Disclaimer:
alles aus der "Harry-Potter-Welt" gehört unserer geschätzten JK Rowling (höchstens vielleicht noch Warner Bros....). Mir gehört wie immer nix – ausser dem Plot und meiner kranken Phantasie. Und wie immer gibt's hierfür auch keine Kohle!
Mein völlig überwältigter Dank geht auch heute wieder an:
Jinxxx, Adelaide, Ashumaniel, jabba, Vanillia, Thaia, Gracie, shinesun und Malina!
Besserweis – Update und Review hatten sich das letzte Mal zeitlich überschnitten... ich habe dich nicht vergessen! Danke und... (taschentücher reich)
M – Danke! Ja, den Schlusssatz hatte ich ein paar Mal umgeschrieben, bis er dann so war.
Tentakula – soso, du kennst mich? (gg) Ja, ich gebe zu, ich bin harmoniesüchtig, aber es macht auch Spass, die beiden ein bisschen zappeln zu lassen.
Ellen – och... warum denn nicht in der grossen Halle? (motz) das wäre so richtig schön dramatisch-schmalzig...
Elliot – (antidepressiva rüberreich) Okay, es sind nur Schokokekse und ein neues Chap... aber manchmal hilft das ja schon.
Just a guest – Als ich dein Lob gelesen habe bin ich fast rot geworden. (gg) Danke.
Visiongirl – Tja, Mut oder Wahnsinn... das wirst du dich in dieser Story wahrscheinlich noch öfter fragen können.
Honeymoon
Fanfiction von Lorelei Lee
Kapitel 10
Remus dachte über alles nach, was er von Severus erfahren hatte. Über alles, was der Slytherin gesagt hatte und vor allem – was er nicht gesagt hatte.
Er hatte also Angst davor eine dauerhafte Beziehung mit Remus einzugehen, weil er davon überzeugt war, dass niemand sie billigen würde.
Mehr noch – dass Remus' Freunde sich von ihm abwenden würden.
Severus dachte also, dass Remus zwischen ihm und seinen Freunden würde wählen müssen und ein einer völlig unnötig dramatischen Geste wollte er Remus diese Wahl abnehmen.
Doch Remus war nun wirklich alt genug um seine Entscheidungen selbst zu treffen. Außerdem war er davon überzeugt, dass man sich über eine Beziehung zwischen dem Tränkemeister und dem Werwolf im schlimmsten Falle wundern würde.
Möglicherweise würde es auch ein wenig boshaften Klatsch geben, doch ganz sicher würde sie niemand schneiden, mit Missachtung strafen oder Severus' Mittel und Motive über Gebühr in Frage stellen.
Wenn überhaupt, dann würde man wahrscheinlich Remus selbst eine gewisse Berechnung vorwerfen.
Sicherte er sich doch auf diese Weise kostenlosen Wolfsbanntrank für alle Zeiten.
An diesem Punkt seiner Überlegungen angelangt zerbrach sich Remus über zwei Wochen lang den Kopf, wie er Severus von seinen irrigen Ansichten kurieren konnte – und das, noch bevor sie wieder eine Beziehung eingehen würden.
Es war ein Teufelskreis.
Ohne Beziehung konnte Remus Severus nicht beweisen, dass alles halb so wild war. Doch wenn er das nicht beweisen konnte, würde es nie wieder zu einer Beziehung kommen.
Es war zum Verzweifeln.
Endlich hatte Remus eine Eingebung.
Alles was er brauchte, war ein Verbündeter – und er wusste auch schon wen.
# # # # #
Eine Woche später sass er mit Sirius in der Küche des Grimmauld Place in dem sein Freund seit einiger Zeit mit Harry wohnte. Harry war im Moment nicht da – doch das störte Remus kaum – im Gegenteil. Bei diesem heiklen Thema war es besser, wenn er erst mal allein mit Sirius sprechen konnte.
„Sirius – du musst mir helfen", sagte er und erwiderte Sirius' unverhohlen neugierigen Blick mit Entschlossenheit. Es würde so oder so nicht leicht werden – also brachte er es am Besten schnell hinter sich. Er atmete noch einmal tief durch und sagte dann rasch:" Ich habe mich in Severus verliebt und er liebt mich auch."
Sirius saß da, als ob ihn der Schlag getroffen hätte. Fünf Sekunden lang geschah überhaupt nichts, außer dass ihn sein Freund mit offenem Mund ungläubig anstarrte. Doch dann brach der Sturm los.
„WAS?!" brüllte Sirius so laut, dass Remus trotz aller Entschlossenheit ein wenig zusammenzuckte. „Bist du von allen guten Geistern verlassen?! So verrückt kannst nicht mal du sein! Ausgerechnet Snape – Moony! Du sagst sofort, dass das nur ein übler Scherz war!"
„Nein, das ist kein Scherz", widersprach Remus gefasst. „Es ist..."
