Anm: Vielen Dank an meine Beta Yuka-chan!!!
= = = = = = = = = = = = = = = = = = = =
Ihm war als würde in seinem Kopf ein Fest für Knallkörper stattfinden, nachdem er mit der Tür zusammen gestoßen war. Sich den Kopf reibend sah Draco nach oben, wer ihn da umgerannt hatte. Professor Snape wollte sich zu ihm beugen und ihm aufhelfen, während er eine Entschuldigung vor sich hin nuschelte, doch sein Blick fiel auf das Buch. Es lag nur wenige Meter von ihm entfernt und Draco hatte das Fehlen dieses noch gar nicht bemerkt. Erst als er den forschenden Blick seines Lehrers erkannte, wandte er sich um, um herauszufinden was ihn so zu interessieren schien.
Snape wollte es aufheben, doch Lucius war schneller. Sobald er das Buch hatte aus der Robe seines Sohnes fallen sehen, war er aufgestanden und herbei geeilt. Der Junge schluckte schwer, denn auf der Stirn war eine der Adern erschienen, die nichts gutes verhießen. Mr Malfoy blätterte durch die Seiten,
Severus war zu ihm getreten. "Ist es das, was ich glaube?" fragte er nach einer Weile.
Eiskalt suchten die Augen Lucius' eine Antwort bei Draco. "Wo hast du dieses Buch her?" fragte er mit ernster, schneidender Stimme.
Noch immer lag er am Boden, unfähig sich zu bewegen. Sein ganzer Plan war dahin. Konnte man denn vor seinem Vater nichts geheim halten? Auf die Seite gerollt, versuchte er aufzustehen.
"Antworte mir!" blaffte ihn Mr. Malfoy nun an.
Sein Kopf schmerzte. Bis zum Mittag würde er sicherlich eine schöne Beule haben. "Es ist aus dem Geheimgang, der hinter meinem Zimmer war." sagte er demütig, das Haupt gesenkt.
Snape und Malfoy wechselten kurz einen Blick, dann eilten sie zu dem Schreibtisch. Lucius nahm seinen Gehstock, zog den Zauberstab heraus und entriegelte eine der Schubladen. Sobald er die Notizen hatte, begannen die zwei eifrig hin und her zu blättern und auf einem neuen Pergament die Übersetzung zu schreiben.
Unschlüssig was er tun sollte, blieb Draco wo er war. Noch hatte keiner zu ihm gesagt, dass er gehen sollte. Die beiden waren so in der Entschlüsselung vertieft, dass sie nicht einmal bemerkten, dass Narcissa zu ihnen herein kam.
"Draco, was ist mit deiner Stirn passiert, die ist ja völlig rot?" besorgt eilte sie zu ihm und nahm sein Gesicht in ihre Hände.
"Es geht mir gut, Mutter." versuchte er sich aus ihrem Griff zu befreien, aber hoffnungslos. Wenn mal der Schutzinstinkt seiner Mutter ausgelöst worden war, gab es kein halten mehr.
"Lucius! Hast du bemerkt, dass sich dein Sohn verletzt hat?" fragte sie lauter in den Raum hinein, bekam aber keine Antwort. Ein vereinzeltes Gemurmel und stetiges Blättern von Seiten waren die einzigen Geräusche, die von dem Schreibtisch kamen.
Narcissa drehte sich herum und stemmte die Hände in die Hüften. "Lucius!" sagte sie nun bestimmter.
"Was?" frage er genervt und musste seine Arbeit für einen Moment unterbrechen. Severus drehte sich zu ihr herum.
"Sieh dir mal die Stirn deines Sohnes an!"
Mr. Malfoy winkte ab. "Ach das, er hat vorhin die Tür abbekommen, als er gehen wollte." Sofort wandten sich die beiden Männer wieder ihrer Arbeit zu.
Jetzt drehte sie voll auf. Wütend ging sie auf ihren Mann zu und entriss ihm das Buch. "Was heißt hier er hat die Tür abbekommen? Er hat eine Wunde! Wäre es nur eine leichte Beule, würde ich ja nichts sagen, aber er blutet!"
Ihr Mann verdrehte genervt die Augen. Diese Frau brachte ihre Mutterinstinkte wirklich immer zum falschen Zeitpunkt ans Licht und dann auch noch bei solchen Banalitäten. Dem gemeinsamen Sohn ging es gut. "Würdest du mir das bitte wieder geben!" bat er höflich.
"Nein." sagte sie bestimmt.
