Anm: Das Kapitel liegt jetzt schon sechs Wochen auf meiner Festplatte und weil ich so gut heute drauf bin, habe ich mir gedacht, das einfach mal hochzuladen. Sagt mir bitte was ihr von haltet, denn ich befürchte, dass es nach meiner Prüfung entweder gelöscht oder stark verändert wieder rein kommt. Bin mir absolut nicht sicher, was ich von halten soll. Und auch wenn es so aussieht: ich habe keine meiner Geschichten vergessen, nur leider sehr wenig Zeit im Moment. Alle werden 100 % weitergeschrieben. Außerdem habe ich einige ganz neue Ideen, die ich gerne verwirklichen würden. Leider geht das erst nach den bösen Prüfungen.

Chapter 19

Auf halben Weg nach oben ploppte etwas vor dem blonden Slytherin auf. „Draco! Habe ich nicht deutlich werden lassen, dass du Nachts zu schlafen hast?"zischte Lucius Malfoy.

Sein Sohn war fürchterlich erschrocken, als sein Vater vor ihm in der Dunkelheit apparierte. „Ich konnte nicht schlafen. Wollte nur noch etwas zum essen holen."meinte Draco dann als er den ersten Schock verdaut hatte.

„Lüg mich nicht an! Du wolltest alleine in das Studierzimmer."

„Weil du mich morgen nicht mehr mitnehmen willst! Außerdem gehe ich da Nachts nicht runter."

„Mit Recht."

„Hier steckt ihr also, ihr Zaubererpack!"Lucius Augen verdrehten sich. Nicht schon wieder dieser Geist. Leider war der aber nicht allein. Weitere Geister, alle finster dreinblickend fanden sich in der Luft schwebend vor den Malfoys.

„Los, dort rauf."sagte Lucius und schob Draco in die entsprechende Richtung. Eilig liefen sie eine breite Treppe hinauf und folgten einem dunklen Gang.

„Dieser Geist ist total durchgeknallt."meinte Draco schnaufend.

„Das ist noch untertrieben. Ich hätte schon längst den Poltergeist aus dem Turm auf ihn ansetzen sollen. Nun habe ich den Ärger und muss es mitten in der Nacht tun."

„Ich dachte der Poltergeist sei so schlimm. Willst du mich da jetzt wirklich rauf zerren?"fragte der blonde Slytherin mit angstgeweiteten Augen.

„Selbst Schuld. Ich hatte dir gesagt schlafen zu gehen. Nun lauf zu, sie sind direkt hinter uns!"Lucius musste seinen Sohn am Ärmel seines Umhanges hinter sich herziehen, da dieser nicht mehr mit ihm Schritt halten konnte. Sie kamen vor eine halbrunde Holztür. Das Alter hatte das Holz brüchig werden lassen. Ein verrosteter Kupferring hing schief in ihrer Mitte. Das Familienoberhaupt der Malfoys zog daran und dahinter kam eine in die Höhe steigende Wendeltreppe zum Vorschein. Die Geister folgten ihnen weiterhin. Oben angekommen standen Vater und Sohn Malfoy plötzlich auf einem Dachboden.

„Stell dich dort hin, da bist du sicher."bedeutete Lucius seinem Sohn sich in eine der dunklen Ecken zu verstecken. Ohne Widerspruch tat der Junge wie man ihm geheißen hatte.

Lucius ging derweil durch den Dachboden und warf die alten Truhen, Kisten und Möbelstücke zur Seite als würde er etwas suchen. Aus dem Holzboden tauchten langsam die Köpfe der Geister auf.

„Na? Haben wir uns selbst in eine Sackgasse gebracht?"fragte einer der Geister.

„Nicht im geringsten. Ich habe euch in eine Sackgasse geführt."Mit erhobenen Hauptes stellte sich Lucius nun vor die Geistermauer. Sein Umhang war mit Staubflecken übersäht, auch kleine Spinnweben fanden sich darin. Ruhig wischte sich der blonde Malfoy eine kleine Spinne von der Schulter.

Die Geister lachten. „Ihr Zauberer seid doch schon ein lustiges Volk. Selbst im Angesichts des Todes müsst ihr eure Arroganz zur Schau stellen. Mal sehen, wie lange das noch so weitergeht."

Was die Geister nicht sahen, aber Draco aus seinem Versteck besonders gut zu sehen bekam, war ein schrecklich rot schimmernder Vorhang, der sich von den Holzbalken der Decke löste und langsam hinter die Geister herunter sank.

