Hinweis: Alle Personen in dieser Geschichte gehören nicht mir sondern J.K. Rowling und Warner Brothers. Ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte und will es auch gar nicht.
Kapitel 2: Unerwarteter Besuch
Plötzlich drehte er sich ab und begann die Klingel durch zudrücken, mehrmals klopfte er gegen die Tür.
„Mrs. Figg, machen sie auf, ich bin es, Harry!", rief er.
Nach wenigen Sekunden ging drinnen das Licht an und die Tür wurde langsam entriegelt. In Harrys Kopf arbeitete es, was wenn er falsch lag, wenn sie es nicht war, sie keine Hexe war? Er musste es riskieren, um Hermines willen, musste er es. Bevor die Tür geöffnet wurde, sah er noch einmal zu seiner Freundin, die nichts mehr gesagt hatte. Verwundert stellte er fest, dass sie ihre Augen geschlossen hatte, als ob sie versuchen würde die Welt auszuschließen. Viel mehr ihn auszuschließen, etwas was er bei ihr noch nie gesehen hatte.
„Bist du in Ordnung?", leise fragte er sie, obwohl er eigentlich die Antwort kannte.
„Harry, was machst du hier?" Eine müde alte Stimme brachte ihn zurück in die Wirklichkeit.
Ihm wurde wieder bewusst, was er vor hatte, was er zu tun hatte. Ein Schwall Katzengeruch schlug ihm entgegen, als er endlich zu Mrs. Figg sah, die in ihrem Bademantel vor ihm stand. Sie musterte erst ihn fragend, dann blickte sie hinter ihm zu Hermine, die noch immer vor den Treppen der Veranda stand. Sich verkrampft am Geländer festhielt.
„Hat dein Onkel deine Freundin gesehen? Ich kann das verstehen, du bist etwas zu jung für so etwas. Am besten du gehst zu ihm und redest mit ihm." Zögerlich sprach sie, während sie die beiden beäugte.
„Ich, nein, wir brauchen ihre Hilfe, Mrs. Figg. Hören sie, ich weiß was sie sind. Wir müssen ihren Kamin benutzen!", hastig nicht gewillt zu viel erklären zu müssen sprach er.
Die Augen von Mrs. Figg weiteten sich als er endete. Wahrscheinlich dachte sie in diesem Moment, dass er verrückt geworden ist.
„Den Kamin?" flüsterte sie fassungslos.
„Ja, wir müssen per Flohpulver von hier weg."
Intensiv wartete er auf eine Reaktion. Wenn wenigstens Hermine ihm helfen würde, sie konnte so etwas schon immer besser als er.
„Bitte, lassen sie uns rein. Ich habe keine Zeit ihnen alles zu erklären."
„Aber, du kannst nicht - " Unerwartet brach sie mitten im Satz ab und starrte an Harry vorbei.
„Tun sie endlich was er sagt oder ich werde sie dazu bringen. Ich schwöre ihnen, ich meine es verdammt ernst!" Mit einer ungewohnten harschen fast bedrohlichen Stimme hörte er Hermine.
Erstaunt sah er zu ihr. Sie hatte ihren Zauberstab auf Mrs. Figg gerichtet. Das allein machte ihm keine wirkliche Angst, sondern ihr Blick. Sie durchbohrte mit diesem Blick die alte Frau fast. Hermine schien dazu bereit die Frau anzugreifen, oder schlimmer sie gar umzubringen wenn sie nicht das tat was sie wollte.
„Hermine, bitte!", murmelte Harry.
Langsam trat Mrs. Figg zu Seite. Der Weg war nun frei, doch Hermine regte sich nicht.
„Was ist in dich gefahren? Du weißt ganz genau, dass du nicht zaubern darfst." Selbst in seinen eigen Ohren hörte sich, das was er sagte schwachsinnig an, aber er musste es tun.
Wie in Zeitlupe sank sie ihren Stab. Harry sah wie sie den halt am Geländer verlor und ihre Knie begannen nach zugeben. Mit einem Schritt stand er vor ihr und hielt sie an den Armen fest. Scheinbar besaß sie noch genug stärke um auf den Beinen zustehen. Ohne Vorwarnung hob er sie in seinen Armen hoch und ging langsam ins Haus mit ihr.
„Was machst du da? Lass mich runter, ich kann alleine gehen!", schnauzte sie ihn an.
„Nein, kannst du nicht. Du weißt, dass du es nicht kannst.", entgegnete er ruhig.
Das Gefühl, dass sie auf ihn wütend war kehrte wieder. Nur wusste er nicht weshalb sie es sein sollte. Vielleicht, dass er nicht selbst auf die Idee gekommen war, dass es ihr nicht gut ging. Sie die Folgen des Crucicatus Fluches mehr überspielte, als er geglaubt hatte. Harry kannte Hermine scheinbar nicht annähernd so gut, wie er immer geglaubt hatte. Nur eines wusste er, dass er sich immer tausendprozentig auf sie verlassen konnte. Sie für ihn alles tun würde. Jede Regel der Welt brechen würde, wenn es ihm helfen würde. Doch im Gegenzug wusste er fast gar nichts von ihr. Abgesehen von dem was er in der Schule sah.
