Anm: Vielen herzlichen Dank für die Reviews! Hatte schon gedacht, außer meinen Freunden ließt das hier keiner mehr. Das Design für Lucius Schlafanzug stammt vom Label BoneCrusher. Erhältich in jedem gut sortierten Todesserladen. Viel Spaß beim weiterlesen!!!
Das Grinsen des ungebetenen Gastes, der sich selbst Zutritt zum Haus verschafft hatte, wurde breiter. Er stieg zwei der Stufen hinauf. Erst jetzt registrierte Lucius, dass das Grinsen wahrscheinlich seinem Schlafanzug galt. Kurz darauf folgte die Bestätigung, als der Mann das Wort ergriff: "Ich hätte nicht gedacht, dass es die Lord Voldemort Souvenir Schlafanzüge noch zu kaufen gibt. Würdest du dich bitte einmal drehen, Lucius? Ich habe noch nie einen getragen gesehen. Los, geh aus dem Weg, Junge."
Er erhob seinen Zauberstab und wie von Geisterhand wurde Draco zur Seite geschoben. Sein Vater konnte ihn gar nicht mehr festhalten. Der blonde Slytherin entglitt ihm aus den Fingern. Nun bot sich dem Betrachter der vollständige Aufdruck des Nachtgewandtes. Lord Voldemort stand in einer darbietenden Pose da, um ihn herum knieten Zauberer in schwarzen Gewändern. Aus seinem Zauberstab formten sich die Worte: Todesser, der Verein! Tretet bei.
"Was ist nun, Lucius? Muss ich erst nachhelfen bis du dich umdrehst?"
Am liebsten wäre der Mann im Boden versunken, als hier das Model zu spielen. Er drehte sich einmal schnell herum, zu schnell, denn der Mann unter ihm auf der Treppe, verzog das amüsierte Grinsen. "Das geht doch bestimmt auch langsamer."
Schwer schluckend, vollführte Lucius die Modenschau noch einmal. Auf dem Rücken seines Schlafanzuges, fand sich ein weiteres Bild Voldemorts. Dieses Mal saß er in einem aus rotem Samt bezogenen Sessel und kraulte seine Schlange, während ein Muggel auf Knien vor ihm um sein Leben bettelte. Und auch hier fand sich ein Schriftzug. Helft Lord Voldemort und säubert die Gassen von Ungeziefer.
"Sehr schön, das reicht." Der Amüsiertheit wich Ernsthaftigkeit in dem Gesicht des nächtlichen Besuchers. Er ging schnellen Schrittes die letzten Stufen hinauf, bis er neben Lucius stand. Narcissa war vorsorglich zu ihrem Sohn gewichen. Zu nah musste sie diesem Unhold ja nicht sein.
"Wo warst du heute? Wo wart ihr alle? Ich wollte gerade zu Severus gehen und ihn mit einem neuen Fluch aus dem Bett jagen, doch dann kamst du mir in den Weg." sagte er.
"Bitte verzeiht, Lord, aber wir haben uns nicht falsch verhalten." fasste sich das Familienoberhaupt der Malfoys wieder.
Zischend folgte die Antwort. "Nicht? Ich habe mehrere Male euch rufen lassen. Wir hatten eine große Versammlung gehabt und die, mit denen ich fest gerechnet hatte, tauchen nicht auf. Was sollen die anderen Todesser von mir denken, wenn ich nicht einmal in der Lage bin, meine treuesten Anhänger zu mir zu rufen? Ich bin das Gespött, des Tages. Morgen früh wird im Todesser Anzeiger stehen: Lord Voldemort ist schwächer als zuvor. Seine große Macht wird er niemals zurück erlangen."
Alle Malfoys schluckten bei dem Gedanken daran, dass dies wirklich in der Zeitung stehen konnte. Voldemort war nicht dafür bekannt, bei solchen Nachrichten kühl zu reagieren. Ganz im Gegenteil, es konnte ungeahnte Folgen für sie haben.
"Wir haben keine Mitteilung erhalten. Das dunkle Mahl hat sich nicht verändert." beteuerte Malfoy Senior weiterhin."
"So?" prüfend sah Voldemort ihn mit zusammen gekniffenen Augen an, dann trat er nah an seinen Diener heran und nahm dessen linken Arm. Prüfend untersuchte er das Mahl darauf. Tippte es mehrmals mit seinem Zauberstab an, aber es veränderte sich nicht.
Draco zog sich der Magen zusammen. Würde der dunkle Lord seinem Vater einen der unsäglichen Flüche aufzwingen.
"Vielleicht hat es ja was mit dem Gemäuer hier zu tun." Mutmaßte Lucius. "Mein Ahn hat eine Menge Zauber darüber ausgesprochen, es könnte doch möglich sein, dass die Magie, die Jahre lang hier angestaut wurde, einfach zu stark ist, als dass ihr durch ihr dringen könntet."
