Erste Begegnung
„Wir haben auch gute Neuigkeiten erfahren", erzählte Aerid, ihr Vater. „Der Truchseß persönlich hat Geschmack an meinem Mandelkuchen gefunden und möchte ihn von nun an jeden Donnerstag zum Frühstück essen. Das heißt, du darfst den Kuchen morgen früh bei Sonnenaufgang hinauf zum Palast bringen".
„Was, ich darf das?", fragte Aylin mit weit aufgerissenen Augen. Sie hüpfte vor Freude herum und lachte.
In der Nacht konnte sie kaum schlafen. Vielleicht würde sie morgen Faramir wieder sehen und vielleicht würde er sogar ein paar Worte mit ihr wechseln. Nach Mitternacht schlief sie dann doch endlich an. Zum Glück weckte sie ihre Mutter. „Steh' auf, mein Kind, die Sonne geht auf!" Aylin sprang fröhlich aus dem Bett und zog sich rasch an. Lächelnd marschierte sie steile Straße zum Palast hinauf. Die ganze Zeit dachte sie an ihren angebeteten Faramir.
Faramir hatte in dieser Nacht auch schlecht geschlafen. Das gemeinsame Essen mit seinem Vater und Boromir war längst nicht so zwanglos verlaufen, wie Boromir das versprochen hatte. Schnell hatte Denethor wieder begonnen, an Faramir herumzumäkeln. Faramir hatte sich nur erlaubt zu fragen, ob er die Bibliothek von Minas Tirith renovieren lassen dürfte. „Das ist also das Einzige, was dich tatsächlich interessiert", hatte Denethor erbost geantwortet. „Alte Bücher und halb zerfallene Schriftrollen! Diese Hirngespinste hat dir Mithrandir Gandalf in den Kopf gesetzt. Ich werde aber dafür sorgen, dass du keine Zeit mehr haben wirst, Schriften zu studieren. Du wirst so schnell wie möglich wieder in den Krieg ziehen und du wirst so lange fortbleiben, bis dein Hauptinteresse tatsächlich der Kriegsführung gilt".
„Es war nicht meine Absicht, dich zu erzürnen, Vater", hatte Faramir betroffen geantwortet. „Ja, ich weiß, dass du auch nie beabsichtigst, zu versagen", hatte Denethor dann mit beißendem Spott erwidert. „Aber du tust es trotzdem immer wieder".
Faramir war bei diesen Worten entgültig der Appetit vergangen. Trotzdem hatte er das Essen irgendwie hinuntergewürgt, während Boromir versucht hatte, den aufgebrachten Truchseß mit einem anderen Gesprächsthema abzulenken. Ruhelos hatte sich Faramir in der Nacht auf seinem Lager hin- und hergewälzt. Verzweifelt hatte er überlegt, wie er die Zuneigung seines Vaters endlich gewinnen könnte. Bei Sonnenaufgang stand er dann entgültig auf und fühlte sich wie gerädert.
Aylin trug stolz den großen Weidenkorb mit dem Kuchen vor sich her. Schließlich stand sie vor der Palastwache. „Wer bist du, Kleine?", fragte Beregond, der Hauptmann der Wache, streng. „Ich bin Aylin, die Tochter des Bäckers Aerid, und bringe den Mandelkuchen für den Truchseß", sagte sie mit zitternder Stimme. Beregond hob kurz das Leinentuch hoch, mit dem der Korb zugedeckt war und sah hinein. „Mmmh, das duftet ja sehr appetitlich", meinte er grinsend. „Also, du darfst durch, kleines Mädchen".
Aylin ging langsam in den Palast hinein. Sie war noch nie in so einem rießigen Gebäude gewesen. Man hatte ihr gesagt, dass sie den Kuchen in der Küche abgeben sollte. Plötzlich lief ihr ein Mann in einer dunklen Tunika entgegen. Fast wäre sie mit ihn zusammengestoßen. Es war gar nicht so einfach für eine zierliche Dreizehnjährige, so einen großen Korb vor sich her zu balancieren. „Vorsicht, Mädchen", sagte Faramir und ergriff den Korb. „Nicht fallenlassen, das ist der Kuchen für den Truchseß!", rief Aylin entsetzt. Dann erkannte sie Faramir, der in der einfachen Tunika doch ein wenig anders aussah als sonst. „Oh verzeiht, Lord Faramir, ich habe Euch gar nicht erkannt", stammelte sie einer Ohnmacht nahe. „Wie dumm von mir!"
Faramir musste lachen. „Und ich dachte, ich sei in Minas Tirith doch ziemlich bekannt". „ Ihr habt gestern in der Rüstung doch etwas anders ausgesehen", gestand Aylin und wurde knallrot. Wie konnte sie nur so etwas dämliches dem Heermeister von Gondor gegenüber äußern!
