Disclaimer: Ich hab keine Lust, das schon wieder zu schreiben und verweise an dieser Stelle an die vorangegangenen Kapitel...
Meine fleißigen Reviewer: Hallo Ihr Lieben... Eure Reviews sind ja alle sooo süß... Ich kann mich im Moment schon gar nicht mehr von meiner Tastatur losreißen... Hab extra für Euch mal eben noch ein Chappi geschrieben, und hoffe, es gefällt Euch...
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Kapitel 5: Fragen und Antworten???POV Haldir:
Als Lady Galadriel Llynya durch eine einladende Geste bedeutet hatte, näher zu treten, war auch das letzte Geflüster der Anwesenden verstummt, und jeder verharrte in gespannter Erwartung ob des nun folgenden Gesprächs. Die junge Frau war ihnen unbekannt, doch es war ganz offensichtlich, dass etwas von großer Wichtigkeit sie hergeführt haben musste, wenn die hohe Frau sie so ohne weitere Umschweife zu sprechen wünschte.
Auch ich blieb an meinem Platz vor der Herrin stehen, da sie mir keine anders lautenden Befehle erteilt hatte, und beobachtete. Der leicht in sich gekehrte Blick meiner Lady verriet mir, dass sie nicht gewillt war, die Unterhaltung mit meiner Begleiterin unter den Ohren der hier versammelten Elben zu führen, und ich fragte mich erneut, welche Geheimnisse die junge Elbin mit sich herumtrug.
Ich konnte mich nur allzu gut daran erinnern, wie ich mich gefühlt hatte, als meine Herrin sich zum ersten Mal auf diese Weise mit mir unterhielt, und ich erkannte, dass auch Llynya diese Form der Konversation zunächst verängstigte. Aber sie schien sich recht schnell zu beruhigen. Was genau Lady Galadriel in ihren Gedanken las, vermochte ich nicht zu sagen, doch ihr entfuhr ein kaum wahrnehmbarer, entsetzter Laut und Llynya brach bewusstlos zusammen.
Mit einem Grinsen stellte ich fest, dass sie dies auf eine sehr elegante Weise vermochte, jedoch richtete sich mein Augenmerk sofort auf meine Herrin, welche zutiefst geschockt versuchte, die soeben erhaltenen Informationen zu verarbeiten. Es gelang ihr sehr schnell, und insgeheim bewunderte ich ihre Fähigkeit, sich binnen Sekunden wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Der zornige Blick, mit dem mich die hohe Herrin daraufhin maß, holte auch mich sehr schnell in die Wirklichkeit zurück, und in dem Bewusstsein, dass ich vor wenigen Augenblicken sämtliche Regeln des Anstands vergessen und die junge Elbin nicht vor dem unweigerlich bevorstehenden Fall gerettet hatte, ließ meine Ohrspitzen erneut sich rot verfärben. Ich blickte verlegen zu Boden.
„Haldir ó Lorien", wandte sie sich an mich, und ich erkannte den leicht drohenden Unterton in ihrer Stimme. „Ihr werdet mir persönlich dafür Sorge tragen, dass die junge Lady Quartier bezieht, und sich von den Strapazen der Reise erholt. Sobald sie sich besser fühlt, wünsche ich, Euch", ihr schweifender Blick zeigte mir, dass sie damit nicht nur Llynya und mich, sondern auch meine beiden Brüder meinte, „erneut hier zu sprechen."„Wie Ihr wünscht, Herrin", antwortete ich, möglichst emotionslos eine Verbeugung andeutend, und hob die noch immer – schon wieder – Bewusstlose in meine Arme. „Und... Hauptmann!?... Ich denke, das Gästequartier bei den Ställen würde ihr sicher sehr gefallen", fügte sie hinzu, kurz bevor ich den Palast verließ.
Na klasse... Nicht nur, dass sich mein Aufbruch an die Grenze verschob, bis dieses wandelnde Ärgernis der Meinung war, sich wohl genug für einen weiteren Plausch mit der Lady zu fühlen. Sie würde nun auch in direkter Nachbarschaft zu meinen Brüdern und mir wohnen... Ich korrigiere, sie würde unsere EINZIGE Nachbarin sein.
