Anm: Dank an Drake, mein einzigstes Review für das letzte chapi, .
Chapter 18
Er hasste diese förmlichen Etiketten. Abendessen mit den Gästen, wenn man fertig war, musste noch geredet werden bis der Wein kam und dann noch länger warten bis auch der größte Trunkenbold seinen Durst gestillt hatte. Dabei war Draco doch so begierig darauf auf sein Zimmer zu gehen und all die hier anwesenden Personen weit von sich zu wissen.
Crabbe hatte bestimmt andere Sorgen. Der würde heute Nacht, wie auch der Rest seiner Familie, kein Auge zu tun. Die Geschichte mit den Vampiren hatte seine ohnehin schon strapazierten Nerven nur weiter gespannt. Draco's Version der Geschehnisse unterschied sich zwar erheblich von den wirklichen Tatsachen, aber das wusste Crabbe ja nicht. Der blonde Slytherin konnte vor dem Essen sogar Zeuge des Gespräches mit Goyle werden, der den ängstlichen Crabbe für die Nacht in seinem Zimmer haben würde.
Endlich war es soweit. Die Bäuche gefüllt und der Durst gestillt. Der blonde Slytherin gab vor besonders müde von den Strapazen des Tages zu sein, um sich von den anderen beiden Jungen so schnell wie möglich trennen zu können.
Ohne besondere Hast schlurfte er die Treppen hinauf. Am oberen Treppenabsatz stand bereits sein Vater und sah ihn aus strengen Augen an.
"Komm mit.", sagte er und drehte sich um. Schnellen Schrittes stolzierte er auf einen der vielen Räume in den oberen Stockwerken zu.
Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Was konnte sein Vater schon wieder von ihm wollen? Da sich dieser anscheinend in einer schlechten Gemütsverfassung befand, machte sich Draco eiligst daran dem blonden Familienoberhaupt zu folgen.
Lucius hatte eine Tür geöffnet und bedeutete seinem Sohn einzutreten. Er schloss die Tür und drehte den Schlüssel zweimal im Schloss. Mit einer Handbewegung bedeutete er Draco auf die Sitzecke zu zugehen. Die Hauselfen hatten bereits ganze Arbeit geleistet. Die meterhohen Staubschichten sind wohl überall im Haus bis auf das letzte Körnchen entfernt worden. Die roten Polstermöbel, durch einen Zauberspruch wie neu, nahmen einen Großteil des Raumes in Anspruch. Draco setzte sich.
Lucius lies sich neben seinem Sohn nieder, atmete hörbar aus und fragte: "Steht etwas interessantes drin?"
"Vater?", Draco verstand nicht. "Du hast das Notizbuch."
"Das meine ich nicht, sondern das Buch, welches du heimlich mitgehen lassen hast.", die väterliche Stimme klang gereizt.
Das überraschte den Slytherin vollkommen. "Wie hast du es bemerkt?", fragte er seinen Vater.
"Mir entgeht so leicht nichts. Ich weiß über einige Dinge Bescheid, von denen du immer noch der Meinung bist, es handle sich um ganz eigene Geheimnisse."
Draco schwieg. Was sollte er dazu noch sagen? Sein Vater ist ihm mal wieder auf die Schliche gekommen. "Es hatte einen Grund warum ich wollte, dass wir so schnell wieder von dort verschwinden. Für die genaueren Untersuchungen müssen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, die wir in unserer Naivität zu erst außer Acht gelassen haben. In dem Ahnenbuch der Malfoys gab es noch einen Eintrag zu dem Baumeister des Anwesens hier. Ein Eintrag der mich zur Vorsicht ermahnte, den ich aber als Nonsens abtat, als ich hier auf die ersten Hinweise über den Charakter und das Wesen unseres Ahnen stieß."
"Was? Aber du sagtest doch, da stehe nichts weiter!"
"Natürlich. Nichts, was uns weiter zu kümmern hätte, zumindest bis zu dem Zeitpunkt als wir diesen kleinen Garten dort unten fanden. Wieso sollte ich hier alle und jeden in Sorge versetzen indem ich ihnen sage, dass hier hochgradige Gifte rumstehen könnten."
"Darum soll niemand etwas berühren und ich im Alleingang durch das Anwesen spazieren? Der Kerl war ein notorischer Sammler von Giften? Du hast auch massenweise davon auf unserem Landsitz rumstehen!"
