Disclaimer: alles gehört Tolkien, New Line Cinema und Tolkiens Familie, mir gar nichts und ich verdiene kein Geld mit der Story...$

A/N: Neues Kapitel, allerdings weiter vorn: hab vergessen, eins hochzuladen... *schäm*

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Kapitel 11

Entführt!

Luthanwens Kopf dröhnte. Ihr Körper wurde hin- und hergeworfen und in ihrer Nase lag ein übelkeitserregender Geruch. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen, nur um sie gleich darauf wieder zu schliessen. Orks. Viele Orks, und sie schien auf dem Rücken einer dieser Kreaturen festgebunden zu sein. Was war geschehen? Sie versuchte sich zu erinnern. Frodo war verschwunden, sie waren von Orks angegriffen worden und dann Dunkelheit... Hände ergriffen sie und warfen sie auf den Boden. Luthanwen musste sich einen Aufschrei verkneifen. Neben ihr schlugen zwei weitere Körper auf dem Boden auf. Vorsichtig drehte sie den Kopf und sah Merry und Pippin neben sich liegen, und beiden schien es ähnlich wie ihr zu gehen. Die Gesichter der beiden Hobbits waren blutverschmiert, und ihnen waren die Hände gebunden. Sie drehte den Kopf zurück, denn ihre Lage war äusserst unbequem. Ein Rasseln erklang, und erst jetzt bemerkte Luthanwen, dass sie in Ketten gelegt worden war. Ihre Augen weiteten sich, als sie spürte, dass diese Ketten sie von ihrer Magie fernhielten. Es waren dieselben Fesseln, wie sie schon einmal getragen hatte. Sarumans magische Fesseln. Ihr Traum würde sich also tatsächlich bewahrheiten, dies waren die Orks des weissen Zauberers. Plötzlich spürte sie kaltes Eisen an ihrer Kehle. Ein Ork stand über ihr, er musste wohl bemerkt haben, dass sie sich bewegt hatte.

„Lieg still, Weib, oder ich schneide dir die Kehle durch!"

Luthanwen spürte, wie der Ork fester zudrückte und ein feines Blutrinnsal ihren Hals entlang floss. Sie gehorchte, denn es war klar, dass sie den Kürzeren ziehen würde. So lag sie da und plötzlich stellte sich das altbekannte Gefühl der Leere ein. Saruman entzog ihr mit Hilfe der Ketten ihre Magie, und diesmal schien er auch an ihr Elbenerbe zu kommen. Sie versuchte sich zu wehren, legte alle Kraft ihrer Gedanken darauf, ihm ihre Magie zu entziehen. Erstaunlicherweise gelang es ihr, und sie hörte in ihren Gedanken Sarumans Stimme.

„Du wirst mir nicht entkommen! Diesmal werde ich es vollenden, du bist mein! Mag sein, dass ich dir auf diese Entfernung nichts antun kann, doch sobald meine Uruks dich in den Orthanc gebracht haben, wirst du sterben, genauso elend, wie dein Vater in den Mienen von Moria!"

Die Stimme verschwand und Luthanwen atmete auf. Sie hatte noch eine Gnadenfrist, vielleicht würde ihr etwas einfallen, womit sie sich und die Hobbits befreien konnte. Neben ihr bewegten sich jetzt die kleinen Kerle, und genau wie zuvor ihr wurden sie mit Schwertern bedroht.

„Still bleiben, ihr Ratten!"

„Ja, sonst werdet ihr mein Schwert zu spüren bekommen! Eine Schande ist das, wir haben nicht einmal Zeit, sie ordentlich zu schlachten!", wandte sich jetzt einer der beiden Bewacher an den anderen.

„Recht hast du! Die kleinen Maden wenigstens könnten wir fressen, die braucht doch keiner!"

Der zweite knurrte bedrohlich, wurde jedoch von einem besonders grossen Uruk zurückgehalten.

„Mein Befehl lautet, die kleinen und das Weib sicher und lebend nach Isengard zu bringen, und keiner widersetzt sich dem weissen Zauberer, in dessen Dienst ich stehe! Ich, Ugluk, werde jedem den Kopf abschlagen, der aus der Reihe tanzt!"

„Oh ja, natürlich!", höhnte ein anderer. „Die grossen Uruk-Hai von Isengard! Was würde wohl das grosse Auge sagen, wenn er wüsste, was hier geschieht?"

„Das interessiert mich nicht! ich stehe im Dienste Sarumans, nicht in dem des grossen Auges!"

Die Orks wurden immer wütender und begannen schliesslich, aufeinander loszugehen. Luthanwen drehte sich so zu den Hobbits um, dass sie einigermassen gut lag.

„Pippin! Da neben dir liegt ein Schwert! Löse deine Fesseln damit und versuch, zu entkommen! Such die anderen!"

