5.
„Mrs. Evans könnte ich kurz mit ihnen Sprechen?"Lily zuckte zusammen.
Hinter ihr stand McGonagall.
Lily nickt ihr zu und folgte ihr ins Büro.
Die Lehrerin wies Lily an sich zu setzen.
„Mrs. Evans", setzte die Lehrerin an.
Es schien ihr schwer zu fallen weiter zu sprechen.
Als sie sich anscheinend wieder gefangen hatte fuhr sie fort
"Es tut mir Leid ihnen Mitteilen zu müssen, dass ihre Eltern gestern Abend von Todesessen angegriffen worden sind"
Lily stockte der Atem.
„Wie geht es ihnen, kann ich sie besuchen?"Lily fiel das Reden schwer.
Ihre eigene Stimme hörte sich so weit entfernt an.
McGonagall legt ihre hand vorsichtig auf Lilys Arm
„Mrs. Evans es tut mir leid, aber ihre Eltern haben den Angriff nicht überlebt. Sie werden am Donnerstag beigesetzt"
Lily schossen Tränen in den Augen, sie konnte nicht glauben was sie da hörte.
Dann machte die Lehrerin was Lily noch nie miterlebt hatte.
Sie nahm Lily in den Arm.

Nachdem Lily sich wieder einigermaßen beruhigt hatte ging sie zurück in den Gryffindorgemeinschaftsraum.
Dort warteten schon James, Sirius, Remus, Peter, Lea und Karen auf sie.
Als Karen Lily sah warf sie ihr einen bösen Blick zu und fauchte sie an.
„Sag mal Lily hast du sie noch alle? Was sollte das gestern?
Du hast gesagt ihr kommt nach. und was war? Nichts!
Wir haben noch eine Ewigkeit auf euch gewartet. Aber nein unsere Liebe Lily und ihr geliebter Chris hielten es ja für nicht nötig zu erscheinen.
Was denkt ihr euch eigentlich?"
Karen hat nicht mal bemerkt das Lily aus den Raum gerannt war und schimpfte immer weiter.

Lily rannte so schnell sie konnte weg.
Erst als sie den See erreicht hatte verlangsamten sich ihre Schritte. Ohne groß darüber nach zu denken, lief zu auf die andere Seeuferseite zu.
Sie wollte jetzt alleine sein.
Sie saß schon eine Weile, als sie Schritte hinter sich hörte.
Ohne eine Wort zu sagen setzte sich jemand neben ihr.
Lily konnte aus dem Augenwinkel heraus James erkennen.
„Hat dich ganz schön mitgenommen?"fragt James
Lily verstand nicht was er meinte.
Fragend blickte Sie ihn an.
„Nun das Chris gestern nicht gekommen ist und das Karen dich vorhin so angeschnauzt hat.", erklärte James ihr.
Und ihn einen verbitterten Ton fuhr er fort
„Du scheinst diesen Chris ja wirklich sehr zu mögen"langsam senkt er seinen Blick und starrte den Boden an.
„Darum geht es gar nicht"flüstere Lily leise.
Doch bevor James etwas sagen konnte warf sich Lily schon in seine Arme und fing wieder das weinen an.
James verstand die Welt nicht mehr.
Einerseits machte sein Herz Sprünge da er Lily in den Armen hielt.
Andererseits, machte sie, dass nur weil sie weinte.
„Hey kleine, was ist passiert", fragte er einfühlsam
Nach dem sich Lily wieder einigermaßen beruhigt hatte erzählte sie ihn was mit ihren Eltern vorgefallen war.

James schaute sie geschockt an.
Er wusste wie kaltherzig Todesesser sein konnten, er wusste dass sie Muggel hassten.
Doch nie war jemand aus seinen Freundeskreis oder deren Familien betroffen.
Die Aktionen der Todesesser schienen immer so weit weg, wie auf einer anderen Welt.
Er hatte niemals zu gedenken getraut, dass er jemals damit in Berührung kommt.
Er hatte keine Ahnung wie er Lily helfen sollte.
Und ob sie seine Hilfe überhaupt annehmen würde.
„Wenn du möchtest begleite ich dich am Donnerstag zur Beerdigung." Schlug er Lily vor.
Diese sah ihn erstaunt an.
„Du musst nicht mit"
„Ich möchte aber gerne. Für so was sind Freunde doch da."
Dankend sah Lily ihn an und nickte.
Die zwei blieben noch eine Weile am See sitzen bevor sie zurück ins Schloss gingen.

