Disclaimer: Alle Personen in dieser Geschichte gehören nicht mir sondern J.K. Rowling und Warner Brothers. Ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte und will es auch gar nicht.

8. Das Versprechen

„Kannst du mir etwas versprechen?!" Sie sah zu ihm auf.

In ihren Augen bildeten sich Tränen.

„Alles!" schwerfällig entgegnete er ihr.

 Er hörte sie tief durchatmen bevor sie wieder sprach.

„Harry, versprich mir, dass du nicht gehst. Wir wissen beide, dass das hier nur der Anfang ist. Ich will, dass du mir versprichst egal was passieren wird, dass du mich nicht verlässt. Mich nicht alleine lässt."

 Mit allem hatte er gerechnet aber nicht mit dem. Er wusste, wie sie es meinte. Worauf sie andeutete? Aber wie sollte er ihr dies Versprechen, wenn er noch nicht einmal wusste ob er dieses Jahr überleben würde. Warum wollte sie sein Wort darauf, dass er nicht aufgibt komme was wolle? Als er ihr ins Gesicht sah, konnte er es ihr nicht verweigern. Ihr nicht sagen, dass er es nicht versprechen konnte am leben zu bleiben. Zögerlich nickte er.

„Ich verspreche es." Leise sagte er das was sie hören wollte.

 Er wusste, dass er es vielleicht nicht halten könnte. „Danke!"

 Die Tür ging wieder auf und Ron kam zurück. Er sah ganz und gar nicht glücklich aus. Sein Gesicht war leicht gerötet, als ob er einen Dauerlauf hinter sich hätte.

 „Was wollte dein Dad?" erst jetzt viel Harry auf, dass Mr. Weasley nicht zurück kam. „Nichts! Er hat mir nur zum hundersten Mal erklärt, dass ich ein unsensibler Idiot bin. Was glaubt er wer er ist? Von wegen er hätte mehr von mir erwartet. Ich wäre zu unfreundlich zu Fudge gewesen, diesem Schleimer. Dad weiß doch selber wie falsch dieser Mann liegt. Behauptet, dass Hermine es sich einbildet wenn Todesesser bei ihr zu Hause auftauchen. Langsam sollte Dad wissen, dass ich kein Kind mehr bin. Ich habe meine eigene Meinung. Schließlich werde ich in einem halben Jahr sechszehn. Ich glaub es nicht, dass er mich immer noch wie ein Kind behandelt." Regte er sich im Nachhinein auf.

 „Beruhig dich! In gewisser Weise hat er doch recht. Wir hätten wirklich besser aufpassen sollen, was wir sagen. Ich meine ohne unser schlechtes Benehmen hätte Hermine ihm nichts erzählen brauchen." Entgegnete Harry ihm.

 Diese Worte schienen ihn zu beruhigen, da die Röte in seinem Gesicht immer mehr verschwand. Leicht schüttelte Hermine ihren Kopf.

 „Ich habe ihm nichts erzählt!" ein zaghaftes Lächeln erschien auf ihren Lippen.

 Beide Jungen sahen sie überrascht an. „Und was hast du ihm erzählt?"

 wollte Ron von ihr wissen.

 „Nichts." Das Lächeln wuchs als sie dies sagte.

„Nichts, du scherzt oder? Du musst doch irgend einen Grund gehabt haben um mit dem zu reden, oder?" Ron wurde etwas lauter. „Du hast recht, ich hatte einen Grund. Das heißt aber nicht, dass ich es dir sagen werde, Ron." Auch sie wurde etwas lauter, wobei sie zuvor mehr geflüstert hatte.

 Mit einem finsteren Blick sah sie Ron dabei an. Eigentlich hatte er nur gefragt. Die Reaktion von ihr war auch in Harrys Augen übertrieben.

„Ihr solltet etwas leiser sein. Wir sind immer noch in einem Krankenhaus." Zischte er.

 Ungläubig sah Ron ihn an. „Oh, du bist also auf ihrer Seite! Ich wette dir hat sie es gesagt, oder?! Ich versteh schon. Ich bin vielleicht unsensibel aber nicht blöd." Wütend zeigte er auf die beiden.

 „Ron, du solltest wirklich vorher nachdenken. Sieh dich um. Was siehst du? Ein Krankenzimmer in dem Hermines Eltern liegen. Sie brauchen Ruhe, oder hast du vergessen, was dein Vater vorhin gesagt hatte? Hast du es ernsthaft vergessen? Reiß dich ein einziges Mal zusammen, hier geht es nicht um mich oder um dich, es geht um Hermine. Sie braucht uns und nicht dumme Streiterein. Was macht es schon, wenn sie nicht sagen will was sie mit Fudge zu bereden hatte? Gar nichts. Du kennst sie. Du solltest ihr vertrauen." Mit verengten Augen sah Harry ihn an.

 Er war wütend, verdammt wütend, dass Ron damit anfing.  Ron öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, lies es aber. Er lag falsch und er merkte es schmerzlich.

 „Es...es tut mir leid." Sagte Hermine leise vor sich hin. „Nein, nein dir muss gar nichts leid tun, hörst du?! Du musst nicht die Starke spielen. Du bist nicht alleine, Hermine! Wir drei, wir können das schaffen!" ruhiger sagte Harry es eindringlich.

 „Er hat recht. Wir lassen dich nicht allein dadurch." Kleinlaut stimmte Ron ihm zu, dabei ging er auf sie zu. „Es tut mir leid. Ich bin einfach nur auf Fudge sauer gewesen." Nervös spielte Hermine mit ihren Händen, bevor sie aufstand.

