Autorin: WhiteAngel alias White-Angel-Legolas
Titel: Elbenprüfung
Thema: Abenteuer
Rating: PG
Inhalt: Legolas wird von einer Riesenspinne im Düsterwald schwer verletzt. Aragorn besucht ihn und findet heraus, dass sein Freund ihm etwas verschwiegen hat...und nicht nur ihm. Als Legolas wieder einigermaßen gesund ist, scheint er sich verändert zu haben.
Disclaimer: Leider gehören weder Legolas noch die anderen Wesen hier mir, sondern dem großen Meister Tolkien. Lediglich Legolas´ Geschwister, der Heiler und später vielleicht noch der ein oder andere kleine Charakter sind meinem Geist entsprungen. Ich verdiene hiermit auch kein Geld.
Author´s Note: Hier kommt endlich das zweite Kapitel. Sorry, dass es so lange gedauert hat.
Luthien Lossehelin: Jetzt erfährst du, wies weitergeht. Ja, armer Legolas. fg
Tingilya: Freut mich, dass es dir bisher gefällt. Ich hoffe, das bleibt so. g
Elanor8: auf die Knie fall Verzeih mir, dass ich euch so lange warten lies. Aber wart mal das Ende dieses Kapitels ab.
Bitte, bitte schreibt mir Kommis! Legolas´ Welpenblick aufsetz Feeback bitte an: legolas-greenleaffreenet.de
Elbenprüfung
Kapitel 2: Traum, Vision oder Wirklichkeit?
Ein plötzlicher Schmerz durchflutete seinen Körper. Er drehte sich um und da stand es. Er blickte in die Fratze eines dieser Kreaturen und erkannte trotz des Schmerzes sofort den Unheil verkündenden schwarzen Fleck auf der Stirn dieser Bestie. Er stand einer ihrer Königinnen gegenüber. Entschlossenheit flammte in ihm auf und lies den Schmerz in den Hintergrund treten. Er würde sich dieser Bestie nicht kampflos ausliefern.
Er wehrte sich mit seinen Langdolchen und versuchte mit aller Kraft, diese Kreatur zu töten. Denn nur ihr Tod würde das Überleben seiner Begleiter und sein eigenes garantieren. Doch trotz aller Anstrengungen vermochte er es kaum, ihr eine Wunde beizubringen, während sie immer öfter seine Verteidigung durchbrach.
Plötzlich fiel ihn eine zweite dieser Kreaturen von der Seite an. Er konnte gerade noch ausweichen, als er sich von diesen Bestien umzingelt sah. Sie nutzten ihre Überlegenheit und griffen ihn geschlossen an. Noch bevor er reagieren konnte, durchbohrte eine Klaue seine Schulter und er lies den Langdolch, den er mit dem Arm geführt hatte, zu Boden fallen.
Er kniff die Augen zusammen und schrie vor Schmerz, doch kein Laut kam über seine Lippen. Als er die Augen wieder öffnete, verschwamm das Bild der Kreatur und nahm andere Züge an. Elbische Züge mit einem hasserfüllten Blick. Sein Blick wanderte von dem Gesicht des Elben zu seiner Schulter und dort steckte ein elbisches Schwert.
Ein brennender Schmerz breitete sich von der Klinge aus, als bestünde sie aus Feuer. Der Schmerz lies ihn auf die Knie fallen und die Augen schließen. Als die Klinge brutal in der Wunde gedreht und dann herausgezogen wurde, schrie er erneut vor Schmerz auf. Doch auch diesmal entwich ihm kein Laut.
Mit einem Mal wich der Schmerz und eine wohlige Wärme umhüllte ihn.
Er öffnete erneut die Augen, doch der Wald und der unbekannte Elb waren ebenso verschwunden, wie die Riesenspinnen. Stattdessen sah er Schnee und ein Blick nach links offenbarte ihm Berggipfel, doch schien er selbst auf dem Höchsten zu sein.
Erneut sah er auf seine Schulter. Die Wunde war noch immer da und zweifellos gefährlich, doch er spürte keinen Schmerz. Erst jetzt wurde er gewahr, dass noch jemand anwesend war.
Er drehte sich nach rechts und tatsächlich stand dort ein Mann. Ein Elb, wie er erstaunt feststellte.
Er sah jung aus aber seine Augen spiegelten die Weisheit und Güte von Jahrtausenden wieder. Sein Herz erkannte ihn sofort.
