Disclaimer: alles gehört Tolkien, New Line Cinema und Tolkiens Familie, mir gar nichts und ich verdiene kein Geld mit der Story...

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Langsam werd ich wohl abergläubisch... dieses Chap war ne verflixte Plackerei... und wohl dementsprechend nicht besonders gut.

Dieses Kapitel möchte ich aber trotzdem Linendis widmen, die mir mit moralischem Beistand total geholfen hat. Ohne sie wäre es noch lange nicht fertig... Danke! *knuddel*

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Kapitel 13

Krieg steht bevor

„Mein Volk soll sich bereit machen, in die Festung von Helms Klamm zu ziehen! Wir werden dort Zuflucht suchen", sagte Théoden an Eomer gewandt. „Veranlasse alles Nötige. Und für euch, meine Gäste, will ich ein Haus einrichten lassen, in dem ihr euch ausruhen könnt."

Aragorn schüttelte den Kopf.

„Nein, König Théoden, wir werden nicht ruhen. Nicht umsonst trugen wir unsere Waffen hierher. Wir werden Seite an Seite mit Rohan kämpfen, denn die Mark braucht jeden Mann. Oder jede Frau", fügte er mit einem Blick auf Luthanwen hinzu. Théoden sah sie erstaunt an.

Die schwarzhaarige Frau war ihm noch nicht aufgefallen.

„Sagt, edle Dame, wer seid Ihr?"

„Dies, Théoden, ist meine Tochter Luthanwen", sagte Gandalf zum König, dessen Augen sich weiteten.

„Eure Tochter, Mithrandir?"

„Jawohl, Gandalfs Tochter bin ich, mein Herr König. Und auch ich werde an Eurer Seite kämpfen, sofern Ihr dies annehmen wollt."

Théoden nickte.

„Selbstverständlich nehme ich an, denn wie Herr Aragorn bereits sagte, brauchen wir jedes Schwert. Doch, wenn ich Euch so ansehe, werdet Ihr Euch wohl anders anziehen wollen. Zudem seid Ihr verletzt, und es scheint mir nichts Geringes zu sein. Eowyn?", er wandte sich an die junge Frau in weiss. „Kümmere dich bitte um Lady Luthanwen."

Sie nickte.

„Wenn Ihr mir folgen wollt..."

Luthanwen drehte sich um und ging mit ihr. Sie wurde in eine kleine Kammer geführt.

„Wollt Ihr ein Bad nehmen?", fragte Eowyn.

„Ich weiss nicht... ist Zeit genug?"

„Ich denke schon, und so wie Ihr ausseht, habt Ihr wohl schon einige Tage kein Badewasser gesehen..."

Luthanwen betrachtete ihr Gesicht in einem Spiegel und seufzte. Es sah wirklich furchtbar aus. Ihre Haare hingen ihr zerzaust in die Augen und eine Dreckschicht lag auf ihren Wangen. Vorsichtig betastete sie eine kleine Wunde an ihrer Stirn, die wohl von dem Stein kam, auf dem sie so unsanft gelandet war.

„Ihr habt recht, lange ist es her, seit ich das letzte Mal die Möglichkeit hatte, mich richtig zu waschen."

Eowyn nickte und öffnete eine Tür. Dahinter stand eine Wanne voll mit dampfendem Wasser.

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Luthanwen sog scharf die Luft ein als Eowyn ihre Wunde am Oberschenkel verband. Ein Orkschwert hatte seine Spuren dort hinterlassen, und obwohl dies schon etwas zurück lag, tat es noch immer weh. Eowyn stand auf.

„So, das müsste gehen. Ich nehme an, dass du wieder Hemd und Hose anziehen willst?"

Luthanwen nickte und stand auf. Eowyn hatte Kräuter auf ihre Wunde gelegt und diese taten bereits ihren Dienst. Sie spürte nun kaum mehr etwas.

„Denkst du das geht?"

Eowyn hielt ein weiches Lederhemd, eine dunkle Hose und eine helle Jacke in den Händen.

„Klar doch!", rief Luthanwen und nahm sich die Kleider. Sie passten wie angegossen. Eowyn reichte ihr ihre geputzten Stiefel. Luthanwen schlüpfte hinein und verstaute anschliessend die kleinen Dolche in ihrer Kleidung. Dann gürtete sie sich ihr Schwert um.

„Perfekt!", lachte Eowyn. „So kannst du dich sehen lassen. Komm, gehen wir und sehen, was die Männer inzwischen ausgeheckt haben."

Luthanwen nickte und gemeinsam gingen sie zurück in die goldene Halle.

