Ha, das 100. Review, M 9, du warst es! Das hätte ich nie gedacht, dass sich das so ausweitet, dass es schlussendlich 100 Reviews braucht, bis es fertig ist. Das letzte Kapitel der Geburt..... drückt die Daumen!
Shelley, lustig, mir hat es für deine Reviews auch keine Mail geschickt, spielt uns einen Streich? Schön, dass du auch noch mitliest – und schade, dass du Eomer hier nicht magst, er ist doch so sweet.... und gar nicht unbeholfen, wie wir gleich sehen werden. Und du wirst ihn auch noch lieben, wenn die Kinder erst mal anfangen zu wachsen.... es wird nämlich weitergehen hier! Wir haben alles schon geplant.
Ans Licht der Welt Teil 3
Eine weitere Welle des Schmerzes fuhr durch Glorfindel und er konnte seine Kinder drängen spüren, sie wollten heraus aus ihm, sie wollten ihr eigenes Leben beginnen.
„Eomer, egal, wie, HOL SIE HIER RAUS!" keuchte der Noldo und presste seine Hände auf seinen mittlerweile steinharten, gewölbten Bauch.
Eomer beschloss die Sache nicht sofort in seine Hand zu nehmen, sondern zuvor doch noch einen Arzt zu konsultieren. Er verschwieg Glorfindel, dass es sich hierbei um einen Arzt handelte, der ebenso wie er selbst Erfahrung hatte in der Schnittgeburt bei Pferden, denn einen anderen Ausweg sah er nicht, also verließ er den bebenden Elben und kam wieder mit dem besorgt aussehenden Rohirrim, der seine Tasche mit den notwendigen Geräten mitgebracht hatte.
„Lasst ihn mich noch einmal untersuchen, König... vielleicht hat sich die Natur der Elben etwas dabei gedacht, ich meine... er hat ja auch empfangen, was... sagen wir einem Wunder gleich kommt.... vielleicht...."
Eomer sah fragend zu Glorfindel, der nur verzweifelt nickte und die Untersuchung über sich ergehen ließ, die ergebnislos verlief. Der Arzt schüttelte den Kopf.
„Es ist wie Ihr sagt, Eomer, König... wir werden schneiden müssen... Zwillinge, eindeutig, und-..."
Eomer ließ den Arzt nicht ausreden, nahm ihm die Bestecke aus der Hand und verabschiedete ihn rasch.
Dann kehrte er zu dem mittlerweile atemlosen Elben zurück, strich ihm die nassen Haare aus der Stirn und sprach leise auf ihn ein.
„Wir schaffen das alleine, mein Liebster... lass es mich tun, ich weiß, was ich zu tun habe, du schaffst das, mein Starker..." Eomer biss sich auf die Zunge, ihm war bewusst, er sprach mit den gleichen Worten zu Glorfindel wie zu seinen Stuten, aber ihm fiel nichts anderes ein in diesen Momenten, also verstummte er und sah seinen keuchenden Geliebten noch einmal zärtlich an. „Für uns beide, Liebster, für uns beide... für uns vier...." ergänzte er dann und gab dem Elben einen zärtlichen Kuss.
„Möchtest du... ich meine... etwas, wo du drauf beißen kannst....? Oder...."
Glorfindel schüttelte den Kopf. „Mach endlich, Eomer, mach endlich, hol sie RAUS! Und hol endlich die verdammte Schatulle!!!"
Eomer spürte, wie er zu schwitzen anfing, er holte die Holzkiste Galadriels, in der er drei Dinge fand: ein weißes Pulver in einer zarten Glasviole, auf der elbische Buchstaben standen, haarfeines Garn und eine unglaublich feine Nadel aus Mithril.
„Was steht da drauf?" fragte er Glorfindel, der die Viole nahm und ohne sie Eomer zurückzugeben öffnete und das Pulver schluckte.
„Schon gut..." murmelte er.
Eomer zog sein Hemd aus, wusch sich gründlich und hielt dann einen sehr scharfen Dolch in eine Flamme.
Glorfindel bemühte sich nicht daran zu denken, was auf ihn zukam, er richtete seinen Blick in die Zukunft und er sah... sie.... zwei blonde Kinder, auf einer Wiese, und er sah Eomer, und die Kinder liefen glücklich von einem zum anderen, und –
Ein unglaublicher Schmerz durchzuckte Glorfindel, als Eomer sein Messer auf die gespannte Bauchdecke ansetzte und den Schnitt tat. Doch dann spürte er nichts mehr, weißes Licht nahm ihn in die Arme und er dankte Galadriel im Innersten für ihre Voraussicht. Das Pulver wirkte.
Eomer zögerte nicht, er fuhr mit seinem Dolch sofort in voller Länge über den Unterleib des Elben, um ihm längere Qualen zu ersparen, und Glorfindel sah Blut... es spritzte nicht, sondern es war ein langer, roter Streifen, der immer breiter wurde.
Der Elb betrachtete alles mit gewissem Interesse, nun, da die Schmerzen nicht mehr vorhanden waren.
Eomer nahm ein sauberes Tuch und tupfte den Schnitt ab, dann biss er die Zähne zusammen und griff mit beiden Händen in Glorfindels eröffneten Leib, grub sich vorsichtig mit seinen Fingern vor und Unbegreifliches geschah – er kehrte nicht mit leeren Händen zurück, sondern etwas Winziges war in ihnen, und Eomer nabelte gekonnt und schnell ab und legte das kleine Kind in Glorfindels rechten Arm, dann tauchte er noch einmal herab und holte auch das zweite Kind, das er in den linken Arm des Elben legte, der gefangen war von diesem Wunder.
Mit wenigen geschickten Stichen mit Galadriels Nadel und dem elbischen Faden war der Elb wieder genäht und das Blut mit Kräutern aus Glorfindels eigener Apotheke gestillt und Eomer starrte auf den Anblick, der sich ihm bot....
Sein geliebter Elb mit einem Schnitt quer über den Bauch, den er eben erst genäht hatte, links und rechts ein Kind im Arm, und die beiden Kinder schrieen....
Und Glorfindel lächelte.
„Sie brauchen etwas zu essen, Liebster..." flüsterte er schwach und dann küsste er die beiden Kleinen und murmelte ihnen elbische Worte in die kleinen, leicht spitzen Ohren.
„Und sie müssen gewaschen werden", ergänzte Eomer, der versuchte sich zu fangen, denn er war kurz davor einfach umzufallen und in Ohnmacht zu sinken.
Rasch ließ er nach einer Amme schicken und legte sich einfach zu Glorfindel und den Kindern in das Bett dazu, umarmte den Elben und zog ein leichtes Laken über sie.
„Du ahnst nicht, wie glücklich du mich damit gemacht hast, mein Herz..." flüsterte der König und sah von einem zum anderen.
Ein Mädchen und ein Junge.
Beide so perfekt... und beide eindeutig elbischen Blutes. Sie würden ewig leben.
Eomer küsste Glorfindel und dann erschien die Amme und nahm sich der beiden Kinder und Glorfindel an.
Sie sprach nichts, denn was hier vor sich gegangen war, war etwas, das sie nicht verstand. Männer – und Glorfindel war ein Mann – bekamen keine Kinder. Irgendein Zauber war hier vonstatten gegangen und die Frau beschloss, dem nicht weiter auf den Grund zu gehen, sondern sich um die drei Elben zu kümmern, während Eomer sich entkleidete und ein Bad nahm.
