Disclaimer: J.K. Rowling

Pairing: Remus/Black (Ja ja, da fragt sich bloß wieder, welcher)

Vielen lieben Dank an die lieben, tollen und wundervollen Leutchen, die ein review hinterlassen haben.

@Lady Arrogance: *knuddel* Jetzt kommt sogar Regulus vor...

@black: Mein vorheriger Name war aloha999, nichts auf das ich stolz bin ^^

Rahel, Carys, Franzi, Padfoot´s Mate, theSilent, Tscha, Wilarin, snuggles, Gosip-Devil-Girl und inlaka.

*alle ganz fest knuddelt*

Das gar alte und fürnehme Haus des Blacks

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Kapitel 3

„Wir werden uns alle ein Zimmer teilen. Wie in Hogwarts.", meinte Sirius schon fast gelangweilt, während Remus, Peter und James ihm mit offenem Mund durch die fast labyrinthischen Gänge folgten.

Sie waren sehr breit angelegt, sodass die vier problemlos nebeneinander gehen konnten. Goldene kreisrunde Lampen erhellten den Weg zu beiden Seiten und sorgten in der sonst so bedrohlich und düster wirkenden Umgebung für eine wesentlich freundlichere Atmosphäre. Der Boden war, wie auch die Eingangshalle, aus grau meliertem Stein, vielleicht sogar Marmor...

Die unteren Enden der Wände war mit den seltsamsten Linien verziert. Remus runzelte verwirrt die Stirn, es waren lange dünne silbrig glitzernde Silhouetten, die in einer fast unheimlichen Perfektheit ineinander flossen. „Was ist das, Sirius?", fragte der Blonde leise, ohne den Blick von den silbrigen Umrissen nehmen zu können.

Der Schwarzhaarige, der schon ein Stück weiter vorne war, drehte sich milde überrascht um. Dass sich jemand dafür interessieren konnte...

Remus war mittlerweile stehen geblieben, James und Peter ebenfalls, wussten sie doch nicht im geringsten wo sie hin mussten.

Parsel.", erklärte Sirius, seine Hände in der schon fast zur Alltäglichkeit gewordenen Geste, tief in die Hosentaschen gesteckt.

James und Peter zuckten nur unwissend mit den Schultern, doch Remus schien, zumindest in dieser Hinsicht belesener...

„Gibt es denn Parselmünder in deiner Familie?", fragte Remus.

„Hm, ein paar.", meinte Sirius, als wäre das Beherrschen der Schlangensprache etwas schier gewohnheitsmäßiges...

„Ein paar?"

„Drei oder vier. Ich glaube mein Urgroßvater konnte es.", sagte Sirius und zum ersten Mal seit sie das Haus betreten hatte, klang so etwas wie Stolz in seiner Stimme. „Er war einer der wenigen Normalen in dieser Familie."

„Hallo?", fragte auf einmal James hinter ihnen, „Nett, dass ihr uns ignoriert, aber was zum Teufel ist das?", fragte er spöttisch und zeigte auf die Verzierungen, Peter neben ihm nickte nur.

„Parsel ist die seltene und äußerst zweifelhafte Kunst mit Schlagen zu sprechen. Es soll angeblich nicht mehr als ein unzusammenhängiges Zischen sein. Zweifelhaft ist diese Gabe vor allem, weil Salazar Slytherin, einer der Schulgründer und Hausherr von Slytherin, selbst ein Parslemund war. Und wie man weiß, war er... nun ja... nicht der Netteste. Er verabscheute Muggelgeborene und ging sogar soweit sie zu jagen." Es klang wie der auswendiggelernte Text aus einem Buch der Bibliothek Hogwarts´, aber die anderen drei waren Remus Lesesucht zwischenzeitlich gewahr geworden und hatten ihn schließlich trotzdem als Unruhestifter erster Klasse akzeptiert.

„Tja,", fügte Sirius mit einem bitteren Unterton hinzu, „meine Familie ist eben auch nicht die Netteste."

Für einen Moment herrschte eisige Stille zwischen ihnen, keiner wollte Sirius so wirklich widersprechen, doch dann wechselte Remus schnell das Thema.

„Ich wusste gar nicht, dass es auch eine Schrift gibt."

