Kapitel 12

Weihnachten

Die Zeit verging schneller denn je. Man sah Sirius, James und Peter tatsächlich desöfteren im Unterricht aufpassen (vor allem in Verwandlung) oder in der Bibliothek lesen. Einige von James' und Sirius' ehemaligen Bewunderern kamen immer wieder zu ihnen und fragten, wann Schabernack und Chaos weitergingen. Doch sie antworteten nur mit einem 'Wir planen derzeit den größten Coup von Allen' und sahen sehr wichtig dabei aus.

Das Weihnachtsfest rückte immer näher. Die Berge um Hogwarts hatten Schneekuppeln und die Ländereien sahen aus wie mit Puderzucker bestreut. Viele Schüler hatten ihre Schlittschuhe rausgekramt und drehten nun auf dem See ihre Kreise. James, Sirius und Peter saßen im Gemeinschaftsraum und grübelten, wie sie bloß in die Verbotene Abteilung kommen sollten, als Remus hereinstapfte. Er hatte einen Reisemantel an und zog seinen Koffer hinter sich her. Er und Peter wollten über die Ferien heim fahren, doch James hatte sich entschlossen, hier zu bleiben, da Sirius nicht zu seinen Eltern zurückwollte. So blieben sie zusammen in Hogwarts. Peter eilte los. Er hatte natürlich vergessen, zu packen. Remus setzte sich auf seinen Platz.

"Was treibt ihr eigentlich immer in der Bücherei? Heckt ihr etwa was aus?"

Sie blickten sich an. Als Remus seufzte fasste sich Sirius ein Herz und plapperte los.

"Wir wissen, dass du ein Werwolf bist!"

"WAS!!!"

"Shhhhhht!!!", machte James. "Wir haben dich gesehen, als wir Nachsitzen mussten, weisst du noch?"

Sirius grinste. "Du musst ihm schon sagen, bei welchem Nachsitzen."

Doch Remus hatte verstanden. Er stand auf und sah sehr niedergeschlagen aus.

"Nun", sagte er traurig, "Ich werde erst am Ersten wiederkommen, es besteht keine Gefahr, dass ich euch angreife..."

"Hey, Remus, Mann, wir haben nichts gegen dich bloss deswegen", sagte Jams ernst und schüttelte den Kopf. "Wir sind Freunde, klar?!"

Remus versuchte ein Lächeln. "Es macht euch nichts aus?"

"Nöh Mann", sagte Sirius, "Peter auch nicht."

Remus strahlte, dann umarmte er sie beide. "Ihr seid die Besten Freunde der Welt", sagte er und schien den Tränen nahe, ehe er ihnen Frohe Weihnachten wünschte und mit Peter im Schlepptau abrauschte.

Am Weihnachtsmorgen wachte Sirius schon in aller Frühe auf. Er weckte Sirius auf und deutete auf die vielen Päckchen am Bettende. "Geschenke!"

Eifrig packten sie ihre Geschenke aus. Remus hatte ihnen jeweils einen verzauberten Spiegel geschenkt. Mit diesen konnten sie sich verständigen, falls sie mal an verschiedenen Orten nachsitzen mussten. Von Peter bekamen sie ein Buch über Tiere und ihre besonderen Eigenschaften mit der Notiz, sich schonmal ein Tier auszusuchen, dessen Gestalt sie annehmen wollten. Das beste Geschenk jedoch machte ihnen James' Vater. Sirius starrte erst ungläubig auf den grauen zerfledderten alten Umhang, doch James sah ihn mit großen Augen an.

"Sirius, das ist ein unsichtbar machender Tarnumhang!"

Sirius blickte ihn vielsagend an. "Denkst du das, was ich denke?"