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Zu den Reviews:
An Severina: Leider wird es keine zehn Kapitel mehr geben! Aber ich verspreche dir, dass es Draco gut gehen wird, egal was aus ihm wird...
An Lady Malfoy: Natürlich würde Harry sich die Schuld für den Tod geben! Meine Güte, vielleicht ist er doch ein Todesengel...
An DarkLuzie: Ok, ich verspreche dir, dass es ein Happyend geben wird! Aber NICHT in dieser Geschichte! Das Ende hier steht schon fest muhahahaha
An Anni: Ja, ich musste gerade dort aufhören! Hei, das macht Spaß, wenn ich mir vorstelle, wie ihr euch schwarz ärgert, weil ich an einer gemeinen Stelle aufgehört habe!
An Ella: Noch dramatischer? Ich versuche es!
An Glaniel: Vielleicht wird Lucius noch gebraucht! Ich bin mir noch nicht sicher...
An La mort: Natürlich mag ich keine Kritik! Aber ich habe sie mir zu Herzen genommen! Kapitel 26 ist nur aus Harrys Sicht geschrieben (Sehen wir einmal davon ab, dass es auch kaum noch eine Person gibt, aus deren Sicht ich schreiben kann...) Also immer schön her mit der Kritik! Bis die Welt mein ist! Dann wird es keiner mehr wagen muahahaha
An Deedochan: Würdest du mir glauben, dass ich Draco das antun musste, weil es zur Geschichte gehört? Es geht nicht anders! Außerdem wird... ups, jetzt wollte ich doch tatsächlich etwas ausplaudern, was noch niemand wissen soll...
An Devils night: Wenigstens bleibst du mir treu, auch wenn dir das Ende nicht gefallen sollte...
Danke auch an Amruniel, Babsel, Arwen, Gugi, gefallener Engel...
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Kapitel 26
„Draco, nein!"flüsterte er und zog den schlaffen Körper an sich heran. „Du darfst nicht sterben, hörst du?"
Der Slytherin röchelte. Seine Augen wirkten glanzlos. Blut rann unaufhörlich aus seiner Wunde, vermischte sich mit dem Regen, der auf sie nieder prasselte.
Tränen rannen über Harrys Gesicht, tropften auf den Körper. „Du hast versprochen, mich nie alleine zu lassen. Und nun? Du hast es versprochen, Draco!"
Der Sterbende hob schwerfällig seine Hand und strich über die Wange des Gryffindors.
„Nicht... weinen!"Er versuchte ein Lächeln. Es scheiterte kläglich. „Es tut... mir Leid!"
Harry beugte sich vor, wollte den Körper wärmen. „Ich bringe dich zu Pomfrey. Du wirst nicht sterben! Ich kann ohne dich doch nicht leben! Ich brauche dich! Du darfst nicht sterben!"Seine Sicht verschwamm, als immer mehr Tränen kamen. „Du darfst mich nicht verlassen!"
„Ich... muss!... Verzeih... mir!"Die Stimme war brüchig und leise.
Harry beugte sich noch näher zu ihm herunter um ihn besser zu verstehen. „Kämpfe, Draco! Du musst nicht sterben! Kämpfe dagegen an!"
„Bin... zu schwach!"Er schloss die Augen.
„Nein!"Harrys Schrei hallte auf dem Feld wider, durchbrach den Regen. Er rüttelte an den Schultern des Blonden. „Draco! Draco!"
Langsam öffnete er die Augen wieder, sein Mund öffnete sich. Ein feines Rinnsal Blut aus seinem Mund tropfte zu Boden. „Besiege...Voldemort!...Ich... liebe dich!"Er lächelte, bevor er wieder die Augen schloss – diesmal für immer.
Harry weinte, weinte um die letzte Person, die er geliebt und verloren hatte. Jetzt war er allein, allein und einsam. Für immer, falls er Voldemort besiegen konnte. Er strich eine nasse Strähne des blonden Haares aus Dracos Gesicht, beugte sich hinunter und gab ihm einen letzten Kuss auf die noch warmen Lippen. „Ich komme wieder, Draco!"
Er bettete den Körper vorsichtig auf den Rasen und stand auf, das Messer in der Hand haltend. Er schloss die Augen, sah die Toten, sah seinen Geliebten. Sie waren alle ermordet worden, ermordet von einem Mann! Wut stieg in ihm auf, grenzenlose, hasserfüllte Wut. Sie brodelte in ihm, ließ die Trauer weichen. Er spürte sie, sie versuchte auszubrechen, versuchte Besitz von ihm zu ergreifen.
Seine Hand ballte sich um den Griff des Messers. Gleichzeitig zu der Wut spürte er noch etwas Anderes, das er am Anfang gar nicht wahrgenommen hatte. Es war da und es erschreckte ihn. Er verspürte den Wunsch Voldemort nicht nur zu töten, sondern ihn auch leiden zu lassen.
Er sollte Qualen haben, Qualen dafür, was er ihm angetan hatte. Er spürte das Böse in sich, das diesen Wunsch erfüllen wollte. Das Böse... Es war so leicht, ihm nachzugeben. Er starrte zu Draco. „Ich werde dich rächen, Geliebter!" flüsterte er, ehe er schweren Herzens den Weg fortsetzte.