„Das wissen die wenigsten.", murmelte Sirius nur.

Plötzlich räusperte Peter sich vernehmlich. „Ähm, wie sieht es mit dir aus, also ich meine kannst du das da lesen?", fragte er sichtlich peinlich berührt.

„Nein.", antwortete der Schwarzhaarige und schob die Hände noch tiefer in die Taschen seiner Jeans. „Das hatte ich recht früh herausgefunden, und warum wohl? Als ich ein halbes Jahr alt war, hatte meine werte Mutter nichts besseres zu tun mich, als ihren erstgeborenen Sohn, vor diese Striche hier zu setzen,", Sirius sah fast mit Ekel zu den silbrig schimmernden Konturen herab, „Und zu warten, ob ich anfange unsinniges Zeug zu zischen." Peter, James und Remus sahen betreten zu Boden. „So wie sie, nach einer Flasche Schnaps.", fügte er gequält grinsend hinzu, doch seine Freunde verstanden, dass nur sein Stolz den Schwarzhaarigen dran hinderte, ehrlich zu sein.

„Wir sollten weitergehen, oder?", begann James zögerlich.

Sirius, der noch immer wie gebannt auf die Linien gestarrt hatte, schreckte kurz hoch. „Ja...ja...gehen wir.", murmelte er gedankenverloren.

**

„Das ist es.", erklärte der Schwarzhaarige.

Inzwischen kam sich Remus wie der letzte Idiot vor, bei jeder sich bietenden Gelegenheit – und die bot sich in diesem Haus gar oft – starrte er absolut gefesselt durch die Gegend und konnte nichts anderes als „Hmpf..." von sich geben.

So wie auch jetzt...

Es war dem Schlafsaal in Hogwarts gar nicht unähnlich, kreisrund angelegt, vier Betten wie die Zacken eines Sternes ausgerichtet. Und doch differenzierte sich dieser Raum eindeutig von dem des Schlosses. Statt den sonst so gewohnten rot und goldenen Bettwäschen war alles hier – oh Wunder – in pechschwarz, genauso wie die, nun zugezogenen, Vorhänge. Auch waren es keine Himmelbetten, viel mehr Ehebetten.

Remus bekam Gänsehaut.

In Hogwarts waren sie zwar auch breiter als Einzelbetten, aber das hier... Merlin, das waren wahrlich Ehebetten. Mit je zwei Polstern und Decken und nur einer Matratze.

Auch Peter und James schienen zu stutzen.

„Sirilein, warum sind die Betten... tja... so breit?", fragte James etwas unbeholfen.

Dieser grinste nur kurz. „Normalerweise schlafen hier die Freunde oder besser Verbündeten meiner Eltern und das sind zumeist Ehepaare."

„Wo ist eigentlich dein Zimmer?", fragte Peter schnell.

„Im obersten Stock.", antwortete Sirius.

„Dürfen wir es sehen?"

„Später."

Obschon Remus etwas verwirrt über Sirius Verhalten war, stellte er keine weiteren Fragen und folgte stattdessen seinen Freunden schweigend ins anliegende Bad.

Üblicherweise brauchten die vier immer länger im Bad, was – gegen so manch bissigen Behauptungen seitens anderer Gryffindors – nicht an irgendeinem wahnwitzigen Schönheitstrauma lag (A/N:  man stelle sich vor wie Sirius, sich mit Antifaltencreme sorgfältig das Gesicht einschmiert ^^), sondern schlichtweg daran, dass meistens irgendeine dieser furchtbar wichtigen und absolut unentbehrlichen Zahnpastatubenschlachten geführt werden mussten. Wie Kleinkinder...

Doch heute standen sie stillschweigend nebeneinander und wagten es kaum sich zu bewegen, was zum einen an der im allgemeinen miesen Atmosphäre, aber auch an dem fast erdrückenden Badezimmer, lag.

Es war, im Gegensatz zu den meisten anderen Räumen nicht schwarz, sondern strahlend weiß. Es passte überhaupt nicht zu dem Haus und seinen Einwohnern, es wirkte so freundlich und ....einladend. Die beiden riesigen Badewannen standen in einer Ecke, gut versteckt hinter, etwas dass James nach ein paar Minuten stillen Betrachtens schließlich als stillgelegten Springbrunnen enttarnte. Die deckenhohen Spiegel vermittelten eine gewisse Seriosität doch zugleich auch Offenheit.

