Disclaimer: alles gehört Tolkien, New Line Cinema und Tolkiens Familie, mir
gar nichts und ich verdiene kein Geld mit der Story...
Kommentar: Tut mir leid, dass ich so lange nicht mehr geupt hab.. mach's dafür mit zwei Kapiteln gut.
Danke an Sarah (schon passiert) und darklayka *knuddel*
Kapitel 4
Moria
Dieses Kapitel ist für meine Kiwi... dafür, dass sie mich immer aufmuntern kann...
Später am Tag, nach langer Suche, standen sie vor dem Tor zu den Minen von Moria. Sam verabschiedete sich verdrossen von seinem geliebten Pony Lutz und die Lasten wurden verteilt. Gandalf hatte inzwischen die Schrift zum Vorschein gebracht und suchte nun nach der Losung, bis Luthanwen ihn ungeduldig unterbrach.
„Es ist doch gut, dass ich mitgekommen bin, sonst würdet ihr in Stunden noch hier sitzen! Es ist doch ganz logisch: sprich Freund und tritt ein!" Und zum Tor gewandt: „Mellon!"(A/N: Sindarin für Freund) Die Tür zu Moria öffnete sich, doch nun regte sich etwas in dem unheimlichen See neben dem Tor. Ein langer Fangarm griff nach Frodos Bein und zerrte ihn in Richtung Wasser.
Luthanwen, die Frodo am nächsten stand schickte einen kleinen Feuerblitz gegen den Arm und als dieser losliess zog sie Frodo mit sich, hinein zu den anderen. Das Ungeheuer, das da offensichtlich im See hockte griff nach den Türflügeln und schlug sie zu. Dunkelheit umschloss die Gefährten. Luthanwen liess Frodo los und sank auf eine Treppenstufe. Sie hatte sich am Caradhras wirklich übernommen. Nur schon der kleine Blitz, den sie dem Monster entgegen geschickt hatte, hatte sie wieder vollkommen ausgelaugt. Wieder nahm diese unerträgliche Kälte von ihr Besitz. Sie zitterte wieder heftig, und alle Mühe, dieses Zittern unter Kontrolle zu bekommen, war vergebens. Ein Lichtschein fiel plötzlich auf sie. Gandalfs Stab leuchtete hell in der Dunkelheit. Legolas bemerkte als erster, dass mit Luthanwen etwas nicht stimmte. Er berührte ihre Stirn, zog seine Hand jedoch sofort zurück. Luthanwens Stirn war so heiss wie Feuer. Legolas rief Gandalf, der sich besorgt über seine Tochter beugte. Er sah sie erschrocken an. Luthanwen hatte ganz offensichtlich das Magierfieber. Zauberer wurden davon befallen, wenn sie grosse Sprüche vollbracht hatten und sich danach nicht richtig ausruhten. Gandalf wühlte in seiner Tasche nach einem kleinen Fläschchen, aus dem er Luthanwen einen Schluck zu trinken gab. Ihre Körpertemperatur sank sofort wieder aufs normale und die Kälte, die Luthanwen schüttelte, liess nach. Dankbar sah sie Gandalf an.
„Verzeih mir, Vater. Ich hätte es dir sagen müssen..."
„Schon gut, doch versprich mir, dass du es in Zukunft immer sagen wirst. Mit dem Magierfieber ist nicht zu spassen!"
Luthanwen nickte ergeben. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich an jemanden gelehnt hatte. Sie drehte sich um und sah Legolas neben ihr sitzen. Er hatte sie gestützt, und Luthanwen hatte sich bereitwillig von ihm festhalten lassen... Jetzt stand sie aber sofort auf. Es war ihr peinlich, dass sie sich so an ihn gelehnt hatte. Er aber lächelte sie nur an. Luthanwens Ohren wurden heiss. Dieses Lächeln... ihr war noch nie aufgefallen, wie gut der Elbenprinz aussah. Und sein Lächeln haute sie ganz einfach aus den Socken. Sie drehte sich von ihm weg und schalt sich selber dafür, dass sie sich von einem Mann so verwirren liess. Und dass sie sich an ihn gelehnt hatte war schlichtweg unmöglich dumm gewesen. Womöglich dachte er jetzt, sie wolle etwas von ihm. Sie wandte sich an Gandalf.