Nur weil Elben Pferde über alles lieben, heißt das nicht, dass sie auch den damit zwangsläufig verbundenen Geruch mochten. Meine Brüder und ich hingegen hatten damit keine Probleme, und so bewohnten wir den Mallorn, entfernt von all den Anderen, alleine und genossen die damit einhergehende Ruhe. Da sich jedoch der Gästetalan auf der untersten Ebene befand, war nun ein jeder von uns gezwungen, den Ihren zu passieren – ein Gedanke, der meine Stimmung schlagartig noch weiter in den Keller sinken ließ.
POV Llynya:
Ich wachte in einem mir unbekannten Raum auf, und dank meiner entsetzlichen Kopfschmerzen dauerte es eine Weile, bis ich mich an meine Ankunft in Lothlorien und das Gespräch mit der hohen Frau erinnerte. Ich ließ meine Blicke durch das Zimmer schweifen, von dem ich annahm, dass es wohl in der nächsten Zeit mein Zuhause sein sollte. Es war nicht übermäßig groß und sehr zweckmäßig eingerichtet, doch selbst ein Laie wie ich konnte erkennen, mit welcher Hingabe der Raum eingerichtet worden war, um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen.
Das Bett, auf dem ich lag, war breit und so weich, dass ich mich nicht wirklich aufraffen konnte, dieses zu verlassen. Das Laken und die Bezüge waren von seidenweichem Stoff, der halbtransparente Himmel war am Kopfende des Bettes locker zusammengebunden. Rechts neben dem Bett befand sich ein kleines Nachtkästchen, auf dem ein geschwungener, dreiarmiger Kerzenleuchter darauf wartete, dem Bewohner des Nachts Licht zu spenden. Durch zwei große Öffnungen in der Wand fiel auf dieser Seite helles Tageslicht in den Raum, der Leuchter würde also noch eine Weile auf seinen Einsatz warten müssen.
An der gegenüberliegenden Wand - also von meiner Position aus links - stand ein großer Kleiderschrank, welcher mit zahlreichen filigranen Schnitzereien versehen war. Daneben vermutete ich den Eingang, denn durch den ebenfalls halbtransparenten Vorhang bahnte sich gleichfalls das Tageslicht seinen Weg. Neugierig hob ich nun doch meinen Kopf, um zu sehen, was ich vor dem Fußende des Bettes entdecken würde, und fand einen kleinen Tisch, mit einer einfachen, aber eleganten Blumenvase geschmückt. Zu beiden Seiten standen zwei zierliche Stühlchen, und links davon, direkt neben dem Eingang, erkannte ich einen weiteren, mit einem nur halbgeschlossenen Vorhang versehenen Durchlass, der, wie ich mich sogleich überzeugen konnte, in ein Boudoir führte, eine Art Ankleidezimmer mit einer kleinen Kommode, auf der Waschschüssel, Wasserkrug und eine Seifenkanne ihren Platz gefunden hatten, und einem Frisiertischchen.
Ich hatte gerade meine Erkundung beendet, als eine junge Elbin in der „Tür" erschien. „Mylady, es freut mich, Euch wieder wohlauf zu sehen. Wir waren bereits in Sorge um Euch", begann sie ein wenig schüchtern. „Meine Name ist Merenil, und ich habe die hohe Frau gebeten, Euch zu Diensten sein zu dürfen."„Ihr habt sie darum gebeten?", fragte ich ein wenig irritiert.
„Ähm... Naja... Mein Bruder hat mir von Euch erzählt, und ich bin neugierig geworden", gab sie verlegen zu. „Euer Bruder?", stutzte ich. „Ja, Telperion... Er sagte, Ihr hättet Euch auf Eurer Reise mit Hauptmann Haldir angelegt... Und da wollte ich doch die junge Lady kennen lernen, die ihm nicht gleich zu Füßen liegt...", ihr Gestammel war einfach rührend und sie fand den Boden vor ihren Füßen gerade sehr interessant.