Zusammen betraten sie den Gemeinschaftsraum.
Dieser schien wie ausgestorben.
Lily wollte gerade in den Mädchenschlafsaal gehen, als Lea sie zurück hielt.
Sie zog Lily in eine Ecke des Gemeinschaftsraums.
„Du solltest vielleicht jetzt nicht da hoch gehen.", riet Lea ihr.
„Wieso?"
„Nun ja, Karen ist oben"
„Ja und? Karen und ich waren schon öfters zusammen im selben Raum"
„Ach Lily, musst du immer so schwer von begriff sein?"
„Was soll das den jetzt schon wieder heißen?"
„Pass auf. Als Karen dich so angeschnauzt hat, und du davon gerannt bist, worüber wir auch noch reden müssen, ist James dir doch hinter her"
„Ja"
„Karen wollte ihn erst nicht gehen lassen. Sie hat sich aufgeführt. Hat James alles Mögliche am Kopf geworfen."
„Was genau?"
„Das er sie nicht liebt, und nur mit ihr zusammen sei, weil er dich nicht bekommt und lauter so zeug halt. Wobei sie ja gar net so unrecht hat."
Lily verdrehte die Augen „Ja und weiter?"
„James hat gemeint das es ein Fehler war, was mit ihr Anzufangen. Und zu guter Letzt hat er sich von ihr getrennt."
Lea machte kurz eine Pause.
„James ist dir dann hinter her und Karen hat das toben angefangen. Sei froh, dass du nicht da warst."
„Super, was soll das jetzt bitte heißen? Was kann ich dafür, dass James mit Karen Schluss macht?
Ich hab ihn doch net darum gebeten oder so. Ich hab mich für die beiden gefreut.
Wenn Karen ein Problem hat soll sie es mir ins Gesicht sagen", Lily war stock sauer.
Am liebsten wäre sie hoch gegangen und Karen die Meinung gesagt.
Doch Lea hielt sich sachte zurück
„Und was war nun?"
„Was meinst du jetzt schon wieder?"
„Lily, hör auf dich so dumm zu stellen"
„Wenn du nicht in rätseln sprechen würdest, müsste ich mich nicht dumm stellen", giftet Lily Lea an
„Warum du vorhin raus gerannt bist"Lea war nun leicht genervt.
Auf einmal wurde Lily wieder bewusst, dass ihre Eltern tot waren.
Sie musste schlucken, es schien so als würde sie versuchen den Schmerz der gerade in ihr hoch kam runter zu schlucken.
Doch genauso wie Tränen, konnte sie auch den Schmerz nicht verdrängen.

Lea sah ihrer Freundin an, dass etwas nicht stimmte und nahm sie tröstend in die Arme.
Leise erzähle Lily ihrer Freundin was mit ihren Eltern passier war.
Lea konnte es nicht glauben. Lilys Eltern sollen tot sein?
Sie kannte die beiden schon seit Jahren.
Lea würde sogar sagen, sie waren so etwas wie Ersatzeltern für sie.
Mr. Und Mrs. Evans haben sie noch den Tod ihrer Eltern aufgenommen. Haben sie behandelt wie eine eigene Tochter.

Lea wusste wie Lily sich fühlen muss.
Ihre Familie wurde ebenfalls von Todesessern getötet.
Der Gedanke daran schmerzte.
Lea dachte an ihre kleinen Geschwister.
Ihre kleine Schwester war bei dem Angriff 6 Jahre und ihr kleiner Bruder gerade mal 5 Monate alt.
Immer wieder fragte Lea sich, ob ihre Eltern oder Geschwister gelitten haben.
Lea hat es sich bis heute nicht verziehen, dass sie ihrer Familie nicht helfen konnte.
Doch was sie am meisten belastete war, dass sie ja eigentlich Schuld war.
Wäre sie keine Hexe, hätten die Todesesser keinen Grund gehabt ihre Eltern und Geschwister zu töten.
Dieser Gedanke quälte sie Tag und Nacht.
Lea war zum Zeitpunkt des Angriffes in Hogwarts.
Sie konnte sich noch daran erinnern wie Mc Gonagall sie in ihr Büro gebeten hatte.

Sie hat sich geschworen, dass sie eines Tages, dafür Rache nehmen wird.
Egal wie, sie wird alles Mögliche tun um die Todesesser und Voldemort zu stoppen.
Und jetzt, mehr denn je.
Sie wollte nicht, dass noch mehr Menschen, solche Schmerzen ertragen mussten.
Es langte schon, dass ihre beste Freundin dies nun auch ertragen muss.
Wenn doch nur endlich jemand was unternehmen würde.
Es kann doch nicht sein, dass alle Tatenlos zuschauen und nichts unternehmen.

Vor allem wird sie nicht zuschauen, wie der wichtigsten Person im Leben wehgetan wird.
Nein! So lange sie am Leben ist, wird sie nicht zu lassen, dass die Prophezeiung der Wahrsagerin, eintritt.
Sie wird alles tun um Lily zu schützen.