Bring it on Home
Warnungen/Disclaimer,etc: siehe 1. Kapitel
In diesem Kapitel kommt jetzt endlich Figwit ins Spiel ;)
Liest das überhaupt jemand? Wenn Ja, lasst mir doch bitte ein Review zukommen. Kann auch ein gaanz kurzes sein...'Dackelblick aufsetz'
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On it goes, wir sind in Bruchtal:
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Part 3:
Figwit saß aufrecht und solz auf seinem Stuhl und langweilte sich. Nein, das war gelogen. Er langweilte sich zu Tode.
"Was meint ihr dazu, mein lieber Figwit?", hörte er Elronds Stimme wie aus weiter Ferne, und während er für sich die Frage erörterte, ob ein Elb wohl an Langeweile sterben könne, antwortete er prompt und ohne mit der Wimper zu zucken:
"Ich gebe Lord Erestor in seinen Ausführungen vollkommen recht und schlage vor, zum nächsten Tagesornungspunkt überzugehen, Lord Elrond." Ob das Kribbeln an seinem rechten Oberschenkel eine Einbildung seiner Langeweile war, oder hat es Erestors Erguss über die Neuorganisierung von Bruchtals Küche es tatsächlich geschafft einem Elben das Bein einschlafen zu lassen. Er mochte Erestor, wirklich, und er sah zu ihm auf, aber heute, heute hätte er ihn am liebsten geknebelt und in einen von Bruchtals nichtexistenten Kerkern geworfen.
"Ein guter Vorschlag, Figwit. Als nächstes haben wir eine Beschwerde von Lady Mimira. Sie bemängelt, dass ihr Elfling nicht schlafen kann, wenn Lindir unten in einem Pavillon der Gärten seine Lieder komponiert. Ich habe schon mit Lindir gesprochen, er ist gerne bereit auf einen anderen Ort auszuweichen, aber wir haben noch keinen anderen geeigneten gefunden. Lindir besteht auf Naturnähe, doch es sollte nicht zu nahe am Bruinen gelegen sein, da der Fluss doch recht laut ist. Außerdem darf er nicht zuweit von seinen Räumen entfernt sein, da ihn oft wie von einer Sekunde auf die andere eine Idee durch den Kopf schießt und er dann nicht lange warten darf, sonst ist sie wieder verschwunden. Ebenfalls hätte er gerne einen Pavillion für sich, da er dort einen Teil seiner Instrumente lagern will."
Figwit seufzte und schloss kurz die Augen. Er hatte Spaß an seiner Aufgabe, als Elronds Berater, und er war ein guter Berater, aber heute war es einfach wie verhext. Passierte in diesem Hause nichts außer nervtötenden Belanglosigkeiten? Doch wäre das ja nicht allzu schlimm, wenn nicht über jede Kleinigkeit eine halbe Stunde lang diskutiert werden müsste! Verstohlen blickte er sich um und musste sich das Lachen verkneifen. Außer Erestor und Elrond schienen alle Elben ihre Gedanken nicht bei der Sache zu haben. Zu seiner linken säuberte Elladan mit einem unerschöpflichen Elan immer und immer wieder seine Fingernägel. Sein Bruder Elrohir nuckelte an seiner Zunge und gab dabei ab und an ein schmatzendes Geräusch von sich, nachdem er errötend verstummte, um nach einer Weile wieder anzufangen. Figwit gegenüber saß Glorfindel und starrte auf Erestor. Schon seit geschlagenen zwei Stunden. Woran der blonde Elb wohl dachte, wollte Figwit lieber nicht wissen. Es langte ihm, dass er seine Räume in der Nähe von Erestors hatte.
Eben dieser schaltete sich jetzt ein: "Wie wäre es mit einem der Pavillions nördlich der Rosenbüsche."-"Die hatten wir auch schon in der näheren Betrachtung," Elrond nickte seinem blonden Seneschall zu, der scheinbar sehr konzentriert das Gespräch verfolgend mit glasigen Augen auf seinem Stuhl saß und den schwarzhaarigen Berater fixierte, "aber Lindir hatte bedenken, dass sie zu nahe an den Trainingsplätzen liegen würde und der Gesang seine Soldaten beim Kämpfen ablenken könnte."
"Und westlich der Küche, am Rande des kleinen Wäldchens?", mischte sich nun Figwit ins Gespräch, damit dieses Thema schneller ein Ende finden würde.
"Zu nahe bei den Ställen. Lindir mag wärend seinen kreativen Phasen bestimmt keinen Pferdegruch um sich haben.", wand Elrond ein.
Nun gut, damit hatte sich dieses Thema für Figwit erledigt und er widmete sich wieder seiner Langeweile.
Leise sangen die Vögel, sie konnten kaum das Rauschen des nahen Bruinen übertönen, der sich an dieser Stelle wild schäumend um einige Steine herumwand.