Blöde Idee, Vater, dachte Draco bei sich. Im nächsten Moment, bekam Lucius auch schon eine Freiflug gegen die Wand. Voldemort hatte seinen Zauberstab nur leicht geschwungen, doch der Lufthauch zog den blonden Mann von den Füßen. "Rede keinen solchen Unsinn. Es gibt keinen Zauber, der meinen aufhalten kann, das solltest du wissen. Lasst mich eure Mahle sehen." Wandte er sich im nächsten Moment nach Narcissa und Draco um.
Der Vater des blonden Slytherin war anscheinend auf einen Hebel gefallen, der einen Mechanismus auslöste, denn im nächsten Moment öffnete sich in der Wand hinter ihm eine kleine Tür. Mit einem hohen Schrei, rollte wie eine Bowlingkugel ein kugeliges Etwas heran. Voldemort konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren und wurde von dem kugelnden Ding von den Socken gehoben. Rücklings purzelte er die Treppe hinunter. Davor öffnete sich der Dielenboden und bot den Weg in ein schwarzes Nichts. Es war zu spät, um noch etwas zu unternehmen. Bevor die Malfoys auch nur ihre Zauberstäbe gezogen hätten, war der dunkle Lord schon längst in den Schacht gefallen.
Die lachende Kugel allerdings, schoss über das Loch hinweg und landete auf dem Boden kurz hinter der Falltür. Bis auf Draco wusste niemand, wer oder was das Teil war. Verdutzt starten sie noch immer auf die Dielenbretter, die bis eben der letzte Weg eines schwarzen Zauberers war.
Lucius fasst sich als erster und befreite seinen Sohn aus dem würgenden Klammergriff seiner Mutter. Das die Frau auch immer so überreagieren musste.
"Was ist mit ihm?" fragte Narcissa mit zitternder Stimme.
Malfoy Senior fuhr sich über die gerunzelte Stirn. "Ich hoffe mal, es geht ihm gut und er wird sich an uns nicht rächen wollen." Vorsichtig sah er durch die Klappe, aus der die lachende blaue Kugel gekommen war. "Dieses Haus ist von Geheimgängen und Fallen nur so verseucht. Ich sollte hier wirklich mal alles untersuchen lassen."
"Was bei Merlin ist hier mitten in der Nacht los?" Severus kam wütend angestapft. Im Gegensatz zu Lucius trug er ein langes, schwarzes Männernachthemd. Als sein Onkel an ihm vorbei ging, offenbarte sich Draco auf dessen Rücken jedoch ein weißes Schaf, das friedlich auf einer Wiese weidete. Nur mit Mühe unterdrückt er ein Lachen.
"Meister Voldemort war hier." sagte Mr Malfoy so beiläufig, als handle es sich nur um einen Hausierer, der in eine private Feier hinein geplatzt war. Was durchaus möglich sein konnte im anderen Reich. Unter den Zauberern waren Hausierer noch aggressiver als bei den Muggeln. Ein Muggel konnte einfach die Tür nicht öffnen, aber ein Zauberer sich hinein apparieren. Eine Eigenschaft, die schon so manchen ungebetenen Gast, einen wirklich üblen Fluch oder zu der Zeit als Voldemort auf der Höhe seiner Macht war, sogar den Tod gebracht hatte.
Snape wurde weißer als eine Wand. "E...er...w...w...war hier?" fragte er.
Der Hausherr nickte und begann die Treppe hinab zu steigen. "Ja, aber unglücklicherweise ist er hier hinunter gestürzt, als das Ding ihn voll erwischte." Nun sah er genauer zu dem Fellknäul. "Was auch immer das sein mag."
Severus trat neben ihn, er hatte sich etwas beruhigt, aber sein Gesicht war noch immer weißer als ein Geist. "Hat Ähnlichkeit mit einem Fluch, den ich gegen Ende des letzten Schuljahres mal vorgeführt hatte."
Aus einem unerfindlichen Grund war Draco ganz danach, wieder schnell in die Arme seiner Mutter zu kommen. Solange er nicht von ihrer Seite wich, konnte ihm nichts passieren. Vorausgesetzt, sein Vater würde jemals herausfinden, wer dieses lachende Ding war.
Von einem der unteren Gänge hörten sie das Geflüster von mehrere Stimmen. Anscheinend waren auch die Crabbes und Goyles nun aufgewacht. Kein Wunder, bei dem Krach, den Minka veranstaltete. Kichernd wand sie sich hin und her. Die langen Tentakelteile wurden des Kitzelns nicht müde.
"Lucius, Severus, ist etwas passiert? Wir haben Krach gehört und sind davon wach geworden." sagte Mr Goyle. Mrs Goyle war damit beschäftigt ihren Sohn fest zu halten, der tiefe Augenringe hatte. Anscheinend lag das an seinem Zimmernachbarn. Crabbes Augen waren gerötet. Diese Memme, dachte Draco bei sich. Sofort straffte er seine Haltung. Seine Aura sprühte sofort die eisige Kälte und Unnahbarkeit der Malfoys aus. Er hatte schließlich keine Angst und wenn, dann war er viel zu stolz um es öffentlich zu zugeben.
"Es war du weißt schon wer?" sagte Mrs Crabbe, die den Arm um ihren Sohn geschlungen hatte.