 Immer noch hatte Harry seine Hand auf ihrer Schulter. „Besser wir gehen. Ich kann hier nichts tun." Sie knabberte etwas an ihrer Unterlippe, bevor sie zur Tür ging. „Komm Ron." Sprach Harry nach einer Weile, als sie längst die Tür geöffnet hatte.

 Ron schwieg er wagte nicht einmal mehr das Gesicht zu verziehen, wegen dem Verhalten seiner Freundin. Er würde es sowieso nicht verstehen.

In den nächsten Wochen besuchte Hermine ihre Eltern fast täglich. Sie nahm ihre Schulsachen mit um ihre Hausaufgaben zu erledigen. Ron unterließ es peinlich genau, auch nur ein einziges Wort über das merkwürdige Verhalten von ihr zu verlieren. Dabei war sie in der Tat eigenartig. Obwohl fast jeden Tag schönes Wetter war, verbrachte sie ihre Zeit in Ginnys Zimmer. Niemand durfte sie stören, dafür hatte sie gesorgt. Einige Male murmelte Ginny zu Harry, dass es immer so komisch in dem Zimmer stinken würde, doch zuckte nur die Schultern. Was wusste sie schon, was Hermine dort drin trieb, wenn sie nicht gerade im Krankenhaus war? Es war eine Woche bevor es zurück ging nach Hogwarts, als die Briefe eintrafen. Es war früher Sonntag, daher lag Harry noch im Bett. Es wunderte ihn, dass Ron schon auf war. Wahrscheinlich hatte er einfach nur Hunger und konnte es nicht länger erwarten. Es machte möglich, dass Harry ungestört nachdenken konnte. Lange sah er zur Decke hinauf, auf der die verschwommenen Sonnenstrahlen schienen. Es half ihm wenn er seine Brille auf dem Nachtschrank liegen ließ, beim nachdenken. Den Grangers ging es nicht ein bisschen besser. Sie lagen immer noch im Koma, wie man es auch immer nennen wollte. Ihm war bewusst, dass es daran lag, dass Hermine so anders war. Wohl möglich war sie aus nur einem Grund den ganzen Tag in Ginnys Zimmer, um einen Weg zufinden ihnen zu helfen.

Er hoffte, dass es dieses Jahr nicht noch schlimmer werden würde.

Voldemort war noch immer dort draußen und wartete nur darauf an ihn heran zukommen. Ihn zu schaden, wenn er ihn nicht schon töten konnte. Ron und er versuchten so zu tun, als ob es ihnen nichts ausmachen würde, doch es schlug fehl. Sie fehlte in allen belangen. Es war nicht das Gleiche ohne sie.

„Hermine, dein Hogwartsbrief." Rief Ron zum wiederholten Male.

Er würde auch heute nicht ihre Aufmerksamkeit erhalten, Harry wusste das. Erst wenn sich etwas im Zustand der Grangers änderte, dann würde sie aufwachen.

„Komm schon, mach auf. Ich wette du bist ein Perfect."

 Durch die dünnen Wände hörte Harry alles, jeden Fußschritt, jedes Geräusch. In den letzten Tagen hatte er nur von einer Person so gut wie gar nichts gehört und diese war in diesem Moment im Zimmer nebenan und machte keine Anstalten die Tür für Ron zu öffnen. Man hörte wie er gegen das Holz hämmerte.

„Ron, was machst du für einen Krach! Es ist Sonntag." Es war Ginny, ihre Stimme kam aus der Richtung des Badezimmers, was sie seit einer halben Stunde besetzte.

 „Ach, halt den Mund." Schrie Ron zurück.

 Ganz deutlich hörte man Verärgerung in seiner Stimme. Ein lautes Knacken ließ Harry aus seinen Gedanken aufschrecken.

 „Hermine! Ich warne dich, mach die verdammte Tür auf und nimm deinen Brief entgegen." „Mein Gott, lass sie doch in Ruhe." Es war wieder Ginny die antwortete und nicht Hermine.

 Es knackte noch einmal, diesmal hörte es sich an als wäre es Holz.

 „Ron wird doch nicht...!" murmelte Harry hellwach vor sich hin.

Ein noch viel lauteres Knacken und das splittern von Holz beantwortete seine Befürchtung.

„Was zum Teufel treibst du hier?" schrie Ron, zu Harry Verwunderung nicht ärgerlich sondern ängstlich. „Verschwinde!" zischte sie teilnahmslos.

 „Nein! Zuerst sagst du mir was du da machst! Bist du denn noch ganz bei Sinnen?" entgegnete er.

 Langsam wurde es unheimlich, dachte Harry und entschied vielleicht doch aufzustehen. Er griff nach seiner Brille und setzte sie auf.

„Ich habe gesagt, du sollst verschwinden. Bist du taub oder was?"

Harry stand auf und ging sich frustriert durch die Haare.

„Ron, lass mich los oder ich schwöre dir du wirst den nächsten Tag nicht erleben."

 Etwas schweres fiel zu Boden, als er langsam sich zur Tür begab. Sie war geschlossen und dennoch kam jedes Wort klar und deutlich hier an.

 „Gib ihn her, verdammt." Unklar hörte sich Rons Stimme an., auch noch als Harry die Tür geöffnet hatte. Ein Schlag. „Ouch!"

 Harry ging schneller. Als er an der Schwelle ankam traute er seinen Augen nicht. Hermine stand voll angezogen mit dem Zauberstab auf Ron gerichtet da, während er auf dem Boden lag. Er hielt sich das Kinn und sah mit großen entsetzten Augen zu ihr auf.