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An alle! So, ich hoffe, heute ist der 18. Juli und meine Schwester hat meine Anweisung korrekt befolgt, sodass ihr schon etwas lesen könnt. Warum ich das gemacht habe?

Nun, Severina hat heute Geburtstag. Und weil ich nicht ein ganz so schlechter Mensch bin, dachte ich mir, ich schenke ihr etwas. Natürlich habe ich dabei an ein Land gedacht wie Frankreich oder so und einen Adelstitel.

Aber ich habe mich dann doch eher für ein Kapitel entschieden. Ich weiß, dass es sehr kurz ist, aber ich will den Süchtigen ja nicht die Droge wegnehmen.

HAPPY BIRTHDAY, SEVERINA!

DIESES KAPITEL IST DIR GEWIDMET!

Kapitel 22

„Oh?"echote Draco. „Mehr hast du dazu nicht zu sagen?"

Harry errötete und sah auf seine Hände. „Was soll ich dazu schon sagen?"

Der Blonde zuckte mit seinen Schultern und drehte sich weg.

Der Gryffindor biss sich auf die Lippen, als er den Rücken des Slytherin betrachtete. War er in ihn verliebt? Er seufzte leise, als er sich an die letzten Tage erinnerte. Er musste sich eingestehen, dass er sich in Draco verliebt hatte. Aber konnte er es wirklich riskieren?

Immerhin hatte er schon so viele Menschen verloren, die ihm etwas bedeuteten. Er war zwar kein Todesengel, der sich seine Opfer erwählte, aber der Verlust war doch zu groß gewesen.

Was passierte, wenn Draco ebenso sterben würde? Würde er daran zugrunde gehen? Konnte er es wirklich wagen, sein Herz zu verschenken, auch wenn er später wieder alleine war?

Aber es musste ja nicht so kommen. Vielleicht würden sie auch in der Zukunft glücklich werden. Aber Draco sollte doch Todesser werden und Pansy heiraten.

Sollte er seine Schutzmauer um sich herum für nur wenige Monate einreißen? Er barg das Gesicht in den Händen. Er hatte keine Ahnung, was genau er jetzt tun sollte.

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Innerlich hoffte er, dass der Goldjunge ihn berühren würde. Er hatte es gesagt, hatte es sich zum ersten Mal wirklich eingestanden. Und dann reagierte der Gryffindor so.

Seine Hände krallten sich in die Decke, während seine Augen mühsam die Tränen der Verzweiflung zurückhielten. Er hatte es gewusst. Der Goldjunge hegte nicht die gleichen Gefühle für ihn. Was auch nicht verwunderlich war, da sie jahrelang Erzfeinde gewesen waren.

Warum sollte er auch plötzlich seine Gefühle ändern? Die erste Träne rollte seiner Wange hinab und tropfte auf die Decke. Er wollte nicht weinen, nicht vor dem Goldjungen. Aber schon kurz darauf wurde er von lautlosen Schluchzern geschüttelt.

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Als er sich zögernd zum Slytherin wandte, bemerkte er das Zittern. Weinte Draco? Weinte er wirklich? Er atmete tief durch und streckte eine Hand zu ihm aus. Vor der Berührung verharrte er.

Die ganzen letzten Tage hatte er sich nach den Berührungen des Blonden gesehnt. Vielleicht sollte er seine Gefühle ein letztes Mal zulassen, egal wie es enden würde. Aber konnte er es danach auch ertragen? Würde er nicht einen zu großen Fehler machen? Oder war Draco sein Schicksal?

„Draco?"Er flüsterte den Namen.

Der Slytherin reagierte nicht.

Behutsam strich er dem Blonden über den Rücken.

Draco versteifte sich.

Schließlich drehte Harry ihn um und zog ihn an sich. Behutsam strich er ihm über die Haare. „Was machst du nur mit mir, Draco?"

Der Blonde sah auf und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Ich mit dir? Andersherum wäre es wohl richtig ausgedrückt."murmelte er und vergrub sich in das Hemd des Gryffindors.

„Draco, willst du Todesser werden?"Wahrscheinlich stand der Junge noch unter dem Wahrheitsserum. Vielleicht bekam er so noch die Gewissheit, dass er wirklich keinen Fehler machte.

„Nein!"nuschelte der Blonde und sah erneut auf. „Warum fragst du mich das?"

Harry lächelte und strich ihm eine Strähne aus dem Haar, Dracos Frage nicht beachtend. „Glaubst du an eine glückliche Zukunft?"

Das Gesicht des Slytherin verfinsterte sich. „Ich weiß nicht. Die Gegenwart ist viel zu schrecklich. Auch in der Vergangenheit habe ich nur Angst und Schrecken kennen gelernt. Ich glaube, ich weiß nicht, was ein wirklich glückliches Leben ist."

Er wusste nicht warum, aber er zog den Blonden zärtlich noch näher an sich heran. Vielleicht schenkte ihnen das Schicksal ein glückliches Leben. „Hast du mir das Leben gerettet, weil du in mich verliebt warst?"