„Na, was ist, Herr Zauberer. Seid ihr bereit zu sterben und bis in die Unendlichkeit hinein hier unter uns zu leben? Wir werden euch nicht den Gefallen tun und eine Passage aus der Verdammnis zu gewähren."lachte einer der Geister grimmig. Er rasselte mit einer Kette. Schwang sie hin und her. Ein paar Mal streifte sie gefährlich nahe an Lucius' Gesicht vorbei, doch der verzog auch weiterhin keine Miene.

„Ich bin bereit. Aber nicht für eure Spielchen, sondern euch ein für alle mal aus meinem Haus zu treiben."Dabei bedeutete er den Geistern sich umzudrehen.

„Oh nein, darauf fallen wir nicht herein. Ihr habt euren Zauberstab irgendwo versteckt oder ein Serum mit dem ihr uns bannen könnt."Im nächsten Moment klappte der rote Vorhang über die Geisteransammlung und schrumpfte zusammen. Ein kauendes, schmatzendes Geräusch erklang. Die Geister schrien panisch auf. Immer leiser wurden ihre Schreie und der rote Vorhang immer kleiner. Als er nicht mehr größer als ein Fußabtreter war, stieg Lucius über diesen hinweg.

„Ich hoffe es hat gemundet. Sind wir damit im Geschäft?"Er dreht sich wieder herum und was gerade noch ein roter Fußabtreter war wandelte sich zu einer fast menschenähnlichen Gestalt. Jedoch nur fast. Es blieb nach wie vor der rote Schimmer. Ein genaues Gesicht gab es nicht, oder wenn doch, dann konnte Draco es zumindest nicht erkennen.

„Ja,"zischte die Stimme. „Das sind wir, solange ihr euch an die Vereinbarungen haltet."

„Keine Sorge. Ich werde mich daran halten. Das gilt doch hoffentlich auch für euch. Sollte ich jemals einen Zipfel eures Erscheinungsbildes außerhalb dieses Dachbodens in der Residenz erblicken, dann wird euch der kleine Vorgeschmack meiner Macht, die ihr bereits kennengelernt habt, wie ein Krümel vorkommen. Ich hoffe wir haben uns verstanden."

„Aber sicher doch.", zischte das rote Etwas, bevor es sich wieder nach oben in das Labyrinth der Balken begab.

Lucius drehte sich mit wehenden Umhang zu der Ecke herum, in der sein Sohn sich versteckt hielt. „Komm, wir gehen."

Vorsichtig, immer einen Blick nach oben auf das Dach werfend, kletterte Draco über den Unrat zu seinem Vater, der ihn vor sich her die Wendeltreppe nach unten schob.

„Das ist ein weiterer Grund, warum du Nachts nicht alleine durch das Haus zu schleichen hast. Hier lauern mehr Gefahren als bei uns zu Hause oder in diesem vermaledeiten Hogwarts. Das ist das Haus eines Hexenmeisters der dunkelsten Zeiten der Zaubererschaft. Niemand wird hier so leicht lebend wieder herauskommen, sollte er sich nicht genauestens mit den lauernden Fallen auskennen. Jederzeit muss mit einer erneuten Überraschung gerechnet werden."

„Was für ein Ding war das?"fragte Draco ehrfürchtig. „Das ist doch kein Poltergeist."

„Doch. Die sind nicht immer so, wie du sie kennst. Es gibt sehr viel gefährlichere Exemplare, als du dir vorstellen kannst. Dieser würde dich ohne zu zögern verspeisen, doch glaub ja nicht danach wirklich tot zu sein. Nein, du lebst weiter in seinem Magen."

„Wie geht denn das?"

„Sein Magen ist eine andere Welt. Ganz einfach. Du würdest dort zusammen mit anderen armen Seelen, die er im Lauf der Jahrhunderte seiner Existenz verspeist hat, zusammengepfercht eingeschlossen sein. Wer nicht bereits völlig verrückt geworden ist, wird versuchen zu entkommen, nur um erneut einem weitaus schlimmerem Übel zu begegnen. Der Magen dieser Poltergeistart ist schlimmer als die Hölle. Zumindest wird das vermutet. Nur wenige wissen, wie sie sich einen gefügig machen können."

„Und du bist einer davon."

„Aber nur, weil ich Alaster so ähnlich sehe. Er sieht in mir unseren Urahnen und nicht seine Nachkommen. Hätte ich das nicht so schnell begriffen, als ich ihm begegnete, hätte es für mich schlimm enden können. Der Vorteil aber war, sobald ich herausgefunden hatte, was er wollte, war es recht einfach einen Handel zu schließen und ihn somit auch zufrieden zu stellen."

