Disclaimer: alles gehört Tolkien, New Line Cinema und Tolkiens Familie, mir gar nichts und ich verdiene kein Geld mit der Story...
A/N: Vielen Dank an meine Reviewerinnen JustSarah und Darklayka (auch an deine Schwester...)
Kapitel 14
Die Schlacht um Helms Klamm
„Seid gegrüsst, Elbenherr aus Lorien! Was führt Euch hierher?"
„Seid gegrüsst, König der Mark! Zwischen uns Elben von Lorien und den Menschen von Rohan bestand einst ein Bündnis. Nun, da Rohan in grosser Not ist, werden wir es erneuern und noch einmal zusammen mit den Pferdeherren die Schwerter ziehen!"
„Gelobt sei diese Stunde! Ihr kommt zur rechten Zeit. Rohan steht in Loriens Schuld."
Théoden neigte den Kopf vor Haldir. Dieser sah sich um und bemerkte Luthanwen.
„[Luna! Was hätte ich auch anderes erwarten können, als dich hier in Rüstung zu sehen?]"
„[Ich freue mich auch, dich zu sehen, Haldir! Hast du deine Höflichkeit in Lorien vergessen?]"
„[In einer Schlacht wie sie uns bevorsteht braucht ein Krieger keine Höflichkeit, lediglich Kraft in seinem Arm und Herzen. Doch versteh mich recht: ich freue mich sehr, dich schon wieder zu sehen, doch mich würde dein Verlust sehr schmerzen... deshalb erfreut es mich keineswegs, dich in einer derart gefährlichen Situation zu sehen.]"
„[Noch ist meine Lage nicht gefährlich. Doch halte du mir jetzt bloss keinen Vortrag, dafür ist nicht die Zeit. Du solltest lieber deine Bogenschützen platzieren!]"
Haldir nickte ergeben und begab sich mit seinen Männern auf die Mauern. Théoden sah ihm verwundert nach, denn obwohl er die Worte Luthanwens nicht verstanden hatte war ihm klar, dass es sich um einen Befehl gehandelt haben musste. Ein lorischer Elb nahm Befehle einer fremden Frau an? Die Welt war wirklich im Wandel... kopfschüttelnd zog er sich in die Burg zurück, während Luthanwen sich wieder auf den Wall begab. Sie würde den Bogenschützen behilflich sein. Da sie ihren eigenen nicht mehr besass musste sie mit einem von Rohans Bogen vorlieb nehmen, was ihr nicht sehr leicht fiel. Ein geschmeidiger Elbenbogen war ihr lieber als einer, der von Menschenhänden gefertigt war. Doch durfte sie nicht wählerisch sein, denn sie würde bald kämpfen müssen, mit oder ohne Bogen. Sie sah sich nach Haldir um und konnte ihn ganz vorne an der Mauer erkennen. Neben ihm standen Legolas und Gimli, und Luthanwen beschloss, dass sie lieber an der Seite ihrer Freunde als alleine kämpfen wollte. So stellte sie sich zu den dreien. Gimli schien verärgert darüber zu sein, dass er nicht über die Mauer sehen konnte, denn er grummelte leise vor sich hin.
„Warum musste dieser blöde Elb mich denn unbedingt hierher schleppen und an keinen besseren Platz?"