„Lass uns gehen. Mir geht es wieder besser, und wir kommen nicht schneller voran, wenn wir hier sitzen bleiben."
Gandalf nickte. Ihm war ihre Verlegenheit nicht entgangen. Er lächelte. Seine Tochter bekam bei diesem Elben offenbar weiche Knie... Er wandte sich zu den Gefährten.
„Nun, Luthanwen hat Recht. Wir sollten Moria so schnell wie möglich wieder verlassen. Lasst uns gehen."
Gandalf ging voraus, dicht gefolgt von Luthanwen, die darauf bedacht war, möglichst viel Abstand zwischen sich und den Elben zu bringen. Auch Gimli ging an der Spitze, mit einem Leuchten in den Augen, wie es nur ein Zwerg haben kann, wenn er die Hallen seiner Vorväter betritt. Lange marschierten sie dahin, kamen an vielen Kreuzungen vorbei, es schien unmöglich, sich den Weg zu merken. Gespräche hatten sie alle längst aufgegeben, denn selbst nur ein Flüstern rief ein schauerliches Echo hervor. Als sie endlich in eine Höhle kamen, die einst wohl eine Wachstube gewesen war, machten sie halt. Pippin konnte der Versuchung nicht widerstehen und warf einen Stein in ein Loch, das ein Brunnen gewesen sein musste. Danach waren seltsame Geräusche zu hören. Als Belohnung für seine unbedachte Tat musste Pippin die erste Wache übernehmen. Luthanwen legte sich auf den Boden, konnte aber nicht schlafen. Nach einer Weile hörte sie, wie Gandalf sich erhob und Pippin ablöste. Luthanwen stand ebenfalls auf und setzte sich zu Gandalf, der sich eine Pfeife entzündet hatte. Lange schwiegen sie, bis Gandalf plötzlich fragte:
„Er hat dir den Kopf verdreht, wie?"
Luthanwen sah ihn erschrocken an. Wie konnte er sie das fragen, wenn alle rundherum ihn hören konnten, nicht zuletzt auch Legolas?
„Warum fragst du?"
„Nun"sagte Gandalf und schmunzelte in die Dunkelheit hinein, „du warst vorhin ganz schön verwirrt als du gemerkt hast, dass er dich festgehalten hat..."
Luthanwen wurde rot. Sie war froh, dass ihr Vater das nicht sehen konnte.
„Na ja, er... er ist... er ist anders. Und er sieht gut aus. Aber mehr... nein."
„Wie anders?"
„Eben anders. Ich kann's dir nicht erklären, tut mir leid."
„Schon gut, ich kann mir denken was du meinst. Meinst du nicht, du solltest schlafen gehen?"
„Ja. Gute Nacht, Vater."
„Gute Nacht, Thané!"
Thané? Na ja, sollte er sie so nennen, wenn es ihm Spass machte...
Nach einigen Stunden Schlaf ging es weiter, geschlagene acht Stunden lang, bis sie in eine grosse Halle kamen. Gandalf schien zufrieden zu sein, offenbar waren sie am richtigen Ort. In dieser Halle verbrachten die Gefährten die nächste Nacht, obwohl in den Gängen von Moria die Nacht nicht vom Tag zu unterscheiden war und wohl alle ausser Gandalf ihr Zeitgefühl verloren hatten. Gimli erzählte über Moria und von Gandalf erfuhren sie vom Mithril, das in Moria gewonnen worden war.
Die Nacht verlief ruhig und am nächsten Morgen machten sie sich durch den nördlichen Torbogen der Halle auf. Sie fanden das Grab von Balin Fudinssohn, dem letzten König von Moria. Nachdem sie eine Weile still um das Grab gestanden waren sahen sie sich um. Luthanwen entdeckte als erste das Buch, in dem das Schicksal von Balin und seinem Gefolge aufgezeichnet war. Gandalf las daraus vor, was er noch erkennen konnte, und daraus ergab sich, dass die Zwerge, die Moria wieder in Besitz hatten nehmen wollen, ein grausames Ende gefunden hatten. Als sie den Raum wieder verlassen wollte hörten sie plötzlich Trommeln und Hörner. Sie waren gefangen. Gefangen in dem Raum, wo die Zwerge ihre letzte Schlacht geschlagen hatten. Luthanwen verzog ihr Gesicht. Das waren ja fantastische Aussichten... Zwerge waren gute Krieger und liessen sich nicht so einfach unterkriegen. Dennoch waren sie besiegt worden, besiegt von einer Horde dreckiger Orks.