"Aber ich bin kein Meister des Giftmischens und schon gar nicht in solch einer Konzentration wie Alaster es betrieben hat. Genau aus diesem Grund hat es mich auch nicht sonderlich überrascht, als deine Mutter für eine Weile an der Erde gehorcht hat. Wir müssen da unten mit äußerster Vorsicht vorgehen. Vieles ist im Laufe der Jahre an Wissen verloren gegangen. Früher wurde die schwarze Magie sehr viel intensiver ausgeübt. Heute verbietet das Ministerium bereits den Besitz von schwarzmagischen Gegenständen. Was glaubst du wieviele Jahre ich nach Askaban müsste, wenn die sich hier mal etwas genauer umsehen würden?"
"Könnte Onkel Severus sich vergiftet haben als er in den Büchern geblättert hat?", die Stimme war durch die Nervosität vollkommen verzerrt. Ein mulmig, schauriges Gefühl breitete sich im Magen des blonden Jungen aus.
"Schon möglich, aber ich bin mir sicher, das er sich der Gefahr zu dem Zeitpunkt bewusst war und bereits die entsprechenden Gegenmaßnahmen ergriffen hat. Mir macht jetzt mehr die Tatsache Sorgen, dass es in deinem Fall ebenfalls zu einer Vergiftung gekommen ist. Man kann die Informationen, die ein Buch beherbergt vor unerwünschter Verbreitung schützen, indem man die Seiten mit einem speziellen Pulver, das sich in die Fasern einfrisst, vergiftet. Ich habe Severus angewiesen die nötigen Vorbereitungen für unseren nächsten Erkundungsgang zu treffen. Dich werde ich nicht dabei mitnehmen!"
"Auf gar keinen Fall! Ich werde mitkommen.", sagte Draco brüsk. Wäre ja noch schöner. Er hatte das dort unten entdeckt, also hatte er auch mitzukommen.
"Du wirst jetzt erst einmal das hier trinken." Lucius zog eine gläserne Phiole aus dem Umhang. "Das ist ein Antiserum zu fast jeder Art von Gift. Wir haben uns ein paar dieser äußerst seltenen Pflanzen und Kräuter zu nutze gemacht. Nicht nur du kannst etwas einstecken ohne das es andere Anwesende es bemerken. Severus und ich hielten es für angebracht diese Vorkehrungen zu treffen. Zwar wirkst du nicht, als wärst du vergiftet worden, aber der Vorsicht halber möchte ich kein Risiko eingehen."
"Danach steht aber nicht mein Kopf wieder in Flammen?", Draco nahm die Phiole nur zögernd.
"Das hat Severus gebraut. Hast du mir nicht zugehört? Außerdem habe ich dir damals nicht helfen wollen. Ich bin nun mal kein Heiler und daher kenne ich mich mit Heilzaubern auch nicht aus. Wenn da mal einer daneben geht, dann kann das auch einem Malfoy passieren. Jetzt trink das Zeug oder ich werde es dir einflössen!" Die bei dem Slytherin sehr bekannte Zornesader zeigte sich auf der Stirn seines Vaters.
Um nicht in einem Gerangel mit seinem Vater zu enden leerte Draco den Trank widerwillig in einem Zug, da er bereits mehrmals in dem wahrscheinlich vergifteten Buch geblättert hatte. Der Trank schmeckte stark nach Moder und Erde. Nur mit Mühe konnte er das würgende Gefühl zurückhalten. Selbst für einen Zaubertrank ein fürchterlicher Geschmack.
"Wo ist es?", fragte Lucius als Draco die leere Phiole auf den Tisch stellte.
"Was?"
"Das Buch. Ich will es haben und zwar ganz weit weg von dir."
"Es liegt in meinem Zimmer.", antwortete Draco leise.
"Wo?" Eiskalt.
"Hinter dem Schrank war ein verstecktes Fach. Dort habe ich es rein getan." Das Fach hatte der blonde Slytherin bereits kurz nach der Ankunft in der Sommerresidenz entdeckt. Hier wimmelte es vor Geheimgängen und verborgenen Winkeln.
Lucius erhob sich und nahm seinen Sohn hart am Oberarm. Zusammen gingen sie in besagtes Zimmer um das Buch zu holen. Dracos Vater wies ihn an, etwas hinten stehen zu bleiben während er den Schrank untersuchte. Dann fand er den verborgenen Mechanismus und ein Teil der Rückwand schwang zur Seite. Dort lag das kleine schwarze Buch. Lucius zog sich seine schwarzen Handschuhe über. Auf der Vorderseite waren noch die letzten Überreste von ehemals schwungvoll verzierten Lettern zu sehen. Draco trat näher. "Mach es auf! Ich will wissen, was da noch alles drin steht. Hinten waren Zeichen, die genauso aussahen, wie die auf den Säulen."
