So hier ist das nächste Kapitel. Ein riesiges Dankeschön wieder an die, die mir reviews geschrieben haben. Danke!

DJEngelchen: War das jetzt ein Kompliment oder Kritik? Ich fass es mal als das erste auf und sage danke.

Laser-jet: Danke. Ich hoffe dieses Kapitel ist auch „brauchbar"

Fidi: danke

Amelie: Danke für das Lob und danke für die ehrlich gemeinte Kritik.

Choooo: Danke.

Kapitel 35: it's up to you if you give it up

„Ja! Geschafft!", rief Ron übermütig, während sie nach ihrer letzten Prüfung in den Turm zurückkehrten.

„Morgen schlafen wir aus. Und wehe ich höre die nächsten 48 Stunden noch mal was von Schule!", drohte Harry, „dann...."

„Dann was?", fragte Hermine frech. Harry schaute sie teuflisch grinsend an und meinte: „Liebesentzug!"

„Jo, damit strafst du dich doch selbst!", entgegnete Ron. „Stimmt auch wieder!", gab Harry zu.

Am nächsten Morgen aßen alle Schüler wieder mit vollem Appetit. Man sah keinen mehr lustlos auf seinem Teller rumstochern oder abwesend auf seinem Brot rumkauen.

„Ah die Eulen kommen!", rief Harry und wunderte sich, dass Hedwig dabei war.

Er brach schon mal ein kleines Stück Brot ab, das er ihr geben wollte. Aber Hedwig landete auf Hermines Teller und pickte dort sofort die Krümel auf. Sie hatte einen blauen Briefumschlag an ihr Bein gebunden.

„Wer schickt Hermine mit meiner Eule einen Brief?", wunderte sich Harry. Hermine sah ihn erfreut an. Wahrscheinlich dachte sie, der Brief sei von ihm.

Hermine öffnete den Umschlag und begann zu lesen. Während dem Lesen breitete sich ein Lächeln in ihrem Gesicht aus. Harry wollte gerade nach dem Brief fragen, da ging alles ganz schnell.

Hermine drehte den Umschlag herum und es fiel eine Kette mit einem Smaragdanhänger heraus. Hermine griff danach und plötzlich war sie verschwunden.

„Hermine!?", rief Harry erschrocken. Alle schauten ihn an. „Wo zum Teufel bist du? Hermine!", schrie er jetzt noch lauter. Für den Fall, dass vorher doch noch jemand nicht zu Harry geschaut hatte, jetzt tat er es. Alle Augen waren auf ihn gerichtet.

Fassungslos starrte er den leeren Stuhl neben sich an, wo Hermine so eben noch gesessen war. „Vielleicht ist sie appariert?", überlegte er „Nein, in Hogwarts kann man nicht apparieren. Das steht alles in ‚Hogwarts – eine Geschichte'", hörte er Hermines Stimme in seinem Kopf. Dann fiel sein Blick auf den Brief. Er begann zu lesen.

Hallo meine Zuckerschnecke!

Die schweren Tage der Prüfungen sind vorbei. Ich weiß, dass du gut abgeschnitten hast. Mach dir keine Sorgen. Ich habe dir ein Geschenk besorgt. Weil du bestimmt das beste ZAG-Ergebnis hast, meine Süße!

In Liebe dein Harry.

„Das ist nicht von mir!", rief Harry, als er das gelesen hatte.

„Mr Potter, ich denke Sie sollten einmal mit in mein Büro kommen.", sagte Dumbledore, der die ganze Szene beobachtet hatte.

Immer noch erschüttert folgte er dem Schulleiter in dessen Büro. Dort angekommen wollte Professor Dumbledore genau wissen, was Harry gesehen hatte.

Er schilderte ihm, dass Hedwig Hermine einen Brief gebracht hatte und dort eine Kette drin war. Den Rest hatte der Schulleiter ja mitbekommen.

„Nun es scheint, als sei die Kette ein Portschlüssel gewesen, der Ms Granger irgendwohin transportiert hat.", erklärte Dumbledore ruhig.

„Und wo ist ‚irgendwohin'?", fragte Harry bitter. Er konnte es ihm nicht sagen. Allerdings bat er ihn nicht Überstürztes zu tun und erst mal abzuwarten.

„Abwarten? Worauf denn? Da steckt doch bestimmt Voldemort dahinter! Soll ich warten, bis er mir ihre Leiche schickt?", schrie Harry erbost und wollte aus dem Büro rennen.

„Oh nein, du gehst nirgendwo hin!", befahl Dumbledore und verriegelte die Tür mit einem Zauberspruch.

