---
Reviews:
An Glaniel: Mathe hätte mir auch den letzten Rest gegeben! Danke, gebe mein bestes! Gutes Ende? Wie man es sieht! Lass dich überraschen...
An Auxia: Um meine Leser zu halten... Oh, ich bin ja so gemein
An Severina: Bis du vor Überraschungen platzt? Hm, ich glaube, dass dauert nicht mehr so lange... wie oft ich dir wohl geschrieben habe, dass du dich überraschen lassen sollst? einmal? Zweimal? Dreimal? Viel zu viel auf jeden Fall. Mein Gott, aber du stellst immer die falschen Fragen, da kann ich dich nur vertrösten gg
Und wie versprochen: Das nächste Kapitel...
Kapitel 12
Draco fluchte leise vor sich hin und erwog tatsächlich, Dumbledore Bescheid zu geben. Und was passierte dann? Er würde von der Schule fliegen und frühzeitig Todesser werden.
Und wenn er Dumbledore nichts sagen würde, wird der Goldjunge sterben. Er seufzte leise.
War er bereit, nur für den Gryffindor seine Zukunft aufs Spiel zu setzen? Aber erwartete ihn nicht trotzdem das gleiche Schicksal? Es war doch gleich, ob er es in den nächsten Monaten oder in zwei Jahren bekäme.
Entschlossen ging er zum Wasserspeier und starrte ihn an, als könnte er die Steinfigur nur durch seinen Willen bewegen. Er biss sich auf die Lippen.
Er kannte das Passwort nicht. Ziellos lief er vor dem Wasserspeier entlang, hoffte, dass ein Lehrer vorbeikäme. Es wurde langsam dunkel.
„Mr. Malfoy, was suchen Sie denn hier?" Es war die ölige Stimme von Snape.
Der Blonde räusperte sich. „Äh, Professor, ich müsste mit Dumbledore sprechen!"
„Professor Dumbledore!" korrigierte sein Lieblingslehrer ihn.
Draco nickte. „Natürlich. Also... ich muss mit Professor Dumbledore sprechen. Es... es ist dringend."
Snape zog seine Brauen hoch. „Dringend genug, dass sie schon seit fünf Minuten hier herumlaufen und leise vor sich hinfluchen?"
Er nickte. „Ja, Professor. Bitte, könnten sie mir das Passwort sagen?"
„Bedaure!" schnarrte er. „Aber Professor Dumbledore befindet sich außer Haus."
Enttäuscht stieß Draco die Luft aus. Wie viel Pech konnte einen verfolgen?
„Aber vielleicht kann ich Ihnen helfen!"
Schnell schüttelte er den Kopf. Snape wäre der Letzte, den er fragen würde. „Nein, so wichtig ist es dann doch nicht."
Der Tränkemeister musterte ihn misstrauisch. „Gerade hörte es sich aber anders an!"
Abwehrend hob der Blonde die Hände. „Ich glaube, ich gehe wohl besser!"
---
Er drohte von dem Gestank ohnmächtig zu werden. Er sah die Reißzähne, die sich langsam seinem Hals näherten.
Mit nur einem Biss könnte das Wesen seine Kehle zerfleischen. Seine Augen weiteten sich angsterfüllt. Nein, nein, das durfte nicht sein.
Er wollte noch nicht sterben. Aus den Augenwinkeln sah er die zufriedenen Gesichter seiner Eltern.
Er war feige. Wo war der Gryffindor-Mut? Wo? Warum konnte er nicht einfach sterben? Warum hatte er solche Angst davor?
Die Klauen auf seiner Brust gruben sich ins Fleisch. Es schmerzte. Er konnte kaum noch atmen.
Das Wesen erdrückte ihn. Es witterte seine Angst. Es spielte mit ihm, gönnte ihm einen langen, schmerzvollen Tod.
Wie fühlt sich der nahe Tod an? Hermione kniete sich neben ihn. Er wimmerte leise. War es vor Schmerzen oder vor Angst?
