So da bin ich mal wieder.

@nk31: war das schnell genug?

@Choooo: Bist du immer noch verwirrt? Wenn ja sag mir bitte warum, damit ich's vielleicht ändern kann.

Ich wünsche dann allen viel Spaß beim Lesen. Read and Review please! *g*

Kapitel 17: eine gemeinsame Nacht

Die nächsten Wochen vergingen wie im Fluge und ohne erwähnenswerte Zwischenfälle, wenn man davon absieht, dass Mark Young, ein gewisser Ravenclaw, plötzlich mit blau, grün karierten Haaren rumlief. Harry war daran nicht ganz unschuldig. Irgendwie musste er seiner Wut und Enttäuschung Luft machen.

Dummerweise war gerade der gesamte Vorrat an Haarentfärbungstrank leer und es dauerte zwei Mondphasen um einen neuen zu brauen. Hermine ließ sich aber nicht von der neuen Haarfarbe ihres Freundes abschrecken. Nein im Gegenteil. Sie verbrachte noch mehr Zeit mit ihm, was Harry rasend machte.

Eines Tages, zwei Wochen nach der Haarfärbeaktion, saß Harry allein vor dem Eingang zum Griffindorgemeinschaftsraum.

Er war abends noch bei Sirius gewesen und als er wiederkam war die fette Dame nicht mehr da.

„Na toll! Jetzt kann ich hoffen, dass noch jemand so spät unterwegs ist, wie ich, oder die fette Dame möglichst bald wieder kommt!", dachte er ärgerlich.

Er saß eine Weile bis ihm eine Idee kam. Er lief langsam den Gang herab und wartete, ob er die Tür wieder finden würde. Aber er war schon fast in der Eingangshalle und hatte die Tür noch nicht gefunden.

„Was hatte Gnunffoh gesagt? Ich würde ihn nur finden, wenn ich wirklich verzweifelt bin. Das bin ich doch! Es ist schon fast Mitternacht, Hermine redet immer noch nicht richtig mit mir und ich bin ausgesperrt. Reicht jetzt bloß noch, dass Snape kommt und mich zum Nachsitzen verdonnert.", überlegte Harry, während er den Gang hoch und runter wanderte.

Da, die Tür war eben doch noch nicht da? Harry öffnete sie und befand sich in einem dunklen Raum.

„Gnunffoh?", fragte Harry vorsichtig.

„Hallo Harry, hab mich schon gewundert, wann du herkommst.", antwortete der Spiegel, „könntest du nicht mal zeigen, dass du ein Zauberer bist? Mach ein bisschen Licht!"

„Lumos!", rief Harry, die Fackel an der Wand entzündeten sich und tauchten den Raum in ein dämmriges Licht.

„Ich habe von deiner Racheaktion erfahren, Harry. Das ist nicht die feine englische Art!", mahnte Gnunffoh.

„Woher weißt du das? Woher weißt du, dass ich das war?", fragte Harry verwirrt.

„Obwohl ich nur ein Spiegel bin könntest du mir ruhig etwas Grips zutrauen! Ich kenne alle Spiegel hier in Hogwarts. Wir können uns zwar nicht so frei bewegen, wie die Bilder, aber wir können uns trotzdem unterhalten. Und Edwin, der Spiegel, der im Bad der Ravenclawjungs steht, hat mir von einem Jungen mit einer äußerst ungewöhnlichen Frisur erzählt. Und ich kann eins und eins zusammen zählen. Du siehst das Mädchen, das du über alles liebst mit einem Ravenclaw zusammen und kurze Zeit später läuft ein Ravenclaw mit bunten Haaren rum .Es ist wirklich nicht schwer diesen Zusammenhang zu erkennen, Harry!"

Harry schaute beschämt auf den Boden, als Gnunffoh wieder anfing zu sprechen:

„Aber es zeigt, dass du sie wirklich liebst. Und diese Liebe solltest du nicht aufgeben. Das habe ich dir das letzte Mal schon gesagt. Noch hast du sie nicht verloren, denn nur was man aufgibt ist verloren. Und das hast du doch nicht, oder? Du glaubst doch noch an die Liebe?"

„Ja, ich meine ich weiß es nicht", begann Harry zögerlich, „Hermine hat einen anderen. Mit ihm scheint sie glücklich zu sein. Mit mir wäre sie doch nie im Leben glücklich. Aber ich will sie glücklich machen. Hach, es ist alles so kompliziert."