Jetzt schien Draco zu zögern. „Nicht nur!"murmelte er. „Auch, weil ich dachte, dass du vielleicht die einzige Chance bist, um Voldemort zu besiegen."Er sah auf und etwas Flehendes lag in seinen Augen. „Wirst du mich jetzt hassen?"

Überrascht blickte der Gryffindor ihn an. „Hassen? Warum?"

Der Slytherin schluckte. „Weil ich in dir, genauso wie die anderen, den Retter der Zaubererwelt sehe."

Harry schüttelte den Kopf. „Ich glaube, ich kann dich nicht hassen. Nicht mehr! Aber vielleicht setzt du falsche Erwartungen in mich!"Und dann begann er zu erzählen, was sich bei Voldemorts Sturz wirklich zugetragen hatte, dass es die Liebe seiner Mutter war, die ihm das Leben gerettet hatte.

„Die Liebe deiner Mutter?"fragte er ungläubig. „Tja, so ist auch das Rätsel gelöst."Dann kuschelte er sich wieder an Harry.

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Ob er es wagen konnte? Er wollte es, wollte ihn spüren. Ob er ihn einfach fragen konnte? Was würde schon großartiges passieren, außer, dass er ‚nein' sagen könnte. Er wollte bis zu den Sommerferien glücklich sein, wenigstens einmal im Leben. Konnte der Goldjunge ihm dabei helfen? „Harry?"murmelte er in das T-Shirt und sog den Kokosnussduft ein.

„Hm?"Er klang verschlafen, sodass Draco aufsah. Anscheinend war der Gryffindor tatsächlich eingedöst. „Darf... darf ich dich küssen?"

Überrascht sah Harry auf. „Küssen?" Draco nickte zögernd. „Einen Kuss. Danach lasse ich dich in Ruhe!" beteuerte er, wollte lieber nicht daran denken, dass er nach einem Kuss wahrscheinlich mehr wollte.

Langsam zog er sich zum Gesicht des Goldjungen hoch und blickte in die smaragdgrünen Augen. „Du hast so wunderschöne Augen!"Diese Augen weiteten sich gerade. Draco bekam davon nichts mehr mit.

Er beugte sich vor, schloss seine Augen und presste seine Lippen zärtlich auf Harrys. Alles um ihn herum verschwamm. Reine Empfindungen durchströmten seinen Körper, ließen ihn dahinschmelzen. Er drückte sich enger an ihn heran, fuhr mit seiner Zunge über die Lippen des anderen, bis die sich öffneten und ihm so Einlass gewährten.

Ein Stöhnen kam von seinen Lippen. Wie oft hatte er sich diesen Moment vorgestellt, von ihm geträumt? Aber nie, nie hätte er gedacht, dass es sich SO anfühlen würde.

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Schon nach wenigen Sekunden hatte Harry die Augen geschlossen und den Kuss in vollen Zügen genossen, bis er selber leicht die Lippen öffnete. Die Gefühle drohten ihn zu überschwemmen. Er konnte kaum noch klar denken.

Sein Körper bestand nur noch aus seinen Gefühlen. Glück, Geborgenheit, Sehnsucht. Er strich den Blonden erst durch die Haare und dann über den Rücken, immer wieder, bis der Blonde in seinem Mund aufkeuchte.

Irgendwann löste Draco sich von ihm und blickte ihn liebevoll an. „Was machst du nur mit mir?"flüsterte er.

Harry zog ihn zu sich heran. „Ich weiß nicht."Er lächelte ihn verführerisch an, bevor er den Blonden küsste.

Es war schon sehr spät geworden, als die beiden Jungen nebeneinander im Bett lagen. Draco hatte sich mit dem Ellenbogen abgestützt und strich wie geistesabwesend über die schwarzen Haare. „Das habe ich mir schon immer gewünscht!"

„Was? Mir durch die Haare zu fahren?"

Draco lächelte ihn an. „Auch!"flüsterte er, sodass Harry rot wurde. Dann begann der Slytherin zu erzählen. Er beschrieb sein ganzes Leben, seine schreckliche Jugend, seine grausame Familie, die schmerzhaften Foltern, wenn er etwas gemacht hatte, dass seinem Vater missfiel.

Harry war danach sehr schweigsam geworden. Es bedrückte ihn, dass Draco so etwas hatte durchmachen müssen. Er hatte es nicht verdient. Niemand hatte es. Und das sagte er ihm auch.

Der Blonde lachte nur. „Du bist viel zu gut für diese Welt."Dann beugte er sich über Harry und griff das Buch über die Engel. Er schlug die Seite auf, wo der Abschnitt über den Todesengel stand, und tippte auf den darüber. Harry las es sich durch.

„Irgendwann!"füsterte Draco in sein Ohr. „Irgendwann wirst auch du einem Schicksalsengel begegnen. Und er wird dir dann einen Wunsch erfüllen..."Dann beugte er sich vor und küsste den Gryffindor erneut. „Ich kenne nämlich niemanden, der ein so reines Herz hat wie du."

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Die Antworten der vorigen Reviews könnt ihr dann beim nächsten Kapitel lesen! Und denkt dran, ich weiß genau, wer mir nicht reviewt. Nehmt euch in Acht! muhahahaha

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