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Chapter 17

Als sie weiter den Symbolen folgten, durfte Draco kein einziges Mal mehr von der Seite seines Vaters weichen. Der schien zu glauben, sein Sohn würde nichts als Ärger verursachen. Auch Snape hatte sein Fett wegbekommen. Da er das Pergament mit den Aufzeichnungen zuvor in irgendeine dunkle Ecke geworfen hatte, befahl Lucius ihm dieses wieder zu finden, während der Rest den Symbolen weiter folgte. Mr. Goyle wurde als Schreiber auserkoren.

Die Zeit schien sich ewig hinzuziehen, bis sie auch nur etwas Licht am Ende erkennen konnten. Draco glaubte in einiger Entfernung etwas zu erkennen, doch wenn es sich nicht erneut um einen Geist handelte, konnte es nur eine Halluzination sein. Die anderen schienen nichts zu bemerken. Allerdings war das im Falle des Geistes auch so gewesen. Ach, zum Teufel mit diesen Gedanken. Der blonde Slytherin versuchte seiner Gedanken Herr zu werden indem er sich voll und ganz auf den durch Symbolen gekennzeichneten Weg konzentrierte.

"Seht ihr auch dort hinten Licht?", fragte Mr. Crabbe zaghaft.

"Ja, schon eine ganze Weile.", antwortete Narcissa.

"Anscheinend ist dies unser Bestimmungsort. Wir sollten nicht so lange herumtrödeln. Kommt."

Irrte sich Draco oder hatte er gerade einen Hauch von Aufregung in der Stimme seines Vaters vernommen? Dem kräftigen Zug an seinem Arm zu urteilen konnte diese Frage mit einem eindeutigen Ja beantwortet werden.

**********

Vor ihnen erstreckte sich ein hell erleuchteter Raum. Sie waren durch einen kleinen Torbogen getreten. Aufgrund des grellen Lichtes, welches aus dem Torbogen in die dunkle unendliche Weite der Säulenhalle schien wusste keiner was sie auf der anderen Seite erwarten würden.

Die Wände neben dem Torbogen waren innen aus Glas, so dass sie in die Säulenhalle blicken konnten. Der Boden bestand ausschließlich aus Erde. Überall wucherten Pflanzen. In der Mitte stand ein großer steinerner Stamm oder Säule, so genau konnte das keiner sagen.

"Es ist wunderschön hier. Sieh nur die Blumen dort.", Narcissa zeigte auf ein Blumenbeet mit lila Blüten. Der Griff ihres Mannes hielt sie jedoch an Ort und Stelle und ihr Verlangen, die Blumen zu pflücken konnte nicht gestillt werden.

"Keiner fasst etwas an!", herrschte Lucius die Zauberer an und zog seinen Sohn am Kragen hinter sich her um Narcissa außer Reichweite der Planzen zu bringen. "Goyle, hol Severus!"

Mr. Goyle rannte sofort aus dem Raum, um den Professor für Zaubertränke zu suchen.

"Wo kommt nur das Licht her?", fragte Narcissa und regte suchend den Kopf.

"Sieh lieber nicht nach oben. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies alles mit einem Zauber zusammenhängt. Am Ende wirst du noch blind.", meinte Lucius und zog seine Familie an den steinernen Stamm.

"Was meinst du was das ist?", fragte Draco.

"Vielleicht hatte sich Alaster in den Kopf gesetzt die größte Skulptur der Welt zu errichten. Das ist im Moment die wahrscheinlichste Möglichkeit.", sagte Lucius.

"Damit liegst du falsch!", Severus war nun zu ihnen gestoßen. Er passte überhaupt nicht in diese Umgebung. Der Boden mit Grünzeug überhäuft, darauffallendes grelles Licht und Severus Snape mit pechschwarzen Haaren, bleichem Gesicht und schwarzem Umhang.

"Das Ding ist reiner Felsen!", antwortete Lucius.

"Vater." Draco zupfte am Umhang Lucius'.

"Ich bitte dich Lucius. Das ist doch kein Felsen.", sagte Severus.

"Vater." Draco zupfte fester.

"Was ist denn?", keifte Lucius.

"Sieh jetzt mal nach oben.", sagte sein Sohn und zeigte nach oben.

"Was soll denn...", doch als Lucius nach oben blickte, sah er was sein Sohn meinte und auch was Severus Snape ihm zu sagen versucht hatte. Über ihnen erstreckte sich eine saftig, grüne Baumkrone. Die Steinsäule wurde weiter oben zu harter Rinde, aus der vereinzelte kleine Äste zweigten, die jedoch bereits allesamt verdorrt waren und schon die ersten Anzeichen einer Versteinerung trugen. Noch etwas höher bildeten die Äste ein undurchschaubares Dickicht.

"Was ist?", fragte Mr. Crabbe.

"Wonach siehts denn aus?", zischte Snape.

