8.
Lily
war glücklich.
Sie
hätte die ganze Welt umarmen können.
Mit
Chris verbrachte sie so viel Zeit wie es ging.
Doch
irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl.
Sie
mochte Chris, daran gab es keine Zweifel, doch liebte sie ihn?
Nein,
dass konnte sie nicht sagen, sie hat schon ein paar mal für
Jungs geschwärmt, doch so richtig verliebt war sie bis jetzt
noch nicht.
Auch
nicht in Chris.
In
letzter Zeit, war Chris immer so abwesend.
Sprach
kaum noch mit Lily.
Sie
konnte sich nicht erklären, was mit ihm los war.
Doch
sie wollte sich nicht weiter Gedanken darüber machen.
Sie
wollte einfach ihr Glück genießen, wenn es auch nur für
einen kurzen Moment sein sollte.
Wenn
sie mit Chris zusammen war, vergaß sie für kurze zeit, dir
Trauer die eigentlich in ihr loderte.
Bis
jetzt hat sich noch nicht mit Chris über den Tod ihrer Eltern
gesprochen.
Sie
war sich nicht mal sicher, ob er davon überhaupt wusste.
Gut
gelaunt sprang Lily Samstagmorgen aus dem Bett.
Schnell
zog sie sich an.
Sie
wollte sich mit Chris treffen.
Er
hat ihr versprochen, denn ganzen tag zu verbringen.
Was
sie schon seit langen nicht mehr.
Lächelnd
machte sie sich auf dem weg, zum vereinbarten Treffpunkt, als sie
dort ankam konnte sie Chris nicht sehen.
Sie
wurde unruhig.
Hektisch
sah sie sich hin und her.
Doch
sie konnte Chris nirgends entdecken.
Versetzt
er sie etwa schon wieder?
Sie
will gar nicht weiter darüber nachdenken.
Als
sie plötzlich von hinten am Arm gefasst wurde.
Sah
drahte sich um und sah genau in Chris Augen.
Er
sah nicht sonderlich glücklich aus.
Als
Lily ihn zur Begrüßung Küssen wollte, drehte er
seinen Kopf weg.
„Ist
was?", fragte Lily erschrocken.
„Lily,
ich will dir nichts vormachen", begann Chris zu sprechen.
„Ich
hab das Gefühl, zwischen uns beiden läuft es nicht mehr so
gut. Deswegen denke ich, dass es besser ist, wenn wir uns trennen.
Ich
will ja nichts gegen dich sagen, du bist eine wundervolle Frau. Doch
finde ich, ich habe etwas Besseres wie dich verdient."
Lily
verschlug es die Sprache.
Was
hat er da gerade gesagt.
Doch
bevor sie etwas sagen konnte, war Chris schon wieder verschwunden,
ohne sich einmal umzudrehen lief er den Gang entlang fort.
Mit
Tränen in den Augen lief Lily aus dem Schloss.
Sie
wollte niemand sehen.
Sie
konnte vor lauter weinen schon nicht mehr richtig sehen.
Als
sie plötzlich mit jemand zusammen stieß.
„Hey,
Evans. Hast du Tomaten auf den Augen!"Lily konnte die Stimme von
James erkennen.
„Lass
mich in Ruhe", fauchte sie ihn an und rannte weiter zum See.
Als
sie keine Luft mehr bekam, saß sie sich ins Gras und lies ihren
Gefühlen freien Lauf.
Sie
saß eine Ewigkeit dort.
Es
fing schon langsam, dass dämmern an, als sich langsam jemand
neben ihr ins Gras setzte.
Nein
auf James hatte sie jetzt keine Lust.
Auf
seine dummen Sprüche konnte sie echt verzichten.
Gerade
als James den Mund aufmachen wollte schnitt Lily ihn das Wort ab.
„Verkneif
dir jedes Kommentar."
„Ich
wollte gar nichts sagen", schwindelte James.
„Was
willst du hier? Sind dir die Freundinnen ausgegangen?"
James
antwortete ihr nicht sondern starte nur aufs Wasser.
„ich
hab dich gefragt, was du von mir willst", Lilys Stimme bebte vor
Zorn.
„Ich
wollte nur wissen ob alles Ok mit dir ist", gab James zurück.
Wobei
er versuchte seine Stimme gelassen Cool wirken zu lassen.
„Was
soll schon mit mir sein. Ist alles in Ordnung", Lily wurde immer
sauerer.
Konnte
er sein doofes Macho Getue nicht einfach mal sein lassen?
„Ach
komm Evans, du rennst doch nicht heulend aus dem Schloss weil du
nichts hasst.", gab James kühl zurück.