Der Hobbit nickte und es gelang ihm, seine Fesseln zu durchschneiden. Doch der Streit der Orks fand ein Ende, und so hatte der Hobbit keine Gelegenheit mehr, wegzulaufen. Stattdessen knüpfte er sich den Strick wieder locker um die Hände. Er müsste einen günstigeren Zeitpunkt abwarten. Die drei wurden gezwungen, aufzustehen und selbst weiter zu gehen. Luthanwen schwankte, doch schliesslich fand sie ihr Gleichgewicht wieder. Sie wurde nun einen Abhang hinabgeschleift, in eine Schlucht hinein. Im Osten ging die Sonne auf, und die Orks wurden merklich langsamer. Die dunklen Kreaturen hassten Sonnelicht wie die Pest und normalerweise verzogen sie sich bei Tag in dunkle Höhlen. Doch nun wurden sie von Ugluk weitergehetzt, weiter nach Isengard. Luthanwen hielt das Tempo gut durch, doch den Hobbits erging es schlecht. Immer wieder wurden sie mit Peitschen angetrieben, ihre Rücken waren von blutigen Streifen überzogen. Auf ein Mal bog Pippin nach rechts ab. Die Orks, verwirrt durch den plötzlichen Richtungswechsel, blieben stehen, bis Ugluk schrie:

„Ihr Idioten! Fangt ihn!"

Die Orks rannten dem armen Pippin hinterher und hatten ihn bald eingeholt. Wieder und wieder schlugen sie mit den Peitschen auf ihn ein, doch Ugluk bot dem nach einer Weile Einhalt.

„Lasst, es reicht! Die Made muss noch laufen können!"

Pippin wurde zurück zur Gruppe gestossen und das Rennen ging weiter. Luthanwens Kraft liess nach, sie war verletzt und noch immer brummte ihr Schädel. Nun bekam auch sie die Peitschen der Orks zu spüren, glühende Striemen zogen sich über ihren Rücken und zerfetzten ihr Hemd. Sie unterdrückte einen Aufschrei, sie wollte den Orks nicht die Genugtuung geben, zu zeigen wie sie unter den Schlägen litt. Plötzlich wurden Luthanwen und die Hobbits von den Füssen gerissen und wieder getragen. Reiter waren gesichtet worden! Die Orks rannten so schnell sie nur konnten. Sie erreichten den Rand des Fangornwaldes, ohne dass die Reiter angegriffen hätten. Luthanwen und die Hobbits wurden wieder auf den Boden geworfen und Luthanwens Kopf schlug auf einem Stein auf. Es wurde wieder schwarz vor ihren Augen.

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Die Reiter griffen die Orks bei Sonnenaufgang an. Keine der Kreaturen entkam den Schwertern und Lanzen der Rohirrim. Der Anführer, Éomer, befahl, die Orkleichen auf einen Haufen zu legen und sie zu verbrennen. Plötzlich konnte er aufgeregte Rufe hören.

„Éomer! Kommt und seht, was wir gefunden haben!"

Éomer wandte sein Pferd und ritt zur Quelle der Aufregung. Ein Kreis hatte sich um eine am Boden liegende Gestalt gebildet. Er stieg ab und hiess einen seiner Männer an, sein Pferd zu halten. Dann beugte er sich zu der Gestalt hinunter. Es war eine Frau, mit schwarzen langen Harren. Sie war in Ketten gelegt, schwere eiserne Fesseln, von denen eine seltsame Macht ausging. Éomer tastete nach ihrem Puls. Er fand ihn, doch nur schwach.

„Sucht nach den Schlüsseln, die zu diesen Ketten gehören müssen. Noch lebt sie!"

Seine Männer machten sich auf die Suche, und bald kam einer mit einem Schlüssel und einem elbischen Schwert in der Hand zurück.

„Der Schlüssel lag beim Anführer, dieses Schwert ebenfalls. Ich denke es ist ihres, denn sie sieht für mich sehr elbisch aus.", sprach er.

„Ich danke dir."

Éomer nahm den Schlüssel und befreite die Frau von den Ketten. Sofort, als wäre ein Schleier von ihr abgefallen, setzte sie sich auf. Erstaunen lag in ihren dunklen Augen, als sie die vielen Männer sah. Auch Éomer war überrascht, denn eben war sie noch halb tot gewesen. Das konnten keine normalen Ketten gewesen sein. Er besann sich aber auf seine Aufgabe, die er hier zu erfüllen hatte.

„Ich bin Éomer, dritter Marschall der Mark. Wer seid Ihr?"

„Man nennt mich Luthanwen, Pferdeherr. Dank Euch dafür, dass Ihr mich von diesen Ketten befreitet. Sie bedrohten mein Leben."

„Woher kommt Ihr und was sucht Ihr hier?"

