerade die Vorhänge aufzog. Er bedeutete dem Iren leise zu sein, schlich zu Rons Bett und legte seinem besten Freund den Waschlappen mitten aufs Gesicht. Ron saß mit einem Mal senkrecht im Bett und stieß einen Schrei aus, der auch Dean und Neville aufweckte.
Wenige Sekunden später kam das erste Kissen geflogen. Es war offenbar von Neville durch die Vorhänge geworfen worden und zielte auf Ron, doch es erreichte nur Harrys Bett. Grund genug zurückzuwerfen bot es trotzdem und innerhalb weniger Minuten hatte sich eine ausgewachsene Kissenschlacht entwickelt - jeder gegen jeden - die damit endete, dass alle schwer atmend und lachend auf Seamus Bett saßen oder lagen.
In diesem Moment rastete in Harrys Kopf etwas ein und plötzlich war die Erinnerung an das nächtliche Gespräch wieder da. Für einen Moment hielt er inne und warf aus den Augenwinkeln einen Blick zu Dean und Seamus am Kopfende des Bettes. Wenn die beiden den Blick bemerkten, zeigten sie es jedenfalls nicht.
Bevor Harry weiterdenken konnte, wurden sie von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. Von draußen war eine leicht ungeduldige Stimme zu hören, die sich auch durch den Tonfall schon nach wenigen Worten als Hermiones identifizieren ließ.
"Also ich hab jetzt echt keine Lust mehr noch länger zu warten. Ich gehe alleine zum Frühstück."
Man hörte sie die Treppe hinunter stapfen. Im Schlafsaal wurde es kurz still, dann war ein (zensierter) Fluch Rons zu hören, bevor dieser aus dem Bett und in seine Kleider sprang. Die anderen folgten seinem Beispiel, erneut lachend, wenn auch nun über Ron und beeilten sich dann in die Große Halle zu kommen.
Die Kissenschlacht hatte Harry für einen kurzen Moment seine Situation vergessen lassen, doch als er zwischen den anderen Gryffindorjungs die letzte Treppe hinunter stieg, kamen die Gedanken mit aller Macht wieder zurück. Er hatte plötzlich das Gefühl sich ganz dringend übergeben zu müssen, ohne überhaupt etwas gegessen zu haben.
Seine Schritte wurden langsamer, während er innerlich mit sich kämpfte, versuchte die Übelkeit zu unterdrücken und gleichzeitig seinem Kopf klar zu machen, dass die voraussichtliche Begegnung mit Malfoy absolut kein Grund war, seine Knie weich werden zu lassen. Vergeblich. Genauso vergeblich, wie die Bemühung seinen Blick davon abzuhalten, beim Eintreten in die Große Halle sofort zum Slytherintisch zu wandern und nach dem Blonden zu suchen.
Dieser schien Harrys Anwesenheit gespürt zu haben, denn er hob genau in dem Augenblick den Kopf, in dem Harrys Blick ihn gefunden hatte. Für einen kurzen Moment trafen sich grüne und graue Augen und für einen noch kürzeren Moment sah Harry die sonst so eiskalten grauen Augen, das stets verschlossene Tor zu Malfoys Innerem, weich werden und warm aufblitzen.
Doch schon Sekunden später hatte der Slytherin sich wieder in der Gewalt, Harry jedoch rutschte auf den nächsten freien Platz, da seine Beine entgültig nachgaben. Er hatte das Gefühl etwas gesehen zu haben, das vor ihm noch keiner auch nur erahnt hatte. Ehrlichkeit in Malfoys Blick.
Unglücklicher Weise lag der freie Platz auf den er gerutscht war mitten in einer Gruppe Mädchen des 2. Jahrgangs, die sofort auf ihn einzuschnattern begannen und seine Platzwahl offensichtlich für Absicht hielten. Harry spürte das starke Bedürfnis zu flüchten und aus der Halle zu rennen.
Offensichtlich hatten Dean und Seamus ihn beobachtet und seine missliche Lage erkannt, denn er hörte Seamus nach ihm rufen, unter dem Vorwand etwas zur Hausaufgabe in Geschichte der Zauberei wissen zu wollen. Harry warf ihm einen dankbaren Blick zu , während er auf einen Platz neben dem Iren wechselte. Die Zweitklässlerinnen blieben enttäuscht zurück.