„Es ist erst halb zwölf.", stellte James grinsend fest. Er lag auf seinem Bett und testete den Komfort eines Ehebettes aus, indem er sich abwechselnd von der linken zur rechten Seite rollte.

Remus und Peter lagen schon länger in ihren Betten, in die jeweiligen Bücher vertieft. Sie sahen nur kurz auf, grinsten zurück und widmeten sich dann wieder ihren Wälzern.

Sirius war der einzige, der James Andeutung verstanden zu haben schien. „Vielleicht in die Kerker?", fragte er mit gespielt begeisterter Stimme und hochgezogenen Augenbrauen, genau wissend, dass er nun auch Remus und Peters ungeteilte Aufmerksamkeit hatte, obwohl sie ihre Köpfe noch immer gesenkt hatten. „Früher hat man sie benutzt um Muggel zu quälen, heute werden sie kaum mehr benutzt." Sirius Stimme klang eintönig und ohne jedes Gefühl, ganz so als würde ihn das alles gar nichts angehen.

„Kaum?", fragte Remus ungläubig und legte sein Buch nun endgültig beiseite.

Der Blick des Schwarzhaarigen war ausdruckslos.

„Mein Vater benutzt ihn gelegentlich."

James ließ ein schrilles Lachen hören. „Was?" Er sprach damit nur aus, was Peter und Remus ins Gesicht geschrieben stand.

„Er braucht es für etwaige Unternehmungen.", antwortete Sirius mit erstaunlich kalter und zurückweisender Stimme, seine Augen waren nun ruhig auf die gegenüberliegende Wand gerichtet, obschon er sich der verwirrten Blicke seiner Freunde sehr wohl bewusst war.

„Welcher Art?", fragte nun Peter leise und lief rosarot an, es war ihm nur zu deutlich anzusehen, dass er Angst vor Sirius und dessen Stimmungsschwankungen hatte.

„Was weiß ich.", schnauzte Sirius ungehalten zurück. Er schlug mit seiner Faust gegen die weiche Bettdecke.

Peter zuckte merklich zusammen und auch Remus erschrak kurz. Nur James schien nicht im geringsten beeindruckt.

„Ist er ein Todesser?", fragte er direkt und alles stand für den Bruchteil einer Sekunde still, niemand bewegte sich.

Doch ein hohles – und viel zu schlecht vorgetäuschtes – Lachen, seitens Sirius, unterbrach das unbehagliche Schweigen.

„Oh nein, Jamesie, nein er ist kein Todesser, aber glaub mir seine Unternehmungen stehen denen Voldemorts in nichts nach."

Und obwohl der Gryffindor gerne weitergefragt hätte, wurde ihm bewusst, dass es jetzt besser wäre den Mund zu halten.

„Also, was ist, wollt ihr nun die Kerker sehen?", fragte Sirius ohne aufzusehen.

Remus und Peter tauschten zweifelnde Blicke, aber kneifen galt nicht.

**

Und wieder führte Sirius seine Freunde, Richtung Eingangshalle, durch die Gänge.

Die anderen drei sahen sich hin und wieder ängstlich nach hinten um, irgendwie hatten sie das Gefühl, dass sollten sie erwischt werden, Strafen à la Filch auf sie warten würden. Der Unterschied war nur, dass sie sich hier, im Gegensatz zu Hogwarts, nicht im geringsten auskannten.

„Sirius, ich weiß nicht, aber vielleicht sollten wir wieder umkehren.", meinte James schließlich. Klar, normalerweise war er bei jedem Blödsinn dabei, vor allem bei denen die wirklich gefährlich werden konnten, aber jetzt, da war er sich sicher, hatte er seine Grenze erreicht.

„Angst?"

„Das hat nichts mit Angst zu tun.", mischte sich nun auch Remus mit ein.

 Erst als er zu Ende gesprochen hatte, fiel ihm auf, dass gar nicht der Schwarzhaarige gesprochen hatte...

Sirius drehte sich ruckartig um, sein schwarzer Umhang wirbelte dabei eindrucksvoll hoch.

Wie in Zeitlupe drehten auch Remus, Peter und James sich um... und erstarrten.

