Discl.: s. Kapitel 1

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- Tscha Freut mich, das es dir gefällt

- Yamica Ich weiß, aber bis jetzt hab ich noch niemanden gefunden

- Toni Danke für das Lob und hier geht es auch schon weiter

- serena Nein, ich lasse niemanden warten, geht ja schon weiter

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Er war noch sehr jung gewesen, hatte gerade die letzten Prüfungen abgelegt, als ihn König Thranduil, sein Vater, nach Lorien schickte. Dort sollte er die Disziplin und Beherrschtheit eines Kriegers erlernen.

Bei dem Gedanken an die langen Auseinandersetzungen mit seinem Vater huschte ein Lächeln über Legolas Züge, er hatte damals wirklich alles versucht, nur um nicht gehen zu müssen.

Noch genau konnte er sich an den Tag seiner Ankunft hier erinnern. Der Anblick der Mallorn Bäume hatte ihn überwältigt, etwas vergleichbares hatte er noch nie gesehen.

Als er dann zum ersten mal auf die Herrin des Waldes, Galadriel und ihren Gemahl Celeborn traf löste allein ihr Anblick bei ihm Gefühle aus, die er nicht kannte, er fühlte sich klein und unbedeutend.

Man wies ihm einen Talan zu, den er für die Dauer seines Aufenthaltes sein eigen nennen konnte. Am nächsten Morgen, bei Sonnenaufgang sollte er sich dann auf dem Übungsgelände einfinden, um den Hauptmann zu treffen, dem er unterstellt war.

Das war der Tag, an dem er zum ersten mal auf Haldir traf. Legolas erschrak, als er ihm zum ersten mal gegenüber stand, noch nie hatte er einen so jungen Elb gesehen, der solch harte, undurchdringliche Gesichtszüge hatte.

Aber nicht nur sein Äußeres war hart, auch sein Inneres schien jegliche wärme und Gefühle verloren zu haben. Das war auch der Grund, warum sie sich vom ersten Tag an nicht verstanden hatten, wie Feuer und Wasser waren. Legolas selbst war voller Leben, voller Energie und Tatendrang, genoß das Leben in vollen Zügen, er war wie das Feuer, immer lodernd. Haldir dagegen lebte nur für seinen Dienst als Hauptmann, verstand keinen Spaß und ließ auch unter seinen Soldaten solche " Auffälligkeiten ", wie er es nannte, nicht zu, er war das Wasser, ruhig und besonnen, undurchschaubar und geheimnisvoll.

Man konnte spüren, wie sich über die Wochen, die sie nun schon miteinander trainierten eine Spannung aufbaute die bloß darauf wartete zu explodieren und es dauerte nicht mehr lange, bis zu jenem Tag.

Legolas schüttelte leicht den Kopf, wie impulsiv sie beide gewesen sind, keiner wollte nachgeben und dem somit Schwäche zeigen.

Es war ein warmer Sommertag gewesen, als Legolas unter Haldirs Aufsicht, sein Straftraining am See absolvierte und dazu war es nur gekommen, weil er am Abend zuvor mit ein paar der Soldaten die dienstfrei hatten, in einer der Schenken gewesen war. Es wäre alles nicht so schlimm gewesen, wenn es den Soldaten in Ausbildung nicht strengstens untersagt gewesen wäre, sich nach Sonnenuntergang außerhalb der eigenen Talane zu bewegen, und wenn man ihn nicht gesehen hätte. So sprang er nun aber immer wieder auf den im Wasser befestigten Bohlen hin und her, wich dabei geschickt den Hindernissen aus und schoß einen Pfeil nach dem anderen auf die beweglichen Ziele. Das tat er nun schon seit Stunden und so langsam hatte er genug.

" Hauptmann Haldir, ich denke es reicht jetzt, ich wiederhole das Trainingsprogramm nun schon seit Stunden "

Haldir erwiderte zunächst nichts, stand weiterhin nur mit vor der Brust verschränkten Armen da und musterte Legolas.