„Welchen Handel habt ihr geschlossen?"Draco war neugierig geworden. Nun erstrahlte sein Vater vor ihm in seinem ganzen Glanz. Diese Vorstellung von gerade eben hatte ausgereicht, um ihn wieder als den Helden seiner frühen Kindheit da stehen zu lassen. Kein anderer Zauberer war so mächtig wie er. Selbst Voldemort würde es nicht mit ihm aufnehmen können, sollte es soweit sein. Draco fragte sich bereits, warum Lucius nicht einfach den dunklen Lord stürzte und selbst die Herrschaft über die Zaubererschaft an sich riß.

„Meine Geschäfte gehen dich nichts an. Du musst erst deine Ausbildung beenden, bevor ich dich in einige der Familiengeheimnisse einweihe."

Sie waren vor Dracos Schlafzimmer angekommen.

„Vater?"

„Was ist denn noch?", presste Lucius genervt zwischen den zusammengebissenen Lippen hindurch. „Du hast schlafen zu gehen."

„Was ist mit Onkel Severus?"

„Was soll mit ihm sein."

„Ich habe euch vorhin gehört. Stimmt es, dass er den Meister betrügt?"Nun war es raus. Draco musste einfach fragen, er konnte nicht anders. Sein Vater hatte nicht den Eindruck gemacht ihm jeden Moment bestrafen zu wollen, daher hatte sich der junge Slytherin dazu durchgerungen zu fragen.

Alle Farbe wich aus Lucius' Gesicht. „Du hast uns belauscht?"seine Stimme nahm einen drohenden Unterton an. Genau in jenem Moment wusste sein Sohn, dass seine Idee jetzt auf dieses Thema sprechen zu kommen nicht so toll war.

„Nein, nein, ich habe da nur einige Gerüchte gehört. Nichts weiter." versuchte er abzuwehren.

„Lüg mich nicht an! Du weißt ganz genau, dass ich dir sofort auf die Schliche komme. Du hast uns zuvor in meinem Arbeitszimmer belauscht."Er packte Draco am Kragen seines Umhanges und schob ihn in sein Zimmer. Die Tür verschloss er fest hinter sich. Unsanft war er seinen Sohn auf das große Bett.

Es dauerte eine Weile bis sich Malfoy Senior wieder gefasst hatte. „Und? Hast du dir schon überlegt, wie du dein neu erworbenes Wissen nutzen willst?"

„Ich habe nichts dergleichen vor, Vater."Draco stützte sich mit den Ellenbogen auf der Decke auf, um seinen Vater sehen zu können. Der Zorn war ihm ins Gesicht geschrieben. Nun hatte der Slytherin es wohl wieder geschafft und den Stolz, den Lucius bis vor wenigen Tagen noch für ihn empfunden hatte, zunichte gemacht.

„Erzähl mir nichts! Du bist ein Malfoy und als solches versuchst du aus allen dir zur Verfügung stehenden Quellen Informationen zusammen zu suchen, mit denen du dir Vorteile verschaffen kannst."

„Aber das habe ich nicht vor."

„Ich werde einen Vergessenszauber auf dich anwenden. Du stellst ein zu großes Risiko dar. Voldemort wäre es ein leichtes aus dir alles zu erfahren."

Draco sprang vom Bett auf. „Ich bin dein Sohn, du kannst mich doch nicht einfach so verhexen!"

„Doch das kann ich. Nicht nur Severus bekommt mächtig viel Ärger, sondern auch ich."Der blonde Mann trat drohend auf seinen Sohn zu. Als er zu dem Jungen sprach, konnte dieser den heißen Atem auf seinem Gesicht spüren. „Du wirst jetzt hier bleiben und schlafen, wie du es solltest. Bis morgen früh wird diese Tür dort verschlossen bleiben und die Fenster ebenfalls."Mit einer geschickten Bewegung seiner rechten Hand schlossen sich alle Fenster in dem Raum. „Versuche es gar nicht erst hier heraus zu kommen. Ich werde es sofort wissen."Mit wehendem Umhang stolzierte Lucius hinaus. Krachend fiel die Holztür ins Schloss. Von außen konnte man das Geräusch eines zuschnappenden Riegels hören.

Genervt und völlig wütend warf sich der Slytherin auf sein Bett. Er musste hier raus! So einfach, ließ er sich nicht einsperren, weder von seinem Vater noch von sonst wem.

To be continued...