Er konnte es nicht sagen. „Ich will nicht sterben."
Das wollten wir alle nicht! Ron sah seinem Freund bedauernd in die Augen.
Harry streckte seine Hände abwehrend in die Höhe, versuchte das Maul von seinem Hals fernzuhalten. Aber er war schwach.
Er verdiente es eigentlich nicht zu leben. Er sollte sterben. Aber er konnte nicht, wollte nicht. „Nein!" schrie er und versuchte sich zu befreien.
Aber das Wesen drückte ihn erbarmungslos auf den Boden. Widerstandslos lag er nun da und wartete auf den sicheren Tod.
Und wer wusste es schon: Vielleicht würde er dann endlich Erlösung finden...
---
Wütend ließ er sich in den Sessel fallen.
„Was hast du?" fragte Pansy vorsichtig.
„Lass mich in Ruhe!" knurrte er.
Sie strich ihm über die Haare. „Ich kann dir helfen, damit es dir besser geht!" flüsterte sie in sein Ohr.
Er zog den Kopf weg und stand auf. Er konnte dieses Mädchen nicht länger ertragen.
„Draci, wohin gehst du?"
„Mich umbringen!"zischte er und verließ den Kerker. Jetzt hatte er aber auch keine Ahnung, was genau er tun sollte.
Er konnte den Goldjungen nicht finden, rechnete sowieso damit, dass er schon längst tot war. Wut und Hass stiegen in ihm auf.
Warum konnte er es dann nicht verhindern? Warum musste der Goldjunge sterben?
„Er ist tot! Ganz sicher! Er wurde von den Illusionen in den Tod getrieben. Und ich? Ich bin Schuld!" Er ging zu dem Bild mit der Obstschale und kitzelte die Birne.
Die Tür zur Küche öffnete sich. Mit gesenktem Kopf trat er ins Licht. Selbst jetzt wuselten noch Hauselfen in der Küche herum.
„Oh, Sir, Master Draco, Sir!" piepste eine Stimme.
Draco sah genauer hin. „Dobby?" fragte er ungläubig. Hatte sein Vater nicht behauptet, er hätte seinen alten Hausdiener getötet? Und doch stand er vor ihm, angezogen so bunt wie ein Kanarienvogel.
„Ja, Sir, Dobby ist es. Was wünschen Master Draco?"
Der Blonde ließ sich auf den nächstbesten Stuhl sinken. „Feuerwhisky, Dobby! Eine ganze Flasche!"
Der ehemalige Hauself sah ihn skeptisch an. „Master Draco, Sir, ich glaube nicht, dass..."
„Feuerwhisky, Dobby, sofort!" herrschte Draco ihn an. Er war nicht dazu fähig, irgendeine Diskussion zu führen. Er wollte alles nur in Alkohol ertränken. Seine Schuld, seinen Hass, seine Gedanken.
Der Hauself drückte ihm eine Flasche in die Hand. Er setzte sie an die Lippen und ließ den Alkohol wie Wasser durch seine Kehle fließen.
---
Er war verloren. Er konnte nur noch sterben. Und jetzt, wo er wusste, dass er noch nicht bereit war, war niemand da um ihm zu helfen. „Bitte, Mom, Dad, helft mir!" wimmerte er.
Das Wesen schnüffelte an seinen Wunden und leckte mit seiner grünen Zunge die Furchen nach. Es brannte, als sich der Speichel mit seinem Blut vermischte.
Du bist ein Gryffindor! sagte seine Mutter. Sei doch wenigstens einmal in deinem Leben mutig.
„Ich will nicht sterben."
Seine Freunde und Familie lachten leise. Keiner will sterben.
Mit dem Mut eines Verzweifelten tastete er in seiner Tasche nach dem Zauberstab.
Wehr dich nicht! meinte Ron. Es ist sonst schmerzhafter zu sterben.
Er fühlte die Kühle des Stabes und griff zu.