Sein Gegenüber wies in die entgegengesetzte Richtung und er drehte seinen Kopf in die Richtung. Dort, wo vorher nur Schnee und die Berggipfel zu sehen waren, stand nun ein großes Gebäude.
Hoch wie der Turm Sarumans, weitläufig wie ein kleines Schloß und eindeutig das Werk von Elben. Die Mauern waren glatt, von elfenbeinerner Farbe und nur von den schönen Fenstern unterbrochen. Diese Fenster spiegelten das Sonnenlicht in allen Farben des Regenbogens wieder.
Ihm fiel das Tor auf, welches ins Innere dieses Gebäudes führte. In der Mitte wurde es von einem verschlungenen Symbol aus Gold geschmückt. Das Symbol wiederum war sternförmig von grünen Mallornblättern umrahmt.
Sein Herz zog sich zusammen. Nun wusste er, wo er war und was dies alles zu bedeuten hatte.
Gleißendes Licht blendete ihn und der Schmerz kehrte mit aller Macht zurück. Wieder schrie er auf und diesmal hörte er seine Stimme.
Tharion war sofort aufgesprungen, als Legolas angefangen hatte zu schreien. Der Prinz schlug um sich, als sei er von Feinden umgeben und der Heiler hatte Schwierigkeiten den Elben festzuhalten. Erneut schrie Legolas auf, als sei er der Folter Saurons ausgesetzt, und bäumte sich der Kraft des Heilers entgegen.
Tharion, völlig überrascht von dieser plötzlichen Kraft, lies Legolas los, da er diesem nun nichts entgegensetzen konnte und bekam als nächstes dessen Faust ins Gesicht, sodass er von der Bettkante fiel.
Durch das Geschrei alarmiert, betrat Silmarien das Zimmer ihres Bruders, welches ihrem gegenüberlag.
Sie sah Tharion, der sich gerade wieder aufgerappelt hatte und nun wieder versuchte, Legolas zu beruhigen.
Mit wenigen Schritten war sie an das Bett ihres Bruders getreten und half dem Heiler, den um sich schlagenden Elben im Bett zu halten.
Noch einmal schrie Legolas gequält auf, bevor er aufhörte um sich zu schlagen. Er atmete schnell und sein Gesicht war schmerzverzerrt.
„Das Fieber ist weiter gestiegen."stellte Tharion besorgt fest und wandte sich an Silmarien. „Bitte schickt nach Enarion. Ich werde seine Hilfe brauchen, um das Fieber wieder zu senken. Und dann sagt eurem Vater bescheid."
„Ja, sofort."sagte Silmarien und verlies mit einem letzten Blick auf ihren Bruder den Raum.
Tharion wandte sich nun wieder Legolas zu und stellte entsetzt fest, dass die linke Schulter des Prinzen stark blutete. Schnell öffnete er das Hemd und sah, dass die Wunde, die ihm eine der Spinnen zugefügt hatte, wieder geöffnet war.
„Wie ist das möglich? Sie war doch schon verheilt!" Er nahm das Tuch aus der Wasserschüssel und wischte das Blut weg, doch die Wunde blutete so stark, als sei sie ihm gerade erst zugefügt worden.
Silmarien hatte Enarion in der Zwischenzeit selbst aufgesucht und ihn zu Tharion geschickt. Enarion hatte sofort ein paar Kräuter und Verbände genommen und sich auf den Weg gemacht.
Als er das Zimmer des Prinzen betrat, war Tharion noch immer dabei die Blutung zu stoppen.
„Was ist passiert?"wandte sich Enarion an den Heiler und legte Kräuter und Verbände neben die Wasserschüssel, um dann einen Blick auf die Wunde zu werfen. Er war wie Tharion entsetzt, dass die alte Wunde wieder offen war.
Tharion berichtete kurz, was sich zugetragen hatte, während sie Legolas einen Druckverband anlegten.
Thranduil atmete noch einmal tief ein, bevor er begann.
„Natürlich war Elrond nicht zufällig hier."er blickte Lorion an, der nun das Wort ergriff.
„Dieser Überfall der Spinnen war anders als sonst. Abgesehen davon, dass sie sich nicht angeschlichen haben, trennten sie Legolas sofort vom Rest der Gruppe."erzählte Lorion mit düsterer Miene.