„Ah, Luthanwen! Ich muss sagen, so erkennt man schon eher, dass Ihr eine Dame seid. Als ich Euch fand, hätte ich Euch beinahe für einen Ork gehalten", lachte Eomer. Luthanwen verzog das Gesicht. Sie mochte keine solchen Sprüche, erwiderte jedoch nichts und beachtete Eomer nicht. Stattdessen setzte sie sich zu Legolas auf eine Bank.

„Eomer hat Recht", grinste er, „man hat dich wirklich nicht mehr erkannt..."

„Idiot. Was habt ihr denn bis jetzt erreicht?"

Legolas gähnte.

„Nicht besonders viel... Théoden will ganz alleine in den Kampf ziehen. Er will nicht einsehen, dass Gondor Hilfe schicken wird, wenn er sie darum bittet."

„Woher wollt ihr wissen, dass Gondor tatsächlich Hilfe schicken wird?"

„Aragorn..."

„Ach so. Na dann wird es wohl stimmen... obwohl ich nicht so recht daran glaube."

„Du kannst es nicht wissen, oder? Schliesslich ist Aragorn Gondors zukünftiger König und nicht du..."

„Ja, ja, schon gut. Sag mal, gibt's hier irgendwo etwas zu essen? Seit wir an den Stromschnellen vorbei sind hab ich nichts mehr zwischen die Zähne gekriegt..."

„Man wird uns etwas bringen, Mylady. Ihr braucht nicht länger zu hungern."

Eomer war zu den beiden gekommen und setzte sich neben Luthanwen.

„Sagt, wollt Ihr wirklich mit uns in den Krieg reiten?"

„Wozu trage ich ein Schwert, wenn ich es nicht benutze?"

„Könnt Ihr denn mit dem Schwert umgehen? Verzeiht, wenn ich dies sage, doch Ihr seht recht schwach aus..."

„Soll ich es Euch beweisen, Eomer? Lasst Ihr Euch auf einen freundschaftlichen Kampf mit mir ein?"

Ein siegessicheres Lächeln lag auf seinem Gesicht, als er antwortete:

„Aber natürlich, Mylady, wenn Ihr dies wünscht..."

„Wundert Euch nicht, solltet Ihr verlieren, Eomer! Luthanwen ist stärker als man denken würde...", mischte sich nun Legolas ein.

„Du brauchst mich nicht zu verteidigen Herr Elb, dass schaff ich ganz gut alleine!"

„Nichts anderes hab ich behauptet..."

„Nun, lasst uns vor der Halle kämpfen", schlug Eomer vor.

„Einverstanden."

Sie erhoben sich und traten vors Tor hinaus, gefolgt von Gimli, Legolas und Eowyn. Ein Platz befand sich dort, bestens geeignet für einen Kampf. Luthanwen und Eomer stellten sich auf. Einige Schaulustige kamen hinzu, sie wollten sehen, gegen wen der Neffe ihres Königs kämpfte. Eomer begann den Kampf, doch Luthanwen wich seinen Streichen gewandt aus und führte dann selber einen Angriff aus. Eomer schien überrascht von ihrer Kraft, als er ihren Schlag parierte. So ging es hin und her, doch bald war klar, wer diesen Kampf gewinnen würde. Luthanwen war zu gewandt, als dass Eomer eine Chance gehabt hätte. Schliesslich schlug sie ihm das Schwert aus der Hand und hielt ihm das ihre an die Kehle.

„Glaubt Ihr mir nun, Eomer?"

„Muss ich wohl. Verzeiht mir meine Worte, sie waren unbedacht."

Mit einem Lächeln liess Luthanwen ihr Schwert zurück in die Scheide gleiten. Innerlich verzog sie jedoch das Gesicht. Dieser Zweikampf war keine sehr gute Idee gewesen... die Wunde an ihrem Bein brannte wie Feuer.

„Lasst uns hinein gehen. Ich sterbe wirklich bald vor Hunger."

Bewundernde Blicke folgten ihr, als sie die Halle wieder betrat. Inzwischen war ein Essen aufgetischt worden und Luthanwen liess sich wieder auf einer Bank nieder.

„War ein netter Kampf, muss ich sagen, Luna!", mampfte Gimli, der sich bereits auf die aufgetischten Speisen gestürzt hatte.

„Welch grosses Lob, das ich aus dem Munde eines Zwergs zu hören bekomme. Auch wenn dieser Zwerg mich momentan eher an einen Hobbit als an einen Zwerg erinnert..."

„Er hat recht. Dir möchte ich nicht im Weg stehen, Luna!", meldete sich Aragorn zu Wort.

„Glaub ich dir nicht, nicht so lange dir dieser kindische Kosename über die Lippen kommt! So nennt man eine Kriegerin nicht! Aber ihr werdet es wohl nie lernen..."

Aragorn lächelte.

„Luthanwen ist doch viel zu lange! Luna ist angenehm kurz und lässt sich leicht aussprechen..."