Während Harry sich in Zeitlupentempo einen Toast mit Marmelade bestrich, versuchte er des Gefühlschaos in seinem Inneren Herr zu werden. Der kurze Blickwechsel mit Malfoy hatte ihn aufgewühlt. Er bemühte sich die Gedanken an Malfoys Aussehen und Anziehung und das komische Gefühl, den Slytherin sympathisch, ja gar nett, zu finden niederzukämpfen und die Gänsehaut, die seinen ganzen Körper überzog, zu ignorieren. Stattdessen rief er sich alles ins Gedächtnis, das er jemals an Malfoy verabscheut hatte, doch sein Gehirn fand für alles eine Ausrede. Er seufzte und gab auf.
Hermione und Ron hatten offensichtlich bemerkt, was in ihm vorging und versuchten ihn abzulenken. Doch Harry hatte keinen Nerv für eine Diskussion über den Spruch aus der letzen Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste, der Ron offenbar Probleme machte.
Erst die Ankunft der Posteulen brachte eine Abwechslung. Hermes schwebte direkt in Rons Orangensaft und platzierte einen Brief auf dem frisch gebutterten Toastbrot des selbigen. Percys Eule schien ein paar Wesenszüge ihres Besitzers übernommen zu haben, denn ihr war deutlich anzusehen, das sie den Botendienst im Auftrag von Mrs. Weasley (der Umschlag trug eindeutig ihre Handschrift) für unter seiner Würde hielt.
Ron hielt es im Gegenzug für unter seiner Würde Hermes zu danken und riss den Brief auf. Er enthielt ein einfach gefaltetes Blatt Pergament, das eng mit Molly Weasleys Handschrift beschrieben war. Während Ron es durchlas breitete sich auf seinem Gesicht ein begeistertes Lächeln aus.
"Mom fragt, ob ihr beide nicht Lust hättet in den Osterferien in den Fuchsbau zu kommen. Natürlich nur wenn ihr nichts anderes vorhabt."
Sein Blick glitt fragend von Hermione zu Harry. Die Beiden tauschten einen Blick und nickten dann synchron voller Begeisterung. Ron strahlte noch mehr, sofern das überhaupt möglich war und begann sofort Pläne zu machen. Harry, froh über die Ablenkung, schloss sich ihm, wie schließlich auch Hermione, an. Noch auf dem Weg ins Klassenzimmer planten und diskutierten die drei eifrig.
Während der Doppelstunde Verteidigung gegen die dunklen Künste gelang es Harry nur mäßig sich zu konzentrieren, obwohl sie nicht mit den Slytherins gemeinsam unterrichtet wurden. Ohne Hermiones Vorsagen wäre er jedoch mehrmals aufgeschmissen gewesen.
Das Mittagessen ließ Harry ausfallen um in der Bücherei Snapes Aufsatz zu beenden, da er nach dem Nachmittagsunterricht noch Quidditchtraining und, auf Grund des morgigen Spiels auf 11 Uhr vorverlegt, auch noch Astronomie haben würde.
Beim Gedanken an das Spiel drehte sich ihm der Magen um. Es war nicht die übliche Nervosität vor einem Spiel, es war viel mehr, es war wirkliche Angst. Eine Angst, die er nicht kannte, von deren Existenz in ihm er nie gewusst hatte. Harry hatte das sichere Gefühl von drohendem Unheil, das Gefühl, dass dieses Quidditchspiel in der absoluten Katastrophe enden würde.
Abgelenkt durch solche Gedanken beendete Harry mehr schlecht als recht seinen Aufsatz. Schließlich klappte er erleichtert 'Trankingredienzien und ihre Wirkung' endgültig zu, stand auf und umrundete den Tisch um es wieder zurück ins Regal zu räumen.
Als er das Buch an seinen Platz zurückstellte, fiel ihm wieder Dean und gleich darauf auch Seamus ein. Er dachte über die Beziehung der Beiden nach. Nie im Leben hätte er so etwas geahnt, nun ja, um ehrlich zu sein hatte er auch nie darauf geachtet. Aber eigentlich freute er sich für seine beiden Freunde.
Er überlegte, wie die anderen wohl reagieren würden. Neville würde es wohl hinnehmen, bei Ron war er sich da nicht so sicher. Homosexualität war anders, irgendwie ungewöhnlich für die meisten Menschen, Muggel wie Zauberer. Und Ron hatte die Dinge lieber sicher und bekannt. Bei ihm und Malfoy schien Harry die Situation anders, es waren durch einen Zauber vorgegaukelte Gefühle, so konnte er Rons Reaktion darauf nicht werten.