„Hey, was ist denn hier los?" fragte Harry und trat in die Küche. „Hallo Remus", begrüsste er seinen ehemaligen Lehrer. „Merlin – Sirius! Du schreist lauter als das Porträt deiner Mutter. Was ist denn passiert?"
Sirius schenkte Remus einen vielsagenden Blick. „Harry will wissen was passiert ist. Darf ich ihm es sagen, oder soll es noch ein süßes Geheimnis bleiben?" fragte er sarkastisch und wandte sich dann ohne eine Antwort abzuwarten direkt an Harry: „Oh – es ist weiter nichts passiert, als dass sich Remus plötzlich einbildet in Snape verliebt zu sein", erläuterte er mit kaum verhohlener Verachtung.
„Oh nein", murmelte Harry und sein Blick richtete sich auf Remus. „Und Snape?"
„Severus liebt mich auch", erwiderte Remus mit einem gewissen Trotz.
Harry murmelte leise „Shit!" und holte sich eine Flasche Milch aus dem Kühlschrank.
„Na bitte!" stieß Sirius triumphierend aus. „Sogar Harry findet das unmöglich."
Remus öffnete schon den Mund, doch Harry war schneller.
„Nein, das habt ihr falsch verstanden", warf Harry mit einem schiefen Grinsen ein. „Es ist nur so, dass ich gerade 20 Galleonen an Hermine verloren habe."
„Wie bitte?" fragte Sirius aufgebracht.
„Naja – auf unserer Abschlussfeier haben wir angefangen uns zu streiten über Snape und so..." druckste Harry ein wenig verlegen herum. „Und dann hat Hermine gesagt, sie glaubt, dass aus Snape und Remus irgendwann ein Paar werden würde und Ron und ich... um es kurz zu machen, wir haben mit ihr um 20 Galleonen gewettet – und so wie es aussieht, haben Ron und ich wohl verloren."
Remus lächelte sehr zufrieden. „Richte Hermine bitte die herzlichsten Grüße von mir aus. Sie war wirklich schon immer eine verdammt clevere Hexe. Sie wusste es bevor wir es selbst wussten."
„Oh Gott, Moony – bitte! Du und Snape – das ist doch Schwachsinn!" stöhnte Sirius.
„Ist es nicht!" beharrte Remus und erzählte den beiden in groben Zügen, wie es dazu gekommen war. Er übersprang dabei selbstverständlichen alle intimen Details und verschwieg auch die annullierte Ehe.
# # # # #
„Und deshalb glaubt Severus, dass es besser wäre, wenn da nichts mehr zwischen uns wäre", schloss Remus seinen kurzen Bericht.
„Schöner Schlamassel", meinte Harry und trank einen Schluck Milch.
Sirius sah Harry ungläubig an. „Wie kannst du da nur so ruhig bleiben?"
„Und warum regst du dich so auf?" konterte Harry bemerkenswert gelassen. „Sie werden ja wohl kaum zu uns ziehen wollen."
„Wa-as?" stammelte Sirius. „Warum ich mich so aufrege? Herrgott! Harry! Es ist Snape!"
Remus betrachtete seinen Freund mit stechendem Blick. „Genau wie Severus es sich vorgestellt hatte", zischte er. „Padfoot, du enttäuscht mich."
„Wieso? Was habe ich mit der ganzen Sache zu tun?"
„So ziemlich alles – ich hatte zum Einen gehofft, dass du meinen Gefühlen etwas aufgeschlossener gegenüberstehen würdest. Doch ich sehe, dass ich mich geirrt habe und Severus Recht behalten hat", erläuterte Remus mit Bedacht.
Man konnte förmlich zusehen, wie sich eine dunkle Wolke auf Sirius' Gemüt senkte. „Snape hat nie Recht", knurrte er leise, dann stöhnte er theatralisch auf. „Also gut – ihr... liebt euch.... alles kein Problem. Du siehst – ich bin völlig ruhig. Alles im grünen Bereich. Ich habe ü-ber-haupt kein Problem damit. Wenn es dich glücklich macht, Moony, dann macht es mich auch glücklich", erklärte Sirius großmütig, doch man sah ihm an, dass es ihn große Überwindung kostete.
Remus lächelte innerlich. Vielleicht war es ein Geschenk des Himmels gewesen, dass Harry doch früher nach Hause gekommen war als gedacht. Immer wenn Harry in der Nähe war, bemühte sich Sirius zumindest irgendwie ein Vorbild für den jungen Erwachsenen zu sein. Es mochte ihm nicht immer oder erst nach einer gewissen Zeitspanne gelingen - aber immerhin bemühte er sich.
Wie jetzt gerade.
„Es macht mich eben nicht glücklich", sagte Remus leise und Sirius horchte alarmiert auf. Es war verblüffend wie viel Ähnlichkeit er in diesen Momenten mit seiner Animagus-Form hatte.
„Warum bist du hier, Remus?" fragte er misstrauisch.
„Weil du mir helfen musst."
