Author's note:

Meine Güte... jetzt ist doch nun schon wieder ein (1!) Jahr vergangen!

Es tut mir leid, dass es soo lange gedauert hat, mit der Fortsetzung der Story, die ja eigentlich schon fertig ist... aber leider hatte ich in diesem einem Jahr recht viel um die Ohren im familiären Bereich. Sorry noch mal!

Aber jetzt kommt nun das 4. Kapitel und ich hoffe, dass es Euch gefällt.

Vielen herzlichen Dank für die vielen, tollen Reviews ... und dass ihr an mich glaubt!

Danke! =)

Nun viel Spaß beim Lesen dieses weiteren... und sehr düsteren Kapitel über Snape's „Wiedereingliederung" bei Voldermort!


IV. Folter

Als er aus einem Dämmerschlaf erwachte, die Augen fest verschlossen, wagte er es für den Bruchteil einer Sekunde zu hoffen, er sei in seinen Räumen tief unter den Hallen von Hogwarts. Doch die verschwommenen Erinnerungen an Qualen und Folter waren keine seiner Alpträume. Er überlegte, was ihn hatte aufschrecken lassen und mit übermüdeten, blutunterlaufenen Augen suchte er angestrengt die Finsternis seiner Folterkammer ab. Wie lange er schon an diesem Ort der Alpträume gefangen war oder wie lange er noch leiden mußte, bis ER die Lust daran verlor, wußte er nicht.

Dort war es wieder!

Ein kaum hörbares Rascheln, das blitzschnell von einem Ort zum anderen glitt. Jede Faser seines Körpers schmerzte vor Anstrengung, als er versuchte aufzustehen. Doch seine Kraft reichte kaum, sich auf zusetzen. Sein Magen, in den schon seit einer Ewigkeit keine Nahrung mehr gelangt war, verkrampfte sich, da er wußte, daß ER sich ihm näherte. Einer Schlange gleich, die sich dem Kaninchen näherte, das sie zu verspeisen gedachte.

„Guten Morgen, Severus.", sagte die verhaßte, kalte Stimme leise, als etwas über seinem Gesicht ein kaltes schwarz-blaues Feuer entflammte und seine Augen blendete.

Nachdem sich seine Augen an das eisige Licht gewöhnt hatten, konnte er erkennen, daß ER direkt vor ihm stand. Durch dieses dämonische Feuer sahen SEINE Züge noch unmenschlicher aus als ohne hin schon. SEINE roten Augen mit den geschlitzten Pupillen glommen vor sadistischer Vorfreude auf das, was ER ihm nun antun würde. Die Schlitze, die normalerweise eine Nase wären, blähten sich erwartungsvoll.

„Wie...wie kann ich...EUCH dienen...mein Lord?"

Er haßte sich selbst dafür, daß seine Stimme zitterte. Angst, war jedoch nicht der Grund.... sondern vollkommene Erschöpfung. Aber er durfte keine Schwäche zeigen... er musste sich IHM stellen. Sollte ER das Interesse an ihm verlieren, war er tot! Aber er durfte noch nicht sterben, nicht bevor er seine Aufgabe erfüllt hatte.

ER verzog seinen lippenlosen Mund zu etwas, das wie ein Lächeln erscheinen konnte.

„Wie geht es dir heute?"

Diese Frage überraschte Severus Snape, so daß er verwirrt antwortete: „W...Wie immer IHR es wünscht, Herr..."

ER lies sich dazu herab, sich zu ihm herunter zu beugen. „Sicher."sagte er knapp. ER war seinem Gesicht jetzt sehr nahe und Severus mußte sich dazu zwingen, den Blick zu senken, er durfte IHN nicht zu sehr provozieren.

„Wieso, denkst du, lebst du noch, Severus?"

Weil ER es liebte ihn leiden zu sehen, doch das konnte er IHM nicht als Antwort geben.

„Weil... Herr... weil ihr mich... braucht..."

„Ich?" SEINE Stimme klang amüsiert. „Wieso sollte ICH einen Wurm wie dich brauchen?"

„... Mein Lord... ich bin nicht wie Eure anderen Anhänger... ich bin Eurer wichtigster Diener, Herr. Seit fünfzehn Jahren, mein L..."

„Wichtig?"zischte ER flüsternd hervor. „Du hältst dich für wichtig? Wie kommst du auf diese abwegige Idee?"