"Ein echter Stammbaum! Darum die Fallen und die Vampire da draußen.", sagte Lucius ehrfurchtsvoll.

"Die hier nicht rein können, weil der Baum viel Licht benötigt.", sagte Snape. Er kam näher und betastete den steinernen Stamm.

"Ich hab immer gedacht Stammbäume seien Ahnentabellen. So wie unser Ahnenbuch.", kam es von Draco.

"Aber sie existieren auch in Form von Bäumen.", antwortete ihm sein Vater. "Er ist gigantisch. Wie alt der wohl ist?"

"Hieß es nicht mal, die wären alle ausgestorben?", fragte Mr. Goyle.

"Falsch! Der Beweis für ihre Existenz steht hier direkt vor uns." Snape hatte seine Hand bereits wieder zurückgezogen und sah sich um. "Diese Pflanzen und Kräuter hier eignen sich hervorragend für einige wirklich ausgefallene Tränke. Teilweise gelten ein paar davon ebenfalls als bereits ausgestorben."

"Nicht wahr? Sie sind wirklich hübsch!" Narcissa war entzückt. Leider hatte ihr Mann sie bereits wieder losgelassen und sie konnte sich zu einigen Blumen unweit Professor Snapes niederknien. Sie riß eine der Blüten aus, schnupperte daran und fiel bewußtlos in das Beet.

Lucius hielt sich mit der freien Hand die Schläfe mit der anderen hielt er immer noch Draco. Hätte er Narcissa nur nicht losgelassen. "Hatte ich nicht gesagt, dass keiner was anfasst?"

"Keine Sorge. Die Betäubung lässt recht schnell wieder nach.", meinte Snape trocken, als er sich leicht mit dem Oberkörper über die Bewußtlose Frau beugte. "Das ist Mieswurz. Gibt einen guten Schlaftrunk ab. Bis zu vier Monaten, wenn man ihn entsprechend stark braut."

"Dann lass sie liegen. Sehen wir uns lieber mal dort hinten um. Da scheint eine Kammer zu sein.", Lucius bedeutete Goyle bei seiner Frau zu bleiben, falls die doch schneller wieder zu Bewusstsein kommen sollte. Hoffen tat er es nicht, denn wer weiß, was die anderen Blumen hier anrichteten. Am Ende war er dann plötzlich mit einem Warzenschwein verheiratet. Bei dem Gedanken lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter. Eine Schande wäre das.

Ein großes quadratisches Loch in der Mauer gegenüber des Eingangs bildete den Zugang zu einer Art Kammer. Eine Kammer, die vollgestopft mit Büchern, Pergamentrollen und Schreibutensilien war. Feine Spinnweben bedeckten die Einrichtung. Ein Staubfilm in dem sich eine Maus mühelos ein behagliches zu Hause einrichten könnte lag auf den Möbeln.

Mitten im Raum stand ein mit rotem Samt überzogener Diwan. Draco betrachtete die darauf ausgebreiteten Bücher. "Rezepte für Zaubertränke. Sprüche zur Abwehr von hausierenden Muggeln. Wie schütze ich mein Heim vor Muggeln. Tausend Sprüche für den angehenden Schwarzmagier.", las er die Buchtitel, die durch die Zeit noch nicht verwittert waren.

Snape war ebenfalls die Wände entlang gegangen und studierte die einzelnen Buchtitel, dicht gefolgt von Mr. Crabbe. Immer noch ängstlich hielt er das Schwert des Geistes fest in der Hand. Durch den Druck waren seine Knöchel weiß angelaufen. Er war sich sicher. Irgendwo lauerten noch immer schreckliche Skelette, Vampire oder vielleicht sogar Werwölfe. In solch dunklen Gemäuern konnte sich allerlei Ungeheuerlichkeit verstecken.

Lucius hatte unterdessen den Schreibtisch näher in Augenschein genommen. Dicke in teures Leder eingebundene Bücher lagen wild verstreut darauf. Diverse Pergamentrollen, die langsam am vergammeln waren, umgeworfene Tintenfäßer, ausgefranste Federn. Er zog seine Lederhandschuhe aus dem Umhang und zog sich diese über. Dann begann er den Staub und die Spinnweben von den Büchern zu wischen. Nacheinander durchblätterte er so die einzelnen Bücher.

Der blonde Slytherin wandte sich wieder von dem Diwan ab. Nur zu gerne würde er eines dieser Bücher einsacken, aber die Höhe der Staubschicht schreckte ihn dann doch ab. Sollten hier erst mal einige der Hauselfen sauber machen. Er sah sich nach den anderen um. Sie schienen alle beschäftigt. Sein Vater blätterte unentwegt in den Büchern vom Schreibpult. Er ging zu ihm.

"Ist das was interessantes oder nur noch mehr Verrücktheiten?", fragte Draco.

