Anm 1:
Ich widme dieses Kapitel Karl. Ich kannte ihn seit über 12 Jahren, doch durch einen Motorradunfall am Dienstag denn 10.08.2004 verloch ich am 16.08.2004 einen meiner besten Freunde.
Kapitel 10
Lucas war gerade zwei Monate in der Klinik. Nathan und Kristin kümmerten sich rührend um ihn, doch es kam der Tag an dem er seinem Verlangen nachgab. Es war an einem Nachmittag und die Sonne stand strahlend über der Klinik. Nathan und Kristin wollten für eine Weile in die Stadt da sie etwas besorgen mussten und Lucas erhielt zum ersten Mal die Erlaubnis alleine ans Meer zu gehen um Darwin zu sehen. Am Anfang waren entweder Dr. Westphalen oder Captain Bridger mitgegangen, oft auch beide. Doch anstatt ans Meer zu gehen führte ihn
sein Weg in den nächsten Supermarkt. Ein bisschen Geld hatte er ab und zu von seinen Ersatzeltern erhalten und damit kaufte er was er dafür kriegen konnte. Endlich wieder Zufriedenheit zu spüren und das Verlangen zu stillen fühlte sich für Lucas gut an. Er ging nun doch zum Meer und setzte sich hin. Er trank schnell und bald waren alle Vorräte aufgebraucht. Zufrieden und sichtlich betrunken lies er sich zurück in den Sand fallen und schloss die Augen. Nur das rauschen der Wellen drang an sein Ohr. Bis er hörte wie Kristin freudig hinter ihm sagte: „Sieh mal da ist er."
Lucas versuchte aufzustehen was ihm noch einigermaßen gelang, doch beim gehen scheiterte er. Wieder im Sand liegend sah er dann das versteinerte Gesicht von Nathan vor sich. „Was hast du getan? Du hast uns versprochen das du gesund werden willst. War das denn alles gelogen?"Lucas war geschockt so hatte er denn Captain noch nie erlebt und das obwohl er ihn schon jahrelang kannte. „Willst du dein Leben einfach wegschmeißen? Denkst du denn nur an dich? Was ist denn mit uns? Wir machen uns die ganze Zeit Sorgen. Wir helfen dir. Wir haben sogar unsere Arbeit für dich aufgegeben und du? Was tust du? Du tust alles damit es dir nicht besser geht. Ich weiß nicht warum wir soviel für dich getan und soviel für dich aufgegeben haben wo wir doch jetzt sehen das es umsonst war."Bridger wandte den Blick von Lucas ab, drehte sich um und wollte gehen.
„Nathan bitte bleib hier."Flehte Kristin. Doch Bridger hörte nicht auf sie, er ging einfach weiter.
Kristin beugte sich jetzt über Lucas und reichte ihm die Hand, dann half sie ihm auf. Die Tränen liefen über ihr Gesicht. „Dir ist doch wohl klar wie sehr du uns verletzt hast? Nicht nur Nathan auch ich bin tief enttäuscht von dir. Wir haben für dich viel aufgegeben, aber du gibst uns dafür nichts zurück. Ich bring dich jetzt in die Klinik."
„Dr. Westphalen ich....."
„Sag nichts. Komm einfach mit."Das kurze Stück zum Hotel zurück sagte Kristin kein Wort mehr zu Lucas sondern zog ihn einfach hinter sich her. Lucas hatte Probleme sich auf den Beinen zu halten immer wieder war er kurz davor hinzufallen. Doch Kristin kümmerte sich nicht darum. Ihrer Meinung nach war er selbst daran Schuld.
An der Rezeption der Klinik blieb Kristin stehen und wandte sich an die Krankenschwester. „Er hat wieder getrunken."Sagte sie trocken. Sofort kam die Schwester zu ihnen und nahm sich Lucas an. „Ich geh jetzt. Vielleicht komm ich heute Abend wieder. Verlass dich aber nicht darauf."Sagte sie noch zu Lucas ehe sie verschwand.
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Kristin fand Nathan nach einer Weile an einem einsamen Abschnitt des Strandes wo er mit leerem Blick auf das Meer sah. Sanft legte sie ihm eine Hand auf die Schulter. Doch Bridger reagierte gar nicht darauf.
„Nathan alles ok bei dir?"
„Nichts ist ok. Ich habe wirklich viel für ihn getan, aber er...er scheint das nicht zu begreifen. Auch nicht wie wichtig seine Gesundheit ist. Anscheinend weiß er nicht mal wie weh er uns damit getan hat."
