Erien:

Nein, es ist nicht Vollmond. Aber das wird im nächsten Chap von ihm selbst erklärt.

Und es ist ... warum schreibe ich dir das eigentlich hier oben schon rein. Dann ist doch das Element weg. Ne, ließ es einfach unten, dann wirst du verstehen warum Snape Senior seinen Jungen bei Nacht und Nebel in diese Obskure Situation bringt.

Und wegen Weinachten. Das wird nett. :D

Gummibärchen verputze. die Weißen mag ich besonders


Als der Erwachsene, so im Halbdunkel des Arbeitszimmers immer näher zu ihnen kam und die Hand ausstreckte um einen von ihnen zu packen wurde aus seiner Angst Panik. Und etwas das er stets zu unterdrücken versuchte kam hoch. Er hielt sich nicht mehr zurück denn jetzt konnte der Wolf sein Verbündeter sein. Remus verwandelte sich.


Seine Kleidung verschwand, Fell spross in Sekunden und Knochen verschoben sich in der Zeit eines Augenblicks. Es war sehr schnell gegangen und nun stand anstelle des Jungen ein Wolf da. Noch nicht ausgewachsen, gerade mal so groß wie ein Schäferhund und dünn. Aber er knurrte und seine weißen scharfen Zähne blitzten im Halbdunkeln. "Remus!" Severus ging neben ihm in die Knie und legte seine Arme um dessen Brust und Hals. Hielt ihn zurück.
"Beruhig dich wieder. Er will mir nichts tun. Er ist mein Vater. Er liebt mich!"
Der junge Wolf brummte, glaubte es nicht. Wenn er ihn lieben würde, würde er Sev nicht willentlich Schmerzen zufügen.
"Ist es wegen der weisen Streifen auf meinem Rücken?"
Das scheinbare Tier nickte. Behielt Snape Senior genau im Auge. Er hatte die Narben auf Sev´s Rücken schon mehrmals beim Duschen gesehen, sich bisher aber Fragen verkniffen. Und hier sah er seine Befürchtung bestätigt. Er wurde wirklich geschlagen.
"Remmy, das sind keine Narben von Misshandlungen. Das sind Wachstumsstreifen. Ich habe sie auch an den Beinen. Ich wachse zu sprunghaft."
Der honigfarbene Kopf drehte sich in seine Richtung die Ohren waren aufmerksam auf und vorgestellt. Der Blick überrascht aber nun nicht mehr ungläubig.
"Das grüne Zeug soll die Streifen verschwinden lassen und meinem Körper beim Wachstum helfen. Niemand will mir hier was böses. Sie sind meine Familie."
Während er redete kraulte er dem Wolf die Flanken hinter den Schultern So durch das Streicheln entspannt und von der Erklärung beruhigt bekam sich Remus wieder ein. Sein Angstreflex ließ nach und die Verwandlung nahm ihren gegensätzlichen Verlauf. Schließlich knieten sich wieder zwei Jungen gegenüber einer die Hände noch auf den Schultern des Anderen.
Sie sahen beide zu Antonius auf der mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck zurück sah.
Remus schluckte und senkte den Kopf. Er war auf einmal irrsinnig Müde und auch geistig erschöpft. Was für einen Eindruck er auf den Hausherren gemacht haben musste war ihm nur zu bewusst. Besser er ging jetzt schnell freiwillig.
"Sie müssen mich nicht rauswerfen, Ich schnappe mir nur meinen Koffer und verschwinde selbst."
Sein dunkelhaariger Klassenkamerad war nun vollkommen irritiert. Die ganze Situation war schon verwirrend gewesen, alles ging so schnell und jetzt noch dieser Satz von Remmy...
"Wo willst du denn hin?" Severus saß zu wie Remus taumelig aufstand und Richtung Tür schlurfte. "Nach Hogwarts. Ich gehe durch den Kamin. Wir sehen und dann nächstes Jahr. Ein frohes Fest noch, Sev." Dann war er aus der Tür und lautlos im Dunkeln verschwunden. Hoffentlich hatte er ihm jetzt nicht Weinachten verdorben...