Seufzend richtete er sich auf und ging auf Draco zu. Anscheinend war der Zusammenstoß mit der Tür nicht so harmlos gewesen, wie der Slytherin selbst gedacht hatte. Sein Vater nahm sein Kinn in die Hand und drehte den Kopf leicht. Aus seinem Zauberstab erschien ein feuchtes Tuch und er wischte ihm leicht über die Stirn. Ein wenig Blut konnte sein Sohn darauf erkennen. "Ist nur ein kleiner Kratzer." sagte er und hatte im nächsten Moment einen Eisbeutel, den er Draco in die Hand drückte.
"Gibst du es mir jetzt zurück?" Er hielt ihr die Hand geöffnet hin.
"Wir wollten einkaufen gehen. Hauptsächlich nachsehen, ob wir was neues für den morgigen Abend finden. Soll ich etwas mitbringen?" fragte sie schnippisch. Anscheinend war es noch nicht gut gemacht.
Nachdenklich fuhr sich Lucius über die Schläfe. "Nein, ich glaube nicht, dass ich was brauche und sonst kann ich eine der Hauselfen noch schicken. Geh nur."
Sie drückte ihm das Buch unsanft gegen die Brust.
"Möchtest du mitkommen? Gregory und Vincent ziehen sich bereits um." fragte sie ihren Sohn mit süßer Stimme.
"Draco bleibt hier." kam der Befehl von Lucius. "Ich brauche ihn noch."
Narcissa wirbelte herum. "Willst du ihm erneut die Tür vor den Kopf schlagen?"
"Du wolltest einkaufen? Dann geh! Ich habe hier zu arbeiten und Draco wird mir assistieren."
Sie sah ihren Sohn an, der ihr zustimmend nickte, den Eisbeutel an die Stirn gepresst. "Na gut, aber pass auf. Ich glaube dieses ganze Haus hier schlägt ihm zu sehr auf den Verstand." Eilig huschte sie hinaus.
"Schließ die Tür, Draco." sagte Lucius. Sein Sohn tat, wie ihm geheißen, als er jetzt wieder zu dem Schreibtisch blickte, stand dort ein dritter Stuhl. Er nahm an, dass er für ihn war.
Sein Kopf begann nun doch recht stark zu schmerzen und er war froh, sich wenigstens für einen Moment hinsetzen zu können. Schon seltsam, dass der Zusammenstoß erst so spät seine Wirkung entfaltete. Er schob es auf die Aufregung über die Entdeckung des Buches zurück, anders konnte es ja nicht sein.
Erst als sich eine Hand auf seine Schulter legt, wacht er aus seiner Nachdenklichkeit auf. "Alles in Ordnung?" fragte Lucius ihn.
"Ja, nur ein wenig Kopfschmerzen."
Der Blick seines Vaters wich jedoch nicht von ihm, anscheinend machte sich dieser nun doch Sorgen um seinen Sohn. Manchmal verstand Draco ihn selbst nicht. Einmal war er der liebende Vater und im nächsten Moment die eiskalteste Mamorstatue.
"Netter Text, aber was besagt er?" sagte Severus und hielt sich ein Pergament nah unter die lange Nase. Seine Augen huschten Zeile um Zeile in der sauberen, geschwungenen Schrift des Familienoberhauptes der Malfoys, entlang. Anschließend legte er es wieder auf den Tisch zurück und Draco konnte einen Blick darauf werden.
Entlang der Pfade wandelnd, bis zum Tore des anderen Landes. Bewacht von denen, die nicht sein dürfen und führet zu Tagen, die anders sind, als das gewohnte. Der Wächter allein die Macht hat, sie zu betreten. Allein die Möglichkeit, mit sich zu ziehen andere von einem Ort zum nächsten. So lange das Blut rein und erkannt als Wächter, keine Hindernisse erkennbar werden.
"Ist das, was auf den Säulen stand?" fragte Draco neugierig.
Sein Vater nickte. "Ja, aber ich habe noch einen anderen Text in der selben Schrift. Vielleicht finden wir mehr heraus, wenn wir den übersetzen. Er ist in Alasters Handschrift."
"Dann haben wir wenigstens eine hoffentlich hohe Wahrscheinlichkeit keine Anleitung zum Locken drehen plötzlich vor uns zu haben." grummelte Snape zynisch.
"Die besteht leider. Ich bin mir nach wie vor nicht sicher, was ich von seinem Geisteszustand halten soll. Aber wartet hier, ich gehe den Text schnell holen." Lucius erhob sich und verließ den Raum. Bis er wieder kam und eine weitere Übersetzungsrunde folgte, las sich Draco den Text nochmals durch. Was konnte das nur bedeuten?
To be continued...