Harry zog seinen Zauberstab und rief: „Alohomora!"Es tat sich nichts.

„Harry, du glaubst doch nicht wirklich, dass sich die Tür mit einem einfach Alohomora öffnen lässt? Den lernt ihr doch schon im ersten Jahr. Ich wäre wirklich blöd, wenn ich keinen stärkeren Zauber benutzt hätte!", meinte Dumbledore etwas amüsiert.

Harry war wirklich wütend. Erst verschwand seine Freundin einfach so und dann machte sich dieser alte Greis auch noch lustig über ihn. Was wusste der denn schon von Liebe. Wahrscheinlich war er schon alt und mit weißem Bart auf die Welt gekommen.

All seine Verzweiflung und Wut ballte sich jetzt zusammen und suchte einen Weg nach draußen. Harry ließ sie frei und sprengte die Tür mit einem Reductor.

Die Explosion war so gewaltig, dass das ganze Schloss davon erschüttert wurde.

Harry wusste nicht, dass er damit Deans Zorn auf sich zog. Der hatte gerade mit Seamus Zauberschach gespielt und war zum ersten Mal am gewinnen. Dann flogen ihm alle Schachfiguren um die Ohren.

Das Schloss bebte 30 Sekunden lang. Und in diesen 30 Sekunden war Harry aus dem Büro verschwunden, bevor Dumbledore auch nur irgendwie reagieren konnte.

Dumbledore war einige Minuten wie gelähmt, dann rannte er die Treppen herunter, um nach Harry zu suchen.

Dieser suchte sich gerade die wichtigsten Dinge zusammen, die er für eine Rettung brauchen würde. Gerade als er alles in seinen Hosentaschen verstaute, flatterte eine Fledermaus durch das Fenster des Schlafsaals.

Sie hatte eine Rolle Pergament an ihrem Bein. Sie war mit Blut beschrieben.

‚Und vermisst du deine Schlammblutfreundin schon? Sie hat keine Zeit dich zu vermissen. Sie ist zu sehr damit beschäftigt die Bedürfnisse meiner treuen Todesser zu befriedigen. Sie war ja so unschuldig. Tja, du kannst sie dir jedenfalls abschreiben. Morgen bei Sonnenuntergang erhält sie den Trank, der ihr Leben beenden wird. Bis dahin sollen meine treusten noch ein bisschen Spaß haben.'

Harry ließ das Pergament fallen. Es segelte wie in Zeitlupe auf den Boden. Harry war unfähig sich zu bewegen.

Ron kam in den Schlafsaal und riss Harry aus seiner Erstarrung: „Hey, Dumbledore ist draußen. Er will dich sprechen."

„Ich aber ihn nicht!", brummte Harry, „Richte ihm aus, dass ich es ertragen habe, dass er uns fast ein halbes Jahr mit wenigen Ausnahmen im Schloss eingesperrt hat, ich mich aber nicht in seinem Büro einschließen lasse!"

„Nun gut, wenn du meinst, dann sage ich es ihm.", sagte Ron unsicher was er davon halten sollte. Harry tat manchmal unüberlegte Dinge. Er hatte das schlechte Gefühl, dass Harry sich dieses Mal nicht zurückhalten ließe.

Einen Augenblick später stand Dumbledore vor ihm.

„Was wollen Sie?", blaffte Harry den Direktor an. „Harry, wenn du deinen Ton nicht mäßigst, fühle ich mich gezwungen Punkte abzuziehen!", sagte Dumbledore in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Und selbst Harry, der unendlich wütend auf den alten Schulleiter war, traute sich nicht dem etwas zu entgegnen.

Wortlos reichte er den Brief an Dumbledore, der ihn las, aber keine einzige Gefühlsregung zu erkennen gab.

„Wir wissen nicht wo sie ist. Ich werde das Ministerium verständigen. Die werden sich darum kümmern. Es gibt nichts was du tun könntest!", erklärte Dumbledore.

„Es liegt an Ihnen, ob sie aufgeben!", brummte Harry.

„Ich gebe nicht auf, Harry. Ich tue mein Bestes!", versicherte ihm Dumbledore und verließ den Schlafsaal, nicht ohne die Tür magisch zu verschließen und sprengsicher zu machen.

„Na toll, jetzt hat er mich hier eingesperrt. Ich hasse ihn!", rief Harry, aber keiner hörte ihn.

Er wusste nicht, wie lange er auf und ab gelaufen war, aber irgendwann öffnete Dumbledore die Tür wieder und sah in diesem Moment noch älter aus.