Der Regen hatte aufgehört, als er an einer Holzhütte ankam, wo sich das Böse fokussierte. Er unterdrückte das Zittern und dachte an Draco, der ihm die Kraft dafür geben sollte.
Die Tür vor ihm öffnete sich knarrend, ohne dass er etwas getan hatte. Voldemort erwartete ihn. Er ging hinein. Und dort stand er, in einem schwarzen Umhang gehüllt. Er war allein. Harrys Augen verengten sich. Erst wollte er ihn töten und dann Lucius Malfoy, der nach dem Tod seines Sohnes einfach wie ein Feigling geflüchtet war.
„Du hast den Weg gefunden, wie ich sehe!"Voldemorts Stimme verkündete Unheil und Tod. Hätte Harry damit nicht schon genug Bekanntschaft gemacht, wäre es ihm eiskalt über den Rücken gelaufen.
„Hätte nicht gedacht, dass du nach dem Tod so Vieler noch den Mut hast, gegen mich anzutreten! Wie fühlt man sich, wenn man Schuld an so vielen Opfern ist?"
„Ich bin überhaupt nicht Schuld!"zischte der Gryffindor.
Voldemort zog seine Augenbraue hoch. „Ach nein? Deine Eltern haben sich für dich geopfert. Und noch andere. Genauso wie der Sohn meines getreuen Anhängers. Draco Malfoy ist für dich gestorben. So viele sind gestorben, weil du lebst!"
„Halt deinen Mund!"schrie Harry. Die Wut brodelte wieder in ihm, stärker und unkontrollierter als vorher.
„Bist du jetzt wütend? Erträgst du die Wahrheit nicht? Oder bist du wütend, weil du weißt, dass ich gewinnen werde, dass so Viele umsonst für dich gestorben sind."
Die Wut prickelte in seinen Fingerspitzen, seine Augen sprühten vor unterdrücktem Zorn.
„Werde wütend, Harry Potter! Dann wird es wenigstens ein wenig interessant. Sag mir doch, was es für ein Gefühl ist, seinen Geliebten zu verlieren!"
Und dann spürte Harry es, spürte das Böse, das Besitz von ihm ergriff, spürte die Wut, die endlich einen Weg aus seinem Körper finden wollte. „Bastard!"schrie Harry. Er spürte seine Macht, konnte sie fast sehen. Sie bahnte sich einen Weg zu Voldemort und ließ ihn gegen die Wand schleudern.
Der Sessel, in dem der dunkle Lord eben noch gesessen hatte, zerschellte in tausend Stücke. Voldemort klebte immer noch an der Wand.
„Ich werde dich töten!"zischte Harry. Es hörte sich gar nicht nach seiner Stimme an. Es klang böse und zornig.
Voldemort lachte höhnisch auf, während er langsam zu Boden sackte. „Du bist unfähig zu töten, Harry! Du kannst es nicht! Du bist schwach! Darum mussten so viele sterben!"
„Halt deinen Mund!"schrie er zornig. Um ihn herum sprühten die Funken. Ein Holzstuhl in seiner Nähe brannte lichterloh. Es knisterte.
„Nun hast du genug gespielt! Jetzt bin ich dran!"Ein höhnisches Lachen formte sich auf dem Gesicht des Schwarzmagiers. Er zückte seinen Zauberstab. „Avada Kedavra!"
Der Fluch prallte an Harry ab und krachte gegen die Holzwand, die daraufhin verkohlte.
„Was war das?"zischte Voldemort. „Wie hast du das geschafft?"
Harry umklammerte immer noch das Messer und hielt es vor sich wie einen Zauberstab.
„Willst du mich damit töten?"
Erst da realisierte der Gryffindor, dass er ein Messer in der Hand hielt und nicht seinen Zauberstab, der wahrscheinlich noch bei Draco lag.
„Du bist schwach und feige! Du bist es nicht wert zu leben!" höhnte Voldemort.
„Halt deinen Mund!"Gleichzeitig mit seinem wutverzerrtem Schrei wurde sein Gegner erneut an die Wand geschleudert.
„Woher hast du diese Kraft?"krächzte Voldemort. „Wer hat sie dir gegeben?"
Harry trat nah an ihn heran. „Ich hasse dich!"spuckte er dem Schwarzmagier entgegen. „Du hast mir alles genommen! Alles!"
Und mit einer einzigen Bewegung stieß er das Messer bis zum Heft in Voldemorts Herz. Der dunkle Lord röchelte und starrte Harry überrascht an, als glaubte er nicht, was gerade passiert war. Dann sank er leblos zu Boden.
Harry starrte ihn emotionslos an, ehe das Messer aus seiner Hand fiel und dumpf auf den Boden traf. Er wankte nach draußen und übergab sich.
Der Regen versuchte immer noch, den Rasen vom Blut reinzuwaschen, versuchte, Harry reinzuwaschen. Aber an seinen Händen klebte unsichtbares Blut. Er hatte die Menschheit gerettet. Aber was für einen Preis hatte er bezahlt?
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Also, jetzt seid mal ehrlich! Ihr wusstet doch von Anfang an, dass Draco sterben wird! Es war doch ziemlich offensichtlich nach der Vision, oder?
So, noch ein Kapitel und dann ist Todesengel zu Ende!
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