Das Familienoberhaupt sah seinen Sohn neugierig an, doch dann öffnete er das Buch. "Hinten sagtest du?"
"Jaha...", ungeduldig sprang der Slytherin von einem Bein aufs andere. Endlich schlug sein Vater die letzten Seiten auf.
"Tatsächlich." Lucius studierte eingehend die hinteren Seiten. Mit einer schnellen Bewegung schloss er das Buch wieder.
"Hey, was soll das? Ich habe es gefunden und will auch wissen, was da drin steht.", nörgelte Draco.
"Du hast dich mir widersetzt und nun hälst du dich aus den Angelegenheiten der Erwachsenen raus. Das nehme ich mit. Zusammen mit Serverus werden wir es eingehend auf mögliche Gifte untersuchen und uns selbst erst einmal mit dem Inhalt beschäftigen. Eigentlich dachte ich, ich hätte dich soweit erzogen, das du wüsstest, welche Gefahren in unbekannten und vor allem alten Büchern lauern können. Deine Erfahrungen als siebenjähriger reichen dir wohl nicht?" Mit festen Schritten und wehendem Umhang verließ Lucius Malfoy das Zimmer seines Sohnes.
So ein verdammter Mist, dachte sich Draco. Jetzt war das Buch weg und seine Neugierde unbefriedigt. Die Sache von damals war überhaupt nicht mit heute zu vergleichen. Außerdem war es die Schuld seines Vaters gewesen, dass er beinahe Teil eines Buches geworden wäre. Er hätte damals es nicht einfach so rum liegen lassen dürfen!
Der blonde Junge warf sich wütend auf das große Himmelbett. Nicht einmal die doofen Hauselfen konnte er ärgern. Den ganzen Tag war er nur in dieser Gruft da unten und hatte sich keine neuen Gemeinheiten ausdenken können.
********
Die große Wanduhr vor Dracos Zimmer schlug Mitternacht. Also, wenn jetzt nicht alle schlafen, dann wusste er sich auch nicht mehr zu helfen. Mit Schwung setzte er sich auf und schlug die Bettdecke zur Seite. Er war noch immer angezogen und hängte sich nun nur noch den schwarzen Hogwartsumhang um. Sein gewöhnlicher Tagesumhang war noch immer schmutzig und die Hauselfen schienen keine Anstalten machen zu wollen, diesen zu reinigen.
Er kniete sich hin um unter seinem Bett nach dem Koffer zu tasten. Da war der Goldgriff! Fest umschloss er diesen und zog den Koffer hervor. Mit geschickten Handgriffen öffnete er ihn und kramte in den Sachen herum. Der Koffer war verhext, so das er innen sehr viel geräumiger war, als ein normaler Muggelkoffer. Was der blonde Junge suchte, schien nicht sehr weit oben zu liegen, denn schon bald hing er mit dem ganzen Oberkörper im Koffer. Als er es hatte, warf er den Deckel nur zu und lies das Gepäckstück wo es war.
Leise öffnete er die dennoch knarzende schwere Holztür. Vorsichtig glitt er durch einen dünnen Spalt und zog die Tür auf jedes Geräusch achtend zu.
Was er wollte war einfach: einen oder mehrere Blicke in die Bücher aus dem geheimen Zimmer hinter dem unterirdischen Garten zu werfen. In den Garten selber wollte er nicht. Jedenfalls noch nicht. Also blieb nun die entscheidende Frage, wo könnte sein Vater die Bücher haben? Hatte vielleicht Onkel Severus sie? Er entschloss sich erst einmal im Arbeitszimmer nachzusehen.
Das war Lucius Malfoy, egal wo es hinging. Als erstes musste für ihn ein Raum gesucht werden in welchem er in aller Ruhe und ohne jede Störung arbeiten konnte. Draco wusste bis heute nicht, was sein Vater immer arbeitete. Geld hatte er genügend. Und einen Beruf niemals erlernt. Was also machte sein Vater die ganze Zeit in diesem Zimmer? Der Slytherin nahm sich vor, sobald er wieder auf dem Landsitz war, dort nach Unterlagen zu suchen um diesem Geheimnis näher zu kommen.
