Kapitel 6 - Discoveries

Keary war voll konzentriert auf das was sie gerade tat. Ihrer Lieblingspuppe die Frisur zu richten. Das erforderte volle Aufmerksamkeit. Ihre Mutter Marie betrachtete sie lächelnd. Immer wenn ihre kleine Keary leicht auf ihre Unterlippe biss war sie voll konzentriert und bekam von ihrer Aussenwelt gar nichts mehr mit. Hinter Marie tauchte Connor auf. Sachte legte er die Hände auf ihre Schulter und sah ihr zärtlich in die Augen. 'Sie dir an wie konzentriert sie ist. Glaubst du das hält in der Schule an?' Marie lachte leise und um ihre Augen bildeten sich kleine Lachfältchen 'Ja. Genauso wie bei dir früher' Nun lachte auch Connor. Die beiden betrachten ihre kleine Tochter die noch immer hochkonzetriert ihre Puppe frisierte. 'Mommy?' Marie hatte gar nicht mitbekommen das Keary etwa gesagt hatte 'Was ist Kleines?' 'Ist die Frisur hübsch?' 'Wunderhüsch kleines. Soll ich dir die gleiche Frisur machen?' 'Au ja!' Begeistert hüpfte Keary zu ihrer Mum, die anfing ihrer kleinen Tochter die Haare zu machen.

Prustend tauchte Keary wieder auf und wischte sich das Wasser aus dem Gesicht. Vereinzelt liefen ihr Tränen über die Wange. Verdammt. Sie hatte so lange nicht mehr an ihre Eltern gedacht. Und jetzt innerhalb kürzester Zeit. Wobei Erinnerungen das einzige waren das sie bewahren konnte. Sie wusste das ihr Dad später noch die Kamera geholt hatte und sie und ihre Puppe gemeinsam Fotografiert hatte. An das Bild konnte sie sich nicht mehr erinnern. Und ihr Onkel hielt Fotoalben für Unfug. Für den Zweck, den sie erfüllen sollte brauchte sie so einen Schnickschnack natürlich nicht. Aber sie vermisste ihre Eltern. Ein Bild von ihnen würde reichen. Sie hätte auch gerne gewusst ob ihre Eltern Zauberer waren. Aber Moment. Natürlich. Wie konnte sie das nur vergessen. Ihre Eltern mussten auf jeden Fall von der Magischen Welt gewusst haben. Sie wollten sie nach Hogwarts schicken. Damals konnte sie mit dem Namen nichts anfangen und wollte sowieso nur in die gleiche Schule wie Jill. Deswegen hatte sie sich oft mit ihren Eltern gestritten.

Keary und ihre Eltern sassen am Esstisch. 'Hast du schon überlegt auf welche Schule du im Anschluss gehen willst?' fragte ihr Vater. 'Na auf die gleiche Schule wie Jill' das war für Keary selbstverständlich. 'Weisst du. Dein Dad und ich würden uns freuen, wenn du vielleicht auf die gleiche schule wie wir gehen würdest' setzte ihre mutter vorsichtig an 'Ich will aber auf die gleiche Schule wie Jill' versetzte Keary stur. 'Nur weil ihr auf getrennte Schulen geht heisst das nicht das ihr euch nie mehr seht' versuchte ihr vater zu beschwichtigen. 'Ich will aber nicht!' Marie seufzte leicht 'Weisst du kleines. Hogwarts ist etwas besonderes. Und wenn du eine Einladung bekommst wirst du das vielleicht auch so sehen. Wir würden uns wirklich freuen wenn du dorhin gehen würdest. aber das hat noch zeit. und zwingen wollen wir dich auch nicht.' 'Ich kann mir nicht vorstellen das es da was interessanteres geben soll als Jill' Ihr Vater sah sie lächelnd an. 'Wer weiss. vielleicht geht es ja dann mit Zauberei zu' Keary sah ihren Vater an als wäre er verrückt geworden. 'Alles klar Dad.' Dann widmete sie sich ihrem Essen. Auf keinen Fall würde sie ohne Jill in eine andere Schule gehen. Basta.

Keary riss die Augen auf. Ihre Eltern wollten sie in diese Schule schicken. Aber warum hatte man sie damals weggebracht? Wollte man sie von hier fernhalten? Aber warum? Nachdenklich griff Keary nach der Seife und fing an sich einzuseifen. Sie musste in Erfahrung bringen wem sie hier vertrauen konnte. Vielleicht kannte jemand ihre Eltern. Auf keinen Fall durfte sie voreilig handeln. Sie lies die Seife über ihre rechteSchulter gleiten. Am Arm hielt sie inne. Unverwandt starrte sie auf ihren Arm als wäre es ein Fremder Körperteil der nicht zu ihr gehörte. Schliesslich löste sie sich aus dieser Starre und begann sorgfältig damit den Arm einzuseifen. Danach legte die die Seife weg und sah sich kurz suchend um. Ihr Blick fiel auf eine kleine Wurzelbürste. Sie griff danach tauchte sie kurz in das Badewasser und begann schliesslich den Arm abzuschrubben. Ohne eine Miene zu verziehen schrubbte sie mit kräftigen Bewegungen. Die vorher leicht rosige Haut nahm einen roetlichen Ton an. Doch selbst diese unnatürliche verfärbung lies Keary nicht innehalten. Sie schrubbte weiter sorgfältig jeden Quadratzentimeter Haut ihres Armes. Vereinzelt bildeten sich kleine Bluttropfen. Doch Keary hielt nicht inne. Erst als ein grosser Tropfen Blut in das Badewasser tropfte und dort kleine rote Schlieren zog lies Keary die Hand mit der Wurzelbürste sinken. Über ihr Gesicht strömten Tränen. Sie war gebranntmarkt. Wie ein Stück Vieh.