Auf einem dieser flachen Brocken konnte man ein paar dunkelblaue Kleidungsstücke erkennen, deren Besitzer sich gerade in den Fluten die Müdigkeit aus den Gliedern wusch. Nun kletterte der schlanke Elb elegant auf seinen angestammten Stein, um wie die Bienen und Hummeln die letzten Sonnenstrahlen des Tages zu nutzen. Die einen um fleißig zu arbeiten, der Andere um sich die Mühe des Abtrocknens zu ersparen.
"Figwit, Master Figwit, seid ihr hier?" Der wohlgeformte Körper auf den Steinen konnte ein unwilliges Knurren nicht unterdrücken und schlüpfte schnell in seine Roben.
"Ja, ich bin hier, was gibt es?"-"Lord Elrond hat ein Sondertreffen des Rates einberufen. Es ist dringend, der Lord wirkte sehr besorgt, ihr solltet euch beeilen."
So rannte Figwit zurück zum letzten gastlichen Haus, barfus und mit nachlässig geschlossener Robe. Seine noch nassen, ungeflochtenen Haare wehten im Wind hinter ihm her, wie eine dunkelbraune Flagge, die im verbliebenen Sonnenlicht rot glitzerte.
"Ah, Figwit, gut, dass ihr da seid, es gibt Neuigkeiten!", begrüßte Elrond den tropfenden Elb. Er wirkte gefasst und erhaben, wie immer, aber wenn man genau hinsah konnte man die Sorgenfalten auf seiner Stirn erkennen.
"Gute oder schlechte, mein Lord?" Die Frage war eigentlich überflüssig, Figwit wusste genau, dass es Schlechte sein mussten.
"Schlechte, mein Lieber," Elrond seufzte, "Sehr schlechte, um nicht zu sagen Katastrophale. Ich fürchte wir müssen hier und jetzt einen militärischen Einsatz planen."
Figwit spitzte die Ohren, was mochte gravierendes geschehen sein, dass Lord Elrond, der an sich den Frieden so liebte sofort einen Krieg in Betracht zog, ja als einzige Möglichkeit darlegte?
Oh ja, gravierend waren die Ereignisse in der Tat. Figwit mochte seinen Ohren kaum trauen, als Elrond von dem Palantir und den anderen Dingen in der Truhe erzählte, die er einst bei Thengel versteckt hatte und dort in Sicherheit wähnte. Jetzt hatte sie der Feind in seiner Hand. Das war nicht gut, gar nicht gut. Besonders in diesen Zeiten, da die Schatten, das Böse, dass von Osten hinaufzog schon zu spüren waren. Was mochte das Böse planen, wie passten die kürzlichen Ereignisse zusammen? Ansich hatten die Elben gehofft sich aus der Sache hinaushalten zu können, es war eine Angelegenheit der Menschen, Mittelerde war in die Verantwortung der Menschen gelegt worden. Die Zeit der Elben ist vorrüber und die Erstgeborenen bereiteten sich vor, dieses Land gen Westen zu verlassen. Seinem Schicksal zu überlassen.
Figwit legte sich in sein Bett, die letzte Nacht die er in nächster Zeit darin verbringen sollte. Er hatte sich angeboten nach Rohan zu reiten, mit einer kleinen Armee. Er wollte den Palantir und das Wissen seines Volkes, das auf den Pergamenten geschrieben war, nicht in den Händen der Feinde wissen und Figwit war auch nicht bereit, Mitterlerde sich selbst zu überlassen. Noch nicht, er spürte, dass dieses Land noch etwas für ihn bereithielt, seine Zeit zu den Anfurten würde kommen. Aber jetzt noch nicht. Noch würde er kämpfen für das Wohl der freien Völker MIttelerdes, denn er spürte die Gefahr die heraufzog. Noch war keine direkte Bedrohung zu erahnen, wahrscheinlich müssten erst viele Dekaden vergehen, bis eine reele Gefahr sich auftat, aber was war Zeit für einen Elben? Und er spürte dass sich etwas verändern würde, dass sich dramatische Ereignisse zutragen würden, von denen sie jetzt noch nichts erahnen konnten.
Figwit versuchte die düsteren Gedanken aus seinem Geist zu verbannen und sich lieber auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Er hatte Erfahrung, was kriegstechnische Dinge anging, schließlich hatte er schon in der großen Schlacht gegen Sauron an der Seite Gil-Galads, des letzten großen Königs der Noldo gekämpft. Glorfindel, der Seneschall Elronds hatte zwar wesentlich mehr strategisches und Kampfgeschick, aber Figwit wollte den offenen Kampf soweit es ging vermeiden. Er wollte seine Männer nicht in Gefahr bringen. Nein, er würde das ganze geschickter angehen, im Untergrund agieren, keine offene Schlacht riskieren. Er hatte schließlich nur den Auftrag zu erkunden, zu verstehen und die Truhe zurückzuholen.
Mit diesen Plänen im Kopf driftete der schöne Berater Elronds ins Reich der Träume und seine dunklen Augen richteten sich durch die Decke hindurch blicklos in die Fernen des Sternenhimmels.