Plötzlich fiel dem Schwarzhaarigen seine Tante ein. Er konnte ihr Gesicht direkt vor sich sehen, mit einem Ausdruck, als habe sie in eine schlechte Zitrone gebissen.
"Schwul! Das ist ja abnormal, pervers. Aber was kann man auch von solchen Leuten erwarten? Das ist ja wirklich kein Wunder. Die sind doch alle nicht ganz richtig!"
Der Gryffindor musste grinsen, als er sich vorstellte, wie Tante Petunia wohl reagieren würde, wenn er den Dursleys von seiner 'Liebe' (im Brief natürlich ohne Anführungszeichen) zu Malfoy schreiben würde. Ob Onkel Vernon wohl Erste Hilfe leisten konnte?
Harry stellte fest, dass er offensichtlich wieder auf dem Weg der Besserung war, da er die Situation inzwischen mit Humor, wenn auch einer Art Galgenhumor, nehmen konnte.
Er selbst konnte nicht sagen, was er von Homosexualität hielt, er hatte ich die
damit auseinander gesetzt und auch nie Grund gehabt darüber nachzudenken.
Als er, noch völlig in Gedanken versunken, wieder an den Tisch mit seinen
Sachen trat, blieb ihm für einen kurzen Moment das Herz stehen um dann mit
doppelter Geschwindigkeit weiterzuschlagen. Über seinen Aufsatz beugte sich ein
blonder Haarschopf, der im Sonnenlicht, das durch die großen Fenster
hereinfiel, leicht glänzte.
"Malfoy!" Harrys Stimme war ein Krächzen.
Der Angesprochene zuckte zusammen und hob den Kopf. Auf seinem Gesicht rang die kühle Maske mit einem erfreuten Ausdruck. Harry starrte den anderen an, dieser starrte zurück.
Der Körper des Schwarzhaarigen spielte verrückt und auch Malfoy wirkte angeschlagen. Er stützte sich am Tisch ab, die Augen immer noch wie hypnotisiert auf Harry gerichtet, der ihm gegenüber stand. Diesem wurde unter dem intensiver Blick heiß und kalt. Verzweifelt versuchte er sich unter Kontrolle zu bekommen, doch sein Körper wollte dem Verstand nicht gehorchen.
Er begann zu zittern, als Malfoy sich plötzlich vorbeugte, sich über den Tisch lehnte. Harry konnte nicht anders, als Malfoy entgegen zu kommen, bis sich ihre Nasen fast berührten. Plötzlich machte der Blonde eine ruckartige Bewegung - Harry hielt unwillkürlich die Luft an - und....
( WERBUNG: ‚Media Markt, ich bin doch nicht blöd!')
stieß seinen Finger auf das Pergament vor ihm. Harry ließ langsam die gestaute Luft entweichen und zog den Kopf wieder zurück. In ihm machte sich ein unwirkliches Gefühl von Enttäuschung breit, das von Malfoys Stimme durchbrochen wurde.
"Das stimmt nicht ganz Potter. Die Alraune heißt auf lateinisch 'Radix mandragorae' und nicht nur 'Mandragorae'. Allerdings sind damit nur die Wurzeln gemeint, die eigentliche Alraune heiß, übrigens auch bei den Muggeln, 'Mandragora officinarum'.
Außerdem ist die Baara erst reif, wenn sie größtenteils menschliche Gesichtszüge hat, nicht wenn sie gemeinsam in Töpfen haust, das reicht nicht aus. Und die Farbe des Trankes kommt nicht durch die Mischung der Drachenschuppenflechte mit Senfgras, sondern mit dem Baktiltahonig zustande, das hatten wir schon letztes Jahr mehrmals besprochen!"
In Malfoys kühler Stimme schwang deutlich ein zitternder Unterton mit. Dann drehte sich der Blonde plötzlich ruckartig um, rannte an Harry vorbei und verließ fluchtartig die Bibliothek. Die Eichentür fiel mit einem dumpfen Ton ins Schloss und Madame Pince ließ ein leises "Tststs" hören.
Das alles drang nicht wirklich zu Harry durch. Der Schwarzhaarige saß auf der Bank, gegenüber seines vorherigen Arbeitsplatzes, den Kopf in die Hände gestützt und tief durchatmend um sich, sein Herz und seinen Kopf wieder zu beruhigen. Sein Kopf schwirrte.