„Es tut mir leid Harry, dass ich dich nicht sofort reingelassen habe. Aber ich darf nicht meine Tarnung auffliegen lassen. Es geht schließlich um deine Sicherheit."
„Ist schon gut.", beruhigte er Mrs. Figg die immer noch Hermine ansah, als ob sie Angst davor hätte von ihr in Staub verwandelt zu werden.
Mit Hermine auf den Armen ging er ins Wohnzimmer, wo er sie auf einem Sofa absetzte.
„Kannst du wirklich per Flohpulver reisen, Hermine, sag mir wenn du dich nicht stark genug fühlst? Ich werde dann alleine gehen."
„Natürlich kann ich reisen. Ich bin nicht tot, Harry!" Mit einem warnenden Funkeln sah sie ihn direkt an.
„Sag so etwas nicht.", entgegnete er in einem Flüstern, „Ich gehe zu erst."
Damit stieg er in den Kamin mit einer Handvoll Pulver.
„ Fuchsbau!", rief er und grüne Flammen umringten ihn.
Kurz darauf fand er sich in einem dunklen Haus wieder. Er war angekommen. Scheinbar schliefen alle, etwas was zu dieser Zeit mehr als verständlich war. Vorsichtig stieg er aus dem Kamin. Er versuchte keinen Krach zumachen, obwohl schon seine Ankunft laut genug gewesen sein müsste. Doch dieses Mal kannte er es wie sein würde durch das Flohpulvernetzwerk zu reisen. Lange sah er sich um. Hier sah es friedlich aus, genauso wie er es in Erinnerung hatte. Hier war es, als ob es keine Todesesser gäbe.
„Wie lange braucht sie?", flüsterte er.
Ein lauter Knall und das grüne Flackern der Flammen kündigten Hermine endlich an.
„Ich hasse es.", murmelte sie als sie schwankend aus dem Kamin stieg und auf ihn zukam.
„Ich glaub, das muss alle geweckt haben."
Knarren durch zog das Haus. Jemand musste aufgestanden sein.
„Beweg dich nicht, sonst werden sie bestimmt einen Zauber benutzen." Nur ungefähr verstand Harry was sie ihm zuflüsterte.
Mit einem festen Griff hielt sie sich an seinem Arm fest. Was haben die nur mit ihr gemacht, fragte er sich?
„Wer ist da?", rief eine Männerstimme.
Das Knarren der Treppe wurde immer lauter. Es hörte sich an, als ob alle Weasley auf waren und nacheinander die Treppen hinunter stiegen.
„Ich bin's, Harry!", rief er zurück.
Mit einem Plop ging das Licht an. Das Licht war ungewohnt für seine Augen, so dass er schwerfällig erkannte, dass einige Meter vor ihm Mr. Weasley mit gezogenem Zauberstab stand. Verschlafen sah er von Harry zu Hermine. Musterte die beiden.
„Was macht ihr hier?", wollte er wissen, während sein Blick über die zerrissenen und blutverschmierten Kleider von ihr wanderte.
„Arthur, was ist los?" Kam die Stimme von Mrs. Weasley aus der Richtung der Treppe.
„Es ist Harry!", rief er ihr zu.
„Also wirklich, du solltest nicht mit vollen Margen schlafen gehen. Es war bestimmt ein Gartengnom."
Die Fußschritte kamen näher.
„Du bist es wirklich! Was machst du, ich meine ihr, hier?"
In einem Bademantel stand sie nun neben ihrem Mann, der einen verwaschenen Pyjama trug und wartete auf eine Erklärung für die nächtliche Störung.
„Ähm, Todesesser haben ihr Haus angegriffen.", entgegnete Harry endlich.
„Mum, was ist da unten los?" wollte ein weiterer Weasley wissen.
Harry konnte nicht sagen wer es war, nur dass es nicht Ginnys Stimme war.
„Weck die anderen, zieh dich an und sag deinen Brüdern sie sollen mit ihren Zauberstäben runter kommen!", rief sie ohne von Hermine wegzusehen zurück.
Es musste Ron gewesen sein.
„Mum?"
„Tu was sie sagt, Ron!", schnauzte Mr. Weasley.
Der Griff von Hermine wurde immer schmerzhafter. Harry spürte, dass sie nicht darüber reden wollte. Behutsam löste er ihre Hand von seinem Arm und legte ihn um sie. Leicht zitterte sie.
„Ihre Eltern sind immer noch dort. Ich weiß nicht genau was sie mit ihnen machen, aber sie brauchen Hilfe." Fast hörte er sich verzweifelt an, als ob er glaubte sie würden zu spät sein.
„Du brauchst nichts zu erklären, Harry.", versuchte Mr. Weasley ihn zu beruhigen.
Über ihren Köpfen hörte man hastige Schritte, Türen schlagen.
„Oh mein Gott, es beginnt schon.", flüsterte Mrs. Weasley, sie muss es sich bildlich im Kopf vorgestellt haben, was dort geschehen ist
