---
Draco rannte zum Geländer, beugte sich vor und versuchte, seine Hand zu ergreifen. Aber das Einzige, was er fühlte, war Luft.
Er sah noch den zum Schrei geöffneten Mund des Goldjungen, seine angsterfüllten Augen, ehe die Dunkelheit ihn empfing. Er hörte nur noch den dumpfen Aufprall des Körpers.
Kraftlos sackte Draco zusammen. Er war tot, der Goldjunge war tot. Was hatte das Leben nun noch für einen Sinn? War es dann nicht besser, sich gleich zu verabschieden?
Tränen tropften auf den Boden. Zum aller ersten Mal weinte Draco, weinte um den Goldjungen. Zitternd stieg er über das Geländer und sah nach unten. „Bis in den Tod vereint!" flüsterte er dem Wind zu und ließ sich fallen.
Nun war er frei. Der stolze Drache flog in seine Freiheit.
----
Ha! ihr habt es tatsächlich geglaubt, oder? Gebt es zu, ich habe euch erwischt! Ihr dachtet jetzt wirklich, dass der obere teil das Ende ist! Leugnet es nicht! Ich habe euch durchschaut! Ha! Das richtige Kapitel folgt wie immer nach den Reviews.
Zu den ReviewsAn Baerchen: Wozu ist Draco sonst gut? Er MUSS den Goldjungen retten. Sonst macht es ja keiner!
An Hexi: Nicht weit genug? Dann muss ich mir einen anderen Ort aussuchen, wenn ihr die letzten Kapitel meiner Story lest...
An Alagar-Loth: Noch wird Harry leben. Ich lasse ihn so schnell nicht sterben. Nur er kann Voldi besiegen...
An Kaktus: Man, warum glaubt eigentlich niemand, dass letztes Kapitel ende sein sollte????? Jetzt zwingt ihr mich ja quasi zum Weiterschreiben!
An Vanillia: Cliff? Pah, ich versuche hier einen höchst dramatischen Abgang und das einzige was ihr meint, ist, wie Harry nun gerettet wird! Irgendwann ist auch mal Schluss, jawohl! (nur noch nicht hier dumdidumdidum...)
An Archie: Es bleibt immer noch 1 prozent! Ha! Und ich nett zu Harry? Bitte? Wer muss hier denn dauernd leiden? Ich oder er? deine Geschichte gefällt mir gut!
An Riwen: Ich kann nichts dafür, ehrlich! Meine inneren Stimmen haben mir geraten, ihn fallen zu lassen. Tja, meine sadistische Ader ist wieder mit mir durchgegangen...
An Severina: Ha! Hast du nicht meine Staubwolke gesehen? Hei, passend zu deiner Wiederkehr ein neues Kapitel! So schnell war ich... mir auffällig unauffällig und stolz auf die Schulter klopfe
An Kara: Schnief! Wenigstens eine, die noch voller Unschuld an den Tod des Goldjungen glaubt. Alle anderen sind verdorben gg
An deathsoul: Hei, nicht schlecht! Vielleicht gefällt dir meine weitere Geschichte ja auch...
An Mao: Ah, du Sadistin du! Du weißt ganz genau, womit man Menschen foltern kann! Schon durch die bloße Vorstellung muss ich Tabletten nehmen um keinen Herzinfarkt zu bekommen, damit ihr auch weiterhin meine Geschichte lesen könnt.
An Chrisy: Ja, wir wollen alle nicht das Harry stirbt. Ganz im Gegensatz zu dem Wunsch am Tod von Dumbledore, Pansy, Snape, Ginny...
An DarkLucy: Ja, wünschen wir uns nicht alle den Tod von Pansy. Und was hat sie wirklich vor? Hm, lass dich überraschen! Gegen die Sucht kann ich leider nichts empfehlen. Aber wenn du schon die Sucht hast, kannst du sie auch voll ausnutzen. Wie ich sehe, hast du auch mein Gespalten gelesen. Hm, du kostest die Sucht wirklich aus lol
Kapitel 16
Draco zögerte keine Sekunde, rannte zum Geländer und beugte sich vor. Panisch griff er nach unten und umfasste das Handgelenk. Er wurde von dem Gewicht nach unten gedrückt.
„Lass mich los!" bat der Goldjunge.
„Nein!" keuchte Draco. „Ich lasse dich nicht fallen!"
Tränen stiegen in die Augen des Gryffindor. „Bitte, mach es nicht noch schlimmer!"
Langsam zog der Blonde ihn in die Höhe. Und zum ersten Mal war er froh, dass der Goldjunge so mager war. „Ich will nicht, dass du stirbst! Verstehst du das nicht?"
