Chapter 6
Der Brief lag noch ungeöffnet in seiner Hand. Das rote Hogwartssiegel hatte etwas bedrohliches an sich. Würde der Schulleiter es wagen?
Es schien alles aus den Fugen zu geraten, konnte es sein, dass er seinen Einfluß verlor? Früher hätte es niemand gewagt auch nur einen Fuß auf sein Grundstück zu setzen, geschweige denn in seiner Privatsphäre herumzuschnüffeln.
Er war stolz auf seinen Sohn. Aber auch er durfte sich nicht einfach so alles herausnehmen. Zwar verdiente dieser Abschaum von Zauberern keine bessere Behandlung, allerdings sollten dabei immer die Folgen im Hinterkopf genau durchdacht werden. Weniger erfreut war er auch über den Umstand, dass es Draco ebenfalls erwischt hatte. Es stand ihnen allen eine schwierige Zeit bevor. Für die einen mehr und für die anderen weniger grausam. Wer sich früh genug dem dunklen Lord angeschlossen hatte, konnte auf ein recht angenehmes Leben hoffen.
Diese verdammten Weasleys! Schleppen sämtliches Ungeziefer ein. Das kostet wieder. Gnomfänger waren für ihre horrenden Preise bekannt, daher zogen es auch viele Zaubererfamilien vor, ihre Gärten selbst zu entgnomen. Nun ja, mit dem entsprechenden Ergebnis dann. Sollten die Biester aber dauerhaft verschwinden konnte nur ein tiefer Griff in die Taschen aushelfen.
Von nun an ist Vorsicht geboten. Arthur Weasley würde ganz sicher noch von sich hören lassen wegen der Sache mit seinem Sohn. Sie sollten sich vielleicht für die nächsten zwei, drei Wochen aus England zurück ziehen. Die Ferienresidenz müsste fertig renoviert sein. Wahrscheinlich könnten sie noch heute aufbrechen.
Es klopfte und kurz darauf kam ein eingeschüchterter Draco in den Salon. Er hatte sich getrocknet und umgezogen.
Lucius saß auf einer der drei mit rotem Samt bespannten Sofas. Den Brief von Hogwarts gedankenversunken zwischen den Fingern hin und her bewegend.
"Setz dich." Draco tat wie ihm geheißen.
Narcissa hatte darauf bestanden dabei sein zu dürfen, doch Lucius gab ihr zu verstehen, dass es gewisse Dinge in der Erziehung ihres gemeinsamen Sohnes gab aus denen sie sich rauszuhalten hatte. Ganz besonders wenn es Ärger mit ihm gab. Er fand sowieso, dass seine Frau sich viel zu sehr einmischte. Sein Sohn sollte nicht so verweichlicht aufwachsen, wie sie es gerne hätte. Verwöhnte ihn einfach viel zu viel. Wenn es nach ihm ginge, würden nicht regelmäßig Freßpakete nach Hogwarts geschickt werden.
Lucius hörte auf mit dem Brief zu spielen und sah Draco an. Dieser hätte sich am liebsten im tiefsten Keller des Anwesens verkrochen. Notfalls auch im Sarg seines vor sieben Jahren verstorbenen Großvaters. Dann streckte Mr. Malfoy seinen Arm mit dem Brief aus. Draco nahm ihn an sich.
"Mach ihn auf."
Mit zitternden Händen brach der blonde Slytherin das Siegel. Dumbledore würde doch nicht so dumm sein und ihn hinauswerfen?
"Meine Zeit ist kostbar. Lies ihn vor." Lucius eiskalte Stimme durchbrach die Stille.
"Sehr geehrter Mr. Malfoy,
wie wir erfahren haben, wurde vor wenigen Minuten an ihrem Wohnort ein Zaubererduell ausgetragen. Wie sie jedoch wissen ist es Schülern untersagt außerhalb der Schulzeit zu zaubern, sollte diese nicht der Verbesserung der magischen Fähigkeiten dienen. Sollte sich ein weiterer derartiger Zwischenfall ereignen, können sie mit dem Ausschluß aus dem Schulunterricht rechnen.
Wir wünschen Ihnen noch angenehme Ferien.
Professor Minerva McGonnagal Stellv. Schulleiterin Hogwarts"
Draco lies den Brief wieder in den Umschlag zurück gleiten. Seine Vater saß ihm mit steinernem Gesicht gegenüber. Was würde er nicht alles dafür geben in solchen Momenten dessen Gedanken lesen zu können. So wüsste er wenigstens, was auf ihn zukommen würde.