Die Gefährten zogen ihre Schwerter. Legolas und Luthanwen bereiteten ihre Bogen vor. Gandalf meldete, das sich eine Menge Orks näherten, mit Verstärkung von einem oder mehreren Höhlentrollen. Boromir verkeilte die eine Tür, die aber wenig später von einem Höhlentroll wieder aufgebrochen wurde. Der Troll wurde erfolgreich vertrieben und die Tür wieder verschlossen. Nun wurde sie allerdings mit Rammböcken bearbeitet und es war klar, dass sie nicht lange standhalten würde. Die Tür barst mit einem lauten Krachen und Orks kamen herein gerannt. Die Gefährten schlugen sich wacker und bald lagen mehrere Orkleichen auf dem Boden.
Noch immer standen sie vor der Tür und Pfeilschwärme flogen hinein. Luthanwen konzentrierte sich auf ihr Schwert und den Ork direkt vor ihr als sie plötzlich einen brennenden Schmerz an der Schulter spürte. Sie tötete den Ork und besah sich ihre Schulter, die offenbar von einem Orkpfeil gestreift worden war. Die Wunde war nicht tief, brannte aber höllisch und Luthanwen war sich sicher, dass der Pfeil vergiftet gewesen war. Mit einem wütenden Aufschrei stürzte sie sich wieder auf die Orks, die dadurch offenbar verwirrt waren. Sie hatten wohl geglaubt, diese Menschenfrau würde nach der Bekanntschaft mit einem vergifteten Pfeil nicht mehr kämpfen wollen. Luthanwen jedoch hatte nicht vor, wegen diesem Kratzer ihre Freunde (denn das waren die anderen Gefährten inzwischen geworden) im Stich zu lassen. Nun flohen die Orks. Die Gefährten wollten schon aus der anderen Türe des Raumes fliehen als ein riesiger, schwarzer Orkhäupling in die Kammer kam. Geschickt wich er Aragorn und Boromir aus und stiess seinen Speer in Frodos Seite. Der Ringträger wurde an die Wand geworfen.
Aragorn liess sein Schwert voller Wut auf den Ork niederschlagen. Dieser ging mit gespaltenem Schädel zu Boden. Die anderen Orks rannten davon, als Boromir, Aragorn und Luthanwen erneut auf sie losgingen. Jetzt endlich verliessen die Gefährten die unheilvolle Kammer durch die hintere Tür, Frodo von Aragorn getragen. Frodo schien allerdings nichts passiert zu sein, denn er verlangte, selbst zu gehen. Eine dunkle Treppe führte irgendwo hin. Gandalf befahl den anderen, diese Treppe hinunterzugehen; er selbst wollte hier oben bleiben und die Tür verteidigen. Aragorn wollte ihn nicht alleine lassen, doch er wurde nur von Gandalf angeschnauzt.
„Lasst mich nur machen! Auch du, Luthanwen!"
Widerwillig liessen sie ihn alleine. Weiter unten warteten sie jedoch, bis Gandalf die Treppe hinuntergestürzt kam. Er rappelte sich auf hiess sie weitergehen. Allerdings musste er nun Luthanwen bitten, Licht zu machen. Offenbar war er auf einen sehr starken Gegner getroffen. Die Treppe schien endlos zu sein. Luthanwen ging voran, in ihrer Hand ein magisches Licht tragend. Endlich kamen sie in eine Halle. Sie war in ein rötliches Licht getaucht.
„Wir sind hier in der zweiten Halle von Moria, zum Tor müssen wir über diese Brücke und dann noch ein Stück laufen. Kommt!"