Malfoy hatte ihn tatsächlich küssen wollen. Harry war sich sicher, dass der Blonde das vorgehabt hatte. Er stöhnte. Viel schlimmer war jedoch, dass er, Harry selbst, bereit gewesen wäre sich von Malfoy küssen zu lassen, ja mehr noch, dass er es wahrscheinlich sogar genossen hätte.
Dieser Gedanke löste bei dem Gryffindor gleichzeitig ein wohliges Schaudern und einen Brechreiz aus. Es war schon komisch, wenn Verstand und Körper sich nicht einig waren und gegeneinander arbeiteten.
Harry raffte schließlich, ganz wirr im Kopf und der Meinung, dass seine Gedanken zu nichts führten, seine Utensilien zusammen um sie in den Turm zu bringen. Die Gryffindors schienen ihn vermisst zu haben, doch offensichtlich hatten Ron und Hermione, vielleicht auch Dean und Seamus, eine Ausrede für ihn erfunden und er wurde in Ruhe gelassen. Er war dankbar dafür.
Die beiden Nachmittagsstunden flogen an ihm vorbei, ohne dass er etwas daraus im Kopf behielt, nachdem er den Raum verlassen hatte. Nur Hermiones Ermahnungen hielten den schwarzhaarigen Gryffindor davon ab die Hausaufgaben ganz sausen zu lassen. Doch die Jahrgangsbeste hätte sich die Haare gerauft, hätte sie den Blödsinn gelesen, den Harry produzierte. Der Lärm im Gemeinschaftsraum, das Schreien, Lachen und Diskutieren der anderen Schüler, zerrte an seinen ohnehin schon strapazierten Nerven.
Er war mehr als froh, aufstehen zu können um, etwas früher als sonst, zum Quidditchtraining zu gehen. Erleichtert schwang er sich auf seinen Besen und als ihm der Wind im spielerischen Sturzflug um die Ohren pfiff, hatte er endlich einmal wieder das vermisste Gefühle, frei zu sein. Unabhängig, nur sich selbst Rechenschaft schuldig und vor allem keiner höheren Macht unterstellt, von ihr beherrscht, geleitet und kontrolliert.
Er genoss es, wenn es auch nur eine Illusion war. Sein Kopf und sein Körper schienen trotz des Adrenalins merkwürdigerweise ruhiger zu werden und es gelang ihm tatsächlich diesen Zustand durchs gesamte Training zu retten.
Erst während der nachfolgenden Mannschaftsbesprechung ließ die Aufmerksamkeit nach und Harrys Gedanken schweiften ab. Er suchte nach einer eigenen Taktik um Malfoy möglichst wenig zu begegnen. Vor allem nach dem Zwischenfall in der Bibliothek war er auf Malfoys Nähe nicht sehr erpicht. Hoffentlich sah dieser das ähnlich und hielt sich seinerseits von ihm fern.
Plötzlich kam Harry ein Gedanke, der ihm ein Japsen entlockte. Katie sah ihn verwundert von der Seite an.
"Bisher hast du Malfoy doch immer geschlagen, wo soll denn dieses Mal da Problem liegen?"
Wenn sie nur wüsste! Offensichtlich hatten die anderen gerade über ihn und Malfoy gesprochen. Harry malte sich ihre und die Reaktion des gesamten Teams aus, die auf eine ehrliche Antwort folgen würde. Das war nichts, das er nach einem solchen Tag gebrauchen konnte. Also suchte er nach einer anderen erklärenden Antwort.
"Nein, das mein ich nicht, ich musste nur an das Spiel gegen Ravenclaw denken, ihr ward alle überzeugt, ich würde das problemlos schaffen und zum Schluss war es doch verdammt knapp."
"Es war einfach Pech, dass sie den Schnatz zuerst gesehen hat, aber du hast es doch meisterhaft gerettet. Und Malfoy machst du fertig, keine Sorge."
Doch Harry machte sich Sorgen. Er hatte nämlich plötzlich die Befürchtung gehabt, das Malfoy die momentane Lage ausnützen könnte um ihn fertig zu machen. Er machte sich sehr große Sorgen! Das wäre dem blonden Slytherin, wie eigentlich jedem anderen Slytherin auch, vollkommen zuzutrauen.
Und Harry war sich sicher, dass eine solche Aktion von Erfolg gekrönt wäre, zumal Madam Hooch Malfoys übertriebene Nähe zu ihm sicherlich nicht als Foul pfeifen würde, so etwas war normal im Quidditch. Doch mit feuchten Händen, wirrem Kopf und weichen Knien würde er sich nicht auf einem Besen halten können.
