Anmerkung: Vegeta ist OOC in diesem Fanfic, aber das ist bei der Story nur zu erwarten. Ich wollte es nur mal erwähnen ^_^

Kapitel 3

Bulma drehte ihr Gesicht weg. Diese ganze Unterhaltung war ihr zuwider „Sobald er etwas kräftiger ist. Sie sagen, er wacht immer nur für kurze zeit auf und wird dann gleich wieder unmächtig," antwortete sie verbittert.

Piccolo nickte. „Dann warten wir am Besten ab."

++++++++++

Etwas verloren stand Goku in Mitten der Hausroboter der Capsule Corporation, die hektisch ihren Aufgaben nachgingen. Zwei Wochen waren nun vergangen seit Vegeta aus dem Koma erwacht war. Heute war es endlich soweit, er durfte nach hause gehen. Schon ein paar Tage nach Vegetas Erwachen war schnell klar geworden, dass er keinerlei Bedrohung für irgendjemanden darstellen würde. Dennoch blieben einige der Z Gruppe weiterhin vorsichtig. Die Erinnerungen an die früheren Taten des Prinzen waren nach all der Zeit immer noch frisch.

Seit etwa einer Woche lebten Goku und Goten jetzt bei Bulma und ihrer Familie, obwohl Goku sich anfangs dagegen gewehrt hatte. Der Gedanke in Vegetas Nähe zu sein und noch dazu ständig Trunks´ Blicken ausgesetzt zu sein, schien ihm unerträglich. Doch es war seinem Sohn wirklich wichtig gewesen, Trunks beistehen zu können. Auch Bulma hielt das für das Beste.

Vegeta braucht uns alle, auch seine Freunde!

Ihre Worte hatten ihn zusammenzucken lassen. Ein schöner Freund war er! Fast hätte er ihn ins Jenseits befördert. Und heute würde er den Prinzen zum ersten Mal wiedersehen. Die ganze Zeit hatte er sich vor diesem Moment gefürchtet, ganz egal wie sehr er sich selbst davon überzeugen wollte, dass es seinem Freund wirklich gut ging. Doch nun konnte er nicht mehr davor fliehen. Er musste sich Vegeta und dem, was er ihm angetan hatte, endgültig stellen. Vor einer Stunde, als Bulma zum Krankenhaus aufgebrochen war, war er noch fest davon überzeugt gewesen, dass er das schon irgendwie schaffen würde. Aber jetzt war Goku sich nicht mehr so sicher. Sein Mut schien mit jeder Minute zu schrumpfen.

Er warf einen unsicheren Blick auf seine Armbanduhr. Sie müssten eigentlich jede Minute kommen. Verdammt, was stellte er sich nur so an? Er war kein kleiner Junge mehr, und selbst damals hatte er sich von nichts und niemandem einschüchtern lassen!! Also würde er das hier auch meistern! Doch als er plötzlich Bulmas Helikopter auf dem Rasen landen hörte, rutschte ihm das Herz in die Hose. Am liebsten wäre er durch die Hintertür abgehauen. Mit Mühe schaffte er es, diesen Drang hinunterzuschlucken. Goku holte tief Luft und lief langsam auf die Eingangstür zu. Unterwegs wäre er beinahe über einen kleinen Roboter gestolpert. Die Maschine piepte ein paar mal irritiert, bevor sie schnell das Weite suchte. Der Saiyajin warf dem Roboter einen bösen Blick zu, ehe er leicht gereizt weiterlief. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Von einer blöden Haufen Metall angemeckert zu werden!

Seine Flüche verstummten, als sich die Tür öffnete und der Prinz der Saiyajin vor ihm stand. Völlig verblüfft stand Goku nur da und starrte Vegeta an. So lange hatte er diesen Augenblick herbeigesehnt, aber nun wünschte er sich, er wäre doch geflohen. Der Blick in den Augen seines Freundes war nicht seiner. Es war der Blick eines Fremden, der sich neugierig und auch etwas erstaunt durch den Raum bewegte. Das war wirklich nicht Vegeta no Ouji.

„Komm Vater, lass uns reingehen", sagte Trunks mit ruhiger Stimme und gab seinem Vater einen kleinen Stups.

Vegeta warf ihm einen unsicheren Blick zu, ehe er ein paar Schritte weiter ins Haus ging. Vorsichtig sah er sich ein um, als ob er sich jede Einzelheit einprägen wollte, bis er sich schließlich an Goku wandte. Dieser hielt unwillkürlich die Luft an, als sich ihre Blicke trafen. Was Goku zu schaffen machte, war die Ruhe in den Augen des anderen. Sie waren immer voller Feuer und Leidenschaft gewesen - und manchmal auch voller Hass. Besonders wenn sie auf ihn gerichtet gewesen waren. Das hatte ihn eigentlich nie sonderlich gestört. So war Vegeta nun mal. Diese Ruhe gehörte einfach nicht dort hin.

