Vielen Dank für die netten Reviews. Mein Ego hat – wie ihr seht – es gut aufgenommen. Und meiner Phantasie hat es (hoffentlich) auch geholfen, sodass es hier mit Kapitel 3 weitergeht!!!

Kapitel 3

Er erwachte und blinzelte. Automatisch wanderte seine Hand zum Nachttisch, auf dem seine Brille lag. Er setzte sie auf und erkannte, dass er in der Krankenstation war. Wie kam er hier hin? Sollte er nicht in seinem Bett liegen?

Seine Gedanken wurden von Madame Pomfrey unterbrochen. „Na, Mr. Potter, Sie sind endlich aufgewacht. Ich hatte schon das Schlimmste befürchtet." Er zuckte unmerklich zusammen.

„Sie sollten es sich demnächst dreimal überlegen, ob Sie in einem Sommerumhang draußen übernachten wollen. Nicht auszudenken, wenn man sie nicht gefunden hätte."Sie fühlte seine Stirn. „Sie können gehen!"

Er schwang seine Beine über das Bett und stand auf. Nach ein paar Schritten stützte er sich unauffällig an einem Tisch ab, als ihm schwarz vor Augen wurde.

„Sie sollten mehr essen!", meinte die Krankenschwester und musterte Harry. „Sie sehen ziemlich abgemagert aus!"

Er nickte. „Danke!", murmelte er. Er musste so schnell wie möglich hinaus, bevor Madame Pomfrey ihn zum Essen zwang.

Vielleicht hätte er sich nicht so beeilen sollen. Denn sobald die Tür ins Schloss fiel, musste er sich an der Wand abstützen, als grelle Punkte vor seinen Augen flirrten.

Schließlich gelang er doch noch nach einigen Pausen in die große Halle, nachdem er im Gryffindorturm seine Sachen geholt hatte. Er überlegte kurz. Er hatte jetzt Unterricht. Nur wo?

Er entschied sich für Geschichte und klopfte kurz an. Er steckte seinen Kopf herein und erblickte einige Erstklässler. Hier war er definitiv falsch.

Was war heute für ein tag? Montag? Dienstag? Er lehnte seinen Kopf gegen die kühle Wand.

Was war gestern? Zaubertränke in der letzten Stunde. Donnerstag.

Dann wäre heute Freitag und er hätte schon wieder Zaubertränke! Er seufzte. Ein Grund nicht hinzugehen.

Snape würde ihm bestimmt an die fünfzig Punkte abziehen. Sein Turm wäre bestimmt nicht erfreut darüber.

Er schüttelte den Kopf. Er musste hingehen. Es blieb ihm gar keine andere Wahl. Langsam ging er zu den Kerkern und stand vor der Tür. Er streckte seine Hand aus und zögerte.

Sie würden ihn sowieso nicht vermissen. Wahrscheinlich wären sie froh, wenn er nicht erscheinen würde. A

ber er konnte es sich auch nicht leisten. Seine Noten waren schon seit Langem rapide in den Keller gesunken.

Er seufzte leise und klopfte an. Schließlich öffnete er die Tür und ging hinein.

„Soso!", zischte Snape. „Sie wollen uns also auch noch mit ihrer Anwesenheit beehren. Der Unterricht läuft schon seit dreißig Minuten."Er überlegte kurz. „Das macht dann fünfunddreißig Punkte Abzug wegen Unpünktlichkeit. Setzen sie sich endlich und beginnen sie den Trank! Da sie es mit der Pünktlichkeit nicht haben, werden sie den Trank von Mr. Malfoy probieren, damit wir die richtige Wirkung herausfinden können."

Harry zögerte. Er sah, wie die meisten in Teamarbeit den Trank brauten. Was war das für eiN Trank?

„Worauf warten Sie noch?", knurrte sein Lehrer. „Setzten sie sich zu Mr. Malfoy und arbeiten Sie dort mit."

Er nickte und rutschte neben Draco auf den Stuhl.

„Du kommst ziemlich spät!", schnarrte der Blondschopf. „Was hat dich aufgehalten?"

„Geht dich nichts an!", fauchte Harry.

„Du warst bestimmt bei Madame Pomfrey!", überlegte Malfoy.

Er beäugte den Blonden misstrauisch. „Woher weißt du das?"

„Sieh dich doch mal, du wandelnde Leiche!"Dann wandte Draco sich wieder dem Trank zu. „Ich frage mich, warum ausgerechnet du die Welt retten sollst."

Harrys Augen verengten sich zu Schlitzen. „Ich habe nicht darum gebeten, in Ordnung?", zischte er leise. „Ich wäre auch lieber ein normaler Junge! Also lass mich..."

„Mr. Potter, halten Sie Mr. Malfoy von seiner Arbeit ab?"Snape war unbemerkt neben ihm getreten. „Das macht zwanzig Punkte Abzug!"

Harry biss sich auf die Lippen, um den bissigen Kommentar hinunterzuschlucken. Er durfte sich nicht provozieren lassen und war froh, dass der Giftmischer gegangen war.

Erst gegen Ende der Stunde dachte Harry über den Namen des Trankes nach. Panik stieg in ihm auf. Snape würde ihn doch sicherlich nicht den Trank probieren lassen, oder? Nein, dass würde er nicht tun.

„So, dann wollen wir mal sehen, ob der Trank überhaupt funktioniert!"Snape schöpfte etwas von Dracos Trank in einen Kelch und reichte ihn Harry. „Gehen Sie nach vorne und trinken Sie!"

Widerwillig stand er auf und wankte nach vorne. Dann drehte er sich um.

Die ganze Klasse begegnete ihm mit Gleichgültigkeit. Sah er in einigen Augen sogar die Hoffnung, dass der Trank misslungen war?

Er schluckte. Daran wollte er nicht denken. Im selben Moment beruhigte er sich. Draco zählte zu den Besten in Zaubertränke. Er braute keinen Trank falsch.

„Trinken Sie!", befahl Snape ungeduldig. „Wir warten!"

Zögernd setzte er den Kelch an die Lippen und trank die Flüssigkeit in einem Zug. Sie schmeckte kalt und bitter.

Er verzog kurz das Gesicht und öffnete schließlich seine Augen, den Blick noch starr auf den Boden gerichtet. Es passierte nichts. Er fühlte sich völlig normal.

Er atmete tief durch, richtete seinen Kopf auf und. . . erblickte ihn.

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Ich bin gemein. Einfach so aufzuhören! Mitten drin! Ich schäme mich ja so! Aber in der Zwischenzeit könnt ihr ja rätseln, was es für ein Trank war und wen Harry schlussendlich ansah! Bin schon sehr gespannt!