Auf dem Weg zurück ins Schloss kam dem schwarzhaarigen Jungen jedoch plötzlich der Gedanke, dass Malfoy gegen diese Gefühle wahrscheinlich genauso machtlos war wie er selbst. Daher wäre es ein Schnitt ins eigene Fleisch für ihn, Harry zu nahe zu kommen. Das hob, wenn auch nur geringfügig, die Stimmung des Schwarzhaarigen, und als er mit der restlichen Mannschaft die große Treppe hinauf stieg, beteiligte er sich sogar halbherzig an der Konversation der anderen.
Der einzige Gedanke, die seinen Kopf jetzt noch beherrschte, war der an eine Dusche und eine Mütze Schlaf vor dem Astronomieunterricht. Der Gryffindor überlegte sich diesen zu schwänzen, da es seiner Meinung nach eine hirnrissige Zeit- und vor allem Schlafverschwendung vor dem wichtigsten Quidditchspiel der Saison war.
Als er wenige Minuten später hinter Angelina durch das Portraitloch kletterte, war Harry sich allerdings nicht mehr so sicher, ob ihm der Schlaf vergönnt sein sollte. Mitten im ansonsten leeren Gemeinschaftsraum standen Ron und Hermione, beide aus unerfindlichen Gründen knallrot im Gesicht. Harry malte sich in Gedanken den schlimmsten Streit aus.
Auf den zweiten Blick zeigte sich jedoch ein ganz anderer Grund. Dass Hermione hinter Ron stand war für einen Streit schon komisch, doch dass sie seine Hand umfasste, die wiederum den Zauberstab des Rothaarigen hielt, war für einen Streit doch recht ungewöhnlich. Die beiden übten offensichtlich den Spruch aus Verteidigung, mit dem Ron schon in der letzten Stunde Probleme gehabt hatte.
"Und dann musst du aus dem Handgele...", Hermione unterbrach ihre Erklärungen mit einem verlegenen Blick zum Quidditchteam.
Die Röte auf ihren Wangen vertiefte sich, sofern das noch möglich war, und sie ließ schnell Rons Hand los um einen Schritt zurück zu treten. Die Mannschaft tauschte einen amüsierten Blick und verzog sich in stiller Übereinkunft unter die Duschen. Harry zuckte die Schultern um anzudeuten, dass ein Gespräch auf den nächsten Tag verschoben werden musste und folgte den anderen Gryffindorjungs die Treppe hinauf.
Seine Haare waren noch nass, als Harry ins Bett fiel und auf der Stelle mehr als erschöpft einschlief. Nicht mal ein Gedanke an einen gewissen blonden Slytherin konnte ihn wach halten, sein Körper forderte nach dem Stress und dem Quidditchtraining sein Tribut. Harry war nicht unglücklich darüber.
*__@__*__@__*
Erst als Ron ihn um halb zehn vorsichtig schüttelte, wachte Harry aus seinem fast totenähnlichen Schlaf auf. Unwillig wurden die schwarzen Haare geschüttelt und aus den grünen Augen blickte noch der Schlaf."Komm aus den Federn, Harry! Professor Sinistra und die Gestirne warten."
"Könnt ihr der Sinistra nicht sagen, dass ich krank bin, oder wegen des morgigen Spiels einen Schlaftrank genommen habe, oder... keine Ahnung, irgendwas. Ich bin so fertig und Schlaf ist der einzige Zustand, in dem ich halbwegs vor meinen Gedanken sicher bin."
In Anbetracht seines Traumes aus dem Ron ihn gerissen hatte und von dem er nur noch wusste, dass Malfoy eine ziemlich seltsame Rolle an seiner Seite darin gespielt hatte, war Harry sich seiner Aussage eigentlich gar nicht so sicher. Ron tauschte einen Blick mit den anderen, dann nickte er im selben Moment wie Dean und Seamus, nur Neville zog verwirrt die Stirn kraus.
"Also gut, bleib liegen und sei froh, dass wir nicht Hermione sind. (Ron räusperte sich dezent) Aber dann zeig morgen auch ne anständige Leistung, ja? Es geht immerhin um den Pokal und denk immer dran, Malfoy gehts auch nicht besser, sondern genauso", antwortete Seamus für alle drei.
Rons Räuspern folgte ein ähnlich verwirrter Ausdruck, wie Neville ihn die ganze Zeit schon zur Schau trug.
