Kapitel 4 - Awakening

Madame Pomfrey wies Professor Snape an, das bewusstlose Mädchen nächstliegende Bett zu verfrachten. Das Mädchen brauchte vor allem Ruhe. Die anwesenden Personen waren noch immer etwas Geschockt von den Geschehnissen die hier gerade stattgefunden hatten. Nur Professor Snape, der Keary mehr instinktiv als beabsichtigt aufgefangen hatte machte, nachdem er sie in das bett gelegt hatte, kehrt und verliess mit starrer Miene und wehendem umhang den Krankenflügel. Professor Dumbledore strich sich nachdenklich über den Bart und betrachtete das leblos wirkende Mädchen. 'Sie kuemmern sich um sie. Ich denke erstmal braucht sie essen und ein heisses Bad. Alles weitere werden wir danach sehen.' Madame Pomfrey nickte und deckte das Maedchen sachte zu. Das Mädchen schien zu traeumen, denn die Augen unter ihren Lidern bewegten sich rasch. 'Kommen sie Hagrid. Ich brauch jetzt erstmal einen starken Tee.' Dumbledore zwinkerte Hagrid zu. Dieser nickte und beide gingen hinaus um noch vor dem Schlafengehen eine Tasse Tee zu trinken. Madame Pomfrey bereitete unterdessen alles weitere fuer die Pflege ihres neuesten Patienten vor und ging dann ebenfalls schlafen.

Einzig Professor Snape sass noch wach in seinem Zimmer. In Gedanken versunken in der Hand ein Glas Wiskey starrte er in die Flammen im Kamin in der Hoffnung das sich die Aufgewuehltheit legen wuerde... Vergeblich. Er sah die Augen des jungen Maedchens vor sich. Weit aufgerissen in Todesangst. Aber irgend etwas war seltsam. Snape seufzte und setzte das Glas an um es in einem Zug zu leeren. Schliesslich reduzierte er das feuer im Kamin mit einem Schwung seines Zauberstabs . Er wuerde versuchen zu schlafen, aber er befuerchtete, das die aufgewuehlten Erinnerungen ihn keinesfalls ruhig schlafen liessen.
In Hogwarts kehrte Ruhe ein. Selbst die Geister schienen zu schlafen. Vereinzelt sah man im dämmrigen Mondlicht eine Eule fliegen. Die scheinbar so friedliche Nacht wurde von einem Gellenden Schrei durchbrochen der durch den Krankenfluegel hallte. Madame Pomfrey, hektisch in einen Morgenrock gewickelt, kam mit gezücktem Zauberstab in das Zimmer gerannt. Keary sass aufrecht im Bett, ihre Hände vors Gesicht geschlagen. Ihr ganzer Körper wurde von ihren lauten Schluchzern erschüttert. Diesen Traum hatte sie schon lange nicht mehr gehabt. Warum ausgerechnet jetzt wieder? Madame Pomfrey steckte den Zauberstab weg und ging langsam naeher. Schliesslich raeuspertete sie sich hoerbar. Keary zuckte zusammen und lies langsam die Haende sinken. Mit geweiteten und verweinten Augen starrte sie Poppy an. 'Mein Name ist Madame Pomfrey. Ich kümmere mich hier um die kranken.' Keary ruehrte sich keinen Milimeter. Sie hielt die Luft an und schien abzuwarten. Poppy machte zwei weitere Schritte auf sie zu. Plötzlich kam Leben in Keary und sie rutschte vom Bett und drueckte sich an der Wand entlang. Poppy blieb stehen. Die Beiden Frauen starrten sich gegenseitig in die Augen. Schliesslich machte Poppy kehrt und ging in ihr Büro zurück. Keary ruehrte sich noch immer nicht. Ihr Zauberstab war noch immer verschwunden. Vorsichtig sah sie sich um. Es war niemand mehr hier. Eine bessere Chance wuerde sie wohl nicht mehr kriegen. Vorsichtig schob sie sich weiter richtung Tür. Sie konnte beinahe schon nach der Türklinke greifen, als sie ein Räuspern vernahm. 'Sie koennen nicht gehen!' Keary lies die schultern sinken. Sie gab auf. 'Sie haben kaum geschlafen und bestimmt Hunger. Ausserdem sind sie voellig erschopft und schmutzig' Keary starrte Poppy an, als waere sie ein Marsmännchen. Hatte sie gerade wirklich von Essen und schlafen geredet? Madame Pomfrey nutzte die Verwirrung aus die sie scheinbar gestiftet hatte, stellte das Tablett mit einigen Broten und Getränk neben dem Bett ab und bugsierte Keary dann wieder zu dem Bett. Keary wartete noch immer darauf das sie gefesselt wurde. Oder geschlagen. Gefesselt? Aber nichts geschah. Madame Pomfrey sah sie streng an. 'Das wird aufgegessen und danach geschlafen! Und wenn sie wieder etwas brauchen tuts auch ein leises rufen. Sie haben mir vielleicht einen schrecken eingejagt.' Keary brachte nur ein schwaches Nicken zustande und griff dann gehorsam nach einem der Brote und fing an daran zu knabbern. Poppy sah sie tadelnd an. 'Na so werden sie aber nie satt!' Keary sah Poppy an als haette sie den Verstand verloren. Im selben moment verschränkte eben diese ihre Arme. 'Ich bleib solange hier stehen bis der Teller leer ist.' Keary seufzte und ergab sich in ihr vorläufiges Schicksal. Das bestand immerhin nur daraus zu essen. Sie musste zugeben. Sie hatte wirklich riesen hunger. Madame Pomfrey beobachtete zufrieden wie das Mädchen die Brote mit gesundem Appetit ass. Madame Pomfrey stellte das glas auf den nachtisch neben das Bett und nahm das Tablett. 'Und jetzt wird geschlafen. Um ihr Äusseres werden wir uns morgen kuemmern.' Keary war viel zu verdutzt... und zu erschöpft. Die letzte Zeit hatte ihr wirklich sehr viel abverlangt. Und so fiel sie nach einigen Schlucken Wasser auch bald in einen traumlosen tiefen Schlaf. Im Kerker dagegen wälzte sich ein Zaubertränkemeister unruhig in seinem Bett.