Er schüttelte langsam den Kopf. „Nein, das verstehe ich nicht."
Draco griff nun auch mit der anderen Hand zu und zog ihn schließlich in Sicherheit.
„Warum kannst du mich nicht sterben lassen?" flüsterte der Goldjunge, der am ganzen Körper zitterte.
Ohne lange darüber nachzudenken zog Draco ihn zu sich heran. „Weil es meine Schuld war. Nur durch mich verfolgen dich die Illusionen."
Er merkte, wie der Gryffindor sich versteifte. „Was meinst du damit?"
Er zog ihn noch enger an sich, genoss die Nähe des Anderen. „Man hat mich gezwungen, einen Fluch auszusprechen, der dich in den Wahnsinn treiben soll. Du bist kein Todesengel!"
Der Goldjunge schwieg. Aber wenigstens hörte er ohne den leeren Blick in den Augen zu. Dann vergrub er seinen Kopf an Dracos Brust und krallte sich in seinen Pullover.
„Sie sind weg!" flüsterte er nach einer Weile.
Der Blonde blinzelte. „Was?"
Harry sah auf und drehte sich suchend um. „Sie sind weg. Niemand ist mehr da!"
„Das kann nicht sein!" flüsterte Draco, als er verstand, was der Goldjunge meinte. „Der Zauber ist nicht zeitlich begrenzt. Und ich habe keinen Gegenfluch gefunden."
„Mom? Dad?" Die Stimme war leise, schon fast schüchtern. „Sie sind weg."
Wie war das möglich? Wie konnte der Goldjunge dem Fluch entkommen? „Das... das ist unmöglich!"
Harry fiel auf die Knie. „Mom? Dad?" wiederholte er.
„Komm! Wir gehen rein!"Er packte den gryffindor am Oberarm.
„Sie haben mir Vorwürfe gemacht!" murmelte der Goldjunge. „Aber sie waren da! Sie waren bei mir!"
Draco hockte sich vor ihm hin. „Das waren Illusionen, Potter. Ich habe dir die Illusionen geschickt. Es waren nicht deine richtigen Eltern."
„Warum bist du so gemein zu mir? Erst zeigst du mir meine Eltern und dann nimmst du sie mir wieder!"Er senkte den Blick. „Das waren keine Illusionen. Niemals. Es waren meine Eltern. Und sie hatten recht."
Der Blonde biss sich auf die Lippen. „Nein, hatten sie nicht. Du bist kein Todesengel!"
Plötzlich blickte Potter auf, blitzte ihn wild an. „Was weißt du schon?" Er schnaubte leise. „Es kann kein Zufall mehr sein."
„Komm, Potter, wir gehen erst mal rein! Hier ist es saukalt." Er zog ihn hoch und führte ihn nach innen.
---
Sie waren weg, einfach so. Als wären sie nie da gewesen. Er sah sich immer noch suchend um. Wo waren seine Eltern? Sirius? Seine Freunde? Er hatte sie gesehen, mit ihnen gesprochen und jetzt waren sie wieder weg. Er ließ den Kopf hängen.
Waren es wirklich nur Illusionen gewesen? Aber es war so real, so wirklich gewesen. Und sie hatten doch recht, sie hatten ihm doch das gesagt, was er schon immer geahnt hatte. Sie hatten gewusst, dass er Schuld war.
Der Slytherin blieb stehen und drehte sich um. Dann begann er sanft an Harrys Schultern zu rütteln. „Potter, du darfst dich nicht umbringen, hörst du? Versprich es mir!"
Er blickte in die silbrig-grauen Augen von Malfoy. „Warum liegt dir soviel an meinem Leben?"
Er sah zur Seite. „Ich weiß nicht!" flüsterte er.
„Du hast dich verändert!" meinte Harry sanft. „Warum ist es dir egal, wenn du stirbst?"
Malfoy biss sich auf die Lippen und schien zu zögern. „Was bringt mir mein Leben schon? Sollte Voldemort nicht besiegt werden, werde ich ein trostloses Leben als Todesser führen."
Ungläubig starrte Harry ihn an. „Ich dachte, das wäre dein größter Wunsch."
Freudlos lachte der Blonde auf. „Wie man sich irren kann! Ich habe mich nicht wirklich danach gesehnt. Früher vielleicht, aber jetzt? Ich will nur noch frei sein. Und das geht nur, wenn Voldemort tot ist."