„Ich komme aus Lorien. Ich war mit Freunden unterwegs, als wir von Orks überfallen wurden. Ich und zwei andere wurden gefangen genommen, doch sehe ich meine Freunde hier nirgends... sagt, habt Ihr zwei kleine Männer gesehen? Von der Grösse eines Kindes?"

„Leider muss ich Euch enttäuschen, denn wir haben niemanden dieser Grösse gesehen. Weshalb also sollte ich Euch glauben schenken? Ihr könntet mich genauso gut anlügen."

„Ich spreche die Wahrheit, Herr. Mag sein, dass ihr meine Freunde im Schlachtgetümmel für Orks gehalten habt und sie nun tot sind."

„Nun, das mag tatsächlich sein. Doch was soll nun mit Euch geschehen? Ihr werdet uns eine Last sein, ich kann nicht verantworten, dass wir Euretwegen langsamer vorwärtskommen."

„Ich verlange nicht, dass Ihr mich mit Euch nehmt, doch wäre ich Euch dankbar, wenn ihr mir ein Pferd geben würdet. Ich möchte nach meinen Freunden suchen."

„Wie soll ich wissen, dass unser Pferd bei Euch in sicheren Händen ist? Ausserdem darf ich nicht einfach ohne Einverständnis des Königs Pferde verschenken."

„Ich schwöre Euch, dass ich Euer Pferd zurückbringen werde, doch will ich erst nach Norden reiten. Einige meiner Gefährten sind möglicherweise noch dort."

„Nach Norden? Nun, dies ist auch unsere Richtung. Ich vertraue auf Euer Wort."

Éomer stand auf, ging zu seinem Pferd und zog ein Stoffbündel aus einer der Satteltaschen.

„Zieht Euch dies an, Euer Hemd verdient diese Bezeichnung nicht mehr."

Luthanwen nickte dankbar. Die Männer drehten ihr den Rücken zu während sie sich Eomers Hemd überzog. Es war ihr zu gross, doch war sie froh, wieder anständige Kleider am Leib zu haben. Zudem schmerzte ihr Rücken noch immer höllisch. Schmerzvoll verzog sie ihr Gesicht. Sie wagte es nicht, einen Heilzauber auszusprechen, da ihr diese noch nie wirklich geglückt waren. zudem war da immer noch der Ring... plötzlich erblickte sie neben sich auf dem Boden ihr Schwert. Sie hob es auf und fuhr über seine Schneide. Es war unbefleckt, anscheinend hatte Ugluk sich nicht getraut, das Elbenschwert zu benutzen.

„Dank jenem, der mir dieses Schwert rettete. Ich bekam es von der hohen Frau Galadriel von Lorien und es bedeutet mir viel."

Einer der Männer verbeugte sich vor ihr. Sie lächelte ihn an.

„Seid Ihr fertig?"

Luthanwen nickte. Éomer war ihr beim Aufstehen behilflich, denn noch immer sass sie auf dem Boden. Sie kniff die Augen zusammen, als ein stechender Schmerz durch ihren Oberschenkel fuhr. Sie blickte an sich hinunter und sah einen tiefen Riss. Der Stoff ihrer Hose war rot gefärbt. Sie seufzte. Diese Orks... wenn sie nicht schon tot gewesen wären, wären jetzt einige Köpfe gerollt. Éomer drückte ihr Zügel in die Hände.

„Dies ist Alagos. Er war seinem Reiter stets treu. Möge er Euch ebenso gut tragen."

Luthanwen betrachtete den Hengst vor ihr. Sein Fell und seine Mähne waren von einem hübschen kastanienbraun, er war muskulös und hatte die sanftesten Augen, die sie jemals bei einem Pferd gesehen hatte. Er schnaubte und suchte in ihren Kleidern nach einem Leckerbissen. Sie lachte.

„Ich hab nichts für dich, mein Lieber, tut mir leid."

Dann schwang sie sich, den Schmerz in ihrem Bein ignorierend, auf seinen Rücken. Von dort oben sah sie in die Landschaft hinaus. Nichts zu sehen ausser Éomers Reiter und dem Haufen qualmender Orkleichen. Sie ritt darauf zu und nahm sich eine im Boden steckende Lanze, um ihn zu untersuchen. Nichts, nur stinkende Orks. ¨

„Hier werdet Ihr nur Orks finden, Mylady."

Éomer war neben sie geritten. Luthanwen zog die Augenbrauen hoch. Warum jetzt plötzlich Mylady?

„Lasst uns reiten. Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen."

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A/N: Ähm... ich hab da mal ne Frage: was hält ihr von Luthanwen? Manchmal hab ich das Gefühl, sie ist n bisschen zu Mary-Sue-haft... schreibt mir eure Meinung! *bettel*

Und an dieser noch etwas Werbung: Lest mal die Storys meiner Beta Oriona! Sie schreibt ehrlich gut...