"Ihr wisst davon?"
"Ja, aber das ist jetzt egal, wenn wir uns nicht beeilen, wird Professor Sinistra nur sauer, das nützt uns nichts." Dean ging mit gutem Beispiel voran und zog sich in Rekordzeit an. Kurz darauf war Harry alleine im Schlafsaal und kuschelte sich wieder in seine Decke.
Doch er schlief nicht ein, etwas das er nicht greifen konnte hielt ihn wach, abgesehen von seinen erneut kreisenden Gedanken. Verzweifelt starrte er abwechselnd aus dem Fenster und an die Decke oder an die geschlossenen Lider. Er versuchte sich auf seinen Atem zu konzentrieren und seinen Kopf zu leeren, jedoch ohne Erfolg.
Schließlich gab er auf und schlug die Decke zurück. Wenn er schon wach war, konnte er genauso gut auch auf den Astronomieturm gehen und seine Zeit sinnvoll nutzen. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als diesem Gedanke die Erkenntnis folgte, dass Hermiones 'Erziehung' offensichtlich Früchte trug. Und er musste sich eingestehen, dass sie manchmal gar nicht so unrecht hatte mit ihren Ermahnungen. Ohne sie wäre er wohl schon manches mal knapp an einem Verweis vorbeigeschlittert.
Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf, als wolle er die Gedanken draus vertreiben. Er stellte zu spät fest, dass man über einen sich bewegenden Kopf keinen Pullover ziehen konnte. Er blieb auf halbem Weg in einem Ärmel stecken und verfluchte sich selbst.
Das war wohl der Moment, in dem er entschied besser doch nicht noch zum Astronomieunterricht zu erscheinen. Aber da schon mal aus dem Bett, wach und in seinen Kleidern war, wollte er hinunter in die kleine Bucht am See zu gehen um ungestört nachdenken zu können. Diesen Entschluss zu fassen und die Karte des Rumtreibers sowie den Tarnumhang aus dem Koffer zu holen war eins.
Wenige Minuten später trat er so leise, wie möglich durch die Eingangstür und lief über die Ländereien zum See.
Eine kleine, durch eine Strauchbarriere abgesperrte Landzunge, erstreckte sich am vom Portal aus gesehen linken Ufer ein kleines Stück ins Wasser. An ihrem Ende lagen drei Steine, glattgeschliffen durch viele Hochwasser, ausgesessen durch viele Schülergenerationen, durch Moos und kleinen Pflanzen mit einem weichen Polster bewachsen.
Harry hatte diesen Platz einmal auf der Karte des Rumtreibers entdeckt, ohne genau zu wissen was er war. Doch die Bezeichnung 'ruhiges Plätzchen' hatte ihn neugierig gemacht und er war abends hinunter an den See gegangen um den Platz zu besichtigen. Die Sträucher bildeten eine magische Barriere.
Harry wusste nicht von wem sie errichtet worden war, doch sie schien schon sehr alt zu sein. Das Passwort, das die Sträucher trennte, war ein altes lateinisches Wort, dessen Bedeutung der Gryffindor nicht einmal in Hermiones schlauen Büchern gefunden hatte.
Seit der Schwarzhaarige diesen Platz entdeckt hatte, war er oft hier gewesen, immer wenn er Ruhe brauchte, seinen Gedanken nachhängen oder wirklich effektiv nachdenken wollte, manchmal auch nur um die Stille der Natur zu genießen , etwas das ihn stets beruhigte.
Auch an diesem Abend spürte der Junge, wie er sich entspannt, seine Gedanken langsamer kreisten und sein Atem ruhiger ging, nachdem er eine Weile auf dem mittleren Stein gesessen und den Wellen des Sees zu seinen Füßen gelauscht hatte. Die Situation schien ihm nicht mehr so ganz ausweglos und ein Quidditchfeld groß genug um Malfoy darauf auszuweichen.
Wenn er den Schnatz vor dem Slytherin sah und schnell genug reagierte, konnte er ihn gefangen haben, bevor der andere in seine Nähe kam. Harry lehnte sich in dem fast sitzschalenförmig ausgehöhlten Stein zurück, schloss die Augen und legte eine Wange an den Stein, der noch etwas gespeicherte Restwärme abstrahlte. Um ihn herum war es still, bis auf den seltenen Ruf eines Nachtvogels aus dem Verbotenen Wald, die Ländereien lagen friedlich im Licht des abnehmenden Mondes.