Die Tür zum Arbeitszimmer stand einen Spalt offen und ein Lichtstrahl fiel auf den Flur. Drinnen unterhielten sich zwei Personen. Draco schlich zu dem Spalt und blinzelte hinein. Dort waren sein Vater und Severus Snape. Um besser verstehen zu können, öffnete er den Spalt in der Tür noch etwas.
"Es muss sein.", sagte gerade Severus.
"Nein, muss es nicht! Denn ich wünsche es nicht. Mir ist es egal, wem du dich weshalb verpflichtet hast. Fakt ist: ich kann über dein Leben entscheiden und wir beide wissen, wie egoistisch jeder Mensch in dieser Hinsicht ist. Wenn du weißt was gut für dich ist, dann bleibst du hier!", Lucius war sauer. Anscheinend ging es wieder darum, dass Snape nach Hogwarts zurück wollte. Warum eigentlich? Der dunkle Lord wollte doch noch mehr Todessertreffen in den nächsten Tagen veranstalten. Hauptsächlich in Italien. Die Rekrutierung neuer Anhänger hatte oberste Priorität.
"Das ist mir bewusst, aber ich kann nicht jede Minute hier bei euch verbringen. Professor Dumbledore erwartet meinen Bericht.", zischte Snape.
"Mir ist das verdammt nochmal egal! Severus, wir sind seit mehreren Jahren Freunde und nur diesem Umstand verdankst du es, dass ich dich hier decke. Aber erwarte nicht von mir, dass ich deine Handlungen auch nur im geringsten unterstütze. Wenn du meinst, du müsstest hier einige ins Verderben reißen, weil du diesem Muggelliebenden senilen Opa immer alles sofort erzählen musst, dann tu es. Aber ich habe es dir auch bereits oft genug gesagt, du musst dann auch mit den Konsequenzen rechnen. Wir kennen uns lange genug. Du solltest dir meiner Macht dessen bewusst sein, um mir nicht in die Quere zu kommen. Im Moment bin ich der einzige der noch zwischen dir und einem todbringenden Fluch durch Voldemort steht. Wobei ich mittlerweile glaube, dass du vorher noch einige Qualen durchleiden darfst. Der Tod wird danach wie eine Erlösung sein."
"Das kannst du nicht tun! Dumbledore weiß, dass ich hier bin und wenn ich nicht zurück komme, wird er ganz genau wissen, weshalb. Du kannst nicht erwarten, dass er dann noch weiter zusieht."
"Wird er wohl müssen. Er hat keinerlei Beweise gegen mich.", Lucius war nah an Severus herangetreten. Seine blaugrauen Augen fixierten die kleinen Knopfaugen des Professors für Zaubertränke.
"Dumbledore wird bereits am ersten Schultag das Dunkle Mal am Arm deines Sohnes bemerken. Glaubst du wirklich er wird es einfach so hinnehmen?" Was sollte der Mist, fragte sich Draco. War Onkel Severus dem Dunklen Lord nicht treu ergeben? Spielte er ein doppeltes Spiel und sein Vater wusste davon?
"Wenn er es nicht tut, wird er genauso wie du mit den Konsequenzen rechnen. Aber solange du in dieser Schule bist, kann ich mir doch sicher sein, das meinem Jungen nichts passiert. Nicht wahr? Und im Gegenzug dazu werde ich dafür sorgen, dass von deinem kleinem Geheimnis niemand erfährt." Die Lippen von Dracos Vater verzogen sich zu einem gewinnenden Lächeln.
Draco hatte genug gesehen. Während des Gesprächs hatte er den Blick mehrmals durch den Raum schweifen lassen, von den gesuchten Büchern jedoch keine Spur. Vielleicht waren sie in seinem Schlafzimmer. Mutter würde bestimmt ein starkes Schlafmittel genommen haben. Sie schlief an fremden Orten immer so schlecht. Die konnte also nicht aufwachen, wenn er da schnell mal die Schubladen durchsuchte.
Leise stieg er die Stufen zu dem oberen Stockwerken hinauf.
To be continue...
Sorry, ist etwas kurz und die andern Storys gehen auch noch weiter, habe aber eine ziemlich lange Woche gehabt und bin durch haufenweise Arbeit zu nichts gekommen. Muss jetzt erst mal meinen Schlaf nachholen und dann seh ich mal, was ich noch machen kann.
