13.
Brief für Harry
Lieber
Harry,
wir
wurden gerade vorgewarnt, dass Peter unser Versteck verraten hatte.
Einer
meiner besten Freunde, hat deine Mutter Lily, dich Harry Potter und
mich, deinen Vater James Potter so eben an Voldemort verraten.
Harry
Voldemort ist einer der schrecklichsten Zauberer aller Zeiten.
Ich
werde dir das nicht verheimlichen, denn das du es weist, könnte
dir dein Leben retten.
Er
ist leider hinter dir her.
Hinter
mein Baby, dass gerade mal ein Jahr alt ist. Wieso?
Ganz
einfach.
Wegen
einer Prophezeiung.
Was
genau diese Prophezeiung beinhaltet kann ich dir nicht sagen, aber
ich bin mir sicher Dumbledore wird dir alles erklären.
Er
ist ein großartiger Mann.
Du
kannst ihn vertrauen.
Der
Anlass dieses Briefes ist, dass ich dir mitteilen möchte was
deine Mum und ich bisher erlebt haben.
Ich
glaube kein anderer kann dir von unseren Hoch und tiefes berichten,
als wir selbst.
Nach
der Schule hat Liy als Heilerin das Arbeiten angefangen. Sie ist
unheimlich begabt sie ist eine der besten Heilerinnen in ganz
England. Ich habe als Auror das Arbeiten angefangen.
Kurz
nachdem Lily und ich die Schule verlassen haben, haben wir
geheiratet.
Harry,
dass hättest du sehen sollen.
Die
Kirche war gerammelt voll.
Hunderte
wollten an diesen Tag dabei seihen.
Deine
Mum sah aus wie ein Engel.
Kein
Auge bleib trocken, als die Orgel das spielen begann und sie mit
Dumbledore den Mittelgang entlang schritt.
Es
wurde in der ganzen Kirche Still vor Staunen.
Zu
meiner rechten Seite stand mein bester Freund Sirius, der mir eine
unheimliche Stütze war.
Ich
war so fasziniert von Lily, dass ich fast nichts von der Trauung
mitbekam.
Ich
erinnere mich aber daran, dass mein Dad mir den Ring gab, welchen ich
vorsichtig an Lilys Finger steckte.
Meine
Mum gab, Lily den Ring und sie steckte ihn mir an den Ringfinger.
Es
war einer der schönsten Tage in meinen Leben.
Lily
hatte, wie wohl die meisten Frauen, eine genaue Vorstellung von der
Trauung. Ich versuchte alles Mögliche um ihren Traum wahr werden
zu lassen.
Es
gab Tauben, eine Kutsche die von zwei Schimmeln gezogen worden ist,
eine Band, die unsere Lieblinssongs gesungen haben und noch vieles
mehr.
Nur
zwei Wünsche konnte ich ihr nicht erfühlen.
Ihr
Vater konnte sie nicht zum Altar führen, da Lilys Eltern, deine
Großeltern, von Todesessern getötet worden sind.
Todesesser sind Gefolgsleute von Voldemort, die fast genauso grausam
sein können wie Voldemort.
Der
zweite Wunsch von Lily war, das ihre große Schwester Petunia
bei der Trauung dabei ist.
Du
musst wissen deine Tante hasst uns.
Und
das nur weil wir Zauberer sind.
Wir
haben keinen Kontakt zu ihr.
Worüber
ich nicht gerade traurig bin.
Das
einzigste was wir wissen ist das sie einen Sohn in deinem Alter haben
muss.
Aber
für Lily war es trotzdem ein herrlicher Tag. Ich habe sie selten
so glücklich und ausgelassen gesehen.
Obwohl
wir uns in keiner glücklichen Zeit befanden.
Voldemort
hat immer mehr Macht erlangt, und die wenigsten die sich ihn
widersetzen war Dumbledore und der Orden. Über den ich dir aber
nichts verraten darf. Es könnte ja sein, dass der Brief in die
falschen Hände gerät.
Ich
erinnere mich noch daran, als wäre es gestern.
Deiner
Mum fühlte sich nicht gut und ging deswegen zu einem Arzt. Sie
war schwanger.
Lily
und ich würden ein Baby bekommen.
Gemeinsam
fieberten wir der Geburt unseren ersten Kind entgegen.
Ich
hab sogar diesen ganzen Muggelquatsch mitgemacht. Geburtsvorbereitung
und so ein Zeug.
Als
es dann soweit war, wäre ich fast vor aufregung gestorben. Ich
glaube sogar, ich war aufgeregter als Lily. Ich verstehe bis heute
nicht wie sie in solchen Situationen den Kopf bewahren konnte.
Nach
15 unendlichen Stunden kam, dann unser erster Sohn auf die Welt.
Jakob
Potter
Er
war ein Sonnenschein schlecht hin.
Er
Liebte den Wald und die Bäume. Er liebte den Vollmond, wie Lily
meinte, dass müsse er von mir haben.
Doch
leider wurde unser Glück gestört.
Von
keinem geringern als Voldemort.
Ok
es war nicht Voldemort persönlich. Es waren eine Horde
Todesesser die bei Jakobs Taufe angriffen.
Es
waren nicht viele Gäste anwesend. Um genau zu sein nur seine
Patinnen Nadja und Tanja, und meine Eltern.
Eigentlich
wollten wir Lea oder Sirius als Paten für unsere Kinder.
Aber
Sirius, war die Verantwortung zu groß. Er fühlte sich noch
nicht bereit genug.