Plötzlich durchschnitt ein scharfer Laut die Stille und ließ Harry zusammenzucken. Als der Gryffindor das Geräusch einordnen konnte schoss er ganz aus seinem bequemen Sitz nach oben. Hinter ihm hatte jemand heftig Luft geholt und Harry war sich sicher, das dies nur eins bedeuten konnte.
Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass der Blonde hinter ihm stand. Dieser schien sich schließlich aus einer Art Erstarrung zu lösen und kam langsam um den Stein herum, bedacht darauf Harry nicht zu nahe zu kommen. Ein scharfer Blick musterte den Schwarzhaarigen.
"Was machst du hier?"
"Nachdenken."
Harry wartete auf eine spöttisch scharfe Malfoyerwiderung, er wartete vergebens. Der Blonde schien mit sich zu ringen, während er sich fast vorsichtig auf dem linken Stein niederließ.
Harry konnte sich vorstellen, was in dem Slytherin vorging. In ihm selbst fochten die Gefühle mit dem Verstand. Die Abscheu mit der Zuneigung. Wut mit Zufriedenheit. Zufriedenheit?
Harry musste sich innerlich festhalten um nicht aufzufahren, als ihm klar wurde, dass er gewartet hatte, geleitet von einer nicht greifbaren Macht, der er sich nicht bewusstgewesen war. Gewartet auf Malfoy, wissen, dass dieser kommen würde, ohne das dies an die Oberfläche seines Bewusstseins gedrungen war.
Harry schüttelte den Kopf, als wolle er seine Gedanken klären. Doch die Einsicht, dass er sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hatte blieb, er fragte sich ob diese Kraft in ihm etwas mit dem Zauber Dumbledores zu tun hatte. Fast schien es dem Schwarzhaarigen als habe dieser eine unbewusste Verbindung zwischen ihm und Malfoy errichtet, die über bloße Gefühle hinausging. Er fröstelte, der Gedanke war ihm unheimlich.
Malfoys gereiztes Räuspern riss den Gryffindor aus seinen Gedanken.
"Ich meine, ich möchte deine Gedanken ja nicht stören, aber was wird das hier jetzt?"
"Ich hab doch gesagt, dass ich nachdenke, was du machst ist mir ziemlich egal!" 'Solange du mir dabei nur nicht zu nahe kommst' fügte Harry in Gedanken hinzu.
Malfoy ließ auch das unbeantwortet, stattdessen stand er auf und begann unruhig auf und ab zu gehen, soweit die kleine Landzunge das zuließ. 2 Schritte, umdrehen, 2 Schritte zurück, umdrehen und das ganze wieder von vorne. Irgendwann wurde es Harry schließlich zufiel.
"Setzt dich hin, du machst mich nervös, Malfoy!"
"Schon gut." Der Slytherin setzte sich hin, um im nächsten Moment wieder hochzufahren "Du hast mir gar nichts zu befehlen, Potter!"
Harry musste wieder Willen über den anderen Grinsen. Leider sah dieser das trotz der Dunkelheit. Er trat einen Schritt auf den Schwarzhaarigen zu, dessen Herz einen Sprung machte. Offensichtlich ging es dem Slytherin nicht anders, denn er beeilte sich wieder ein paar Meter zwischen sich und den anderen zu legen, indem er zurück stolperte. Das vertiefte Harrys Grinsen nur noch.
"Das. Ist. NICHT. LUSTIG!!!! Das ist absolut nicht lustig, Potter!!! Ganz und gar nicht!" Der Blonde sank wieder auf seinen Stein zurück. "Nein, das ist ganz im Gegenteil zum heulen!"
"Ein Malfoy wird sich doch nicht etwa von ein paar Gefühlen unterkriegen lassen." Harry wusste nicht woher er die Kraft nahm zu spotten, angesichts seiner eigenen labilen psychischen Lage, doch gleichzeitig gratulierte er seinem Verstand, der sich offensichtlich endlich durchsetzten konnte.
"Halt die Klappe Potter, du hast keine Ahnung!"
"Oh doch, das hab ich. Ich mach zufällig das Selbe mit, schon vergessen?"
"Kann man denn gar nichts machen?"
Harry konnte es im ersten Moment gar nicht glauben. War dieses Häufchen Resignation tatsächlich der kühle, ungerührte Malfoy? Der Gryffindor erkannte mit einem Mal die Möglichkeit Malfoy sämtliche Gemeinheiten aller Jahre zurückzuzahlen.