Chapter 18
Er hasste diese förmlichen Etiketten. Abendessen mit den Gästen, wenn man fertig war, musste noch geredet werden bis der Wein kam und dann noch länger warten bis auch der größte Trunkenbold seinen Durst gestillt hatte. Dabei war Draco doch so begierig darauf auf sein Zimmer zu gehen und all die hier anwesenden Personen weit von sich zu wissen.
Crabbe hatte bestimmt andere Sorgen. Der würde heute Nacht, wie auch der Rest seiner Familie, kein Auge zu tun. Die Geschichte mit den Vampiren hatte seine ohnehin schon strapazierten Nerven nur weiter gespannt. Draco's Version der Geschehnisse unterschied sich zwar erheblich von den wirklichen Tatsachen, aber das wusste Crabbe ja nicht. Der blonde Slytherin konnte vor dem Essen sogar Zeuge des Gespräches mit Goyle werden, der den ängstlichen Crabbe für die Nacht in seinem Zimmer haben würde.
Endlich war es soweit. Die Bäuche gefüllt und der Durst gestillt. Der blonde Slytherin gab vor besonders müde von den Strapazen des Tages zu sein, um sich von den anderen beiden Jungen so schnell wie möglich trennen zu können.
Ohne besondere Hast schlurfte er die Treppen hinauf. Am oberen Treppenabsatz stand bereits sein Vater und sah ihn aus strengen Augen an.
"Komm mit.", sagte er und drehte sich um. Schnellen Schrittes stolzierte er auf einen der vielen Räume in den oberen Stockwerken zu.
Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Was konnte sein Vater schon wieder von ihm wollen? Da sich dieser anscheinend in einer schlechten Gemütsverfassung befand, machte sich Draco eiligst daran dem blonden Familienoberhaupt zu folgen.
Lucius hatte eine Tür geöffnet und bedeutete seinem Sohn einzutreten. Er schloss die Tür und drehte den Schlüssel zweimal im Schloss. Mit einer Handbewegung bedeutete er Draco auf die Sitzecke zu zugehen. Die Hauselfen hatten bereits ganze Arbeit geleistet. Die meterhohen Staubschichten sind wohl überall im Haus bis auf das letzte Körnchen entfernt worden. Die roten Polstermöbel, durch einen Zauberspruch wie neu, nahmen einen Großteil des Raumes in Anspruch. Draco setzte sich.
Lucius lies sich neben seinem Sohn nieder, atmete hörbar aus und fragte: "Steht etwas interessantes drin?"
"Vater?", Draco verstand nicht. "Du hast das Notizbuch."
"Das meine ich nicht, sondern das Buch, welches du heimlich mitgehen lassen hast.", die väterliche Stimme klang gereizt.
Das überraschte den Slytherin vollkommen. "Wie hast du es bemerkt?", fragte er seinen Vater.
"Mir entgeht so leicht nichts. Ich weiß über einige Dinge Bescheid, von denen du immer noch der Meinung bist, es handle sich um ganz eigene Geheimnisse."
Draco schwieg. Was sollte er dazu noch sagen? Sein Vater ist ihm mal wieder auf die Schliche gekommen. "Es hatte einen Grund warum ich wollte, dass wir so schnell wieder von dort verschwinden. Für die genaueren Untersuchungen müssen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, die wir in unserer Naivität zu erst außer Acht gelassen haben. In dem Ahnenbuch der Malfoys gab es noch einen Eintrag zu dem Baumeister des Anwesens hier. Ein Eintrag der mich zur Vorsicht ermahnte, den ich aber als Nonsens abtat, als ich hier auf die ersten Hinweise über den Charakter und das Wesen unseres Ahnen stieß."
"Was? Aber du sagtest doch, da stehe nichts weiter!"
"Natürlich. Nichts, was uns weiter zu kümmern hätte, zumindest bis zu dem Zeitpunkt als wir diesen kleinen Garten dort unten fanden. Wieso sollte ich hier alle und jeden in Sorge versetzen indem ich ihnen sage, dass hier hochgradige Gifte rumstehen könnten."
"Darum soll niemand etwas berühren und ich im Alleingang durch das Anwesen spazieren? Der Kerl war ein notorischer Sammler von Giften? Du hast auch massenweise davon auf unserem Landsitz rumstehen!"