Gandalf ging voran und der Rest folgte ihm. Das rötliche Licht kam aus einem breiten Spalt im Boden. Plötzlich waren wieder die Trommeln von vorher zu hören. Wie auf Kommando rannten die Gefährten los, immer in Richtung der Brücke. Die Hobbits und Gimli hatten sie gerade betreten, als wieder Pfeile um ihre Ohren zischten. Sie drehten sich alle um. Etwas schreckliches kam durch eine Gasse von Orks. Legolas und Gimli schrieen auf.
„Ein Balrog!"
„Durins Fluch!"
Luthanwen hörte voller Entsetzen, wie Gandalf ihnen befahl, zu rennen. Sie blieb stehen. Gandalf war bereits zu schwach, er würde dem Balrog niemals standhalten. Sie würde ihm helfen. Doch auch Luthanwen war geschwächt, durch den Pfeil und noch immer wegen des Hitzezaubers am Caradhras. Dennoch stellte sie sich neben ihren Vater. Er baute eine Schutzwand vor sich auf. Luthanwen wob geschickt ihre Magie hinein, spürte aber bald, dass sie zu dem Abschnitt ihrer Kraft kam, der ihr Leben war. Sie wollte auch diese Magie in die Wand geben, spürte aber, dass Gandalf sie zurück stiess. Sie taumelte gefährlich in Richtung Abgrund unter der Brücke, als sich eine kräftige Hand um ihren Arm schloss und zurück zog. Sie wehrte sich, aber nur schwach und gab es schliesslich auf. Sie konnte ihrem Vater nicht helfen. Gerade stürzte ein Teil der Brücke ein und riss das Balrog und Gandalf in die Tiefe.
„VATER!"
Luthanwens Schrei hallte durch die Halle, verzweifelt und hoffnungslos. Die Tränen liefen ihr in Strömen übers Gesicht, ihre Augen waren vor Schreck geweitet. Die Hand an ihrem Arm zerrte sie vom Abgrund weg und mit sich hinaus aus der Halle. Sie stolperte einen langen Gang entlang, eine Treppe hinauf, immer dem Sonnenlicht entgegen. Die Wache am Tor floh, nachdem Aragorn den Hauptmann erschlagen hatte. Und endlich waren sie draussen, in der hellen Sonne. Sie rannten, bis kein Orkpfeil sie mehr erreichen konnte. Dann brach Luthanwen zusammen.
Kommentar: Tut mir leid, dass ich so lange nicht mehr geupt hab.. mach's dafür mit zwei Kapiteln gut.
Danke an Sarah (schon passiert) und darklayka *knuddel*
Kapitel 4
Moria
Dieses Kapitel ist für meine Kiwi... dafür, dass sie mich immer aufmuntern kann...
Später am Tag, nach langer Suche, standen sie vor dem Tor zu den Minen von Moria. Sam verabschiedete sich verdrossen von seinem geliebten Pony Lutz und die Lasten wurden verteilt. Gandalf hatte inzwischen die Schrift zum Vorschein gebracht und suchte nun nach der Losung, bis Luthanwen ihn ungeduldig unterbrach.
„Es ist doch gut, dass ich mitgekommen bin, sonst würdet ihr in Stunden noch hier sitzen! Es ist doch ganz logisch: sprich Freund und tritt ein!" Und zum Tor gewandt: „Mellon!"(A/N: Sindarin für Freund) Die Tür zu Moria öffnete sich, doch nun regte sich etwas in dem unheimlichen See neben dem Tor. Ein langer Fangarm griff nach Frodos Bein und zerrte ihn in Richtung Wasser.