Da er noch kaum Gelegenheit gehabt hatte irgendwas auszupacken ging es sehr schnell. Remus zog sich noch etwas warme normale Kleidung an, warf sein Schlafzeug in die Truhe und lief runter zum Kamin. Er wurde mit Flohpulver nach Hogsmade in die drei Besen springen und von dort aus nach Hogwarts zurückkehren. Die Vorstellung Weinachten mit Severus zu verbringen war zwar schön gewesen aber hatte nicht in der Realität bestehen können. Dennoch bereute er sein Handeln nicht. Er hätte gar nicht anders gekonnt. Er mußte sein Rudel beschützen, unter allen Umständen. Er bedauerte nur das er deswegen jetzt gehen musste und wieder allein sein würde.
Als er in den Salon trat stand da schon Antonius vor dem Feuer. Er versperrte ihm so denn Weg, ob mit Absicht konnte Remus noch nicht sagen. "Beantwortest du mir ein paar Fragen?"
"Wenn Sie wollen." Er war immer noch in seinem Haus und er glaubte auch das dieser irgendwie ein gewisses Recht hatte zumindest Bescheid zu wissen.
"Warum hast du dich eingemischt?"
Damit war zu rechnen gewesen. "Ich glaubte Sie wollten ihm etwas antun. Weil er nicht nach Slytherin kam."
"Du hast dich direkt gegen einen Erwachsenen gestellt. Das war mutig."
Remus schüttelte leicht den Kopf, lächelte bedauernd. "Nein. ich habe nicht darüber nachgedacht. Ich wollte nur einen Freund schützen. Und mutig war ich auch nicht. Ich hatte genug Angst um mich zu verwandeln."
"Das tut ihr doch eigentlich nur bei Vollmond." Ihr. Er sagte nicht einmal das Wort.
Remus zuckte die Schultern. Er machte seinem Koffer ein Zeichen der sich brav niederließ und wie ein gehorsames Gepäckstück wartete. "Das ist an sich richtig. Ich verwandle mich inzwischen bei Vollmond. Aber da ich die Pubertät noch nicht lange erreicht habe zusätzlich auch noch bei anderen Gelegenheiten. Bisher war es eben nur wenn ich große Angst habe, unter großem Stress stehe oder sehr zornig bin. Wenn ich mich nicht mehr beherrschen kann. Ich hätte eigentlich nicht gedacht es noch einmal hin zu bekommen. Ohne die Strahlung... Scheinbar geht es aber noch, wie Sie gesehen haben. Aber ich musste mich schon sehr darauf konzentrieren, früher geschah es einfach so." Er machte eine kurze Denkpause. „Wenigstens kann ich meine Kleidung behalten, es ist etwa wie das verwandeln in einen Animagus - denke ich mal - aber es ist auch anstrengend."
"Ist dir das schon gegen deinen Willen passiert?"
"In den letzten zwei Jahren nicht mehr. Ich habe gelernt mich zu kontrollieren." Remus war furchtbar müde. Seine Konzentration bei den Fragen zu halten fiel ihm schwer.
"Denkst du von dir selbst als etwas gefährliches?"
"Man sollte mich besser nicht grundlos provozieren, aber das ist bei jedem Menschen so."
Snape Senior überlegte kurz. "Wie hast du Severus kennen gelernt?"
"Er hatte eine kleine Meinungsverschiedenheit mir einem anderen Schüler in der ich schlichtete."
Eine neue Stimme ertönte. "Die Untertreibung des Jahres." Besagter Severus löste sich aus dem Schatten eines der hochlehnigen Sessels und stand auf. "Es waren 3. Und sie wollten mich verprügeln oder schlimmeres. Es waren Lucius Malfoy sowie Crable und Goyle. Er hat mir den Hals gerettet."
"Das hast du schon mehr als einmal mehr als zurückgezahlt."
"Und du etwa nicht?"
Er drehte sich zu seinem Vater. "Wir halten uns den Rücken frei, sind Freunde. Bitte schick ihn nicht weg." Als Remus so zu Snape Senior hoch sah wurde ihm bewusst das auch Sev irgendwann mal riesig sein würde. Seine Mutter war groß und graziös, der Vater mit der Gestalt eines Recken vergangener Zeiten, dennoch geschmeidig in seinen Bewegungen. Es hatte zwar im Moment keine Bedeutung aber er fragte sich unwillkürlich ob er Severus 30 Jahre älteres Abbild vor sich hatte.
"Noch habe ich es nicht entschieden, Severus. Du musst aber verstehen das ich nicht dulden kann das sich Etwas gefährliches unter meinem Dach befindet."