"Vater, ... äh... wenn ich es vielleicht...", weiter kam er nicht.
Lucius hatte sich erhoben, die Arme hinterm Rücken verschränkt, den Blick auf dem Boden. Lief ein paar mal den Salon auf und ab. "Du willst mir erklären, was dort vorhin geschehen ist? Lass es! Mich interessiert es nicht."
Dracos Vater drehte sich abrupt in seine Richtung um und kam auf ihn zu. Zog sich einen der überall herumstehenden Stühle heran und setze sich direkt vor dem Jungen hin. Ihre Augen waren fast auf gleicher Höhe. Draco senkte den Blick. Er konnte seinem zornigen Vater nie lange stand halten.
"Was hast du dir dabei nur gedacht auf unserem Grundstück einen anderen Zauberer mit einem Fluch zu belegen?", Lucius sprach leise, doch das Zischen klang eher nach einer sehr hungrigen Schlange auf Beutezug. "Weißt du eigentlich in was für eine peinliche Situation du mich gebracht hast. Dieser Weasley wird jetzt alles daran setzen uns das Leben schwer zu machen. Dieses Haus hier ist nicht mehr länger frei. Der Kerl wird uns jetzt eine Hausdurchsuchung nach der anderen aufhalsen. Mein Einfluss wird durch deinen Angriff auf diesen dreckigen kleinen Bastard sinken. Hast du überhaupt eine Ahnung wie schwer es ist, sich behaupten zu müssen, wenn man an den entsprechenden Stellen niemanden mehr sitzen hat, der dafür sorgt, das alles so läuft, wie du es dir vorstellst? Sieh mich an! Hast du auch nur irgendeinen Funken von Verstand in dir, mit dem du begreifst, was du hier womöglich zerstört hast?"
Kleiner, als in diesem Moment konnte Draco nicht mehr werden. Für die nächsten zehn Jahre konnte er alle Geburtstage, Weihnachten und Ostern für immer vergessen.
"Geh mir aus den Augen und komm mir nicht mehr so schnell unter."
To be continue...
Der Brief lag noch ungeöffnet in seiner Hand. Das rote Hogwartssiegel hatte etwas bedrohliches an sich. Würde der Schulleiter es wagen?
Es schien alles aus den Fugen zu geraten, konnte es sein, dass er seinen Einfluß verlor? Früher hätte es niemand gewagt auch nur einen Fuß auf sein Grundstück zu setzen, geschweige denn in seiner Privatsphäre herumzuschnüffeln.
Er war stolz auf seinen Sohn. Aber auch er durfte sich nicht einfach so alles herausnehmen. Zwar verdiente dieser Abschaum von Zauberern keine bessere Behandlung, allerdings sollten dabei immer die Folgen im Hinterkopf genau durchdacht werden. Weniger erfreut war er auch über den Umstand, dass es Draco ebenfalls erwischt hatte. Es stand ihnen allen eine schwierige Zeit bevor. Für die einen mehr und für die anderen weniger grausam. Wer sich früh genug dem dunklen Lord angeschlossen hatte, konnte auf ein recht angenehmes Leben hoffen.
Diese verdammten Weasleys! Schleppen sämtliches Ungeziefer ein. Das kostet wieder. Gnomfänger waren für ihre horrenden Preise bekannt, daher zogen es auch viele Zaubererfamilien vor, ihre Gärten selbst zu entgnomen. Nun ja, mit dem entsprechenden Ergebnis dann. Sollten die Biester aber dauerhaft verschwinden konnte nur ein tiefer Griff in die Taschen aushelfen.
Von nun an ist Vorsicht geboten. Arthur Weasley würde ganz sicher noch von sich hören lassen wegen der Sache mit seinem Sohn. Sie sollten sich vielleicht für die nächsten zwei, drei Wochen aus England zurück ziehen. Die Ferienresidenz müsste fertig renoviert sein. Wahrscheinlich könnten sie noch heute aufbrechen.
Es klopfte und kurz darauf kam ein eingeschüchterter Draco in den Salon. Er hatte sich getrocknet und umgezogen.
Lucius saß auf einer der drei mit rotem Samt bespannten Sofas. Den Brief von Hogwarts gedankenversunken zwischen den Fingern hin und her bewegend.