„Nein... oh nein", wehrte Sirius bestimmt ab. „Auf gar keinen Fall. Als nächstes verlangst du noch von mir, dass ich als postillion d'amour zu deinem widerspenstigen Snape gehe und ihn in deinem Namen um seine Hand bitte."
Remus betrachtete Sirius einige Momente schweigend, während Sirius zunehmend in Panik geriet.
„Weißt du, eigentlich hatte ich genau das vor", erwiderte Remus mit sanfter Stimme.
In der folgenden Stille hätte man eine Stecknadel fallen hören können.
„Remus – das macht Sirius nie", bemerkte Harry in die Stille hinein. „Aber ich denke, dafür braucht ihr mich jetzt wirklich nicht mehr. Außerdem muss ich noch eine Eule an Ron schreiben, dass wir die Wette verloren haben." Mit einem sehr jungenhaften Grinsen stand Harry auf und verließ die Küche.
„Das mach ich nicht – keine Chance", krächzte Sirius heiser.
„Padfoot... bitte..."
„Nein", wiederholte Sirius starrköpfig. „Nimm Harry – der scheint ja ganz begeistert davon zu sein!"
„Das würde nichts bringen, Sirius und das weißt du auch ganz genau."
„Warum ich? Warum? Sag mir das, Remus!"
„Ganz einfach – weil ihr euch hasst", erklärte Remus mit unerschütterlicher Ruhe.
Sirius starrte ihn an, als ob er den Verstand verloren hätte.
„Und das soll dir irgendwie helfen? Moony, bist du dir sicher, dass dir der alte Giftmischer nichts in deinen Wolfsbanntrank gepanscht hat?"
„Gerade weil ihr euch hasst, wird es funktionieren", bemerkte Remus fast fröhlich. „Es dreht sich doch alles darum, dass er nicht will, dass ich alle meine Freunde verliere – was zwar Quatsch ist, aber..."
„Da erzählst du mir nichts Neues. Snape war schon immer ein paranoides Arschloch", warf Sirius gehässig ein.
Remus bedachte ihn mit einem unzufriedenen Blick und fuhr dann fort: „Es gibt daher nichts besseres, als wenn sein ärgster Feind..."
„Und das bin ich zweifellos", unterbrach Sirius sarkastisch.
„Wenn sein ärgster Feind ihn bittet, sich die Sache noch mal zu überlegen", vervollständigte Remus etwas verärgert seinen Satz.
„Und wie soll das bitteschön funktionieren? Der schmeißt mich doch achtkantig aus seinem Kerker noch bevor ich den Mund aufgemacht habe."
„Hast du etwa Angst vor ihm?" fragte Remus voller Berechnung.
Sirius schluckte. „Das war ein ganz gemeiner Tiefschlag, Moony."
Remus lächelte fein. „Ich weiß. Wirst du mir jetzt diesen Gefallen tun?"
„Moony...", stöhnte Sirius. "Du weißt nicht, was du da von mir verlangst."
„Doch, das weiß ich sogar sehr genau. Ich verlange von dir, dass du für maximal 10 Minuten deine persönlichen Gefühle außer Acht lässt um mir zu helfen."
„Merlin – und wozu das alles? Nur um dich und Snape wieder zusammenzubringen?"
„Um mich glücklich zu machen", erwiderte Remus mit leichter Schärfe. „Bedeutet dir mein Glück nichts?"
„Doch – aber... Gott... es ist Snape! So verzweifelt kannst du doch nicht sein. Was Besseres als den findest du doch allemal!"
„Nein!" sagte Remus heftig und stand auf. „Das hat mit Verzweiflung nichts zu tun. Etwas Besseres als ihn finde ich nie wieder. Herrgott, Sirius, verstehst du denn gar nichts?! Ich liebe ihn! Ich will ihn und keinen anderen!"
„Aber ich kann doch nicht...", protestierte Sirius schwach.
„Ja, das sehe ich jetzt auch...", sagte Remus leise. „Ich hatte geglaubt, wir wären wirklich Freunde und du würdest das für mich tun. Aber Severus hatte wohl tatsächlich Recht... andererseits... wenn ich es mir recht überlege, Sirius – auf Schön-Wetter-Freunde wie dich kann ich gut verzichten!" Remus drehte sich abrupt um und wollte den Raum verlassen, als Sirius ihn am Arm festhielt.
„Moony, Remus... jetzt warte doch! So habe ich das doch nicht gemeint...", rief Sirius zerknirscht.
„Wirst du zu Severus gehen und ihm klarmachen, dass meine Freunde im allgemeinen und du im besonderen nichts an einer Beziehung zu mir auszusetzen hätten?" fragte Remus kühl.
„Ja... ich mach's...", gab sich Sirius seufzend geschlagen.
„Danke..." flüsterte Remus erleichtert und umarmte seinen Freund.
Fortsetzung folgtOkay, das war ziemlich kurz, aber ich wollte euch vor dem Wochenende noch etwas Gutes tun!
