Disclaimer:alles gehört Tolkien, New Line Cinema und Tolkiens Familie, mir gar nichts und ich verdiene kein Geld mit der Story...
A/N: So, das wäre (abgesehen vom Epilog) das letzte Kapitel. Vielen Dank für die Reviews!
-------
Kapitel 25 Das grosse GlückAufmerksam richtete Luthanwen ihre Augen auf das Geschehen. Gandalf nahm die uralte Krone von dem Kissen, das Gimli hielt, und setzte sie Aragorn auf den Kopf.
„Nun kommen die Tage des Königs. Mögen sie glückselig sein!", sagte er laut und verbeugte sich vor Aragorn. Dieser erhob sich und sah über die Menschenmenge hinweg. Luthanwen hörte ihm nicht zu, als er zu sprechen begann. Sie suchte nach Legolas, konnte ihn jedoch nirgends entdecken. Aber erst als Éowyn sie recht schmerzvoll in die Seite stiess sah sie wieder zu Aragorn. Er stimmte ein leises Lied an und ein kleines Lächeln stahl sich auf Luthanwens Gesicht. Die Szene war fast perfekt... es fehlte nur eine. Als ein erstauntes Raunen durch die Menge ging löste Luthanwen ihre Blicke von dem König und sah sich nach der Quelle des Erstaunens um. Sie musste sich ein leises Seufzen verkneifen, als sie Legolas an der Spitze eines Zuges von Elben erkannte. Er sah unverschämt gut aus... Luthanwens Augen weiteten sich, als sie die Elbe erkannte, die das Banner trug. Arwen... Luthanwen konnte nicht umhin erleichtert auszuatmen. Nun würde alles perfekt sein. Gondor standen glückliche Jahre bevor.
Ein breites Lächeln legte sich auf ihre Züge, als Aragorn und Arwen sich in die Arme fielen. Luthanwens Aufmerksamkeit wandte sich jedoch bald dem Elben zu, der neben sie getreten war. Er lächelte sie an und griff nach ihrer Hand; es war ein Versprechen für die Ewigkeit, die in seinen blauen Augen lag. Luthanwen hätte jubeln können. Mit einem Mal waren alle Fragen aus ihrem Kopf verschwunden und nur Glück blieb übrig. Wie hatte sie jemals daran zweifeln können, dass Legolas ihr nicht treu bleiben würde? Éowyn neben ihr kicherte leise und fing sich dafür einen wütenden Blick Luthanwens ein. Eowyn erwiderte ihn mit einem Hab-ich's-dir-nicht-gesagt Gesichtsausdruck und wandte sich dann wieder, als wäre nichts gewesen, dem Geschehen zu. Luthanwen schnaubte, sah nun aber auch wieder zu Aragorn und Arwen. Die beiden gingen Arm in Arm zwischen ihrem Volk hindurch, bis sie vor den Hobbits stehen blieben. Die vier verneigten sich unbeholfen, doch Aragorn schüttelte den Kopf.
„Ihr verneigt euch vor niemanden."
Er ging nun selber in die Knie, gefolgt von Arwen und allen anderen, bis schliesslich nur noch die Hobbits aufrecht standen. Luthanwen warf einen Blick auf ihre Gesichter und musste sich das Lachen verkneifen. Die vier sahen doch recht seltsam aus, wie sie ihr Erstaunen und die Unsicherheit zu verbergen suchten.
-------
Die Feierlichkeiten waren in einen grossen Saal verlegt worden. Musik begann zu spielen und die ersten Paare, allen voran Arwen und Aragorn, begannen zu tanzen. Legolas wandte sich an Luthanwen, doch diese schüttelte nur den Kopf. Nein, sie wollte nicht tanzen, auch wenn sie sich extra in dieses Kleid gezwängt hatte. Sie ignorierte Legolas' fragenden Blick, der darauf mit beleidigter Miene im Getümmel verschwand und wandte sich Éowyn zu, die neben ihr stand.
„Wo hast du denn deinen Liebling gelassen?"
Die weisse Lady von Rohan warf ihrer Freundin einen beleidigten Blick zu.
„Also, wenn du mich fragst, Éowyn – ich hätte dir etwas mehr Geschmack zugetraut. Er ist wirklich nicht gerade der bestaussehende..."
„Dich hat aber niemand gefragt. Und ich finde, er sieht sehr gut aus..."
„Ja, ja, die Liebe..."
„Ach, sei doch still. Dein Blondchen ist ja auch nicht das Wahre!"
„Wenn du meinst...", antwortete Luthanwen grinsend. „Aber du bist doch bloss eifersüchtig,
weil ich den bestaussehendste Elben abgekriegt habe und du nicht."
Eowyn zog die Augenbrauen hoch, antwortete jedoch nicht sondern wandte sich dem Geschehen im Saal zu.
„Mylady, darf ich um einen Tanz bitten?", fragte da ein Mann direkt vor ihr. Es war einer von Elronds Söhnen. Der andere stand vor Luthanwen, die nun äusserst unglücklich aussah. Verzweifelt suchte sie nach einer Ausrede.
„Es wäre mir ein Vergnügen, mein Herr, doch mir ist nicht wohl. Ich denke, es wäre besser, wenn ich das Fest verlasse."
„Nun", sagte er, „wie schade. Soll ich Euch beleiten?"
„Das ist nicht nötig, mein Herr, vielen Dank."
Und damit war sie verschwunden. Eowyn blickte in das Gesicht des schwarzhaarigen Elben vor sich.
