Sie ging zurück zu ihm, leichtfüßig und leise, nahm etwas Lembas mit und frisches Wasser, gesüßt mit Honig, dann weckte sie ihn und küsste ihn.
„Ich muss dir etwas erzählen, mein Liebster", sagte sie mit einem Lächeln, das Glorfindel dazu brachte, sie sofort wieder in seine Arme zu ziehen.
Doch sie löste sich von ihm und strich über seinen Bauch.
„Ich weiß, warum Elrond und Thranduil dich verdächtigten, einen anderen als Eomer in dein Bett gelassen zu haben. Ich weiß, wer der Vater deiner Kinder ist. Ich weiß alles. Und es ist zu grotesk, um wahr zu sein, doch es ist wahr."
Glorfindel nahm einen Schluck Wasser und sah sie dann überrascht an. „Dann sag es mir, meine Königin. Denn so verdächtigt worden zu sein hat mich mehr als gekränkt, wie du weißt. Ich möchte, dass mein Ruf wieder hergestellt wird und meine Kinder nicht als Bastarde zur Welt kommen. Ich war Eomer treu. Ich habe keinem anderen angehört als ihm... und dir, letzte Nacht." Glorfindel zwinkerte und strich eine hellblonde Strähne aus Galadriels Gesicht.
„Dann höre. Ich sah in den Spiegel. Und ich sah dich und Eomer. Und niemand anderen. Eomer ist der Vater deiner Kinder, ich zweifle keinen Moment daran. Doch warum sind die Kinder dann mehr als halbelbischen Blutes?"
Galadriel lächelte und fuhr dann fort: „Weil dein König elbisches Blut in sich hat. Sein Großvater, Eomunds Vater, war ein uneheliches Kind, was aber nie herausgefunden war. Seine Mutter hatte sich mit einem Elbenfürsten eingelassen, der sie verführte und ihr ein Kind zeugte, und dieses Kind war Eomunds Vater. Eomer ist zu einem Achtel elbisch. Das heißt, er wird sehr lange leben. Und seine Kinder mit dir sind mehr als halbelbisch. Sie werden mehr Elben sein als Menschen. Nur... wer war Eomunds Großvater...? Möchtest du das wissen?" Sie zwinkerte.
Glorfindel grinste. Er hatte so eine Vermutung und er sprach sie aus.
„Celeborn."
Galadriel nickte. „Ganz richtig. Mein Ehemann ist der Urgroßvater deines Gefährten. Somit bin ich über die Ehe mit Celeborn auch verwandt mit deinen Kindern."
„Aber Eomer wird mir nie glauben..." seufzte Glorfindel und lehnte sich zurück, eine Hand auf seinem Bauch, in dem die Kinder sich bereits begannen leicht zu bewegen.
Galadriel schüttelte den Kopf. „Natürlich wird er das. Er ist bereits unterwegs nach Lorien. In wenigen Tagen wird er hier ankommen. Wenn du möchtest, lasse ich ihn in den Spiegel sehen. Alles wird gut, Glorfindel. Du wirst sehen."