"Aber ich bin kein Meister des Giftmischens und schon gar nicht in solch einer Konzentration wie Alaster es betrieben hat. Genau aus diesem Grund hat es mich auch nicht sonderlich überrascht, als deine Mutter für eine Weile an der Erde gehorcht hat. Wir müssen da unten mit äußerster Vorsicht vorgehen. Vieles ist im Laufe der Jahre an Wissen verloren gegangen. Früher wurde die schwarze Magie sehr viel intensiver ausgeübt. Heute verbietet das Ministerium bereits den Besitz von schwarzmagischen Gegenständen. Was glaubst du wieviele Jahre ich nach Askaban müsste, wenn die sich hier mal etwas genauer umsehen würden?"
"Könnte Onkel Severus sich vergiftet haben als er in den Büchern geblättert hat?", die Stimme war durch die Nervosität vollkommen verzerrt. Ein mulmig, schauriges Gefühl breitete sich im Magen des blonden Jungen aus.
"Schon möglich, aber ich bin mir sicher, das er sich der Gefahr zu dem Zeitpunkt bewusst war und bereits die entsprechenden Gegenmaßnahmen ergriffen hat. Mir macht jetzt mehr die Tatsache Sorgen, dass es in deinem Fall ebenfalls zu einer Vergiftung gekommen ist. Man kann die Informationen, die ein Buch beherbergt vor unerwünschter Verbreitung schützen, indem man die Seiten mit einem speziellen Pulver, das sich in die Fasern einfrisst, vergiftet. Ich habe Severus angewiesen die nötigen Vorbereitungen für unseren nächsten Erkundungsgang zu treffen. Dich werde ich nicht dabei mitnehmen!"
"Auf gar keinen Fall! Ich werde mitkommen.", sagte Draco brüsk. Wäre ja noch schöner. Er hatte das dort unten entdeckt, also hatte er auch mitzukommen.
"Du wirst jetzt erst einmal das hier trinken." Lucius zog eine gläserne Phiole aus dem Umhang. "Das ist ein Antiserum zu fast jeder Art von Gift. Wir haben uns ein paar dieser äußerst seltenen Pflanzen und Kräuter zu nutze gemacht. Nicht nur du kannst etwas einstecken ohne das es andere Anwesende es bemerken. Severus und ich hielten es für angebracht diese Vorkehrungen zu treffen. Zwar wirkst du nicht, als wärst du vergiftet worden, aber der Vorsicht halber möchte ich kein Risiko eingehen."
"Danach steht aber nicht mein Kopf wieder in Flammen?", Draco nahm die Phiole nur zögernd.
"Das hat Severus gebraut. Hast du mir nicht zugehört? Außerdem habe ich dir damals nicht helfen wollen. Ich bin nun mal kein Heiler und daher kenne ich mich mit Heilzaubern auch nicht aus. Wenn da mal einer daneben geht, dann kann das auch einem Malfoy passieren. Jetzt trink das Zeug oder ich werde es dir einflössen!" Die bei dem Slytherin sehr bekannte Zornesader zeigte sich auf der Stirn seines Vaters.
Um nicht in einem Gerangel mit seinem Vater zu enden leerte Draco den Trank widerwillig in einem Zug, da er bereits mehrmals in dem wahrscheinlich vergifteten Buch geblättert hatte. Der Trank schmeckte stark nach Moder und Erde. Nur mit Mühe konnte er das würgende Gefühl zurückhalten. Selbst für einen Zaubertrank ein fürchterlicher Geschmack.
"Wo ist es?", fragte Lucius als Draco die leere Phiole auf den Tisch stellte.
"Was?"
"Das Buch. Ich will es haben und zwar ganz weit weg von dir."
"Es liegt in meinem Zimmer.", antwortete Draco leise.
"Wo?" Eiskalt.
"Hinter dem Schrank war ein verstecktes Fach. Dort habe ich es rein getan." Das Fach hatte der blonde Slytherin bereits kurz nach der Ankunft in der Sommerresidenz entdeckt. Hier wimmelte es vor Geheimgängen und verborgenen Winkeln.
Lucius erhob sich und nahm seinen Sohn hart am Oberarm. Zusammen gingen sie in besagtes Zimmer um das Buch zu holen. Dracos Vater wies ihn an, etwas hinten stehen zu bleiben während er den Schrank untersuchte. Dann fand er den verborgenen Mechanismus und ein Teil der Rückwand schwang zur Seite. Dort lag das kleine schwarze Buch. Lucius zog sich seine schwarzen Handschuhe über. Auf der Vorderseite waren noch die letzten Überreste von ehemals schwungvoll verzierten Lettern zu sehen. Draco trat näher. "Mach es auf! Ich will wissen, was da noch alles drin steht. Hinten waren Zeichen, die genauso aussahen, wie die auf den Säulen."