Und
Lea war leider kurz vor Jakobs Geburt von Todesessern getötet.
Harry
Lea war eine großartige Frau. Sie hat sich für Lily und
mich geopfert. Ihr einziger Wunsch, war es Lily am Leben zu erhalten.
So
sind Lily und ich das erste mal Lord Voldemort entkommen, doch es
sollte, nicht das einzigste mal bleiben.
Wie
schon erwähnt an Jakobs Taufe wurden wir ein weiters mal
Angegriffen. Aber auch dieses Mal konnten wir entkommen.
Dieses
mal haben sich meine Eltern geopfert.
Ich
wollte bei ihnen bleiben mit ihnen gegen die Todesessern kämpfen,
aber sie meinten ich solle mit Lily und Jakob flüchten.
Nadja
und Tanja waren Muggel, so hatten sie keine Chance.
Und
auch leider meine Eltern wurden getötet.
Ein
kleiner teil von Lily und meiner Welt zerbrach, aber wir ließen
nicht zu, dass unser Leben von Trauer beherrscht wurde.
Doch
den größten Schmerz mussten wir erst noch ertragen.
Lily,
Jakob und ich waren gerade auf dem Heimweg, als wir das dritte mal
von Todesessern angegriffen worden sind. Was genau passiert ist, kann
ich dir nicht erzählen. Zu einem, da ich es selber nicht genau
weis, zum andern, da der Schmerz einfach noch zu tief sitzt.
Dein
Bruder Jakob wurde bei diesem Angriff getötet.
Es
schien so, als würden wir nie mehr Fröhlich sein.
Lass
mich versuchen es dir zu erklären.
Sein
Grab ist kein Trost.
So
oft ich dort auch stehe.
Nur
wenn ich tief in diese Erde greife, diese Erde, dir uns trennt, die
nach Regen dampft und staubt an trockenen Tagen, spür ich ihn
wieder.
Dann
lasse ich das Schwarze unter den Fingernägeln, damit auch jeder
sieht, dass ich bei meinem Sohn war. Doch sonst?
Was
bleibt, außer harken?
Dein
Kind ist weg, das ändert kein Grab der Welt, es ist weg, und du
kannst es nur noch in deinen Herzen tragen.
Er
hat sich tapfer dem Kampf des Lebens gestellt und ihn ohne
eine Chance der Gegenwehr verloren.
Mit
allen dunklen Erinnerungen, dir ständig Hochschwappen, mit
hellen Gedanken, die Licht bringen in deine Schwermut, und doch:
Sich
die Nähe zu erhalten, gelingt nicht bei einem toten Kind, dessen
Atem ein Jahr lang neben dir ging.
Schließlich
haben wir doch losgelassen, aber nicht verloren.
Wir
denken an ihn im Wald, hören seine Stimme, die sich über
frischen Schnee freut, sein Leben verfolgt mich und sein Sterben, und
bei Vollmond denke ich manchmal, dass Jakob uns zulächelt, zart,
durchsichtig und gütig.
Mit
traurigen Blick vom Himmel aus.
Sein
Begräbnis war Kurz und ergreifend.
Ich
stammelte, um Fassung ringend, eine Rede hielt und als wird dem Sarg
zum Grab folgten, brach an diesem düsteren Tag zum ersten mal
die Sonne hervor. Gleichzeitig wurde sein weißer Sarg
hinabgesenkt, und komsich, ich wurde das Gefühl nicht los, dass
da nur ein toter Körper verbuddelt wurde, der nicht zu meinem
Kind gehört. Wir ließen blaue Lufballons steigen.
Meine
Freunde Sirius, Remus und Peter versuchten alles um uns wieder
aufzubauen.
Doch
nur ein was schaffte es.
Du
Harry.
Als
wir erfuhren, dass Lily wieder Schwanger ist. Schien es so, als ob
jemand das Licht in unserem Leben wieder eingeschaltet hat.
Harry
es gibt so viele Dinge die ich dir erzählen möchte, dir
erklären möchte.
Doch
Leider fehlt uns die Zeit dafür.
Ich
hoffe, nein ich bete, dass ich die Möglichkeit bekomme dir alles
zu sagen.
Dreimal
sind Lily und ich Voldemort davon gekommen. So oft wie fast keiner.
Dreimal
haben wir nahe stehende Personen verloren. Personen, die wir liebten
und immer Lieben werden.
Alle
drei Morde trafen uns.
Doch
jeder brachte deine Mum und mich immer mehr zusammen.
Ich
wüsste nicht wie ich es ohne ihr ausgehalten hätte.
Ich
bereue keine Sekunde, seit dem ich sie kenne.
Obwohl
es am Anfang gar nicht so leicht war.
Ich
musste um sie und unserer Liebe kämpfen, ich musste lernen los
zu lassen, doch ich habe es geschafft.
Harry
versprich mir, dass auch du kämpfen wirst, versprich mir, dass
auch du los lassen wirst.
Nun
liegst du dort. Seelenruhig mit dir und der Welt zufrieden.
Und
jedoch nichts ahnend, dass dein Schicksal schon vor deiner Geburt
geschrieben wurde, gegen den weder deine Mutter noch ich etwas tun
können.
Das
einzigste was wir dir auf deinem Weg mitgeben können ist unsere
Liebe.
In
Liebe
Dein
Dad
James
Potter
Doch
Harry hat niemals die Möglichkeit bekommen diesen Brief zu
lesen, da er beim Angriff zerstört worden ist.
THE
END