Ein paar Meter hinter ihnen, halb im Schatten verborgen, stand jemand.

Und, obschon man keine genauen Umrisse erkennen konnte, zweifelte Remus keine Sekunde dran, wer da stand...

Regulus trat zwei Schritte nach vorne... Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt... seine Haare, hinter die Ohren geschoben...der pechschwarze Umhang schmiegte sich perfekt an seinen Körper...das Licht, dass von den goldenen Lampen ausging erhellte sein Gesicht nur teilweise.... um seine Augen lagen tiefe Schatten, der jedoch ihre eisblaue Farbe nur noch mehr betonte. Die langen Finger seiner rechten Hand tippten spielerisch gegen seinen Oberarm...

„Wohin wollt ihr denn noch so spät?", fragte er leise und legte den Kopf leicht schief. „Doch nicht in die Kerker, oder?"

Der Blonde schluckte fest...der Anblick...sein Herz raste und das warme Blut rauschte unter seiner Haut.

Sirius schnaufte verächtlich und schob seine drei Freunde energisch zur Seite.

„Ein Wort zu Vater, und du...", zischte Sirius und seine Augen wurden seltsam dunkel.

„Und ich?", fragte Regulus herausfordernd, doch es klang viel mehr nach einem höhnischen Zischen, dass Remus einen kalten Schauer über den Rücken jagte.

Die beiden Brüder standen sich bewegungslos gegenüber, es war schwer zu sagen, wessen Gesichtsausdruck hasserfüllter war...

„Dann-", begann Sirius flüsternd und trat einen Schritt auf Regulus zu, doch im nächsten Moment wurde die, zum zerreißen gespannte Stille, von einem ohresbetäubenden Schrie durchbrochen...

Der Schwarzhaarige wirbelte überrascht herum, auch Regulus schien wie aus einer Trance gerissen.

Den Bruchteil einer Sekunde rührte sich niemand, dann lief Sirius, ohne ein weiteres Wort, los. Regulus war knapp hinter ihm, ihre Schritte hallten schrill nach. Remus warf einen zögernden Blick zu James, doch dann sah er, in dessen Augen, genau das sah, was er fühlte.

Angst, aber vor allem... Neugierde

Ohne weiter zu reden, folgten die beiden Sirius, auch Peter hastete schnell hinter ihnen her.

Binnen kurzem hatten sie die beiden Brüder fast eingeholt. Zum Großteil deswegen, weil Sirius lange Haare hinter ihm her wehten und sie sich so nicht verlaufen konnten.

Hastig stürzten sie die Treppe hinunter, Remus hatte nicht einmal die Zeit, die außergewöhnliche Deckenmalerei anzustarren.

Zu ihrer linken befand sich eine riesige Eichentür, Sirius und Regulus zögerten eine Sekunde, was James, Peter und Remus die Chance gab sie endgültig einzuholen.

Dann stieß Sirius mit einem kräftigen Stoss die beiden Flügel der Tür auf und trat, dicht gefolgt von den anderen vieren, ein.

Ein Kaminfeuer erhellte den dunklen Raum... die Vorhände waren zugezogen....über dem Kamin prangte eine an den Enden runde, aus Holz gefertigte Ahnentafel... Der Großteil des Raum lag im Dunkel und so sehr Remus sich auch anstrengte, er konnte die tatsächliche Größe des Raumes nicht erfassen. In der Mitte stand ein ovaler, glatt polierter Holztisch, rundherum standen mindestens zehn Stühle.

Niemand war zu sehen...

Doch dann fiel Remus Blick auf den, ihnen am nähesten stehenden, Stuhl. Er war viel höher als die anderen und es schien, als wäre dies der Platz des Familienoberhauptes. Ein leises Wimmern war von der dort kauernden Gestalt zu hören, sie war zart gebaut und ihre schmalen Schultern zuckten unaufhörlich. Sehr feines und glattes schwarzes Haar verdeckte ihr Gesicht und ihre Hände.

Direkt vor ihr stand eine, bis auf einen winzigen Rest, geleerte Weinflasche...

Mutter?", hauchte Sirius ungläubig.

***********************************************************************

A/N: Also, was haltet ihr davon?

Viel? Nichts?

Sagt schon!