Er war sich im Klaren darüber, dass es eines Gryffindors unwürdig war, einen anderen zu attackieren, wenn dieser aus anderen Gründen eine Schwäche zeigte. Aber er konnte nicht anders, die Erinnerungen an die letzten ungestraften Gemeinheiten waren noch zu frisch.
Doch er hatte sich selbst und seine Standfestigkeit überschätzt, wie er feststellte, als er aufstand und zu dem Blonden hinüberging um diesen noch etwas mehr aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er erhielt sofort die Antwort auf seine Tollkühnheit. Als er noch einen halben Schritt von Malfoy entfernt war, wurden seine Knie wieder weich und er rettete sich mit 3 schnellen ungeschickten Schritten rückwärts.
Erleichtert und seiner Illusionen beraubt setzte Harry sich auf den rechten Stein, bedacht auf Abstand. Von diesem sicheren Platz aus beantwortete er die Frage des Slytherin mit einem Schulterzucken.
"Da ist wohl nichts zu machen. Nur abwarteten und ignorieren."
Er stellte selbst fest, dass seine Stimme weicher klang. Offenbar hatte der Blonde das auch gemerkt, denn er hob den Kopf und sah Harry in die Augen. Die Länderein begannen sich zu drehen und Harry hatte das Gefühl in einen Strudel geraten zu sein, der ihn in diese unergründlich grauen Augen zog, die gleichzeitig Gefahr und Geborgenheit ausstrahlten.
Er hielt sich unbewusst an dem Stein fest, auf dem er saß. Dieser Anblick half Malfoy offensichtlich wieder Oberwasser zu bekommen, denn der Blonde riss seinen Blick los, richtete sich auf und seine Stimme hatte die alte Kühle und Schärfe zurück als er Harry schon fast anfuhr:
"Ich will dich morgen nicht in meiner Nähe sehen, wenn wir spielen, verstanden. Sonst gibt es ein Unglück."
" Da könntest du Recht haben, aber es wird sich wohl kaum vermeiden lassen, dass wir auf dem selben Feld spielen."
Auch Harry gewann seine Fassung wieder zurück. Malfoy beließ es dabei und drehte sich abrupt um. Harry war froh darüber, einer Auseinandersetzung hätte er nicht stand gehalten. Er wartete bis er die Schritte des Slytherins nicht mehr hören konnte bevor er aufstand und seinen Tarnumhang suchte.
Dieser lag ganz hinten in der Sitzschale des mittleren Steins, zusammen mit der Karte des Rumtreibers. Darauf überprüfte er noch einmal, ob Malfoy wirklich im Kerker verschwunden und auch sonst keiner mehr unterwegs war und machte sich dann auf den Weg zu Schloss.
Im Gemeinschaftsraum löschte er die Karte und legte den Umhang zusammen, worüber er am nächsten Morgen froh war, denn kaum, dass er sein Bett erreicht hatte fiel er komplett angezogen hinein und war auf der Stelle eingeschlafen.
Doch durch seine Träume geisterte ein Schnatz, der komischerweise Malfoys Gesichtszüge trug und versuchte ihn zu küssen, als der Schwarzhaarige die Hand danach ausstreckte. Harry seufzte im Schlaf.
tbc.
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Da ich aus eigener Erfahrung weiß, dass man eher das Nachwort, als das Vorwort ließt, stell ich diesmal das wichtigste an den Schluss. Nämlich die Bitte um feedback, egal ob als Kommie oder E-Mail, es ist alles erwünscht und sehnsüchtig erwartet!!!!
Und dann noch etwas, das mir am Herzen liegt. Ich finde es eigentlich eher schrecklich, wenn in einer Slashstory plötzlich ganz Hogwarts homosexuell ist, das ist irgendwie nicht ganz IC, aber ich konnte bei Dean und Seamus einfach nicht wiederstehen, die zwei sind eigentlich ein total süßes, leider viel zu wenig beachtetes paar und in diesem Fall Harrys 'Doktor Sommerteam' *gg* Ich hab mir aber schon länger vorgenommen, mal ne richtige Dean/Seamus fic zu schreiben, was haltet ihr davon?
Für
alle Neueinsteiger, Hermione ist die Englische Form von Hermine und gefällt mir
einfach besser. Es kann sein, dass ich im Laufe der Story noch öfters englische
Begriffe verwende (natürlich mit Erklärung), da sie mir oft besser gefallen.