Luthanwen lächelte, genauso Haldir und Legolas. Der Zwerg schien allerdings ernsthaft böse zu sein, denn er beachtete keinen der drei, sondern versuchte, einen Blick über die Mauer zu erhaschen. Luthanwen sah besorgt in den Himmel. Regenwolken machten die Nacht noch dunkler als sie ohnehin schon war und verwehrten so selbst den Elbenaugen den Blick auf das Geschehen vor der Burg. Doch in den Ohren aller klangen die Trommeln des Feindes, der immer näher rückte. Plötzlich zuckte mit einem ohrenbetäubenden Krach ein Blitz aus den Wolken. Für Sekunden sah man, dass die Ebene vor der Burg eine wogende schwarze Masse bestehend aus Orkleibern war. Sarumans Armee war riesig, grösser, als sich irgendjemand hätte vorstellen können. Auf den Blitz folgten schwere Regentropfen und in kürzester Zeit waren die Verteidiger von Helms Klamm vollkommen durchnässt. Als hätten alle nur darauf gewartet, spannten die Elben ihre Bogen. Doch kein Pfeil suchte sich sein Ziel, denn warteten sie alle auf ein Kommando. Luthanwens Hände waren ruhig, obwohl sie innerlich zitterte. Das erste Mal in ihrem Leben hatte sie wirklich Angst. Angst um Rohan und ihre Freunde. Gandalf war nicht da, was sollte man ohne ihn anfangen? Er hatte die Hoffnung zurückgebracht, doch schien es, als sei sie zusammen mit ihm gegangen. Aragorns Stimme erklang nun, doch auch sie war ohne Hoffnung.
„[Habt kein Erbarmen mit ihnen, denn auch sie werden kein Erbarmen kennen! Kämpft, solange ihr es vermögt, und noch darüber hinaus! Rohan darf nicht fallen!]"
Die Schützen blieben stumm, doch Luthanwen konnte spüren, dass sie sich strafften.
„Pfeilhagel los!", erschallte nun ein Befehl.
Luthanwen liess Pfeil um Pfeil in die Orkmenge fliegen. Jeder traf sein Ziel, doch machte es dem riesigen Heer wenig aus. Immer mehr Orks drängten sich in Richtung Wall. Sie trugen Leitern mit sich. Die ersten trafen an der Mauer auf. Luthanwen zog ihr Schwert, der Bogen würde ihr nun nichts mehr nützen. Gimli schien seine schlechte Laune vergessen zu haben, denn er hüpfte auf und ab und murmelte ständig:
„Ja, wann kommen sie denn endlich?"
Sein Wunsch wurde bald erfüllt, denn die grässlichen Fratzen der Orks tauchten über dem Rand der Mauer auf. Die Verteidiger konnten jedoch viele zurückdrängen. Von unten flogen nun Pfeile über die Mauer, und nicht wenige trafen. Luthanwen liess wütend ihr Schwert wirbeln. Über den Lärm der Schlacht konnte sie Gimli und Legolas ihre durchtrennten Orkhälse zählen hören. Als sie nah genug zu Legolas kam, dass er sie sicher verstehen konnte, rief sie:
„Wie habt ihr bei all dem noch Zeit, eure Orks zu zählen?"
„Das geht ganz gut! Kannst es ja mal versuchen..."
Und schon sah sie ihn nicht mehr, denn erneut wurde sie heftig von Orks attackiert. Nachdem einige Köpfe gerollt waren hatte Luthanwen eine kleine Verschnaufpause, bei der sie den Wall überblickte. Es sah schlecht aus. Die Orks waren viel zu zahlreich als dass die Verteidiger etwas hätten ausrichten können. Sie suchte nach ihren Freunden. Etwas von ihr entfernt stand Haldir und wehrte sich gegen eine Orkgruppe. Legolas und Gimli kämpften Seite an Seite auf einem anderen Teil der