„Du bist Goku, nehme ich an?"

Gott, sogar seine Stimme klang vollkommen anders. Matt nickte Goku, worauf der Prinz ihm die Hand entgegenstreckte. Einen Moment lang sah er sie zögernd an, dann erwiderte der jüngere Saiyajin den Handschlag. Ein warmes Gefühl der Freude durchfuhr Goku bei diesem Kontakt. Sonst berührten sie sich immer nur im Kampf.

„Es tut mir leid, dass ich mich nicht an dich erinnere, aber Bulma sagte mir, dass du mein bester Freund bist."

Goku warf Bulma einen überraschten Blick zu, als sie gerade mit Goten dazu kam. Die nickte ihm heftig zu und formte mit ihren Lippe `Sag ja´. Er sah wieder zu Vegeta, der ihn merkwürdig anschaute.

„Ja, das stimmt. Ich bin dein bester Freund", antwortete er mit dünner Stimme.

Trunks schnaubte darauf verächtlich, womit er sich einen Schlag seiner Mutter in die Seite einfing. Auch Goten sah ihn missbilligend. Es war ihm schon seit einiger Zeit aufgefallen, dass sich sein bester Freund seinem Vater gegenüber feindlich verhielt. Aber im Augenblick hielt er es für klüger, es noch für sich zu behalten. Vielleicht würde sich das auch wieder geben, sobald sich Vegeta wieder eingelebt hatte.

„Soll ich dir das Haus zeigen, oder möchtest du dich lieber ein wenig ausruhen?" fragte Bulma, während sie ihren Mantel aufhängte.

Darauf wandte Vegeta sich ihr wieder zu und ließ von Gokus Hand ab. „Ich würde gern ein bisschen schlafen. Ich kann mich ja später umsehen."

Sie nickte verständnisvoll. „Wie du willst. Die Roboter haben dein Zimmer bestimmt schon hergerichtet. Trunks wird dich hinbringen."

„Hier entlang", sagte Trunks und verschwand mit seinem Vater die Treppe hinauf in den ersten Stock. Goten zögerte einen Moment lang, ehe er ihnen nachging.

Goku sah ihnen nach, tief in Gedanken versunken. Vegeta war ein völlig anderer Mensch, aber was hatte er denn auch erwartet? Das war wahrscheinlich nun mal so, wenn man sich an sein ganzes früheres Leben nicht mehr erinnern konnte. Verdammt, ob er sich wohl jemals an diesen neuen Vegeta gewöhnen konnte? Andererseits war es schon gewesen, wie er mit ihm gesprochen hatte. Und das Gefühl, als sich ihre Hände berührt hatte....

„Hey, alles in Ordnung?"

Bulmas Stimme riss ihn unsanft aus seinen Gedanken. „Ja, alles okay."

Skeptisch sah sie ihn an. „Ich könnte einen Kaffee gebrauchen", sagte sie schließlich, „Leistest du mir ein bisschen Gesellschaft?"

„Natürlich."

*****

„Trunks, hör bitte auf durch die Gegend zu laufen und komm her! Du machst mich ganz verrückt!" brummte Goten. Seit einer halben Stunde lief seine Freund ununterbrochen auf und ab.

„Tut mir leid", meinte dieser und ließ sich neben Goten auf sein Bett fallen.

„Was ist denn los?", fragte Goten und streichelte sanft Trunks´ Rücken.

„Was los ist? Ist das nicht offensichtlich? Mein Vater behandelt mich wie einen Fremden und der, der ihm und uns das alles angetan hat, schleimt sich..."

„Trunks, das reicht!!" unterbrach ihn Gotens wütende Stimme. Er wich von Trunks zurück, als ob er sich verbrannt hätte und drehte ihm den Rücken zu. Langsam konnte er es nicht mehr ertragen. Erst die ganzen Andeutungen und bösen Blicke und jetzt beleidigte er seinen Vater auch noch ganz offen!

Eine Weile schwiegen beide, bis Trunks seinen Freund seufzend von hinten umarmte. „Tut mir leid, Goten. Es wird mir nur alles zu viel. Du bist der letzte, den ich verletzten will."

„Ich weiß", antworte der jüngere Halbsaiyajin und legte seine Arme um die seines Freundes. „Aber du musst mich auch verstehen. Es ist immer mein Vater, denn du ständig beleidigst. Du darfst ihm nicht die Schuld daran geben. Niemand kann etwas dafür."

„Du hast ja recht. Das ausgerechnet ich ihm die Schuld gebe, ist schon lächerlich."

„Was meinst damit?", fragte Goten verwirrt.