"Das kann doch gar nicht sein!" widersprach ihr Mann. "Wenn er hier gewesen wäre, dann hätten wir das doch gemerkt. Er taucht nicht einfach so auf und verschwindet dann wieder."
"Wenn er in eine der vielen Fallen hier tritt, schon." sagte Snape sarkastisch und deutete auf die große Falltür, zu der die anderen beiden Familien nun traten. Der Schock stand ihnen in den Augen geschrieben. Severus scharte mit dem Fuss einige Staubflocken an und trat sie hinunter. Wenn es ihm gut ginge, würden sei vielleicht etwas zu hören bekommen, wie, dass sein guter Umhang nun voller Schmutz wäre.
Mrs Goyle beeilte sich sofort die zahlreichen Lockenwickler aus ihrem Haar zu entfernen. Wenn der Unsagbare hier war, konnte sie ihm wohl kaum in Nachtgarderobe gegenübertreten.
Lucius machte einige Schritte um die Falltür herum. Wo mochte sie hinführen. "Wir könnten eine der Hauselfen an einem Seil herunter lassen, um nach zu sehen, ob er ..." weiter sprach er nicht. Sie alle hatten genug Fantasie, um sich genau das redlich vorzustellen.
"Hör auf so etwas zu sagen. Es haben viele gute Zauberer versucht ihn zu stellen und jetzt soll eine alte Falle ihn erwischt haben? Lucius, das ist absurd. Du wirst auf der Stelle selbst da runter gehen und ihn wieder herauf holen. Ich weiß nur zu gut, dass du ganz bestimmt weißt, wo diese Falle ihren Boden hat. Ich gehe und sage den Hauselfen Bescheid, sie sollen ein Zimmer für ihn einrichten. Vielleicht hat er auch etwas Hunger." Narcissa hatte sich allem Anschein wieder gefangen. Sofort stolzierte sie in das Schlafzimmer davon. Sie musste sich anziehen und den Bediensteten ihre Anweisungen erteilen.
"Ich helfe dir!" meldete sich sofort Mrs Goyle. Auch sie verschwand augenblicklich in ihrem Schlafzimmer. Die einzige Frau, die noch bei ihnen war, war Mrs Crabbe. Die arme Frau hatte auch alle Hand zu tun, sich um ihren verängstigten Sohn zu kümmern. Draco trat die Treppe hinunter. In sicherem Abstand zu seinem Vater ging er zu Goyle. So unauffällig wie es nur möglich war, drückte er ihm das Buch in die Hand, welches er gefunden hatte. "Versteck das." Verwirrt nahm der andere Junge es entgegen. Da er eine Decke um die Schulter hängen hatte, ging das hervorragend.
Severus trat mehrmals gegen die kichernde Kugel. "Ähm, Lucius?"
Mr Malfoy sah auf. Noch immer versuchte er das Ende der Falltür aus zu machen. Alles was er jedoch mit Sicherheit wusste, war, dass es sich um eine endlose Dunkelheit handelte. Narcissa lag falsch. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was für eine Falle das hier war. Ihm zog sich der Magen zusammen, wenn er daran dachte, dass sie so viele übersehen haben könnten. Am besten wäre es, wenn sie sich nur in einem Teil der Residenz bewegten. Mit etwas Glück würde die Gefahr auf unerhoffte Überraschungen zu treffen, dann geringer.
"Das hier sieht nicht nach einer alten Falle aus, sondern wie eine eurer Hauselfen. Ich glaube, es ist wirklich der Bluetactelus Fluch."
Automatisch ging der Blick des Hausherrn auf seinen Sohn. "Dann mach diesen Fluch bitte rückgängig. Ich werde mich gleich unserem Meister widmen, doch vorher muss ich mich noch um Draco kümmern. Er hatte bevor unser Gast hier auftauchte einen kleinen Unfall." Und zwar durch die Decke in das Bett seiner Eltern. Nun kamen die Erinnerungen daran, wie Lucius unsanft aus einem gerade beginnenden Traum gerissen wurde, wieder zurück.
Im Anbetracht, wie schmutzig der blonde Slytherin war, konnte keiner an den Worten des Hausherrn zweifeln. Festen Schrittes war Lucius innerhalb kürzester Zeit bei seinem Sohn. Hart packte er ihn am Oberarm und schleifte ihn in sein Zimmer. Die restlichen Personen, blieben wo sie waren, bis auf Snape, der hatte nun einen Fluch rückgängig zu machen. Langsam aber sicher sollte er eine Bezahlung verlangen. Das was er hier alles zusammen brauen musste, war mehr als er im ganzen Schuljahr in Hogwarts zu tun hatte. Na gut, seit dieser Longbottom da war stimmte das nicht ganz, aber dennoch. Auch er zog es vor in den Ferien zu faulenzen. Grummelnd zog er das Knäul hinter sich her. Mehrmals hörten die Zurückgebliebenen noch, wie der Professor für Zaubertränke das Ding anfauchte, es solle endlich aufhören so dämlich zu kichern.
To be continued...