Lily
hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst.
Sie
hasste es, wenn er sich so aufführte, sie hasste es wenn er sie
mit ihren Nachnamen ansprach.
Sie
stand auf und wollte doch James hielt sie am Arm fest.
„Du
kannst mir nicht weismachen, dass etwas nicht stimmt.
Wo
ist eigentlich dein geliebter Chris?
Wolltet
ihr beiden nicht heute, was zusammen unternehmen?
Du
hast doch gestern die ganze Zeit davon geredet, oder hat dich dein
Traummann schon wieder hängen gelassen?"
Lily
drehte sich von James weg, sie wollte nicht das er bemerkt, dass sie
wieder weinte.
Doch
James bemerkte es.
Er
hatte wohl genau ins Schwarze getroffen.
Er
bekam langsam ein schlechtes gewissen.
Wie
konnte er so etwas sagen?
Er
hatte das doch nur so gesagt um Lily zu ärgern.
Er
hatte nie die Absicht ihr weh zu tun.
Dafür
liebte er sie sehr.
In
der letzten Zeit hat er zwar, was mit etlichen Girls gehabt, aber die
haben ihn nur klar gemacht, wie sehr er doch Lily liebt.
Er
versuchte beruhigend mit ihr zu reden.
Vorsichtig
nahm er sie in den Arm.
Es
dauerte eine Ewigkeit bis Lily sich wieder beruhigt hatte.
„Komm
Lily, erzähl mir was passiert ist"James hatte wieder das
gewisse etwas in seiner Stimme, was Lily so mochte.
Stockend
erzählt sie ihn was gerade mit Chris passiert war.
Mit
jedem Wort von Lily spürte James wie immer mehr Wut in ihn hoch
kochte.
Wie
konnte er so was machen.
Von
wegen Er hätte was Besseres wie Lily verdient.
Chris
konnte froh sein, eine Frau wie Lily zu haben.
James
Lily. Ja seine Lily.
James
wurde klar wie bescheuert er sich in der letzten Zeit aufgeführt
hat.
Dabei
wollte die ganze Zeit doch nur eins.
Lily
Doch
anstatt ihr näher zu kommen, hat er sie verschreckt.
Was
wird sie wohl jetzt von ihm denken?
Sie
hat doch mitbekommen wie dumm er sich in der letzten Zeit benommen
hat.
Ob
er jetzt überhaupt wieder eine reale Chance bei ihr hat?
Aber
im Moment war es ihn wichtiger ihr Vertrauen wieder zu gewinnen.
Er
hat es schon einmal geschafft und er würde es diese mal auch
wieder schaffen, dass war ihn klar.
Nachdem
die beiden wieder hoch zum Schloss gingen, war James wieder ganz der
alte.
Lily
war froh mit James darüber zu reden.
Sie
hatte endlich ihren alten James zurück.
Sirius
war zu erst überrascht, doch den sprang er von einen Sessel in
den nächsten und sang die ganze zeit
„James
ist zurück. Der böse weibliche Dämon hat ihn
verlassen. Er hat aufgehört, irgendwelche Schülerinnen zu
vernaschen.
Unser
Krone ist zurück. Mein Gott ich dachte schon er ist total
verrückt."
James
schaffte es nur mit einem gezielten Kissenwurf Sirius zum Schweigen
zu bringen.
Doch
leider nahm Sirius das als Kissenschlacht auf und innerhalb von
wenigen Minuten flogen hunderte Kissen durch die Luft.
Andere
Gryffindors verzogen sich mürrisch in ihre Schlafsaale.
So
das nur noch die Rumtreiber, Lea und Lily übrig blieben.
Völliger
außer Atem verabschieden sich auch die Mädls und gingen zu
Bett.
Von
nun an waren die Rumtreiber wieder unzertrennlich.
Es
schien so, als müssten sie alle verpassten Streiche wieder
nachholen,
so
das sie die meiste Zeit auch noch mit Strafarbeit oder Nachsitzen
verbrachten.
Eines
Tages saß Lily wieder alleine am See.
Sie
hatte wieder keine Lust mit irgendwen zu reden.
Sie
wollte einfach alleine sein.
Sie
war gerade in Gedanken versunken als sie James aus ihren träumen
riss.
Lily
sah in erschrocken an.
„Lily,
ich finde du solltest dich nicht so zurückziehen. Es macht
keinem Sinn Chris hinterher zu trauern.
Es
wird zeit, dass du wieder lebst, dich mit anderen triffst, wieder
unter Menschen gehst."
Lily
wusste nicht was sie darauf antworten sollte.