„Wir haben auch gute Neuigkeiten erfahren", erzählte Aerid, ihr Vater. „Der Truchseß persönlich hat Geschmack an meinem Mandelkuchen gefunden und möchte ihn von nun an jeden Donnerstag zum Frühstück essen. Das heißt, du darfst den Kuchen morgen früh bei Sonnenaufgang hinauf zum Palast bringen".
„Was, ich darf das?", fragte Aylin mit weit aufgerissenen Augen. Sie hüpfte vor Freude herum und lachte.
In der Nacht konnte sie kaum schlafen. Vielleicht würde sie morgen Faramir wieder sehen und vielleicht würde er sogar ein paar Worte mit ihr wechseln. Nach Mitternacht schlief sie dann doch endlich an. Zum Glück weckte sie ihre Mutter. „Steh' auf, mein Kind, die Sonne geht auf!" Aylin sprang fröhlich aus dem Bett und zog sich rasch an. Lächelnd marschierte sie steile Straße zum Palast hinauf. Die ganze Zeit dachte sie an ihren angebeteten Faramir.
Faramir hatte in dieser Nacht auch schlecht geschlafen. Das gemeinsame Essen mit seinem Vater und Boromir war längst nicht so zwanglos verlaufen, wie Boromir das versprochen hatte. Schnell hatte Denethor wieder begonnen, an Faramir herumzumäkeln. Faramir hatte sich nur erlaubt zu fragen, ob er die Bibliothek von Minas Tirith renovieren lassen dürfte. „Das ist also das Einzige, was dich tatsächlich interessiert", hatte Denethor erbost geantwortet. „Alte Bücher und halb zerfallene Schriftrollen! Diese Hirngespinste hat dir Mithrandir Gandalf in den Kopf gesetzt. Ich werde aber dafür sorgen, dass du keine Zeit mehr haben wirst, Schriften zu studieren. Du wirst so schnell wie möglich wieder in den Krieg ziehen und du wirst so lange fortbleiben, bis dein Hauptinteresse tatsächlich der Kriegsführung gilt".
„Es war nicht meine Absicht, dich zu erzürnen, Vater", hatte Faramir betroffen geantwortet. „Ja, ich weiß, dass du auch nie beabsichtigst, zu versagen", hatte Denethor dann mit beißendem Spott erwidert. „Aber du tust es trotzdem immer wieder".
Faramir war bei diesen Worten entgültig der Appetit vergangen. Trotzdem hatte er das Essen irgendwie hinuntergewürgt, während Boromir versucht hatte, den aufgebrachten Truchseß mit einem anderen Gesprächsthema abzulenken. Ruhelos hatte sich Faramir in der Nacht auf seinem Lager hin- und hergewälzt. Verzweifelt hatte er überlegt, wie er die Zuneigung seines Vaters endlich gewinnen könnte. Bei Sonnenaufgang stand er dann entgültig auf und fühlte sich wie gerädert.
Aylin trug stolz den großen Weidenkorb mit dem Kuchen vor sich her. Schließlich stand sie vor der Palastwache. „Wer bist du, Kleine?", fragte Beregond, der Hauptmann der Wache, streng. „Ich bin Aylin, die Tochter des Bäckers Aerid, und bringe den Mandelkuchen für den Truchseß", sagte sie mit zitternder Stimme. Beregond hob kurz das Leinentuch hoch, mit dem der Korb zugedeckt war und sah hinein. „Mmmh, das duftet ja sehr appetitlich", meinte er grinsend. „Also, du darfst durch, kleines Mädchen".
Aylin ging langsam in den Palast hinein. Sie war noch nie in so einem rießigen Gebäude gewesen. Man hatte ihr gesagt, dass sie den Kuchen in der Küche abgeben sollte. Plötzlich lief ihr ein Mann in einer dunklen Tunika entgegen. Fast wäre sie mit ihn zusammengestoßen. Es war gar nicht so einfach für eine zierliche Dreizehnjährige, so einen großen Korb vor sich her zu balancieren. „Vorsicht, Mädchen", sagte Faramir und ergriff den Korb. „Nicht fallenlassen, das ist der Kuchen für den Truchseß!", rief Aylin entsetzt. Dann erkannte sie Faramir, der in der einfachen Tunika doch ein wenig anders aussah als sonst. „Oh verzeiht, Lord Faramir, ich habe Euch gar nicht erkannt", stammelte sie einer Ohnmacht nahe. „Wie dumm von mir!"
Faramir musste lachen. „Und ich dachte, ich sei in Minas Tirith doch ziemlich bekannt". „ Ihr habt gestern in der Rüstung doch etwas anders ausgesehen", gestand Aylin und wurde knallrot. Wie konnte sie nur so etwas dämliches dem Heermeister von Gondor gegenüber äußern!