"Aber er ist nicht gefährlich."
Antonius Snape erlebte zum ersten Mal das sein Sohn für jemand anderen so vehement eintrat. Er hatte vorher zwar noch nie Freunde mit nach Hause gebracht so das ihm die Vergleichsmöglichkeit fehlte aber dieser hier war ihm wohl wirklich wichtig. "Mein Junge, er hat mir selbst bestätigt das er in seiner Wolfsgestalt gefährlich ist. " Er drehte sich zum anderen Kind. "Würdest du dich gegen einen von uns wenden, Remus, wenn du dich angegriffen fühlst?"
"Im Falle das? Ich werde Severus verteidigen, ich werde mich selbst verteidigen. Aber ich werde niemanden beißen. Das habe ich mir geschworen. Und wenn es mich umbringt." Er erwiderte den prüfenden, schätzenden und kompromisslosen Blick des Zauberers sicher und aufrichtig.
Schließlich nickte Snape Senior langsam. "Ich werde meine Ansicht über Magische Geschöpfe wohl revidieren müssen. Und du darfst bleiben, Remus.
Morgen früh habe ich einen Stärkungstrank für dich. Ich denke mal das dir die Metamorphosen jedes mal viel Kraft entziehen." Mit diesen Worten entließ er die Beiden und sie gingen zusammen hinaus. Der Koffer trippelte folgsam hinter ihnen her. "Warum müsst ihr das unbedingt Nachts machen? Das muss doch jedem suspekt vorkommen."
"Weil einige Zutaten nur Nachts geerntet werden können und sie danach schnell weiterverarbeitet werden müssen. Deswegen..." Ihre Stimmen verloren sich allmählich als sie sich immer weiter entfernten.
Antonius Snape blieb noch eine Weile so stehen, die Hände in den Robentaschen und sah zur geschlossenen Tür.
Severus veränderte sich. Hatte es schon. Aber das war wohl schon länger in ihm verborgen gewesen sonst hätte ihn der Hut kaum nach Gryffindor geschickt. Die Eltern hatten schon über die unerwartete Wahl des Hauses gesprochen. Amanda fand es natürlich nicht schlimm. Ihr waren solche Sachen egal solange ihr Sohn gesund und glücklich war.
Antonius sorgte sich hingegen schon etwas. Er hatte Severus von klein auf darauf vorbereitet nach Slytherin zu kommen. Hatte ihn in der Kunst des Tränkebrauens unterwiesen, ihm Flüche beigebracht und ihm Tricks gezeigt wie man sich den Rücken freihielt. Um die VgdK Lehre hatte sich Amanda gekümmert. Er bewegte sich nun in vielen Fächern auf vertrautem Grund - währe dafür gewappnet als Einer alleine unter vielen Anderen zu bestehen die keine Gemeinschaft bildeten. Er wusste das sein Sohn aufgrund dessen auch ohne Hilfe gegen die Widrigkeiten hätte bestehen können die sich ihm in den Weg stellten. Dennoch hatte er sich einen Werwolf zum Freund gemacht, war nach Gryffindor gegangen und glücklich damit. Die Dinge hatten sich unerwartet entwickelt und die Tradition war gebrochen. Aber letztendlich war es Severus Leben und er mußte es führen. Mit seinen eigenen Entscheidungen.

Der Morgen des 25sten kam. Und die Jungs wachten schon in aller Herrgottsfrühe auf. Remus weil ihn Severus enthusiastisch an der Schulter rüttelte und Severus weil er unbedingt wissen wollte was ihm seine Eltern dieses Jahr unter den Weihnachtsbaum gelegt hatten. Der Brünette blinzelte etwas irritiert in Richtung des Weckers. "Sev, es ist 7.12 AM. Vor nicht mal ganz 6 Stunden waren wir noch wach weil du auf biegen und brechen nicht ins Bett wolltest. Lass mich schlafen!"
"Oh, komm schon. Es ist der 25ste. Bist du gar nicht aufgeregt?" Remus zog sich nur grummelnd die Decke über den Kopf. So aufgedreht hatte er seinen Freund ja noch nie erlebt. Kaum eine Sekunde später wurde ihm der Lichtschutz und die Wärme fortgerissen. Und ein Kissen traf ihn knautschig aber noch mit genug Schwung am Kopf. In Bruchteilen einer Sekunde war der junge Werwolf auf den Füßen und jagte dem Übeltäter hinterher. Das schrie nach Durchkitzel-Rache!


TBC. :-)

FB?