Doch
sie brauchte gar nicht zu antworten, denn James war schon wieder
verschwunden.
Was
meinte James damit?
Er
hatte ja gar nicht so Unrecht, aber was fiel ihn ein ihr so etwas zu
sagen?
James
war zwar ein guter Freund, aber sie bezweifelte, dass er wusste was
für ihr gut war und was nicht.
Doch
sie wollte James eins auswischen.
Wenn
er meinte sie solle wieder Leben, dann würde sie ihn zeigen, wie
sie leben kann.
Entschlossen
machte sie sich auf dem weg zurück ins Schloss.
Sie
wollte gerade die Treppe Hochlaufen als sie von Tom, einen Ravenclaw
angesprochen wurde.
Der
kam ihr gerade recht.
"Hey
Lily. Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht Lust hast mit mir
Hogsmade zu gehen."
Lily
lächelte ihn süß an.
Und
lies ein lieben „Ja"von sich.
Tom
schien erleichtert verabschiedet sich und Lily lief weiter in den
Gemeinschaftsraum.
Dort
angekommen warf sie sich glücklich in einen Sessel.
Lea
sah sie fragend an. Auch James schien, über diesen plötzlichen
Stimmungswandel irritiert zu sein.
Doch
Lily war das egal. Sie genoss es richtig James eins auszuwischen.
Sie
konnte die Zeit bis zum nächsten Wochenende gar nicht erwarten.
Doch
die zeit verging wie im Schlaf.
Lily
war der Meinung, dass, das Wochenende niemals kommen würde.
Umso
mehr freute sie sich als es endlich Samstagmorgen war. Aufgeregt
sprang sie aus dem Bett.
Wie
sollte sie es am besten anstellen um James eins auszuwischen?
Doch
ihre Frage beantworte sich schon als sie zum Frühstücken
ging.
Dort
warteten die anderen bereits auf ihr. Lily grinste die ganze Zeit
stumm vor sich hin.
Als
James, Remus, Lea, Sirius und Peter nach Hogsmade aufbrechen wollten
meckerten sie, dass Lily zu langsam sein.
„Ihr
müsst nicht auf mich warten, ich hab eine Verabredung."
Sie
schauten Lily erschrocken an. Lily hat Lea extra nichts von ihren
Plan erzählt,
da
sie sich sicher war das Lea versuchen würde es ihr auszureden.
„Wie
du hast eine Verabredung?", fragte Sirius
„Naja
ich befolge nur den rat von James", erklärte Lily schnell und
eilte mit Tom davon.
Verwirrt
schauten die anderen ihr hinterher.
James
merkte, wie er innerlich vor Wut kochte.
Das
darf doch nicht wahr sein.
Tom
und Lily gingen in ein kleines, kitschiges Café.
Dort
angekommen, redete Tom die ganze zeit.
Lily
kam kaum zu Wort.
Außerdem
schien er in keinster Weise Sinn für Humor zu haben.
Er
erzählte die ganze zeit, von sich.
Wo
er seine Ferien verbrachte.
Mit
wem er seine Ferien verbrachte.
Wie
er seine Ferien verbrachte.
Warum
er seine Ferien dort verbrachte.
Außerdem
ließ er die ganze Zeit, deine Exfreundin in der Erzählung
einfließen.
Als
er plötzlich das erzählen stoppte und Lily angrinste.
„Und
du möchtest also eine Beziehung mit mir eingehen?"
Lily
war überrascht, an der gleichen hat sie bis jetzt noch nicht mal
eine Sekunde verschwenden.
Doch
Tom laberte einfach weiter.
„ich
möchte dich nämlich warnen". Sagte er mit einem breiten,
künstlichen grinsen „Ich bin nämlich wählerisch"
Lily
wusste immer noch nicht was sie darauf sagen sollte.
„Aber
ich finde dich irgendwie niedlich"
„Vielen
dank", murmelte Lily. Zuviel der Ehre.
„ja,
auf einer Skala von eins bis zehn würde ich dir... mal sehen, ja
ich würde dir sieben Punkte geben.
Nein,
sagen wir, sechseinhalb. Ein halbes Prozent muss ich abziehen, weil
du aus Gryffindor kommst."
„Vermutlich
meintest du einen halben Punkt, kein halbes Prozent,
denn
du sprichst von einer Zehner- und nicht einer Hunderter-Skala"gab
Lily kalt zurück.
Er
sah sie mit gerunzelter Stirn an.
„Du
hast ein ziemlich vorlautes Mundwerk"
Das
Lies sich Lily nicht gefallen. Wütend lief sie aus dem Café
und machte sich auf dem Weg ihn ihr Bett.