Luthanwen, die Frodo am nächsten stand schickte einen kleinen Feuerblitz gegen den Arm und als dieser losliess zog sie Frodo mit sich, hinein zu den anderen. Das Ungeheuer, das da offensichtlich im See hockte griff nach den Türflügeln und schlug sie zu. Dunkelheit umschloss die Gefährten. Luthanwen liess Frodo los und sank auf eine Treppenstufe. Sie hatte sich am Caradhras wirklich übernommen. Nur schon der kleine Blitz, den sie dem Monster entgegen geschickt hatte, hatte sie wieder vollkommen ausgelaugt. Wieder nahm diese unerträgliche Kälte von ihr Besitz. Sie zitterte wieder heftig, und alle Mühe, dieses Zittern unter Kontrolle zu bekommen, war vergebens. Ein Lichtschein fiel plötzlich auf sie. Gandalfs Stab leuchtete hell in der Dunkelheit. Legolas bemerkte als erster, dass mit Luthanwen etwas nicht stimmte. Er berührte ihre Stirn, zog seine Hand jedoch sofort zurück. Luthanwens Stirn war so heiss wie Feuer. Legolas rief Gandalf, der sich besorgt über seine Tochter beugte. Er sah sie erschrocken an. Luthanwen hatte ganz offensichtlich das Magierfieber. Zauberer wurden davon befallen, wenn sie grosse Sprüche vollbracht hatten und sich danach nicht richtig ausruhten. Gandalf wühlte in seiner Tasche nach einem kleinen Fläschchen, aus dem er Luthanwen einen Schluck zu trinken gab. Ihre Körpertemperatur sank sofort wieder aufs normale und die Kälte, die Luthanwen schüttelte, liess nach. Dankbar sah sie Gandalf an.
„Verzeih mir, Vater. Ich hätte es dir sagen müssen..."
„Schon gut, doch versprich mir, dass du es in Zukunft immer sagen wirst. Mit dem Magierfieber ist nicht zu spassen!"
Luthanwen nickte ergeben. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich an jemanden gelehnt hatte. Sie drehte sich um und sah Legolas neben ihr sitzen. Er hatte sie gestützt, und Luthanwen hatte sich bereitwillig von ihm festhalten lassen... Jetzt stand sie aber sofort auf. Es war ihr peinlich, dass sie sich so an ihn gelehnt hatte. Er aber lächelte sie nur an. Luthanwens Ohren wurden heiss. Dieses Lächeln... ihr war noch nie aufgefallen, wie gut der Elbenprinz aussah. Und sein Lächeln haute sie ganz einfach aus den Socken. Sie drehte sich von ihm weg und schalt sich selber dafür, dass sie sich von einem Mann so verwirren liess. Und dass sie sich an ihn gelehnt hatte war schlichtweg unmöglich dumm gewesen. Womöglich dachte er jetzt, sie wolle etwas von ihm. Sie wandte sich an Gandalf.
„Lass uns gehen. Mir geht es wieder besser, und wir kommen nicht schneller voran, wenn wir hier sitzen bleiben."
Gandalf nickte. Ihm war ihre Verlegenheit nicht entgangen. Er lächelte. Seine Tochter bekam bei diesem Elben offenbar weiche Knie... Er wandte sich zu den Gefährten.
„Nun, Luthanwen hat Recht. Wir sollten Moria so schnell wie möglich wieder verlassen. Lasst uns gehen."
Gandalf ging voraus, dicht gefolgt von Luthanwen, die darauf bedacht war, möglichst viel Abstand zwischen sich und den Elben zu bringen. Auch Gimli ging an der Spitze, mit einem Leuchten in den Augen, wie es nur ein Zwerg haben kann, wenn er die Hallen seiner Vorväter betritt. Lange marschierten sie dahin, kamen an vielen Kreuzungen vorbei, es schien unmöglich, sich den Weg zu merken. Gespräche hatten sie alle längst aufgegeben, denn selbst nur ein Flüstern rief ein schauerliches Echo hervor. Als sie endlich in eine Höhle kamen, die einst wohl eine Wachstube gewesen war, machten sie halt. Pippin konnte der Versuchung nicht widerstehen und warf einen Stein in ein Loch, das ein Brunnen gewesen sein musste. Danach waren seltsame Geräusche zu hören. Als Belohnung für seine unbedachte Tat musste Pippin die erste Wache übernehmen. Luthanwen legte sich auf den Boden, konnte aber nicht schlafen. Nach einer Weile hörte sie, wie Gandalf sich erhob und Pippin ablöste. Luthanwen stand ebenfalls auf und setzte sich zu Gandalf, der sich eine Pfeife entzündet hatte. Lange schwiegen sie, bis Gandalf plötzlich fragte:
„Er hat dir den Kopf verdreht, wie?"
Luthanwen sah ihn erschrocken an. Wie konnte er sie das fragen, wenn alle rundherum ihn hören konnten, nicht zuletzt auch Legolas?
„Warum fragst du?"