„Wir wussten von Anfang an das es nicht leicht werden würde."
„Ich weiß, aber ich hatte ihm geglaubt als er uns versprochen hat wieder gesund zu werden und nicht mehr zu trinken. Doch jetzt scheint es mir als ob er es nie ernst gemeint hat."
„Du weißt genau das dass nicht stimmt. Er wollte gesund werden und will es sicher immer noch, doch ich denke er hat sich einfach überschätzt...so wie wir ihn. Wir haben einfach gedacht das er es so leicht schaffen wird, doch das wird er nicht. Er hat auch mich sehr enttäuscht, aber ich werde ihm verzeihen wenn er sich bei mir entschuldigt und ich hoffe das du das auch tust. Ich bin sicher das ihm die ganze Sache schon leid tut. Er hat das sicher nicht gewollt. Wir werden uns einfach noch mehr um ihn kümmern müssen."
„Willst du heute Abend noch mal zu ihm?"
„Ich denke das wird nicht viel bringen. Er muss sich erst wieder ausnüchtern. Gehen wir einfach morgen zu ihm. Kommst du mit ins Hotel?"
„Lass uns bitte noch ein bisschen hier sitzen. Der Ausblick ist so schön das kann man nicht alle Tage sehen."
Vorsichtig lehnte sich Kristin die sich inzwischen neben Nathan gesetzt hatte an ihn. Dafür legte Nathan ihr den Arm um die Schulter. Gemeinsam sahen sie noch auf's Meer hinaus und betrachteten die Sonne die langsam und tiefrot im Meer verschwand.
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Am nächsten Tag saß Lucas mit einer Krankenschwester im Park der die Klinik umgab. Auf die Fragen die ihm das Pflegepersonal gestellt hatte, hatte er bis jetzt nicht geantwortet. Er starrte nun schon geraume Zeit vor sich hin.
Kristin und Nathan näherten sich den beiden langsam. Kristin musste viel Überredungskunst beweisen um Nathan davon zu überzeugen heute Lucas zu besuchen. Etwas fester drückte dieser jetzt die Hand der Doktorin. Sie wusste das es Nathan nicht leicht viel hier her zu kommen und deshalb versuchte sie ihn so gut wie möglich zu unterstützen.
„Lucas können wir dich sprechen?"Fragte Kristin ruhig.
Dieser wendete schnell den Kopf und nickte dann dankbar.
Kristin wendete sich an die Krankenschwester. „Können sie uns mit ihm allein lassen? Wir werden schon auf ihn aufpassen."
„Ist gut, aber falls was sein sollte, dann sagen sie mir bescheid."
Kristin setzte sich neben Lucas und zog Nathan mit sich runter. Noch wollte er ihre Hand nicht loslassen und sie ließ es zu. Noch immer starrte Lucas vor sich hin und Kristin war die erste die ihre Sprache wieder fand und versuchte die Unterhaltung in Gang zu bringen.
„Wie geht es dir?"
„Ganz gut."Antwortete Lucas knapp.
„Lucas weißt du was du gestern getan hast? Deine Genesung war schon weit voran geschritten und du bist wieder an den Anfang zurück gefallen. Das heißt all die Bemühungen der letzten Wochen waren umsonst."
Lucas schwieg und machte keine Anstalten einen von beiden anzusehen.
„Lucas willst du überhaupt gesund werden?"
Wieder keine Antwort.
Kristins Geduld war an diesem Tag auch nicht gerade die beste, von der von Nathan ganz zu schweigen. Da Lucas nicht zu reden begann stand Kristin abrupt auf. „Wir gehen dann wohl besser."
Gerade drehten sich beide um, um zu gehen. Als Lucas sehr leise sagte: „Warten sie, bitte!"
Kristin blieb stehen. Dann wendete Lucas seinen Kopf zu den beiden um.
„Es tut mir wirklich sehr leid was ich getan habe. Ich habe sehr geschätzt was sie für mich getan haben und schätze es immer noch. Es tut mir leid das ich zu schwach war und dem Druck nicht stand halten konnte. Ich weiß ich habe sie enttäuscht und ihr Vertrauen in mich zerstört habe, aber ich will es wieder gut machen. Ich will gesund werden, aber dafür brauche ich ihre Hilfe. Alleine schaffe ich das einfach nicht. Es tut mir leid, ehrlich."
Kristin setzte sich wieder neben ihn und zog Nathan mit sich.