Das Familienoberhaupt sah seinen Sohn neugierig an, doch dann öffnete er das Buch. "Hinten sagtest du?"
"Jaha...", ungeduldig sprang der Slytherin von einem Bein aufs andere. Endlich schlug sein Vater die letzten Seiten auf.
"Tatsächlich." Lucius studierte eingehend die hinteren Seiten. Mit einer schnellen Bewegung schloss er das Buch wieder.
"Hey, was soll das? Ich habe es gefunden und will auch wissen, was da drin steht.", nörgelte Draco.
"Du hast dich mir widersetzt und nun hälst du dich aus den Angelegenheiten der Erwachsenen raus. Das nehme ich mit. Zusammen mit Serverus werden wir es eingehend auf mögliche Gifte untersuchen und uns selbst erst einmal mit dem Inhalt beschäftigen. Eigentlich dachte ich, ich hätte dich soweit erzogen, das du wüsstest, welche Gefahren in unbekannten und vor allem alten Büchern lauern können. Deine Erfahrungen als siebenjähriger reichen dir wohl nicht?" Mit festen Schritten und wehendem Umhang verließ Lucius Malfoy das Zimmer seines Sohnes.
So ein verdammter Mist, dachte sich Draco. Jetzt war das Buch weg und seine Neugierde unbefriedigt. Die Sache von damals war überhaupt nicht mit heute zu vergleichen. Außerdem war es die Schuld seines Vaters gewesen, dass er beinahe Teil eines Buches geworden wäre. Er hätte damals es nicht einfach so rum liegen lassen dürfen!
Der blonde Junge warf sich wütend auf das große Himmelbett. Nicht einmal die doofen Hauselfen konnte er ärgern. Den ganzen Tag war er nur in dieser Gruft da unten und hatte sich keine neuen Gemeinheiten ausdenken können.
********
Die große Wanduhr vor Dracos Zimmer schlug Mitternacht. Also, wenn jetzt nicht alle schlafen, dann wusste er sich auch nicht mehr zu helfen. Mit Schwung setzte er sich auf und schlug die Bettdecke zur Seite. Er war noch immer angezogen und hängte sich nun nur noch den schwarzen Hogwartsumhang um. Sein gewöhnlicher Tagesumhang war noch immer schmutzig und die Hauselfen schienen keine Anstalten machen zu wollen, diesen zu reinigen.
Er kniete sich hin um unter seinem Bett nach dem Koffer zu tasten. Da war der Goldgriff! Fest umschloss er diesen und zog den Koffer hervor. Mit geschickten Handgriffen öffnete er ihn und kramte in den Sachen herum. Der Koffer war verhext, so das er innen sehr viel geräumiger war, als ein normaler Muggelkoffer. Was der blonde Junge suchte, schien nicht sehr weit oben zu liegen, denn schon bald hing er mit dem ganzen Oberkörper im Koffer. Als er es hatte, warf er den Deckel nur zu und lies das Gepäckstück wo es war.
Leise öffnete er die dennoch knarzende schwere Holztür. Vorsichtig glitt er durch einen dünnen Spalt und zog die Tür auf jedes Geräusch achtend zu.
Was er wollte war einfach: einen oder mehrere Blicke in die Bücher aus dem geheimen Zimmer hinter dem unterirdischen Garten zu werfen. In den Garten selber wollte er nicht. Jedenfalls noch nicht. Also blieb nun die entscheidende Frage, wo könnte sein Vater die Bücher haben? Hatte vielleicht Onkel Severus sie? Er entschloss sich erst einmal im Arbeitszimmer nachzusehen.
Das war Lucius Malfoy, egal wo es hinging. Als erstes musste für ihn ein Raum gesucht werden in welchem er in aller Ruhe und ohne jede Störung arbeiten konnte. Draco wusste bis heute nicht, was sein Vater immer arbeitete. Geld hatte er genügend. Und einen Beruf niemals erlernt. Was also machte sein Vater die ganze Zeit in diesem Zimmer? Der Slytherin nahm sich vor, sobald er wieder auf dem Landsitz war, dort nach Unterlagen zu suchen um diesem Geheimnis näher zu kommen.
