AN:
Sowas.. ich hab schon ein paar Reviews bekommen .. und was mach ich.. mich nicht mal bedanken. Oder hab ich mich bedankt und weiss es nicht mehr? .. Naja. Auf jeden Fall mal danke fuer die lieben Reviews, ich hoff es geht so weiter. Und hier mein neuestes Kapitel - Vorhang auf

Kapitel 8 - Lost

Keary lief schnell durch die Flure. Eine Abzweigung nach rechts, dann nach links, zwei Treppen hoch und wieder rechts. Gut. Jetzt hatte sie sich zwar verlaufen, aber wenigstens war Professor Snape nicht mehr in der Nähe. Sie lehnte sich an die kalte Steinmauer, schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief durch. Der Mann hatte aber auch einen Griff wie ein Schraubstock. Keary rieb sich den Arm der noch immer schmerzhaft pochte, stieß sich leicht von der Wand ab und schlenderte dann weiter durch die Flure. Ihr war klar, dass sie sich hoffnungslos verlaufen hatte. Da konnte sie genauso gut weiter herumschlendern. Eine ganze Weile erforschte Keary so Hogwarts. Allerdings machte sich in ihrem Magen langsam Hunger breit. Vielleicht sollte sie doch jemanden um Hilfe fragen. Nur wen? Keary sah sich in dem Flur um in dem sie sich befand. Menschenleer. Schließlich bemerkte sie in einem Gemälde ein grasendes rundliches Pony. Daneben saß auf einem Stein ein ebenso rundlicher kleiner Ritter, der hingebungsvoll seinen Helm polierte. Ob sie den Ritter fragen sollte? Langsam ging sie näher heran und räusperte sich. 'Entschuldigung?' Der Ritter lies vor lauter Schreck den Helm fallen. Schnell griff er danach und stülpte ihn mehr schlecht als recht über den Kopf. 'Eine Jungfrau in Nöten?' 'Ich hab mich verlaufen' Der kleine Ritter warf sich in Pose 'Sir Cadogan wird der Jungfrau in Nöten beistehen. Kommt folgt mir, MyLady, und wir werden unser Ziel finden oder aber tapfer kämpfend untergehn!' Und mit diesen Worten krabbelte er wenig elegant auf das dicke Pony und galoppierte durch die Bilder, nicht ohne für Aufruhr zu sorgen. Keary lächelte. Sie war gespannt, wohin der kleine moppeliche Ritter sie führen würde, denn gefragt wohin sie wollte hatte er nicht. Schließlich musste sie rennen, da das kleine Pony für seine Statur eine außergewöhnliche Geschwindigkeit erreichte. Dann war er verschwunden. Keary verlangsamte ihre Geschwindigkeit und blieb schließlich schnaufend stehen. Soviel zu ihrem Knight in Shining Armor. Sie lehnte sich an die kühle Wand und schloss die Augen. Vielleicht würde sie ja einfach verschwunden bleiben und irgendwann verhungern. Als sei dieser Gedanke ein Signal gewesen, fing ihr Magen an laut zu grummeln. Sie sah sich um. Von hier sahen alle Gänge gleich aus. Seufzend ging sie in die Richtung, in die der übereifrige Ritter verschwunden war. Doch an der nächsten Kreuzung gab sie auf. Sie lehnte sich wieder an die Wand, ließ sich auf den Boden gleiten, legte den Kopf auf die Knie und schlang die Arme um ihre Beine.

Keary saß alleine auf der Bank in der Nähe der Klippen. Über ihre Wangen liefen vereinzelte Tränen. Wieder hatte sie mit ihren Eltern gestritten. Wieder war es um das Thema Schule gegangen. Warum verstanden sie nicht, dass sie in dieselbe Schule wie Jill gehen wollte. Jill war ihre allerbeste Freundin. Mit Jill konnte sie über alles reden. Mit Jill konnte sie Unsinn machen. Ohne Jill fühlte sie sich einsam. So wie gerade eben. Sie konnte sich nicht vorstellen was an dieser Schule so toll sein sollte. Warum konnte sie nicht auf die gleiche Schule wie Jill gehen? Keary seufzte. Ihre Eltern waren bestimmt böse, weil sie davongelaufen war. Sie fürchtete sich ein bisschen vor der Reaktion ihrer Eltern, aber sie konnte nicht ewig wegbleiben, also machte sie sich langsam auf den Heimweg.

Keary hob den Kopf leicht an stützte ihn auf die Knie und starrte Gedankenverloren die Wand gegenüber an. Sie kam sich so hilflos vor. Allein und verloren. Was wohl aus Jill geworden war?