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Wenig später sassen sie schon wieder auf ihren Pferden und waren auf dem Weg nach Helms Klamm. Hinter ihnen folgte das gesamte Volk von Edoras. Luthanwen schwieg, während um sie herum Gespräche durch die Luft schwirrten. Gimli erzählte Eowyn von den Zwergen, Aragorn und Legolas unterhielten sich über Rohan, jeder sprach über irgendetwas. Doch ihr war nicht nach reden zumute. Sie bewunderte Rohans wunderschöne Landschaft, und Kummer breitete sich in ihrem Herzen aus, als sie daran dachte, wie es wohl wäre, würde Saruman siegen. Rohan war schwach, und Sarumans Teufeleien waren ausgefeilter denn je. Um jeden Preis wollte er die Mark unter seine Herrschaft bringen, er würde dafür alles tun. Was wäre, wenn Rohan nicht standhalten konnte? Das Land der Pferdeherren, bis in alle Ewigkeit von Dunkelheit beherrscht...

„[Worüber denkst du nach, Luthanwen?]"

Sie sah in das Gesicht ihres Vaters. Er sah sie besorgt an.

„[Über Rohan... darüber, dass ich nicht will, dass dieses Land in Dunkelhit versinkt... und über Saruman.]"

„[Mach dir das Leben nicht schwerer, als dass es ohnehin schon ist. Rohan wird siegen, glaub mir.]"

„[Bist du dir da so sicher?]"

„[Sicher nicht, aber mein Gefühl hat mich selten getäuscht... Théoden hat Hoffnung gefunden, auch für Rohan gibt es wieder welche. Für uns alle, denn irgendwo da draussen sind zwei Hobbits unterwegs... und mit ihnen die Hoffnung auf ein friedliches Mittelerde.]"

Gandalf lächelte seine Tochter an. Er konnte ihre Sorgen verstehen, denn seine Gedanken gingen in dieselbe Richtung, doch wollte er nicht, dass sie sich damit herumschlug.

„[Unterhalte dich ein wenig mit den anderen und denk erst wieder über Rohans Untergang nach, wenn er greifbar nahe ist.]"

Gandalf ritt wieder zurück an die Seite des Königs.

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Ohne grössere Zwischenfälle erreichte der Zug am zweiten Tag nach der Abreise von Edoras Helms Klamm. Alle atmeten auf, waren sie doch nun in Sicherheit. Doch rückte Sarumans Heer nun immer weiter vor. Bald würde es zum Kampf kommen. Kundschafter brachten beängstigende Nachrichten von einem riesigen Heer, das von Isengard kam. Gandalf, ganz offensichtlich besorgt, nahm Schattenfell und verliess das Klammtal. Niemandem sagte er, wohin Schattenfell ihn tragen sollte, er ging einfach weg. Leise schlich sich wieder die Hoffnungslosigkeit in die Herzen der Verteidiger, denn Gandalf hatte allen Sicherheit gegeben. Nun war er weg und man wusste nicht, wann er wiederkommen würde. Helms Klamm bereitete sich indes trotzdem auf den Angriff vor. Jeder kampffähige Mann oder Junge wurde mit Waffen ausgerüstet, Schwerter wurden geschliffen und Rüstungen angelegt. Auch Luthanwen trug inzwischen Armschienen und ein leichtes Kettenhemd. Für ihr Empfinden war das schon zuviel, aber ihre Freunde hatten sie dazu gedrängt, wenigstens das anzuziehen. Nun stand sie auf dem äusseren Wall, mitten zwischen den Wachen. Plötzlich erschien am Horizont etwas. Luthanwen strengte ihre Augen an, doch konnte sie nicht mehr erkennen, als dass es bestimmt keine Diener Sarumans waren. Immer näher kamen die gestalten. Luthanwen entfuhr ein leiser Aufschrei, als sie erkennen konnte, wer sich näherte. Sofort machte sie sich auf zu Théoden.

„Ah, Lady Luthanwen! Sagt, wisst Ihr, wer sich uns nähert?"

„Jawohl, mein König! Elben sind es, hundert Bogenschützen aus Lorien, Hilfe von der hohen Frau."

„Elben? Sagt, seid Ihr Euch da ganz sicher?"

„Noch nie haben sich meine Augen getäuscht. Doch kommt und seht selbst. Sie nähern sich rasch!"

Tatsächlich folgte Théoden ihr hinaus auf die Mauern, doch konnte er noch nichts erkennen. Bei Einbruch der Nacht ereichten die Elben die Festung. Die Tore wurden geöffnet und sie wurden eingelassen. Luthanwen stand neben Théoden um sie willkommen zu heissen. Zu ihrer Überraschung war der Führer der Elben niemand anders als Haldir.