Die Tür zum Arbeitszimmer stand einen Spalt offen und ein Lichtstrahl fiel auf den Flur. Drinnen unterhielten sich zwei Personen. Draco schlich zu dem Spalt und blinzelte hinein. Dort waren sein Vater und Severus Snape. Um besser verstehen zu können, öffnete er den Spalt in der Tür noch etwas.
"Es muss sein.", sagte gerade Severus.
"Nein, muss es nicht! Denn ich wünsche es nicht. Mir ist es egal, wem du dich weshalb verpflichtet hast. Fakt ist: ich kann über dein Leben entscheiden und wir beide wissen, wie egoistisch jeder Mensch in dieser Hinsicht ist. Wenn du weißt was gut für dich ist, dann bleibst du hier!", Lucius war sauer. Anscheinend ging es wieder darum, dass Snape nach Hogwarts zurück wollte. Warum eigentlich? Der dunkle Lord wollte doch noch mehr Todessertreffen in den nächsten Tagen veranstalten. Hauptsächlich in Italien. Die Rekrutierung neuer Anhänger hatte oberste Priorität.
"Das ist mir bewusst, aber ich kann nicht jede Minute hier bei euch verbringen. Professor Dumbledore erwartet meinen Bericht.", zischte Snape.
"Mir ist das verdammt nochmal egal! Severus, wir sind seit mehreren Jahren Freunde und nur diesem Umstand verdankst du es, dass ich dich hier decke. Aber erwarte nicht von mir, dass ich deine Handlungen auch nur im geringsten unterstütze. Wenn du meinst, du müsstest hier einige ins Verderben reißen, weil du diesem Muggelliebenden senilen Opa immer alles sofort erzählen musst, dann tu es. Aber ich habe es dir auch bereits oft genug gesagt, du musst dann auch mit den Konsequenzen rechnen. Wir kennen uns lange genug. Du solltest dir meiner Macht dessen bewusst sein, um mir nicht in die Quere zu kommen. Im Moment bin ich der einzige der noch zwischen dir und einem todbringenden Fluch durch Voldemort steht. Wobei ich mittlerweile glaube, dass du vorher noch einige Qualen durchleiden darfst. Der Tod wird danach wie eine Erlösung sein."
"Das kannst du nicht tun! Dumbledore weiß, dass ich hier bin und wenn ich nicht zurück komme, wird er ganz genau wissen, weshalb. Du kannst nicht erwarten, dass er dann noch weiter zusieht."
"Wird er wohl müssen. Er hat keinerlei Beweise gegen mich.", Lucius war nah an Severus herangetreten. Seine blaugrauen Augen fixierten die kleinen Knopfaugen des Professors für Zaubertränke.
"Dumbledore wird bereits am ersten Schultag das Dunkle Mal am Arm deines Sohnes bemerken. Glaubst du wirklich er wird es einfach so hinnehmen?" Was sollte der Mist, fragte sich Draco. War Onkel Severus dem Dunklen Lord nicht treu ergeben? Spielte er ein doppeltes Spiel und sein Vater wusste davon?
"Wenn er es nicht tut, wird er genauso wie du mit den Konsequenzen rechnen. Aber solange du in dieser Schule bist, kann ich mir doch sicher sein, das meinem Jungen nichts passiert. Nicht wahr? Und im Gegenzug dazu werde ich dafür sorgen, dass von deinem kleinem Geheimnis niemand erfährt." Die Lippen von Dracos Vater verzogen sich zu einem gewinnenden Lächeln.
Draco hatte genug gesehen. Während des Gesprächs hatte er den Blick mehrmals durch den Raum schweifen lassen, von den gesuchten Büchern jedoch keine Spur. Vielleicht waren sie in seinem Schlafzimmer. Mutter würde bestimmt ein starkes Schlafmittel genommen haben. Sie schlief an fremden Orten immer so schlecht. Die konnte also nicht aufwachen, wenn er da schnell mal die Schubladen durchsuchte.
Leise stieg er die Stufen zu dem oberen Stockwerken hinauf.
To be continue...
Sorry, ist etwas kurz und die andern Storys gehen auch noch weiter, habe aber eine ziemlich lange Woche gehabt und bin durch haufenweise Arbeit zu nichts gekommen. Muss jetzt erst mal meinen Schlaf nachholen und dann seh ich mal, was ich noch machen kann.