Harry presste sich enttäuscht an dem Slytherin vorbei. „So ist das also! Schön! Viel Glück dabei!" Dann ging er weiter. Darum hatte der Blonde ihm das Leben gerettet. Weil er Voldemort besiegen sollte. „Egoist!" murmelte er.
Nur, damit der Slytherin kein Todesser werden würde. Aber hatte Malfoy auch bedacht, dass er, Harry Potter, gar nicht so stark war um den dunklen Lord zu besiegen? „Wahrscheinlich nicht! Er sieht doch nur, dass ich ihn schon vor 16 Jahren besiegt habe."
Aber das war doch alles nur Glück gewesen. Damals, als Voldemort gefallen war, und dann in den ersten Schuljahren. Nur Glück. Er war gar nicht stark genug, den dunklen Lord zu besiegen. Nicht alleine! Und das war er. Allein und einsam. Aber so konnte er wenigstens niemanden mehr verlieren.
---
Verwundert blickte Draco dem Goldjungen nach. Hatte er wirklich Enttäuschung in dessen Augen gesehen? Warum? Was hatte ihn enttäuscht? Er seufzte. Er brauchte jetzt dringend eine Runde Schlaf. Heute würde sich der Goldjunge wahrscheinlich nichts mehr antun.
Er ging in den Kerker, ignorierte Pansy, die sich ihm an den Hals werfen wollte, und ging in sein Zimmer. Sobald er das Bett erreichte, war er auch schon eingeschlafen und hatte einen Traum, der ihn am nächsten Morgen noch mehr verwirren sollte.
---
„Ah, Mr. Potter!"schnarrte Snape, der ihm entgegen kam. „Professor Dumbledore erwartet Sie in seinem Büro!"
Harry wich etwas zurück. „Was... was will er denn?"Er klang ängstlich und schwach.
„Woher soll ich das wissen?" herrschte der Tränkemeister ihn an und führte ihn zum Wasserspeier. „Schokoschrimps!"
Der Eingang war offen und Harry betrat zögerlich die Treppe, die zu Dumbledores Büro führte. Er klopfte an.
„Komm herein, Harry!"
Widerwillig trat er ein und setzte sich in den Sessel. „Sie wollten mich sprechen?" Sollte er jetzt von der Schule geworfen werden? Oder in St. Mungos eingeliefert werden aufgrund der vielen Selbstmordversuche? Hatte er von dem Fluch gehört, den Draco über ihn gesprochen hatte?
„Deine beiden Zimmerkameraden, Seamus Finnigan und Dean Thomas, haben mich gebeten, dir ein eigenes Zimmer zu geben, weil sie nicht länger alleine mit einem – nun, sie nannten es Todesengel – zusammen wohnen wollten."
Bestürzt riss Harry die Augen auf.
„Nun, ich war mir nicht sicher, ob ich das wirklich tun sollte. Ich wollte dich fragen, was du davon hältst und ob du noch länger in dem Zimmer bleiben willst. Es ist deine Entscheidung."
„Meine Entscheidung?"
Dumbledore nickte.
Der Gryffindor verfiel in Schweigen. War ein eigenes Zimmer nicht besser? Falls er nun wirklich ein Todesengel war, konnte er so die anderen nicht mehr in Gefahr bringen.
Aber war er wirklich ein Todesengel? Warum zweifelte er jetzt schon wieder daran? Sie hatten es ihm doch gesagt. Oder waren es wirklich nur Illusionen? Und Ginny? Und die anderen?
Sie hatten es ihm auch vorgeworfen. Konnte er sie weiterhin in Gefahr bringen? Oder war alles wirklich nur Zufall, wie Malfoy es gesagt hatte? Und was, wenn nicht? Könnte er es weiterhin riskieren?
„Ich will ein eigenes Zimmer, Professor!"flüsterte er.
--
Kurz darauf stand er in seinem neuen Raum. Es war nicht groß, aber gemütlich. Ein großes Himmelbett, ein Nattisch daneben, gegenüber der Schrank und daneben eine Tür, die wahrscheinlich zum Badezimmer führte. Und das wichtigste war, dass er weit weg von den anderen war.
Er ließ sich auf das Bett fallen und starrte an die Decke. Er vermisste die Nähe, die seine Eltern, seine Freunde, trotz Vorwürfe, ihm gegeben hatte. Tränen kullerten seine Wange herab. Er konnte nicht mehr. Es war zuviel für einen Jungen.
Wieso konnte er nicht einmal glücklich sein?
---
So, diesmal ohne cliff! Möchte eure Nerven nicht zu sehr strapazieren! Hoffe, ihr seid mir nicht böse, dass Harry nun doch nicht stirbt! gg
---