Das Wesen wendete sich wieder seiner Kehle zu. Es öffnete den Mund, bereit, ihm nun endgültig die Kehle aufzureißen. Es schien genug mit seiner Beute gespielt zu haben. Jetzt hatte das Wesen Hunger.
Verzweifelt zog Harry den Zauberstab zwischen sich und das Wesen und schrie den erstbesten Spruch, der ihm einfiel. „Lumos!"
Das Licht schien das Wesen zu blenden.
Die Gelegenheit nutzte Harry und kämpfte sich unter dem Wesen hervor. Ohne sich nur einmal umzublicken rannte er los, rannte um sein Leben, rannte, weil er zu feige war, um zu sterben.
Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu hören, dass das Wesen wütend knurrend die Verfolgung aufnahm.
Und das Schlimmste war, dachte Harry, dass das Wesen schneller war als er.
---
„Gimmne Flasche, Dobby!"lallte Draco und ließ die Flasche, die er noch in der Hand hielt, unachtsam auf den Boden fallen. Sie zersprang in tausend Stücke.
„Master Draco nicht mehr trinken!"
Wütend versuchte der Blonde sich vom Sessel zu stemmen. „Whischky, jetscht!"
Der Hauself schüttelte den Kopf. „Sir hat genug getrunken für einen Abend."
„Isch kanno schtehn. Oder nischt!" meinte er angriffslustig. „Also, gimmne Alo...Alkol...Alkohol!"
Dobby sah ihn ernst an. „Warum betrinkt Master Draco sich?"
„Tot, er is tot, geschtorbn, einfach so. Und nun?" Um ihn herum drehte sich alles. Er ließ sich in den Sessel fallen und war nach wenigen Sekunden eingeschlafen. Er bemerkte nicht, wie der Hauself ihn zudeckte.
---
Dort, dort war das Ende des Waldes. Dort war er in Sicherheit. Das Wesen sprang ihn an, sodass Harry ins Straucheln geriet und hinfiel.
Das Wesen landete auf ihm und zerfetzte dabei seinen Rücken. Der Gryffindor schrie gequält auf und versuchte seinen Zauberstab zu erreichen, der nach dem Sturz außer Reichweite geflogen war.
Es ist eine Schande! Seine Mutter schüttelte bedauernd den Kopf. Noch nicht einmal für den Tod hast du genug Mut.
„Helft mir!" flehte er leise. „Helft mir, bitte!" Tränen tropften auf den Boden.
Es ist bald vorbei! Sirius lächelte ihn aufmunternd an.
Er schrie vor Schmerzen auf, als die Krallen sich erneut in seinen Rücken bohrten. „Ich will nicht sterben." Er reckte sich nach seinem Zauberstab. Es fehlte nur noch Millimeter, bis er das Holz umfassen konnte. Nur noch Millimeter.
Der erneute Schmerz in seinem Rücken ließ ihn halb ohnmächtig werden. Es brannte, brannte wie Peitschenhiebe, wie kleine züngelnde Flammen, die sich unaufhörlich auf seinem gesamten Körper ausbreiteten und ihn vor Schmerzen wahnsinnig werden ließen.
Und endlich fühlte er das Holz, fühlte die Macht, die damit verbunden war. Er versuchte sich umzudrehen, versuchte, das Wesen anzusehen, als er schließlich „Stupor!" schrie.
Der rote Strahl traf das Wesen direkt zwischen die Augen und lähmte es.
Harry ließ den Stab sinken und keuchte, versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Sein ganzer Körper tat ihm weh, schmerzte wie nach einer Folter. Vorsichtig und langsam krabbelte er unter dem Wesen vor und stolperte aus dem Wald hinaus.
Schließlich brach er ohnmächtig zusammen. Dankbar sank er in eine Ohnmacht, ohne von Albträumen verfolgt zu werden, ohne die Schmerzen ertragen zu müssen.
Sein letzter Gedanke war, dass es doch alles umsonst gewesen war, dass er nun doch sterben würde. Aber wo war die Erlösung?
---
So, hier habt ihr das Kapitel! Wie fandet ihr es???
---