„Wie bitte? Soll das heißen, sie hatten es auf Legolas abgesehen und haben sich dafür eine Taktik zurechtgelegt?"fragte Aragorn ungläubig. Das sah diesen Kreaturen überhaupt nicht ähnlich.
„So, wie es uns berichtet wurde, ist es wohl gewesen. Aber das ist ja noch nicht alles. Wie du weißt hat niemand gesehen, wie Legolas diese Spinnenkönigin getötet hat."setzte Thranduil fort.
Aragorn sah ihn erwartungsvoll an. Sicher, kaum ein Elb konnte es allein mit so einer Bestie im Nahkampf aufnehmen. Unmöglich war es aber auch nicht und er brannte darauf zu erfahren, was noch so ungewöhnliches geschehen war.
Thranduil gab seinem Sohn ein Zeichen, dass er weitererzählen solle.
„Nun...zwei der Wachen sagten, dass Legolas...nicht mit seinen Langdolchen gekämpft habe."
„Und?"hakte Aragorn nach, als Lorion nicht weitersprach. Dieser blickte hilfesuchend zu seinem Vater.
Thranduil wusste zunächst nicht, wie er es dem Menschen verständlich machen sollte. Nach kurzem Überlegen wandte er sich an Aragorn.
„Kennst du die Berichte über Lasirell ó Kaleran?"fragte er.
Aragorn sah den König verwirrt an. Was hatte das denn mit Legolas und dem Überfall zu tun?
„Elrond hat sie mir einmal erzählt. Aber was hat das jetzt mit dieser Sache zu tun?"
„Was hat Elrond dir erzählt?"Der König der Düsterwaldelben ignorierte die Frage des Menschen.
„Lasirell ó Kaleran war eine Elbenfürstin aus Ithilien. Sie war bekannt für ihre Schwertkampfkunst."
„Elrond hat dir die ganze Geschichte erzählt, richtig?"fragte der Elb nun.
„Ja."Antwortete Aragorn, immer noch nicht verstehend, was das jetzt sollte.
„Was hat er dir von ihrem Tod erzählt?"
„Sie wurde in einer Schlacht um die Feste Kaleran schwer verwundet und zog sich in den Tempel Earendils zurück. Dort nahm sie ihr Schwert, welches Legenden nach von Eru selbst geschmiedet wurde, und lies es verschwinden."
„'Verschwinden' ist der falsche Ausdruck für das, was dort geschah."wandte Lorion ein.
„Lasirell nutzte ihre Elbenmagie, um ihre Seele mit dem Schwert verschmelzen zu lassen und damit sicherzustellen, dass es nicht in die falschen Hände gerät. Sie sprach einen Bann, dass nur ein Elb das Schwert finden und führen könne."
Lorion sah nun wieder seinen Vater an und Aragorn ahnte, was los war.
„Legolas soll dieses Schwert also geführt haben?"fragte er an Thranduil gewandt.
„So wurde es uns geschildert, aber noch fehlt uns Legolas´ Aussage dazu." antwortete der Elbenkönig und sah gedankenverloren aus dem Fenster.
Elrond hatte seinem Ziehsohn nicht alles erzählt. Wie viel sollte er dem Menschen darüber sagen? Noch mehr fragte er sich jedoch, ob sein jüngster Sohn wirklich dieses Schwert geführt haben konnte.
„Was macht euch so sicher, dass es Lasirells Schwert und nicht sein eigenes war?"wollte Aragorn wissen.
„Noch wissen wir nicht einmal mit Sicherheit, ob er überhaupt irgendein Schwert gehalten hat."entgegnete Lorion und Sorge lag in seiner Stimme.
Für den König von Gondor hörte sich die Geschichte seltsam an. Es steckte mehr dahinter, als die beiden Elben ihm sagten. Er konnte sich nicht vorstellen, woher Legolas so ohne weiteres ein Schwert haben sollte, wenn er selbst keines dabei hatte.
Legolas bevorzugte den Bogen im Fern- und zwei Langdolche im Nahkampf.
Dem ehemaligen Waldläufer kam ein Gedanke. Die Wachen hatten mit Sicherheit Schwerter dabei gehabt. Vielleicht hatte Legolas eines dieser Schwerter in die Hand bekommen.