„Ja, klar ist es kompliziert. Aber gerade dieser Chaos-Faktor macht das Leben doch so ereignisreich. Stell dir doch mal vor, alles würde immer so laufen, wie du es willst. Das wäre anfangs vielleicht schön. Aber nach einer Weile ist es langweilig. Du stehst nicht auf und fragst dich, was wird der Tag mir bringen, sondern du stehst auf und sagst, heute läuft wieder alles so wie ich es will. Und wenn du abends schlafen gehst, denkst du nicht, das war jetzt mal ein schöner Tag, sondern du denkst, oh der Tag war wie alle anderen. Du wüsstest die Guten Sachen gar nicht mehr zu schätzen, wenn alles gut gehen würde. Deshalb gibt es auch mal schlechte Tage im Leben. Alles hat seine Gründe, Harry. Und meistens sind die Gründe positiv. Wenn du also mal wieder denkst, dir würde alles schief gehen, denke optimistisch, es hat alles seinen Grund. Manche Sachen, die du jetzt nicht verstehst, die du jetzt für reine Schikane hältst, werden dir später vielleicht wichtig werden."

„Danke, Gnunffoh. Du schaffst es immer wieder mir Trost zu geben.", bedankte sich Harry bei dem Spiegel.

„Bitte, dafür bin ich da. Aber es ist schon spät, du solltest noch mal versuchen wieder in deinen Gemeinschaftsraum zu kommen."

„Ja, vielleicht ist die fette Dame ja wieder da.", meinte Harry zuversichtlich.

Harry war schon fast durch die Tür, da rief ihm der Spiegel noch hinterher: „Vergiss nicht, du kannst mich immer finden, wenn du mich brauchst."

Er drehte sich noch einmal kurz um, nickte dem großen Spiegel zu und verließ den Raum. Er sah schon von Weitem, dass die fette Dame immer noch nicht da war. Also setzte er sich wieder auf den Boden. Mittlerweile war es fast zwei Uhr.

Harry gab die Hoffnung schon auf, dass noch jemand kommen würde, als plötzlich Filch mit Hermine im Schlepptau den Gang entlang kam.

„Aha, noch eine Nachteule. Das gibt Nachsitzen. Schade, dass ich die Ketten nicht mehr verwenden darf. Leider ist auch die Prügelstrafe abgeschafft worden.", freute sich der Hausmeister.

Harry versuchte einen Blick von Hermine aufzufangen, aber sie bemühte sich ihm nicht in die Augen zu schauen.

Harry wusste, wo sie gewesen sein muss. Irgendwie freute es ihn, dass sie bestraft wurde, dafür, dass sie sich mit diesem Ravenclawtypen traf. Aber dass er eine Strafe bekommen würde, das fand er nicht gerecht. Immerhin konnte er ja nichts dafür, dass die fette Dame einen Ausflug machte.

„Aber Mr Filch! Die fette Dame ist nicht da. Wie sollte ich denn dann reinkommen?", versuchte Harry sich zu verteidigen.

Aber Filch duldete keinen Widerspruch: „Sie hat den Auftrag solange zu bleiben, bis Nachtruhe ist. Diese Zeit hast du ja wohl überschritten, sonst wärst du ja reingekommen. Also Sie melden sich morgen bei Professor Snape. Der wird Ihnen schon genügend Strafe geben."

„Aber Professor McGonagal ist unsere Hauslehrerin. Nicht Snape.", wagte Hermine einen Versuch.

„Professor Snape! Und wenn ich sage, bei ihm, dann tun Sie das auch, Ms Granger. Oder soll ich sagen Mrs Young?", empörte sich der Hausmeister.

Hermine wurde rot, was Harrys Vermutung über ihr Ausflugsziel nur bestätigte.

„Und wie sollen wir jetzt reinkommen? Die fette Dame ist doch nicht da!", fragte Harry vorsichtig.

„Sie werden wohl sitzen bleiben müssen, bis sie wiederkommt!", meinte Filch mit Schadenfreude in der Stimme. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und lief wieder Richtung Eingangshalle.

„Wo warst du denn?", fragte Harry.

„Ich? Ich war, ich war in der Bibliothek.", stotterte sie.

„Aha. Und da war es wohl sehr windig, was?", meinte Harry ironisch und zeigte auf ihr zerzaustes Haar.

„Das geht dich gar nichts an!", giftete Hermine.

„Verdammt Hermine, können wir uns nicht einmal wie normale Menschen unterhalten? Immer wirst du gleich patzig! Seit einigen Wochen bist du eine richtige Zicke. Erinnerst du dich nicht mehr an den Sommer? Verdammt, was ist aus dir geworden?", schrie Harry sie an.

„Jetzt mach aber mal einen Punkt, Mr Potter!", keifte sie zurück.

Nein, das war nicht mehr die Hermine, die er liebte. Das war eine Furie. Was war bloß aus ihr geworden?