" ich denke Legolas, die Entscheidung wie lange das Straftraining dauert obliegt meiner Entscheidung und nicht deiner " sagte er dann kühl.

Für Legolas war nun der Punkt erreicht, an dem er seine Wut, die schon seit Wochen stätig anstieg, nicht mehr unterdrücken konnte. Mit einem eleganten Satz sprang er hinüber an das Ufer und baute sich vor dem Hauptmann auf.

" was fällt Euch eigentlich ein, mich dermaßen zu behandeln. Ich bin der Prinz des Düsterwaldes, ich erwarte etwas mehr Respekt. "

" es ist wohl wahr, das " du " der Prinz des Düsterwaldes bist, jedoch wurdest " du " hierhergeschickt um die Ausbildung eines Kriegers zu vollenden und solange das der Fall ist bist du ein einfacher Soldat und unterstehst meinem Kommando und ich sage, mach das du auf die Bohlen zurückkommst und führe das Training bis zum Sonnenuntergang fort " zischte Haldir gefährlich nahe an Legolas Ohr.

Doch Legolas dachte gar nicht daran, dem Befehl folge zu leisten, stattdessen blieb er gelassen stehen und schenkte Haldir nur einen arroganten Blick.

Der Prinz rechnete mit einem weiteren Befehl, mit bösen Worten, doch nichts von dem geschah, denn der Hauptmann griff nach seinem Schwert und zog es hervor. Mit einer schnellen Bewegung richtete er die Spitze auf Legolas Kehle und sah ihn aus kalten Augen an.

" entweder du gehst zurück auf die Bohlen und zwar sofort, oder wir klären es mit Waffengewalt, hier und jetzt, ein für alle mal. "

Ohne eine Antwort zu geben zog Legolas sein Schwert und stellte sich in Position.

Sie umrundeten sich wie Raubtiere, beobachteten den anderen genau, suchten nach Schwächen, bevor Haldir zum ersten Schlag ausholte.

Immer wieder attackierten sie sich, schlugen gnadenlos zu.

Legolas wußte heute nicht mehr wie lange sie so gekämpft hatten, aber es mußten Stunden vergangen sein, ehe sie völlig erschöpft nebeneinander am Boden lagen.

Den Sieg hatte keiner errungen, aber etwas anderes hatte begonnen, es war der Beginn einer Freundschaft.

" Ihr kämpft wahrlich gut mein Prinz, ich hätte nicht geglaubt, das ihr in der Lage seit einen solchen Kampf zu führen, hätte ich es nicht so eben am eigenen Leib erfahren " sprach Haldir als erstes und man konnte seiner Stimme entnehmen, das ihm diese Worte nicht leicht vielen.

" ich Danke Euch für Eure Worte Hauptmann Haldir und erst jetzt erkenne ich, warum Euch der Ruf vorauseilt, einer der besten Krieger zu sein. Es war mir eine Ehre bei Euch zu lernen. " antwortete Legolas, erhob sich und stellte sich mit ausgestreckter Hand vor Haldir.

Der Galadhrim musterte ihn, es war lange her, seitdem er solch ehrlich gemeinten Worte vernommen hatte und ehrlich gemeint waren sie, das sah er in den Augen des Prinzen. Er nahm die ihm dargebotene Hand und ließ sich auf die Beine ziehen.

Von diesem Tag war die Feindschaft und die gegenseitige Abneigung vergessen. Sie begannen einander zu achten und zu respektieren, gingen locker miteinander um und verbrachten auch außerhalb ihres Dienstes die Zeit miteinander.

So kam es, das man nun auch Hauptmann Haldir, sehr zur Verwunderung der Soldaten, in der Schenke sah. Sein Lachen kehrte zurück und der harte Panzer den er sich zugelegt hatte begann zu schwinden.

Für die Soldaten war es ein Wunder, als sie die Veränderung ihres Hauptmanns sahen, nur auf Lord Celebons Gesicht zeigte sich ein wissendes Lächeln, denn er war es gewesen, der den Prinzen in die Gruppe Haldirs eingeteilt hatte.

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