„Merenil", ich trat vor sie, hob ihr Kinn mit meiner Rechten ein wenig an, sodass sie mir in die Augen sehen musste, "ich freue mich, Euch kennen zu lernen, doch ich möchte nicht, dass mich die Schwester eines Freundes so förmlich anspricht. Außerdem hasse ich es, wenn man mich Mylady nennt", lächelte ich sie an. „Mein Name ist Llynya."Ein strahlendes Lächeln legte sich über ihre Gesichtszüge, und ihre Schüchternheit war wie weggeblasen.
Stattdessen hüpfte nun ein aufgeregtes Etwas vor mir herum, das jedes meiner Worte – sie wollte unbedingt, dass ich ihr die Reise noch mal aus meiner Sicht schilderte – mit einem freudigen In-die-Hände-Klatschen oder Gekicher quittierte, welches mich entfernt an die allerbeste Freundin erinnerte, der man gerade den genauen Verlauf des ersten Dates mit dem absoluten Traummann berichtete.
„Eru, was bin ich nachlässig, du musst doch hungrig sein. Immerhin hast du fast zwei Tage und Nächte durchgeschlafen", fiel ihr plötzlich ein, und ich erschrak. „Und die Herrin muss ich auch noch informieren. Sie wollte dich noch einmal sprechen. Ich sollte mich eilen", fügte sie hastig hinzu und stürmte recht unelbisch aus dem Raum.
POV Haldir:
Jauchzet!... Frohlocket!... Nach zwei Tagen hatte sie es endlich geschafft, das Bewusstsein wiederzuerlangen. Und das unentwegte Geschnatter aus dem Gästetalan, welches in der Nähe einen Gänsestall vermuten ließ, hatte augenblicklich ganz Caras Galadhon darauf aufmerksam gemacht.
Nun stand ich erneut mit Rumil und Orophin vor meiner Herrin, die mir von Zeit zu Zeit noch immer böse Blicke zuwarf und sich gerade ausgiebig für den Verlauf der letzten Unterhaltung entschuldigte – bei Llynya... Nicht bei mir!
Ich hatte dem bisherigen Gespräch nur mit halbem Ohr zugehört, doch als sich die Unterhaltung nun dem Gedankenaustausch von vor zwei Tagen zuwandte, wurde ich aufmerksam.
„Llynya, ich will ehrlich zu Euch sein. Ich habe zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Kenntnis über das Wie und Warum Eures Hierseins. Die Erinnerungen, welche ich Euren Gedanken entnehmen konnte, bestätigten meine Vermutung, dass Ihr von weither kommt... Aus einer anderen Welt..."Ich konnte ein erschrecktes Aufkeuchen gerade noch unterbinden, und aus den Augenwinkeln sah ich meine Brüder ebenfalls um Fassung ringen. „Doch wenn ich an die Grausamkeiten denke, die sich die Menschen in Eurer Welt offensichtlich gegenseitig zufügen, frage ich mich, ob Ihr, selbst wenn es die Möglichkeit einer Rückkehr für Euch gäbe, diese überhaupt würdet ergreifen wollen?"
‚Was sollte Llynya sich denn für die Grausamkeiten der Menschen interessieren, sie ist schließlich eine Elbin', schoss es mir durch den Kopf. Doch dann fiel mir ihr merkwürdiges Verhalten am Ufer des Anduin wieder ein, und die plötzlich einsetzende Erkenntnis ließ mich unweigerlich an meinem eigenen Verstand zweifeln.
„Das ist noch nicht alles", fuhr die hohe Frau fort. „Ich sah noch andere Bilder... Von Mittelerde... Dieselben düsteren Visionen, die ich seit einigen Wochen ständig in meinem Spiegel sehe, und doch noch nicht zu deuten weiß..." Dass Lady Galadriel neuerdings „düstere Visionen"hatte, war mir noch nicht bekannt – gut, ich war ja auch in Imladris -, aber die Tatsache, dass sie damit nichts anzufangen wusste, beunruhigte mich sehr.