„Ich würde nur zu gerne mit Euch tanzen, aber ich schätze, es wird das beste sein, wenn ich Lady Luthanwen folge."
Eowyn drehte sich um und suchte sich einen Weg nach draussen. Vor dem Saal entdeckte sie Luthanwen, die sich mit geschlossenen Augen an eine Wand gelehnt hatte. Eowyn baute sich vor ihrer Freundin auf.
„He, was ist los? Hat dieser Elb dir so 'nen Schreck eingejagt?"
„Erstens: das war Elladan von Bruchtal den ich absolut nicht ausstehen kann und zweitens: ich glaube nicht, dass ich den Abend da drin überleben würde."
„Wieso nicht?"
„Hast du sie nicht gesehen?"
„Wen?"
„Na, die Elbe, die sich da gerade an Legolas' Hals geschmissen hat. Und er sah nicht allzu unerfreut aus..."
„Selbst schuld! Du hättest ja mit ihm tanzen können..."
„Natürlich. Und ganz nebenbei hätte ich mich noch mehr blamiert, als dass ich es ohnehin
schon getan habe!"
„Warum? Kannst du etwa nicht tanzen?"
„Schon mal davon gehört, dass man in einer Magierschule tanzen lernt?"
„Das ist nicht dein Ernst, oder?"
„Nein. Aber es ist ewig her, seit ich das letzte Mal getanzt habe..."
„Das heisst nicht, dass du's nicht mehr kannst."
„Frag mich noch mal, wenn du seit 2337 Jahren nicht mehr getanzt hast."
„Na so was... wenn ich das gewusst hätte, hätte ich dir vorher Nachhilfe gegeben", sagte da eine spöttische Stimme. Luthanwen wurde rot, als sie Legolas in der Tür zum Saal lehnen sah.
„Was hältst du von einem Spaziergang?"
Luthanwen nickte und sah kurz entschuldigend zu Éowyn. Diese zuckte jedoch nur die Schultern und machte sich auf die Suche nach Faramir. Legolas bot Luthanwen seinen Arm an und führte sie in die Gärten vor den Palast.
„Hör mal, Luna... ich weiss, ich habe nie... auch nur irgendeine Andeutung meine Gefühle betreffend gemacht."
Luthanwen löste sich von ihm und sah ihn nachdenklich an. Was würde jetzt kommen? Hatte sie sich vorher geirrt, als sie geglaubt hatte, ein Versprechen in seinen Augen zu sehen? Mit dieser Frage stiegen auch wieder ihr ganzen Zweifel in ihr auf. Sie bemühte sich jedoch, sich nichts anmerken zu lassen. Was würde er wohl sagen? Er schwieg so lange... würde er sagen, was sie befürchtete? Dass er sie nicht liebte und nun, da die gemeinsame Reise zu Ende war, alles vorbei war? Oder würde in dieser Nacht ihr grösster Traum wahr?
„Du bedeutest mir mehr, als irgendjemand sonst, und ich will nie wieder auch nur eine Stunde ohne dich sein müssen... Luna, willst... willst du meine Frau werden?"
In Luthanwen explodierte ein Feuerwerk. Hatte er das eben wirklich gesagt? Sie hätte vor Freude in die Luft springen können... ihre Antwort auf seine Frage war fast tonlos.
„Ja..."
Und dann sank sie in seine Arme. Alle ihre Zweifel waren auf einen Schlag wie weggewischt, es war nur noch Platz für ihr riesiges Glück.
-------
Etwas später betraten eine strahlende Luthanwen und ein nicht minder glücklich aussehender Legolas wieder den Saal, in dem die Feier stattfand. Éowyn kam sofort auf sie zu und schnappte sich Luthanwens Arm.
„Du leihst sie mir kurz aus, oder?"
Ohne eine Antwort abzuwarten zog sie Luthanwen mit sich.
„Und? Was hat er gesagt?"
„Ich bin seit einigen Minuten verlobt..."
„Oh! Wie schön für dich! Lass mich die erste sein, die dir gratuliert!"
Éowyn umarmte Luthanwen stürmisch.
„Was ist denn hier los?", fragte da eine bekannte Stimme.
„Eure Tochter hat sich soeben verlobt, Gandalf."
„Thané? Verlobt?"
Und Luthanwen wurde zum zweiten Mal umarmt.
„Wo ist er?"
„Irgendwo da drüben. Wo genau weiss ich aber nicht. Éowyn hat mich entführt...", grinste Luthanwen.
„Ist ja nur verständlich, nachdem du mir die Ohren voll gejammert hast!"
„Tu nicht so, als hätte ich dich zum zuhören gezwungen. Du warst es ja, die mich ausgequetscht hat!"
Die beiden Freundinnen brachen in Lachen aus, während Gandalf sich kopfschüttelnd auf die Suche nach seinem zukünftigen Schwiegersohn machte.
„Was tut er ihm wohl an?", lachte Eowyn, als sie sah, dass Gandalf Legolas gefunden und mit ernster Miene auf ihn einzureden begonnen hatte.
„Keine Ahnung. Hoffentlich bekomme ich ihn an einem Stück zurück..."
„Sieht so aus. Ausser Gandalf will dich dabeihaben, wenn er Legolas eine Standpauke hält, von wegen dass man sich nicht ungestraft mit seiner Tochter verlobt..."
„Dass habe ich gehört, Frau Eowyn! Nein, ich will ihm keine Standpauke halten. Lasst uns
anstossen!"