Aragorn wollte seine Vermutung gerade den beiden Elben mitteilen, als die Tür aufgerissen wurde und Silmarien eintrat.
Ein Blick in die Augen seiner Tochter genügte Thranduil um zu wissen, dass sich Legolas´ Zustand wieder verschlechtert hatte. Thranduil erhob sich und verlies das Zimmer.
Aragorn, Lorion und Silmarien folgten ihm, nachdem sie vielsagende Blicke ausgetauscht hatten.
Tharion hatte den Kopf des Prinzen angehoben, damit Enarion ihm etwas von dem Tee einflössen konnte, welcher die Schmerzen lindern und das Fieber senken sollte.
Tharion bettete den Kopf des Elben vorsichtig wieder auf das Kissen und Enarion legte ein feuchtes Tuch auf die Stirn des Prinzen.
„Es wird wohl besser sein, wenn wir auch seine Waden kühlen. Damit können wir das Fieber vielleicht noch eher herunterbekommen."sagte Tharion, als sich die Tür öffnete und der König eintrat.
Tharion erhob sich und ging auf den König zu, während Enarion einige Tücher in die Wasserschüssel tauchte, um sie dem Sohn des Königs um die Waden zu wickeln.
„Was ist mit Legolas?"erkundigte sich Thranduil mit einem besorgten Blick auf das blasse Gesicht seines Sohnes. Hinter ihm waren inzwischen auch Aragorn, Lorion und Silmarien erschienen.
Tharion berichtete was vorgefallen war und hatte noch nicht geendet, als Enarion sich an ihn wandte.
„Tharion, das solltest du dir ansehen."
Enarion hatte die Decke etwas zurückgeschlagen, um die Tücher um Legolas´ Waden zu legen.
Der andere Heiler trat nun mit fragendem Blick an das Bett des Elben und sah nun auf die freigelegten Beine des Prinzen.
Das rechte Bein fesselte seinen Blick und ihm wich die Farbe aus dem Gesicht.
So, das war Kapitel 2. Ich hoffe, es gefällt euch immer noch. Jaja, der gute Tharion wäre wohl besser Berater geworden. Ich kann unseren Lieblingselben gut verstehen, dass er ihm eine runtergehauen hat. Wer mag Ärzte schon? fg
Titel: Elbenprüfung
Thema: Abenteuer
Rating: PG
Inhalt: Legolas wird von einer Riesenspinne im Düsterwald schwer verletzt. Aragorn besucht ihn und findet heraus, dass sein Freund ihm etwas verschwiegen hat...und nicht nur ihm. Als Legolas wieder einigermaßen gesund ist, scheint er sich verändert zu haben.
Disclaimer: Leider gehören weder Legolas noch die anderen Wesen hier mir, sondern dem großen Meister Tolkien. Lediglich Legolas´ Geschwister, der Heiler und später vielleicht noch der ein oder andere kleine Charakter sind meinem Geist entsprungen. Ich verdiene hiermit auch kein Geld.
Author´s Note: Hier kommt endlich das zweite Kapitel. Sorry, dass es so lange gedauert hat.
Luthien Lossehelin: Jetzt erfährst du, wies weitergeht. Ja, armer Legolas. fg
Tingilya: Freut mich, dass es dir bisher gefällt. Ich hoffe, das bleibt so. g
Elanor8: auf die Knie fall Verzeih mir, dass ich euch so lange warten lies. Aber wart mal das Ende dieses Kapitels ab.
Bitte, bitte schreibt mir Kommis! Legolas´ Welpenblick aufsetz Feeback bitte an: legolas-greenleaffreenet.de
Elbenprüfung
Kapitel 2: Traum, Vision oder Wirklichkeit?
Ein plötzlicher Schmerz durchflutete seinen Körper. Er drehte sich um und da stand es. Er blickte in die Fratze eines dieser Kreaturen und erkannte trotz des Schmerzes sofort den Unheil verkündenden schwarzen Fleck auf der Stirn dieser Bestie. Er stand einer ihrer Königinnen gegenüber. Entschlossenheit flammte in ihm auf und lies den Schmerz in den Hintergrund treten. Er würde sich dieser Bestie nicht kampflos ausliefern.
Er wehrte sich mit seinen Langdolchen und versuchte mit aller Kraft, diese Kreatur zu töten. Denn nur ihr Tod würde das Überleben seiner Begleiter und sein eigenes garantieren. Doch trotz aller Anstrengungen vermochte er es kaum, ihr eine Wunde beizubringen, während sie immer öfter seine Verteidigung durchbrach.