„Nun"sagte Gandalf und schmunzelte in die Dunkelheit hinein, „du warst vorhin ganz schön verwirrt als du gemerkt hast, dass er dich festgehalten hat..."
Luthanwen wurde rot. Sie war froh, dass ihr Vater das nicht sehen konnte.
„Na ja, er... er ist... er ist anders. Und er sieht gut aus. Aber mehr... nein."
„Wie anders?"
„Eben anders. Ich kann's dir nicht erklären, tut mir leid."
„Schon gut, ich kann mir denken was du meinst. Meinst du nicht, du solltest schlafen gehen?"
„Ja. Gute Nacht, Vater."
„Gute Nacht, Thané!"
Thané? Na ja, sollte er sie so nennen, wenn es ihm Spass machte...
Nach einigen Stunden Schlaf ging es weiter, geschlagene acht Stunden lang, bis sie in eine grosse Halle kamen. Gandalf schien zufrieden zu sein, offenbar waren sie am richtigen Ort. In dieser Halle verbrachten die Gefährten die nächste Nacht, obwohl in den Gängen von Moria die Nacht nicht vom Tag zu unterscheiden war und wohl alle ausser Gandalf ihr Zeitgefühl verloren hatten. Gimli erzählte über Moria und von Gandalf erfuhren sie vom Mithril, das in Moria gewonnen worden war.
Die Nacht verlief ruhig und am nächsten Morgen machten sie sich durch den nördlichen Torbogen der Halle auf. Sie fanden das Grab von Balin Fudinssohn, dem letzten König von Moria. Nachdem sie eine Weile still um das Grab gestanden waren sahen sie sich um. Luthanwen entdeckte als erste das Buch, in dem das Schicksal von Balin und seinem Gefolge aufgezeichnet war. Gandalf las daraus vor, was er noch erkennen konnte, und daraus ergab sich, dass die Zwerge, die Moria wieder in Besitz hatten nehmen wollen, ein grausames Ende gefunden hatten. Als sie den Raum wieder verlassen wollte hörten sie plötzlich Trommeln und Hörner. Sie waren gefangen. Gefangen in dem Raum, wo die Zwerge ihre letzte Schlacht geschlagen hatten. Luthanwen verzog ihr Gesicht. Das waren ja fantastische Aussichten... Zwerge waren gute Krieger und liessen sich nicht so einfach unterkriegen. Dennoch waren sie besiegt worden, besiegt von einer Horde dreckiger Orks.
Die Gefährten zogen ihre Schwerter. Legolas und Luthanwen bereiteten ihre Bogen vor. Gandalf meldete, das sich eine Menge Orks näherten, mit Verstärkung von einem oder mehreren Höhlentrollen. Boromir verkeilte die eine Tür, die aber wenig später von einem Höhlentroll wieder aufgebrochen wurde. Der Troll wurde erfolgreich vertrieben und die Tür wieder verschlossen. Nun wurde sie allerdings mit Rammböcken bearbeitet und es war klar, dass sie nicht lange standhalten würde. Die Tür barst mit einem lauten Krachen und Orks kamen herein gerannt. Die Gefährten schlugen sich wacker und bald lagen mehrere Orkleichen auf dem Boden.
Noch immer standen sie vor der Tür und Pfeilschwärme flogen hinein. Luthanwen konzentrierte sich auf ihr Schwert und den Ork direkt vor ihr als sie plötzlich einen brennenden Schmerz an der Schulter spürte. Sie tötete den Ork und besah sich ihre Schulter, die offenbar von einem Orkpfeil gestreift worden war. Die Wunde war nicht tief, brannte aber höllisch und Luthanwen war sich sicher, dass der Pfeil vergiftet gewesen war. Mit einem wütenden Aufschrei stürzte sie sich wieder auf die Orks, die dadurch offenbar verwirrt waren. Sie hatten wohl geglaubt, diese Menschenfrau würde nach der Bekanntschaft mit einem vergifteten Pfeil nicht mehr kämpfen wollen. Luthanwen jedoch hatte nicht vor, wegen diesem Kratzer ihre Freunde (denn das waren die anderen Gefährten inzwischen geworden) im Stich zu lassen. Nun flohen die Orks. Die Gefährten wollten schon aus der anderen Türe des Raumes fliehen als ein riesiger, schwarzer Orkhäupling in die Kammer kam. Geschickt wich er Aragorn und Boromir aus und stiess seinen Speer in Frodos Seite. Der Ringträger wurde an die Wand geworfen.