Statt zu antworten zog Trunks ihn mit sich hinunter auf das Bett und zog ihn noch näher an sich heran. Unwillkürlich entspannte sich Goten in der Umarmung. Lange blieben sie so, bis Goten dachte, dass Trunks eingeschlafen war. Wundern würde ihn das nicht. Er wusste, dass er in den letzten Wochen wenig geschlafen hatte.

„Trunks?", flüsterte er vorsichtig, um sicher zu gehen.

Dieser öffnete seine Augen und holte tief Luft ehe er zu sprechen begann. „An dem Tag, an dem das alles passiert ist, hatten Vater und ich einen Streit. Er war so wütend, dass ich glaubte, er würde jeden Moment auf mich losgehen. Aber stattdessen ist er einfach gegangen. Ohne ein weiteres Wort. Es ist auch meine Schuld. Hätte ich ihn nicht so wütend gemacht, wäre er bei seinem Kampf gegen deinen Vater nicht so ausgerastet."

„Das ist Unsinn! So leicht verliert dein Vater nicht die Beherrschung und außerdem war das nicht euer erster Streit. Worüber habt ihr euch eigentlich gestritten?"

Zärtlich strich Trunks Goten durch das Haar. „Ich ihm das von uns beiden erzählt."

Erschrocken sah Goten ihn über die Schulter an. „Warum denn das? Ich dachte, du wolltest es ihm auf keinen Fall sagen."

Trunks seufzte. „Das hab ich auch nicht geplant. Glaub mir, es ist mir so rausgerutscht. Ich dachte, er springt mir jeden Moment ins Gesicht. Ich bin froh , dass du nicht dabei warst."

„So schlimm also?", fragte Goten mit trauriger Stimme, „Na ja, meinem Vater würde es wohl nichts ausmachen. Und manchmal denke ich, es ist ganz gut so, dass ich es meiner Mutter nicht mehr sagen muss."

Trunks strich Goten weiter sanft durch sein Haar, als dieser leise weinte.

*****

„Glaub mir, Goku, so ist es am besten!" sagte Bulma mit ruhiger Stimme und nahm noch einen Schluck von ihrem Kaffee.

„Wenn Vegeta sein Gedächtnis wieder zurückbekommt, reißt er uns beiden dafür den Kopf ab. Ihm einfach einzureden, ich wäre sein bester Freund!"

Bulma rollte mit den Augen. „Jetzt reg dich bitte nicht so auf. Er wird zwar wütend sein, aber das war er schon mehr als einmal. Auf uns beide. Außerdem ist es gar nicht so falsch, das musst du doch zugeben. Er hat dich zwar nicht genau als Freund betrachtet, aber er hat dir immerhin vertraut. Und das bedeutet bei ihm schon eine ganze Menge."

Goku sah sie prüfend an, dann nahm er ihre Hand. „Wie kommst du damit klar? Und warum hast du Vegeta eigentlich ein eigenes Zimmer geben?"

Sie lächelte ihn traurig an. „Es war nur vernünftig. Er soll sich erst einmal an uns gewöhnen und wenn wir gleich zusammen in einem Bett schlafen, fühlt er sich sicher unter Druck gesetzt. Es ist eben schwer, aber ich bin überglücklich, dass er noch lebt. Wir werden das schon durchstehen", sie tätschelte seine Hand liebevoll, „Für Trunks ist es schwerer. Ich bin nur froh, dass du und Goten jetzt bei uns wohnt. Es wird ihm helfen Goten bei sich zu haben."

Goku nickte geistesabwesend und führte seine Tasse an seinen Mund, ehe er bemerkte das sie leer war. Verlegen streckte er Bulma seine Tasse entgegen. „Bekomme ich noch ein bisschen?"

Bulma zog eine Augenbraue hoch. „Also, ich glaube langsam, dass du süchtig nach Kaffee geworden bist."

*****

Goku wanderte leise durch die Flure der Capsule Corporation. Es war mitten in der Nacht und er konnte einfach nicht einschlafen. Vielleicht lag es auch an all dem Kaffee, den er heute getrunken hatte. Es war schon irgendwie gespenstig in diesem großen, ruhigen Haus herumzulaufen. Alle außer ihm schienen zu schlafen. Doch plötzlich bemerkte er, dass Licht in der Küche brannte. Also war doch jemand wach! Lächelnd betrat er den Raum und erstarrte, als er die andere Person erkannte.

„Ve- Vegeta!"

*****

Ende Kapitel 3

Dieses Kapitel ist für Mellory (bitte, bitte, bitte melde dich!!!) und für all meine Reviewer. Ich werde gar nicht abstreiten, dass es viel zu lange gedauert hat, und euch nicht mit Gründen dafür nerven. Ich sage nur, dass es mir leid tut!! *verbeug*