„Nun, Herr, ich bin der Einzige, der Euch die Schwächen Eurer Feinde auf Hogwarts nennen kann!"

Unbewußt hatte er wieder aufgesehen und wurde von SEINEN Schlangenaugen gefangen. SEINE Stimme war nahe an seinem Gesicht und drohend leise.

„Du bist Nichts, Severus, rein gar nichts...du lebst nur noch, weil ICH es dir gestatte, weil ICH mich an deinen Leiden erfreue..."

Er riß seine Augen von SEINEN los, senkte seinen Kopf und machte sich auf die Qualen gefaßt, die nun sicher nicht mehr auf sich warten lassen würden.

Sekunden schienen sich zu Stunden auszudehnen... und die Strafen blieben aus.

Als er zu IHM empor blickte, sah er IHN den Blick in die Dunkelheit richtend.

„Mein Lord...?"

SEIN Schweigen war schlimmer als der Cruciatus-Fluch und ER wußte es!

„... wie... kann ich ... Euch... dienen..."

Schweigen... langes Schweigen... bis --

„Sage mir, Severus, wie ist es auf Hogwarts ein Zuhause zu haben?"

Mit diesen Fragen hatte er nicht gerechnet, ER spielte ein neues Spiel mit ihm.

„Ich... war nicht zu hause auf Hogwarts, mein Lord."

„Ist ein Zuhause nicht ein Ort an dem man sich sicher fühlt und geborgen?"

„Ich habe mich dort niemals geborgen gefühlt, mein Lord."sagte er schnell in der stillen Hoffnung ER würde diese Charade beenden und sich seiner Bestrafung zuwenden.

Doch ER schien ganz andere Pläne zu verfolgen. ER erschien sehr amüsiert darüber zu sein, wie sein Opfer sich wand.

„Was ist das für ein Gefühl, Severus, als Lehrer geachtet und verehrt zu werden? Wenn deine Schüler zu dir aufsehen?"

„Herr?"Seine Stimme wurde unruhig „ Ich... Ich wurde nicht... geachtet... und schon gar nicht verehrt,... mein Lord... sie haben mich... gefürchtet..."

„Alle?"

„...Ja, Herr"Er mußte schlucken, denn sein Hals war plötzlich sehr trocken geworden „... alle."

„Auch die Schüler deines Hauses?"SEINE Stimme wurde ungeduldig und in SEINEN Augen glomm es gefährlich rot.

„...ja...m... mein Lord..."

„Du wagst es?"SEINE Stimme war gefährlich leise, fast nur noch ein Zischen. „Wen von uns versuchst du zu belügen, Severus? Dich...oder mich..."

„Ich würde es niemals wagen, mein Lord!"sagte er hastig und sah zu IHM auf. SEINE Schlangenaugen nahmen ihn gefangen. Er fühlte sich wie eine Maus, die von einer Giftschlange hypnotisiert wird.

„Natürlich..."

ER sah eine Weile schweigend auf ihn herab. Vermutlich dachte ER gerade darüber nach, auf welche neue Weise ER ihn noch quälen könne.

Langsam, fast schon sanft legte ER seine Hand auf den mittlerweile gesenkten Kopf Severus. Alle Muskeln angespannt, erwartete er was da kommen würde. Innerlich wappnete er sich für die sicherlich unbeschreiblich qualvolle Bestrafung...

Doch ER sagte nur sehr leise und kaum hörbar: „Schlaf gut, Severus..."

Das dämonische Licht erlosch und während ER aus dem Raum glitt hörte er IHN flüstern: „...du wirst es brauchen...".

Er wagte es nicht sich zu rühren, erst nach einer geraumen Zeit, als er sich sicher sein konnte, daß ER seine Zelle wirklich verlassen hatte, fiel er in sich zusammen. Am ganzen Leib zitternd zog er krampfhaft die Beine an und hielt die Arme vor die Brust.

Wie nur? Wie konnte ER nur wissen, wie viel sie ihm bedeuteten, wo er es doch selbst bisher noch nicht einmal wirklich wußte? Was mochte ER jetzt planen? Jetzt, wo ER wußte, was ER ihm noch nehmen konnte...

Das Zittern ließ erst nach, als er von Erschöpfung und Kälte übermannt durch einen leichten Schlaf erlöst wurde. Alles war besser als diese Ungewißheit, selbst die schrecklichen Alpträume, die ihn seit unzähligen Jahren heimsuchten.