Kapitel 13: Des Königs Entscheidung

Eomer hob seinen Blick von dem geliebten Gesicht um Thranduil stirnrunzelnd anzusehen.

"Was meint Ihr da..." plötzliches Verstehen ließ seine Züge entgleisen, entsetzt starrte er Thranduil an.

Dann fing er sich wieder.

"Die Eifersucht spricht aus Euch, Düsterwälder. Glorfindel hat jede Nacht in meinem Bett verbracht. Spart Euch Eure Verdächtigungen."

Eomers Gefährte blickte Thranduil entsetzt an.

"Was willst du damit sagen, Freund?" fragte er, kaum seinen Schrecken verbergen könnend.

In Elronds Miene spiegelte sich Resignation, Thranduil würde sagen, was er zu sagen hatte.

"Ganz einfach, Glorfindel. Deine Kinder - und es sind zweie, um dies auch gleich zu offenbaren, sind elbischen Blutes. Oder zumindest mehr als nur Halbelben. Wir könnten sie sonst nicht wahrnehmen. Eomer kann nicht der Vater sein, er ist ein Mensch. Der Vater ist elbischen Blutes. Ich denke, es würde uns alle hier brennend interessieren, wessen Kinder du auf den Thron von Rohan setzen möchtest."

Es war eisige Stille im Beratungszimmer.

Das einzige Geräusch war Eomers mühsames Atemholen und dann ein winziger Laut des Schmerzes, der von Glorfindels Lippen kam. Eomer erwachte aus seiner Erstarrung und merkte, dass er die Hand seines Geliebten, die er vorher sanft gehalten hatte, mit eisernem Griff zusammengepresst hatte. Er schaute auf die verbundenen Hände und zog dann ruckartig seine Hand zurück, als hätte er ein giftiges Insekt berührt.

Er atmete tief ein, rauh, fast hörte es sich wie ein trockenes unterdrücktes Schluchzen an.

Dann erhob er sich und trat, ohne mit einem der Elben noch einmal Blickkontakt aufzunehmen, an ein Fenster.

Seine Stimme drang von dort leise herüber, als er plötzlich zu sprechen anfing.

"Ich weiß nicht, was Du vorhattest, ich weiß auch nicht, was deine Gründe waren... hierfür. Aber...", seine Stimme versagte kurz, dann fuhr er härter fort: " Ich werde Dich nicht der Burg verweisen, Du trägst neues Leben in Dir, was unschuldig ist, nichts für Deinen Verrat kann. Du darfst bleiben. Aber ich rate Dir, sorge dafür, dass ich Dich nicht sehe. Geh mir aus dem Weg."

Und ohne noch einmal aufzusehen, verließ Eomer das Zimmer.

Schon fast aus der Türe sagte er leise:

"Lord Elrond, richtet Eurem Schwiegersohn aus, ich nehme seinen Rat an. Ich bin mit jedem seiner Vorschläge einverstanden."