Plötzlich fiel ihn eine zweite dieser Kreaturen von der Seite an. Er konnte gerade noch ausweichen, als er sich von diesen Bestien umzingelt sah. Sie nutzten ihre Überlegenheit und griffen ihn geschlossen an. Noch bevor er reagieren konnte, durchbohrte eine Klaue seine Schulter und er lies den Langdolch, den er mit dem Arm geführt hatte, zu Boden fallen.
Er kniff die Augen zusammen und schrie vor Schmerz, doch kein Laut kam über seine Lippen. Als er die Augen wieder öffnete, verschwamm das Bild der Kreatur und nahm andere Züge an. Elbische Züge mit einem hasserfüllten Blick. Sein Blick wanderte von dem Gesicht des Elben zu seiner Schulter und dort steckte ein elbisches Schwert.
Ein brennender Schmerz breitete sich von der Klinge aus, als bestünde sie aus Feuer. Der Schmerz lies ihn auf die Knie fallen und die Augen schließen. Als die Klinge brutal in der Wunde gedreht und dann herausgezogen wurde, schrie er erneut vor Schmerz auf. Doch auch diesmal entwich ihm kein Laut.
Mit einem Mal wich der Schmerz und eine wohlige Wärme umhüllte ihn.
Er öffnete erneut die Augen, doch der Wald und der unbekannte Elb waren ebenso verschwunden, wie die Riesenspinnen. Stattdessen sah er Schnee und ein Blick nach links offenbarte ihm Berggipfel, doch schien er selbst auf dem Höchsten zu sein.
Erneut sah er auf seine Schulter. Die Wunde war noch immer da und zweifellos gefährlich, doch er spürte keinen Schmerz. Erst jetzt wurde er gewahr, dass noch jemand anwesend war.
Er drehte sich nach rechts und tatsächlich stand dort ein Mann. Ein Elb, wie er erstaunt feststellte.
Er sah jung aus aber seine Augen spiegelten die Weisheit und Güte von Jahrtausenden wieder. Sein Herz erkannte ihn sofort.
Sein Gegenüber wies in die entgegengesetzte Richtung und er drehte seinen Kopf in die Richtung. Dort, wo vorher nur Schnee und die Berggipfel zu sehen waren, stand nun ein großes Gebäude.
Hoch wie der Turm Sarumans, weitläufig wie ein kleines Schloß und eindeutig das Werk von Elben. Die Mauern waren glatt, von elfenbeinerner Farbe und nur von den schönen Fenstern unterbrochen. Diese Fenster spiegelten das Sonnenlicht in allen Farben des Regenbogens wieder.
Ihm fiel das Tor auf, welches ins Innere dieses Gebäudes führte. In der Mitte wurde es von einem verschlungenen Symbol aus Gold geschmückt. Das Symbol wiederum war sternförmig von grünen Mallornblättern umrahmt.
Sein Herz zog sich zusammen. Nun wusste er, wo er war und was dies alles zu bedeuten hatte.
Gleißendes Licht blendete ihn und der Schmerz kehrte mit aller Macht zurück. Wieder schrie er auf und diesmal hörte er seine Stimme.
Tharion war sofort aufgesprungen, als Legolas angefangen hatte zu schreien. Der Prinz schlug um sich, als sei er von Feinden umgeben und der Heiler hatte Schwierigkeiten den Elben festzuhalten. Erneut schrie Legolas auf, als sei er der Folter Saurons ausgesetzt, und bäumte sich der Kraft des Heilers entgegen.
Tharion, völlig überrascht von dieser plötzlichen Kraft, lies Legolas los, da er diesem nun nichts entgegensetzen konnte und bekam als nächstes dessen Faust ins Gesicht, sodass er von der Bettkante fiel.
Durch das Geschrei alarmiert, betrat Silmarien das Zimmer ihres Bruders, welches ihrem gegenüberlag.
Sie sah Tharion, der sich gerade wieder aufgerappelt hatte und nun wieder versuchte, Legolas zu beruhigen.
Mit wenigen Schritten war sie an das Bett ihres Bruders getreten und half dem Heiler, den um sich schlagenden Elben im Bett zu halten.