"Überhaupt nicht. Der Schreiber scheint hier unten ein reges Studium der Zauberei durchgeführt zu haben. Hier, sieh mal." Lucius hatte gerade eine Seite aufgeschlagen und hielt das Buch schräg, damit sein Sohn hineinsehen konnte. "Eine Auflistung, was für Nebenwirkung entstehen können, wenn man die Zutaten für einen Vielsafttrank nicht genau abwiegt. Hier sind sämtliche Möglichkeiten aufgelistet. Das ganze Buch behandelt nur diesen einen Trank. Doch hier hinten", er blätterte die letzten vergilbten Seiten schnell durch. "Scheint er seine Forschungen aufgegeben zu haben."

"Oder er hat nicht mehr gelebt.", meinte Draco.

"Oder das." Lucius zuckte mit den Schultern.

"Hast du das schon durch?", der Junge zeigte auf ein kleineres Buch, welches unter einem Stapel versteckt hervor lugte. Lucius griff danach. Es war in einen dunkelgrünen, einer Schlangenhaut gleichen Ledereinband gebunden. Die Ecken verstärkt durch goldene Riemen. Er öffnete den Buchdeckel. Auf der ersten Seite stand in der Mitte Alaster Marcellios Malfoy.

"Ein Tagebuch?", fragte Draco seinen Vater.

"Wäre möglich. Sind hier noch mehr solcher Bücher?" Der Blick Lucius Malfoy's streifte über den Schreibtisch. Er hob noch einige der Bücher an, um zu sehen was darunter lag, aber keines war wie das, welches er in der Hand hielt. "Dort hinten in den Regalen auch nichts mehr?"

"Nein, da sind nur normale Zauberbücher.", antwortete ihm Draco.

Mr. Malfoy drehte sich herum. Snape war ebenfalls dazu übergegangen in einigen der Bücher zu blättern. "Als Meister der Zaubertränke hätte ich von dir eigentlich mehr Vorsicht erwartet Severus.", sagte Lucius und ging auf ihn zu. Dann blieb er aber mitten im Raum stehen.

"Du meinst, weil die Seiten vielleicht vergiftet sein könnten und ich keine Handschuhe trage?" Snape schloss das Buch und stellte es wieder ins Regal zurück.

Lucius hatte gar nicht mehr auf ihn geachtet, sondern ging mal einen Schritt zurück und dann wieder einen vor, um kurz darauf wieder zurück zu gehen.

"Was ist los?", fragte Draco.

"Hör doch!" Der blonde Slytherin hörte genauer auf die Schritte seines Vaters, wenn er vor und zurück ging. "Das klingt hohl!"

"Würd ich auch sagen.", pflichtete Lucius seinem Sohn bei.

"Oh nein, bitte nicht noch mehr Geheimgänge!", stöhnte Snape.

"Vielleicht ist das eine Falltür für ungebetene Gäste. Doch jetzt klemmt sie, weil keiner mehr hier war um sie zu ölen.", sagte Mr. Crabbe.

"Erinnere mich dran, dein Hirn mal zu ölen.", gab Lucius zurück. "Hier ist tatsächlich eine Falltür, aber keine, die als Falle dienen sollte. Dort und dort sind kleine Scharniere. Durch den ganzen Dreck hier überall, wirkten diese aber wie ein paar abgestorbene Insekten. Ansonsten hätten wir sie schon viel früher entdeckt."

Draco streifte mit seinen Füßen den Staub über den Boden davon. "Hier ist wieder eines dieser seltsamen Symbole." Schneller konnte er die Konzentration seines Vater von der Falltür nicht ablenken.

"Severus, notier dir das. Crabbe, such irgendwas womit wir den Staub hier überall soweit wegwischen können um nach weiteren Symbolen zu suchen."

"So fleißig bei der Hausarbeit? Staubwischen ist ein sehr arbeitsreiches Hobby. Soll ich einige unserer Hauselfen schon mal entlassen?" Narcissa war wieder bei Bewusstsein, doch da sie noch leicht torkelte, stützte Mr. Goyle sie.

Lucius sah auf das Buch, welches er noch immer in der Hand hielt. "Genug für jetzt. Ich denke wir sollten wieder nach oben gehen. Eure Frauen werden sich schon fragen wo wir so lange bleiben."

Das war die lang ersehnte Erlösung für Mr. Crabbe. Freudig ging er voran. Mr. Malfoy jedoch blieb noch einmal vor dem Baum mit dem steinernen Stamm stehen. Er würde gerne hier unten noch bleiben und herausfinden, was es mit diesem Ort auf sich hatte. "Was ist?", fragte ihn Narcissa, die sich bei ihm einhakte.

Mit einem Kopfschütteln wehrte er die Frage ab. "Lass uns nach oben gehen. Mir knurrt schon der Magen. Draco hat bestimmt auch Hunger." Er drehte seinen Kopf, doch den blonden Jungen konnte er nirgends entdecken. Dann tauchte er glücklicherweise doch auf. Er hatte nochmals eine Ehrenrunde in dem Studierzimmer gedreht.

To be continue...