„Lucas wir werden dir helfen, aber nur wenn du es ehrlich meinst und wirklich gesund werden willst."
„Das tue ich. Werden sie mir verzeihen?"
„Ja das tu ich."
Kristin ließ die Hand von Nathan los und nahm Lucas in den Arm. Über die Schulter von Kristin konnte er Nathan sehen. Er löste sich aus der Umarmung und wandte sich dem Captain zu.
„Sind sie mir noch sehr böse?"
„Was heißt böse. Ich bin enttäuscht."War das erste, was Bridger an diesem Tag zu Lucas sagte.
„Werden sie mir denn auch verzeihen können?"
„Gib mir einfach etwas Zeit, ok?"
Lucas nickte. „Ich muss jetzt zu meiner Therapiestunde. Ich bin wirklich froh das sie mir nicht mehr böse sind."
„Wie wäre es wenn wir dich dann abholen und ein Eis essen gehen." Meinte Kristin.
„Gerne. Bis dann."
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Es war eine schwere Zeit für Lucas. Nie hatte er gedacht das es so anstrengend werden würde. Nach seinem Rückfall hatte es eine ganze Weile gedauert bis er das Vertrauen von Kristin und Nathan komplett wieder erlangt hatte. Auf den Gedanken noch einmal etwas zu trinken wäre er selbst in den größten Krisenzeiten nicht gekommen. Immer wieder hatte er den entsetzten und enttäuschten Ausdruck von Nathan und Kristin vor sich, denn sie hatten als sie ihn bei seinem Rückfall erwischt hatten. Mit der Hilfe von Kristin und Nathan schafft er es sein Problem in den Griff zu bekommen. Nachdem er über ein Jahr nichts mehr getrunken hatte wurde er aus der Klinik entlassen und kehrte mit Nathan und Kristin auf die SeaQuest zurück.
Etwas schüchtern und nervös war er schon. Zwar hatten ihn die anderen schon mal besucht, aber er hatte sie doch schon länger nicht gesehen. Lucas betrat zusammen mit Kristin und Nathan die SeaQuest. Als erstes gingen sie auf die Brücke. Wo die meisten der Crewmitglieder waren.
„Hey da ist Lucas!"Rief Krieg begeistert.
Sofort kamen sie auf Lucas zu und begrüßten ihn stürmisch. Doch Lucas befreite sich schnell aus den Umarmungen.
„Ich wollte euch noch etwas sagen. Es tut mir wirklich leid wie ich mich an diesem einem Abend benommen habe und es tut mir leid das ich euch so viele Sorgen gemacht habe. Das war nie meine Absicht gewesen. Ich bin wirklich froh das ihr mich so unterstützt habt, so das ich wieder gesund werden konnte. Und ich bin froh das ich jetzt wieder hier auf der SeaQuest sein kann. Aber besonders froh bin ich das Dr. Westphalen und Captain Bridger mir die ganze Zeit so sehr geholfen haben, denn ohne die beiden hätte ich es wohl nicht geschafft."
„Wir sind auch sehr froh das es dir wieder gut geht und das du wieder hier bist. Aber ich denke ich spreche für die meisten wenn ich sage das ich froh bin das Captain Bridger wieder da ist, denn dieser Hudson war ja nun wirklich grauenvoll."Meinte Krieg.
„Sie sollten sich mit ihren Äußerungen etwas zurück halten Mr. Krieg."Riet ihm Captain Bridger.
„Ich sag ja nur die Wahrheit. Aber natürlich sind wir auch froh das Dr. Westphalen wieder da ist."
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In der nächsten Zeit gewöhnte sich Lucas wieder daran auf der SeaQuest zu sein. Und er schien glücklich, genauso wie Captain Bridger und Kristin Westphalen. Es schien alles wie früher zu sein. Alle hatten Lucas wieder gut aufgenommen und das Getuschel das Lucas befürchtet hatte blieb zum Glück aus.
ENDE
Anm 2:
Ich werde wegen dem tödlichen Unfall meines Freunde eine Weile keine Geschichten mehr online setzten oder schreiben, bis ich das alles einigermaßen verkraftete habe. Vor meinem Urlaub hab ich ihn noch zufällig auf der Straße auf seinem Motorrad getroffen und als ich wiederkam wurde mir erzählt, dass er im Krankenhaus liegt wegen einem Motorradunfall, doch ich glaubte fest daran, dass er wieder gesund wird bis zum 16.08.2004....