Aragorn liess sein Schwert voller Wut auf den Ork niederschlagen. Dieser ging mit gespaltenem Schädel zu Boden. Die anderen Orks rannten davon, als Boromir, Aragorn und Luthanwen erneut auf sie losgingen. Jetzt endlich verliessen die Gefährten die unheilvolle Kammer durch die hintere Tür, Frodo von Aragorn getragen. Frodo schien allerdings nichts passiert zu sein, denn er verlangte, selbst zu gehen. Eine dunkle Treppe führte irgendwo hin. Gandalf befahl den anderen, diese Treppe hinunterzugehen; er selbst wollte hier oben bleiben und die Tür verteidigen. Aragorn wollte ihn nicht alleine lassen, doch er wurde nur von Gandalf angeschnauzt.
„Lasst mich nur machen! Auch du, Luthanwen!"
Widerwillig liessen sie ihn alleine. Weiter unten warteten sie jedoch, bis Gandalf die Treppe hinuntergestürzt kam. Er rappelte sich auf hiess sie weitergehen. Allerdings musste er nun Luthanwen bitten, Licht zu machen. Offenbar war er auf einen sehr starken Gegner getroffen. Die Treppe schien endlos zu sein. Luthanwen ging voran, in ihrer Hand ein magisches Licht tragend. Endlich kamen sie in eine Halle. Sie war in ein rötliches Licht getaucht.
„Wir sind hier in der zweiten Halle von Moria, zum Tor müssen wir über diese Brücke und dann noch ein Stück laufen. Kommt!"
Gandalf ging voran und der Rest folgte ihm. Das rötliche Licht kam aus einem breiten Spalt im Boden. Plötzlich waren wieder die Trommeln von vorher zu hören. Wie auf Kommando rannten die Gefährten los, immer in Richtung der Brücke. Die Hobbits und Gimli hatten sie gerade betreten, als wieder Pfeile um ihre Ohren zischten. Sie drehten sich alle um. Etwas schreckliches kam durch eine Gasse von Orks. Legolas und Gimli schrieen auf.
„Ein Balrog!"
„Durins Fluch!"
Luthanwen hörte voller Entsetzen, wie Gandalf ihnen befahl, zu rennen. Sie blieb stehen. Gandalf war bereits zu schwach, er würde dem Balrog niemals standhalten. Sie würde ihm helfen. Doch auch Luthanwen war geschwächt, durch den Pfeil und noch immer wegen des Hitzezaubers am Caradhras. Dennoch stellte sie sich neben ihren Vater. Er baute eine Schutzwand vor sich auf. Luthanwen wob geschickt ihre Magie hinein, spürte aber bald, dass sie zu dem Abschnitt ihrer Kraft kam, der ihr Leben war. Sie wollte auch diese Magie in die Wand geben, spürte aber, dass Gandalf sie zurück stiess. Sie taumelte gefährlich in Richtung Abgrund unter der Brücke, als sich eine kräftige Hand um ihren Arm schloss und zurück zog. Sie wehrte sich, aber nur schwach und gab es schliesslich auf. Sie konnte ihrem Vater nicht helfen. Gerade stürzte ein Teil der Brücke ein und riss das Balrog und Gandalf in die Tiefe.
„VATER!"
Luthanwens Schrei hallte durch die Halle, verzweifelt und hoffnungslos. Die Tränen liefen ihr in Strömen übers Gesicht, ihre Augen waren vor Schreck geweitet. Die Hand an ihrem Arm zerrte sie vom Abgrund weg und mit sich hinaus aus der Halle. Sie stolperte einen langen Gang entlang, eine Treppe hinauf, immer dem Sonnenlicht entgegen. Die Wache am Tor floh, nachdem Aragorn den Hauptmann erschlagen hatte. Und endlich waren sie draussen, in der hellen Sonne. Sie rannten, bis kein Orkpfeil sie mehr erreichen konnte. Dann brach Luthanwen zusammen.