"Setz dich." Draco tat wie ihm geheißen.
Narcissa hatte darauf bestanden dabei sein zu dürfen, doch Lucius gab ihr zu verstehen, dass es gewisse Dinge in der Erziehung ihres gemeinsamen Sohnes gab aus denen sie sich rauszuhalten hatte. Ganz besonders wenn es Ärger mit ihm gab. Er fand sowieso, dass seine Frau sich viel zu sehr einmischte. Sein Sohn sollte nicht so verweichlicht aufwachsen, wie sie es gerne hätte. Verwöhnte ihn einfach viel zu viel. Wenn es nach ihm ginge, würden nicht regelmäßig Freßpakete nach Hogwarts geschickt werden.
Lucius hörte auf mit dem Brief zu spielen und sah Draco an. Dieser hätte sich am liebsten im tiefsten Keller des Anwesens verkrochen. Notfalls auch im Sarg seines vor sieben Jahren verstorbenen Großvaters. Dann streckte Mr. Malfoy seinen Arm mit dem Brief aus. Draco nahm ihn an sich.
"Mach ihn auf."
Mit zitternden Händen brach der blonde Slytherin das Siegel. Dumbledore würde doch nicht so dumm sein und ihn hinauswerfen?
"Meine Zeit ist kostbar. Lies ihn vor." Lucius eiskalte Stimme durchbrach die Stille.
"Sehr geehrter Mr. Malfoy,
wie wir erfahren haben, wurde vor wenigen Minuten an ihrem Wohnort ein Zaubererduell ausgetragen. Wie sie jedoch wissen ist es Schülern untersagt außerhalb der Schulzeit zu zaubern, sollte diese nicht der Verbesserung der magischen Fähigkeiten dienen. Sollte sich ein weiterer derartiger Zwischenfall ereignen, können sie mit dem Ausschluß aus dem Schulunterricht rechnen.
Wir wünschen Ihnen noch angenehme Ferien.
Professor Minerva McGonnagal Stellv. Schulleiterin Hogwarts"
Draco lies den Brief wieder in den Umschlag zurück gleiten. Seine Vater saß ihm mit steinernem Gesicht gegenüber. Was würde er nicht alles dafür geben in solchen Momenten dessen Gedanken lesen zu können. So wüsste er wenigstens, was auf ihn zukommen würde.
"Vater, ... äh... wenn ich es vielleicht...", weiter kam er nicht.
Lucius hatte sich erhoben, die Arme hinterm Rücken verschränkt, den Blick auf dem Boden. Lief ein paar mal den Salon auf und ab. "Du willst mir erklären, was dort vorhin geschehen ist? Lass es! Mich interessiert es nicht."
Dracos Vater drehte sich abrupt in seine Richtung um und kam auf ihn zu. Zog sich einen der überall herumstehenden Stühle heran und setze sich direkt vor dem Jungen hin. Ihre Augen waren fast auf gleicher Höhe. Draco senkte den Blick. Er konnte seinem zornigen Vater nie lange stand halten.
"Was hast du dir dabei nur gedacht auf unserem Grundstück einen anderen Zauberer mit einem Fluch zu belegen?", Lucius sprach leise, doch das Zischen klang eher nach einer sehr hungrigen Schlange auf Beutezug. "Weißt du eigentlich in was für eine peinliche Situation du mich gebracht hast. Dieser Weasley wird jetzt alles daran setzen uns das Leben schwer zu machen. Dieses Haus hier ist nicht mehr länger frei. Der Kerl wird uns jetzt eine Hausdurchsuchung nach der anderen aufhalsen. Mein Einfluss wird durch deinen Angriff auf diesen dreckigen kleinen Bastard sinken. Hast du überhaupt eine Ahnung wie schwer es ist, sich behaupten zu müssen, wenn man an den entsprechenden Stellen niemanden mehr sitzen hat, der dafür sorgt, das alles so läuft, wie du es dir vorstellst? Sieh mich an! Hast du auch nur irgendeinen Funken von Verstand in dir, mit dem du begreifst, was du hier womöglich zerstört hast?"
Kleiner, als in diesem Moment konnte Draco nicht mehr werden. Für die nächsten zehn Jahre konnte er alle Geburtstage, Weihnachten und Ostern für immer vergessen.
"Geh mir aus den Augen und komm mir nicht mehr so schnell unter."
To be continue...