Mauer. Aragorn war jedoch nirgends zu entdecken. Plötzlich hörte sie einen lauten Knall. Steine flogen durch die Luft und Luthanwen musste sich ducken, damit sie nicht getroffen wurde. Als der Wirbel sich gelegt hatte sah sie sich nach dem Ort der Explosion um. Ein Teil der Mauer war zerstört worden. Offenbar hatte Saruman einen Sprengstoff entwickelt, der so stark war, dass er die dicken Mauern sprengen konnte. Orks kamen nun durch diese Lücke hinein, wie das Wasser eines Bergbaches im Frühling. So schnell sie es vermochte kämpfte Luthanwen sich zu der Lücke hindurch, was sich gar nicht als so einfach erwies. Die Orks auf dem Wall verhinderten mit aller Kraft, dass Kämpfer zum Loch in der Mauer kommen konnten. Aber in Luthanwen war eine grosse Wut aufgestaut. Sie verhalf ihr zu einer Kraft in den Armen, die sie selbst erstaunte. Viele Orks besassen schon keine Köpfe mehr, als Luthanwen sich zu der Lücke durchgekämpft hatte. Sie liess nun dort ihr Schwert sprechen, doch konnte sie alleine mit den paar anderen Kriegern, die dort standen, nichts ausrichten. Gehetzt sah sie sich um. Ihre Lage war kritisch, sie stand alleine und war von Orks umringt. Schliesslich sah sie keine andere Möglichkeit, als die, sich ihrer Magie zu bedienen, auch wenn das bedeutete, dass sie den Ring sprechen hören würde. Dennoch... sie tastete nach ihrer Magie und formte kleine, aber scharfe Klingen daraus. Noch schwebten sie in ihrem Geist, doch machte Luthanwen sie sogleich sichtbar. Ein erschreckter Aufschrei kam aus den Kehlen der Orks, als ihre Herzen von den magischen Messern durchbohrt wurden. Luthanwen sah sich um. Keine Orks kamen mehr durch die Lücke in der Mauer, zu gross war ihre Angst vor Luthanwen. Zufrieden liess sie eine Wand entstehen, die die Orks zurückhalten würde. Sie hatte sie schon beinnahe fertig gewoben, als sie wieder die altbekannte Stimme hörte. Doch diesmal war sie stärker als die letzten Male. Luthanwen sank auf die Knie und presste sich die Hände auf die Ohren. Trotzdem entkam sie der Stimme nicht.
„Na, kleine Halbelbe? Kommst dir wohl ganz mächtig vor. Doch sieh... deine Kraft reicht nicht einmal aus, eine Schutzwand zu weben... und nur, weil ich mit dir spreche. Du hast mich abgelehnt, und doch... ich werde den Weg in deine Hände finden. Dieser Narr von einem Hobbit glaubt doch tatsächlich, mich vernichten zu können... doch am Ende werde ich siegen, egal ob in deinen Händen oder in denen meines Meisters. Doch das letztere ist wahrscheinlicher... denn du, Gandalfs Tochter, du wirst nun sterben..."
Ein Schatten fiel über Luthanwen. Ein riesiger schwarzer Ork hatte sich über sie gebeugt, sein Schwert erhoben, bereit zum Schlag. Ein fieses Grinsen lag auf seinem Gesicht. Luthanwen wollte sich bewegen, ihr Schwert nehmen und diesen Ork töten, irgendetwas tun, doch sie konnte sich nicht bewegen. Der Ring hatte sie gefesselt. Sie spürte, wie ihr die Tränen kamen. Das also war ihr Ende. Noch immer sah sie den Ork an, sah, wie das Schwert auf sie zu kam. Noch bevor das Schwert sie erreichte, schloss sie mit ihrem Leben ab. Sie war bereit, zu sterben, mit dem Bild jener die sie liebte vor Augen.