Harry versuchte sie wieder zu beruhigen: „Hermine, siehst du? Wir brüllen uns schon wieder gegenseitig an. Ich will meine Hermine wieder, mit der Ron und ich den Stein der Weisen gesucht habe, mit deren Hilfe Ron und ich das Geheimnis um die Kammer des Schreckens herausgefunden habe, mit der ich Sirius und Seidenschnabel gerettet habe, die mir letztes Jahr so viel geholfen hat, damit ich im Trimagischen Turnier nicht versage! Was ist aus der Hermine geworden? Wo ist sie?"

Hermine war immer noch wütend und schrie: „Menschen ändern sich! Ich bin jetzt 15. Ich bin eben nicht mehr das kleine Mädchen, dass ich in der ersten Klasse war! Und ich will es auch nicht mehr sein!"

Harry drehte sich von ihr weg. Er ging ans Fenster und schaute heraus. Eine Zeit lang später spürte er, dass Hermine hinter ihm stand.

Harry drehte sich um. Und meinte gekränkt: „Was willst du? Mich aus dem Fenster werfen? Ich könnte es aber überleben. Die Bäume sind hier recht hoch. Willst du nicht lieber bis zur nächsten Astronomiestunde warten? Der Astronomieturm ist höher!"

Plötzlich bemerkte er eine Träne, die langsam über Hermines Wange lief. Er hatte trotz aller Wut, die er im Moment auf sie hatte, das Bedürfnis sie wegzustreichen.

Er wartete noch einen Augenblick und schaute ihr nur in die Augen. Diese Augen, die er so liebte. Es kamen noch mehr Tränen.

Harry konnte nicht anders. Ihre Augen fesselten ihn. Man konnte sich so sehr darin verlieren. Sie schienen so unendlich weit zu sein. Er strich ihr mit dem Handrücken die Tränen von der linken Wange. Als sie nicht protestierte, auch noch von der rechten.

Es war für ihn eine unendliche Erleichterung. Da stand wieder die Hermine, die er kannte, die er liebte, die ihm nie aus dem Kopf ging. Ihre Tränen rollten noch weiter. Wieder strich er sie zärtlich weg. Es kümmerte ihn in dem Moment nicht, dass sie diesen schmierigen Ravenclawjungen geküsst hatte. Was zählte war der Moment.

„Harry, es tut mir leid!", schluchzte sie, während er ihr ein drittes Mal die Tränen von der heißen Wange strich.

Und diesmal meinte sie es auch so. Harry nahm sie in den Arm. Es war die erste herzliche Umarmung seit langer Zeit. Oh, wie hatte er sich danach gesehnt.

Harry schickte ein Stoßgebet zum Himmel: „Lass diesen Moment, nie zu Ende gehen!"

Die Zeit verstrich, Harry wusste nicht, wie lange sie sich im Arm hatten. Irgendwann löste sich Hermine von ihm, gab ihm einen Kuss auf die Wange und setzte sich wieder auf den Boden.

„Ich bin müde. Ich glaube nicht, dass sie heut noch zurückkommt."

Harry zog seinen Umhang aus und legte ihn auf den Boden. Dann beschwor er ein Feuer, das in der Luft flackerte und ihnen Wärme spendete. Hermine setzte sich auf Harrys Umhang und Harry sich daneben.

Irgendwann ist Hermine eingeschlafen und Harry legte sie mit dem Kopf auf seinen Schoß.

Er war überglücklich. Sie war zwar noch mit diesem Ravenclawjungen zusammen, aber wenigstens waren sie wieder Freunde.

Als es dämmerte kam auch die fette Dame wieder. Harry nahm Hermine, die immer noch schlief, auf den Arm und trug sie in den Gemeinschaftsraum. Dort legte er sie auf ein Sofa und deckte sie mit seinem Umhang zu.

„Schlaf noch schön, meine Süße!", flüsterte Harry. Er überlegte noch kurz, dann entschied er sich es einfach zu tun. Er beugte sich herunter und gab ihr einen Kuss auf den Mund.

Er hatte sich so oft vorgestellt, wie es wäre ihre weichen, vollen Lippen auf seinen zu spüren. Und es war noch besser, als er es sich vorgestellt hatte. Er war süchtig nach diesen Lippen. Er musste es einfach noch mal tun.

Beim zweiten Mal drehte sich Hermine um. Erschrocken rannte Harry in seinen Schlafsaal.

Eingeschlafen ist er aber an diesem Tag nicht mehr. Er dachte die ganze Zeit an Hermine und ihre Augen und ihre Lippen, an ihre Umarmung, an den Kuss.

„Diese Nacht werde ich nie vergessen. Unsere erste gemeinsame Nacht!", dachte Harry verliebt.

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So ich hoffe ich habe jetzt alle wieder versöhnt, die mich umbringen wollten, falls Hermine und Harry sich nicht kriegen. Hier ist der erste Grundstein gelegt.

Und jetzt kann ich nur noch auf diesen GO-Button verweisen. Ich freue mich immer über reviews.

Eure Brisana-Brownie