„Ich habe bislang niemanden darüber unterrichtet, weil ich selbst erst die Bedeutung der Bilder verstehen muss. Auch mein Gemahl weiß nichts davon. Daher erstaunt mich die Tatsache, dass Ihr, die Ihr nicht von dieser Welt seid, ebenfalls diese Visionen habt. Ich muss gestehen, Ihr seid mir ein Buch mit mehr als sieben Siegeln."Zum ersten Mal in meinem langen Leben sah ich meine stets allwissende Herrin völlig ratlos, und ich versuchte mehr schlecht als recht einen leichten Anflug von Panik zu unterdrücken.
„Im Augenblick kann ich nicht viel für Euch tun, doch ich denke, ihr solltet zunächst hier in Lothlorien verweilen und Euch vorsichtshalber an ein Leben in Mittelerde gewöhnen. Ich werde auch weiterhin meinen Spiegel beobachten. Und ich hoffe, dass nicht nur die Visionen deutlicher werden, sondern sich auch eine Antwort auf Eure Fragen offenbaren wird."
Mein Blick glitt zu der jungen Elbin, die eigentlich eine Menschenfrau sein sollte, und ich erkannte, dass sie ebenfalls gespannt den Worten der hohen Frau gelauscht hatte. Die noch immer auf ihr lastende Ungewissheit ließ ein paar lautlose Tränen ihren Weg über das blasse Gesicht finden. Ich konnte ihre nun wachsende Verzweiflung förmlich spüren, und irgendwie tat sie mir im Moment schon ein wenig leid. Doch wusste ich noch immer nicht, was das Ganze eigentlich mit meinen Brüdern und mir zu tun hatte.
Wieder begann die Lady zu sprechen: „In Mittelerde gibt es keine solchen Grausamkeiten, wie Ihr sie aus Eurer Welt kennt, doch auch hier lauern beständig Gefahren. Ich denke, es wäre mehr als sinnvoll, wenn Ihr die Zeit hier in Lothlorien nutzen würdet, um Euch mit den Kampfkünsten vertraut zu machen. Hauptmann...", dabei sah sie nun endlich mal in meine Richtung, „Ihr und Eure Brüder erhaltet die Aufgabe, Lady Llynya im Bogenschießen, Schwertkampf und Spurenlesen zu unterrichten, denn wenn sich meine Befürchtungen bewahrheiten, wird Mittelerde in nicht allzu ferner Zeit ein sehr gefährlicher Ort werden."
Ich zuckte unmerklich zusammen, und konnte ein Entgleisen meiner Gesichtszüge eben noch verhindern. Ein Blick zu Llynya zeigte, dass ihre Versuche weniger von Erfolg gekrönt wurden.
POV Llynya:
Nein, diesmal fiel ich nicht in Ohnmacht... Doch nachdem die Audienz beendet war, und das eben war eine solche, schließlich hat die hohe Lady die ganze Zeit gesprochen, und wir haben nur zugehört, rannte ich zu meinem Talan, und ließ mich in einer Mischung aus Verzweiflung und Verärgerung auf mein Bett fallen.
Die Worte der Lady waren unmissverständlich. Sie hatte keinen blassen Schimmer, was ich hier tat, und offensichtlich auch kein Verständnis dafür, dass ich möglicherweise nach Hause wollte. Die einzige Hoffnung, die ich überhaupt noch hegen konnte, bestand darin, dass Galadriel die Antwort auf all meine Fragen irgendwann in ihrer besseren Wasserschüssel finden würde.
Und weil das alles noch nicht genug war, sollte ich nun von diesem lorischen Schnösel unterrichtet werden, obwohl ich über die Aussicht, dass er recht bald an seine Grenze verschwinden würde, mehr als nur ein wenig begeistert gewesen war.
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So... Von jetzt an geht's aber definitiv ein bissel langsamer vorwärts, wegen Arbeit und so... Aber ich beeil mich, versprochen...