Legolas sah sich nach Luthanwen um. Wo war sie denn nur? Suchend liess er seinen Blick wandern und sah sie bei der Lücke in der Mauer. Sie stand alleine, umringt von schwarzen Körpern. Ihr Schwert wirbelte so schnell durch die Luft, dass es nur noch als Schemen zu erkennen war. Doch sie konnte unmöglich siegen, es waren zu viele Orks. Doch plötzlich tauchten in der Luft unzählige leuchtende Schwerter auf und bohrten sich in die Herzen ihrer Gegner. Luthanwen schien zufrieden zu sein, doch was wollte sie jetzt tun? Sie hatte sich der Lücke zugewandt, ihre Augen fest darauf gerichtet. Helles Licht verschloss die Öffnung, es wuchs vom Boden aus nach oben. Doch noch ehe das Licht die Lücke verschlossen hatte sank Luthanwen zu Boden, die Hände auf ihre Ohren gepresst. Der Ring! Fuhr es Legolas durch den Kopf. Sie hatte ihre Magie gebraucht, der Ring konnte sie so in seinen Bann ziehen... das Licht erlosch, erneut strömten Orks durch die Öffnung. Legolas rannte los, den Blick immer auf Luthanwen gerichtet. Er musste sie vor den Orks erreichen, denn sonst würde sie sterben. Verzweiflung erfüllte sein Herz, als er erkannte, dass es zu spät war. Er würde sie niemals rechtzeitig erreichen, denn schon erhob ein riesiger Ork sein Schwert, um ihr den Schädel zu spalten. Luthanwen sah den Ork an, doch sie rührte sich nicht. Tränen schimmerten in ihren Augen, und eine stumme Bitte lag darin. Das Schwert fuhr herunter... es berührte ihren Schädel... und zerbarst. Luthanwen sank in sich zusammen und ihr Körper fiel schlaff zu Boden. Mit einem verzweifelten Aufschrei tötete Legolas den Ork, der dümmlich sein zerstörtes Schwert betrachtete. Am Boden lag Luthanwen, ihr Gesicht von Blut verschmiert, doch konnte Legolas nicht erkennen, ob es ihr eigenes war. Seine Hände zitterten, als er sanft ihre Wange berührte. Ihre Augen waren geschlossen, ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Sie sah so friedlich aus... trotz dem eben Erlittenen. In Legolas stieg eine unglaubliche Wut auf. Das konnte nicht sein, so viele waren doch schon gestorben, warum nun sie auch noch? Ein Funkeln lag in seinen Augen, als er sich erhob. Er würde Luthanwens Tod rächen, und wenn es ihn sein eigenes Leben kosten würde. Ein Ork nach dem anderen bekam seine Wut zu spüren, es war ihm egal, dass Schwerter seinen Körper streiften und er bald aus vielen kleinen Wunden blutete. Alles was er wollte, war Rache. Rache für jenes Wesen, dass seine ganze Liebe besessen hatte. Legolas bemerkte nicht, wie Aragorn nach ihm rief, hörte auch nicht Gimlis Stimme, bis die beiden direkt neben ihm standen. Sein Blick war verschleiert und die Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben. Aragorn und Gimli sahen ihn verständnislos an. Sie hatten nichts mitbekommen. Als sie ihn fragten, was denn geschehen sei, deutete er nur in die Richtung, wo Luthanwen lag. Er ertrug ihren Anblick nicht, sein Herz drohte ihm dabei zu zerbersten.
Aragorn sah in die Richtung, in die Legolas gedeutet hatte. Was er dort sah, liess ihn die Wut seines Freundes verstehen. Luthanwen lag am Boden, blutverschmiert, mit geschlossenen Augen. Tot. Wie war das möglich? Sie konnte so gut wie kaum jemand mit dem Schwert umgehen, sie war eine Magierin... Aragorns Vernunft weigerte sich, Luthanwens Tod zu akzeptieren. Unmöglich konnte sie gefallen sein! Ein Schwert, so hatte er immer geglaubt, würde ihr nicht den Tod bringen können. Doch nun... er packte Legolas am Arm und zog ihn mit sich. Es brachte nichts, wenn der Elb sich aus lauter Rachesucht selbst umbrachte, indem er so bereitwillig in die feindlichen Schwerter lief. Legolas wehrte sich, doch Aragorn war stärker. Er zog ihn mit sich zu Luthanwen und kniete sich neben ihr nieder. Warum nur sie... schoss es ihm durch den Kopf. Ausgerechnet Luthanwen...