Noch einmal schrie Legolas gequält auf, bevor er aufhörte um sich zu schlagen. Er atmete schnell und sein Gesicht war schmerzverzerrt.
„Das Fieber ist weiter gestiegen."stellte Tharion besorgt fest und wandte sich an Silmarien. „Bitte schickt nach Enarion. Ich werde seine Hilfe brauchen, um das Fieber wieder zu senken. Und dann sagt eurem Vater bescheid."
„Ja, sofort."sagte Silmarien und verlies mit einem letzten Blick auf ihren Bruder den Raum.
Tharion wandte sich nun wieder Legolas zu und stellte entsetzt fest, dass die linke Schulter des Prinzen stark blutete. Schnell öffnete er das Hemd und sah, dass die Wunde, die ihm eine der Spinnen zugefügt hatte, wieder geöffnet war.
„Wie ist das möglich? Sie war doch schon verheilt!" Er nahm das Tuch aus der Wasserschüssel und wischte das Blut weg, doch die Wunde blutete so stark, als sei sie ihm gerade erst zugefügt worden.
Silmarien hatte Enarion in der Zwischenzeit selbst aufgesucht und ihn zu Tharion geschickt. Enarion hatte sofort ein paar Kräuter und Verbände genommen und sich auf den Weg gemacht.
Als er das Zimmer des Prinzen betrat, war Tharion noch immer dabei die Blutung zu stoppen.
„Was ist passiert?"wandte sich Enarion an den Heiler und legte Kräuter und Verbände neben die Wasserschüssel, um dann einen Blick auf die Wunde zu werfen. Er war wie Tharion entsetzt, dass die alte Wunde wieder offen war.
Tharion berichtete kurz, was sich zugetragen hatte, während sie Legolas einen Druckverband anlegten.
Thranduil atmete noch einmal tief ein, bevor er begann.
„Natürlich war Elrond nicht zufällig hier."er blickte Lorion an, der nun das Wort ergriff.
„Dieser Überfall der Spinnen war anders als sonst. Abgesehen davon, dass sie sich nicht angeschlichen haben, trennten sie Legolas sofort vom Rest der Gruppe."erzählte Lorion mit düsterer Miene.
„Wie bitte? Soll das heißen, sie hatten es auf Legolas abgesehen und haben sich dafür eine Taktik zurechtgelegt?"fragte Aragorn ungläubig. Das sah diesen Kreaturen überhaupt nicht ähnlich.
„So, wie es uns berichtet wurde, ist es wohl gewesen. Aber das ist ja noch nicht alles. Wie du weißt hat niemand gesehen, wie Legolas diese Spinnenkönigin getötet hat."setzte Thranduil fort.
Aragorn sah ihn erwartungsvoll an. Sicher, kaum ein Elb konnte es allein mit so einer Bestie im Nahkampf aufnehmen. Unmöglich war es aber auch nicht und er brannte darauf zu erfahren, was noch so ungewöhnliches geschehen war.
Thranduil gab seinem Sohn ein Zeichen, dass er weitererzählen solle.
„Nun...zwei der Wachen sagten, dass Legolas...nicht mit seinen Langdolchen gekämpft habe."
„Und?"hakte Aragorn nach, als Lorion nicht weitersprach. Dieser blickte hilfesuchend zu seinem Vater.
Thranduil wusste zunächst nicht, wie er es dem Menschen verständlich machen sollte. Nach kurzem Überlegen wandte er sich an Aragorn.
„Kennst du die Berichte über Lasirell ó Kaleran?"fragte er.
Aragorn sah den König verwirrt an. Was hatte das denn mit Legolas und dem Überfall zu tun?
„Elrond hat sie mir einmal erzählt. Aber was hat das jetzt mit dieser Sache zu tun?"
„Was hat Elrond dir erzählt?"Der König der Düsterwaldelben ignorierte die Frage des Menschen.
„Lasirell ó Kaleran war eine Elbenfürstin aus Ithilien. Sie war bekannt für ihre Schwertkampfkunst."
„Elrond hat dir die ganze Geschichte erzählt, richtig?"fragte der Elb nun.
„Ja."Antwortete Aragorn, immer noch nicht verstehend, was das jetzt sollte.
„Was hat er dir von ihrem Tod erzählt?"