„Nichts. Ich habe Fawkes auf Erkundung geschickt. Er kam ohne Nachricht zurück. Ich schätze wir haben sie verloren.", sagte er niedergeschlagen.

Harry konnte es nicht glauben. Dumbledore, der für ihn immer eine Art Vorbild war hatte sich innerhalb eines Tages so verändert. Wo war das schelmische Funkeln in seinen Augen? Wo war sein Optimismus? Wenn Dumbledore keine Hoffnung mehr sah, wer sollte es dann tun?

Aber Harry wollte nicht so schnell aufgeben. Hoffnungsvoller als er eigentlich war wiederholte er: „Es liegt an uns, ob wir es aufgeben."

Als Dumbledore nur betrübt den Kopf schüttelte fügte er hinzu: „Nur, was vergessen ist, ist verloren. Und nichts ist erbärmlicher als die Resignation, die zu früh kommt. Morgen Abend nach Sonnenuntergang. Da dürfen wir resignieren. Aber bis dahin muss ich tun, was ich kann, um Hermine zu retten!"

Dumbledore war überrascht von der Entschlossenheit in seiner Stimme. Deshalb hielt er es für besser Harry wieder einzusperren.

„Ich werde nicht tatenlos zusehen! Oh nein, das werde ich nicht!", schrie Harry ihm hinter her.

„Ich muss was tun. Wo ist bloß dieses verdammte Buch?", dachte Harry und wühlte in seinem Koffer herum. Schließlich fand er das Buch, das Sirius ihm zu Weihnachten geschenkt hatte.

„Hermine dachte, ich könnte diesen Zauber nicht wirken. Aber da hat sie sich geirrt. Ich werde es schaffen!"

Dann suchte er die Seite mit dem Conquisivi-Zauber. Als er sie gefunden hatte, konzentrierte er sich ganz stark. Er hatte deutlich Hermines Bild vor Augen. All seine Sehnsucht und Liebe zu ihr konzentrierte er auf dieses Bild. Dann sprach er den Zauber und plötzlich fing sein Zauberstab an zu vibrieren. Danach drehte er sich auf der flachen Hand und blieb dann plötzlich stehen. Er zeigte nach rechts.

Harry nahm seinen Feuerblitz, überprüfte noch einmal, ob er die Flasche mit den Phönixtränen bei sich hatte. Sie war jetzt leider schon halb leer, weil er Sirius damit ja helfen wollte. Dann setzte er sich auf seinen Besen, warf den Tarnumhang über und flog durch das geöffnete Fenster hinaus.

Innerlich lachte er über Dumbledores Dummheit. Da schloss er ihn seinem Schlafsaal ein und nahm ihm nicht einmal seinen Besen weg. Und dass das Fenster offen war, hatter dieser alte Narr auch nicht bemerkt.

War das ein Gefühl. Endlich wieder frei. Endlich wieder fliegen. Nach monatelanger Gefangenschaft im Schloss. Harry flog immer in die Richtung, die ihm der Zauberstab anzeigte. Es wurde schon dunkel, da war Harry immer noch in der Luft. Er schaute einmal hinunter und sah nur eine schwarze Suppe. Den Blick starr auf seinen Zauberstab gerichtet, flog er weiter.

Als es dämmerte sah Harry, dass er die Insel hinter sich gelassen hatte. Er flog jetzt direkt auf Frankreich zu. Dann drehte sich der Zauberstab aber wieder und zeigte nach Osten.

Irgendwo über Osteuropa vibrierte der Zauberstab wieder und Harry nahm das als Zeichen, dass er angekommen war. Langsam begann er seinen Sinkflug. Unter ihm lag ein gespenstisches Anwesen.

Seinen Feuerblitz schrumpfte er auf Daumengröße und steckte ihn sich in die Hosentasche. Den Tarnumhang behielt er vorerst noch an.

Die große schwarze Tür des Geisterhauses stand offen. „Als würde er schon auf mich warten.", wunderte sich Harry.

Dann hörte er Schreie. „Hermine!", schoss es ihm durch den Kopf. Sofort rannte er in die Richtung, aus der er die Schreie gehört hatte. Sie kamen aus dem Keller. Vorsichtig, darauf bedacht, dass die Treppe nicht knirschte, stieg er die Stufen hinab.

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Nun, das wars dann erst mal wieder. Cliffhanger? Ich konnte einfach nicht anders. Ich brauche einfach einen zeitlichen Abstand zu dem, was jetzt kommt.

Ich freue mich natürlich immer noch über reviews.

Liebe Grüße Brisana-Brownie