„Sie wurde in einer Schlacht um die Feste Kaleran schwer verwundet und zog sich in den Tempel Earendils zurück. Dort nahm sie ihr Schwert, welches Legenden nach von Eru selbst geschmiedet wurde, und lies es verschwinden."
„'Verschwinden' ist der falsche Ausdruck für das, was dort geschah."wandte Lorion ein.
„Lasirell nutzte ihre Elbenmagie, um ihre Seele mit dem Schwert verschmelzen zu lassen und damit sicherzustellen, dass es nicht in die falschen Hände gerät. Sie sprach einen Bann, dass nur ein Elb das Schwert finden und führen könne."
Lorion sah nun wieder seinen Vater an und Aragorn ahnte, was los war.
„Legolas soll dieses Schwert also geführt haben?"fragte er an Thranduil gewandt.
„So wurde es uns geschildert, aber noch fehlt uns Legolas´ Aussage dazu." antwortete der Elbenkönig und sah gedankenverloren aus dem Fenster.
Elrond hatte seinem Ziehsohn nicht alles erzählt. Wie viel sollte er dem Menschen darüber sagen? Noch mehr fragte er sich jedoch, ob sein jüngster Sohn wirklich dieses Schwert geführt haben konnte.
„Was macht euch so sicher, dass es Lasirells Schwert und nicht sein eigenes war?"wollte Aragorn wissen.
„Noch wissen wir nicht einmal mit Sicherheit, ob er überhaupt irgendein Schwert gehalten hat."entgegnete Lorion und Sorge lag in seiner Stimme.
Für den König von Gondor hörte sich die Geschichte seltsam an. Es steckte mehr dahinter, als die beiden Elben ihm sagten. Er konnte sich nicht vorstellen, woher Legolas so ohne weiteres ein Schwert haben sollte, wenn er selbst keines dabei hatte.
Legolas bevorzugte den Bogen im Fern- und zwei Langdolche im Nahkampf.
Dem ehemaligen Waldläufer kam ein Gedanke. Die Wachen hatten mit Sicherheit Schwerter dabei gehabt. Vielleicht hatte Legolas eines dieser Schwerter in die Hand bekommen.
Aragorn wollte seine Vermutung gerade den beiden Elben mitteilen, als die Tür aufgerissen wurde und Silmarien eintrat.
Ein Blick in die Augen seiner Tochter genügte Thranduil um zu wissen, dass sich Legolas´ Zustand wieder verschlechtert hatte. Thranduil erhob sich und verlies das Zimmer.
Aragorn, Lorion und Silmarien folgten ihm, nachdem sie vielsagende Blicke ausgetauscht hatten.
Tharion hatte den Kopf des Prinzen angehoben, damit Enarion ihm etwas von dem Tee einflössen konnte, welcher die Schmerzen lindern und das Fieber senken sollte.
Tharion bettete den Kopf des Elben vorsichtig wieder auf das Kissen und Enarion legte ein feuchtes Tuch auf die Stirn des Prinzen.
„Es wird wohl besser sein, wenn wir auch seine Waden kühlen. Damit können wir das Fieber vielleicht noch eher herunterbekommen."sagte Tharion, als sich die Tür öffnete und der König eintrat.
Tharion erhob sich und ging auf den König zu, während Enarion einige Tücher in die Wasserschüssel tauchte, um sie dem Sohn des Königs um die Waden zu wickeln.
„Was ist mit Legolas?"erkundigte sich Thranduil mit einem besorgten Blick auf das blasse Gesicht seines Sohnes. Hinter ihm waren inzwischen auch Aragorn, Lorion und Silmarien erschienen.
Tharion berichtete was vorgefallen war und hatte noch nicht geendet, als Enarion sich an ihn wandte.
„Tharion, das solltest du dir ansehen."
Enarion hatte die Decke etwas zurückgeschlagen, um die Tücher um Legolas´ Waden zu legen.
Der andere Heiler trat nun mit fragendem Blick an das Bett des Elben und sah nun auf die freigelegten Beine des Prinzen.
Das rechte Bein fesselte seinen Blick und ihm wich die Farbe aus dem Gesicht.
So, das war Kapitel 2. Ich hoffe, es gefällt euch immer noch. Jaja, der gute Tharion wäre wohl besser Berater geworden. Ich kann unseren Lieblingselben gut verstehen, dass er ihm eine runtergehauen hat. Wer mag Ärzte schon? fg
