3. Schuljahr

Mit einem Ruck fuhr Remus aus dem Schlaf. Was hatte ihn geweckt? Sein Rücken schmerzte. Letzte Nacht bei seiner Verwandlung hatte er sich heftig an einer Tischkante gestoßen. Zuhause verbrachte er seine Vollmondnächte immer in einer Kammer im Keller des Hauses, indem sonst alte Möbel aufbewahrt wurden. Er sah auf seine Uhr. Es war 5 Uhr nachts Im ganzen Haus war es unheimlich still. Nur irgendwo knackste es leise und kurz danach hörte er das leise Getrappel einer Maus. Was hatte er geträumt? Irgendeinen totalen Stuss. Jetzt wo er darüber nachdachte, war er ganz froh dass er aufgewacht war. In seinem Traum war James tot gewesen, und Sirius im Gefängnis und Peter... was war es gewesen? War er auch gestorben? Er wollte lieber nicht mehr länger darüber nachdenken. Aber zum Glück war es ja nur ein Traum gewesen. Jedesmal nach seiner Verwandlung hatte er derartige Träume. Ständig starben seine Eltern, seine Schwester, seine Freunde. Wie er seine Freunde vermisste. -Fast einen Monat lang hatte er sie jetzt nicht mehr gesehen! Seit Sirius Geburtstag nicht mehr. Sirius Eltern waren zwar gar nicht begeistert gewesen, aber Sirius hatte sich nicht großartig darum gekümmert. Sirius konnte einem in Beziehung auf seine Eltern echt leid tun. Seine eigenen Eltern... Sie sahen immer so traurig und erschöpft aus. Na, kein Wunder, dachte er bitter. Seine 18 jährige Schwester war blind und hatte deswegen nicht nach Hogwarts gehen können. Bei ihm selber war das auch langezeit fraglich gewesen, dann jedoch war Dumbledore Schulleiter geworden und so konnte Remus trotz seiner „Andersartigkeit"zum Zauberer ausgebildet werden. Morgen würde sein drittes Schuljahr ausgebildet werden. Heute sollte er eigentlich mit seinem Vater zusammen seine Schulsachen in der Winkelgasse besorgen, aber im Augenblick fühlte er sich nicht besonders danach.

Als er später erneut wach wurde, fühlte er sich schon viel besser. Neben seinem bett standen seine Eltern und machten ziemlich besorgte Gesichter.

„Junge wir dachten schon du würdest überhaupt nicht mehr wach!" stöhnte seine Mutter erleichtert, als sie sah,. Das sich seine Augen geöffnet hatten. „Du hast 30 stunden geschlafen! Seit gestern Morgen! Du musst ja fürchterlichen Hunger haben."

Hatte er auch. Es war 12 Uhr mittags und höchste zeit für die Winkelgasse. Deswegen versprach sein Vater ihm, dass sie im tropfenden Kessel zu Mittag essen würden.

In der kleinen Kneipe war es wie immer voll, laut und rauchig. Trotzdem mochte Remus die Atmosphäre. Besonders heute am letzten Ferientag wimmelte es von Schülern. Sie hatten sich gerade hingesetzt, als zwei seiner Klassenkameradinnen aus Gryffindor, Svenja und Britta vorbeikamen. Auch sonst traf er viele Bekannte, nur von seinen Freunden konnte er den ganzen Tag nichts entdecken.

So freute er sich am nächsten Tag umso mehr sie endlich wiederzusehen. Er war kaum durch die Absperrung zum Gleis 9 ¾ geschritten, das kam ein kleinerer, aber stämmiger Junge auf ihn zugewuselt und fiel ihm um den Hals.

„Hallo Peter!"begrüßte Remus strahlend seinen Freund. Sind die andern auch schon da?"„James läd gerade seinen Koffer in den Zug, da vorne gleich das Abteil siehst du? Sirius hab ich noch nicht gesehen. Er sollte sich besser beeilen, es sind nur noch drei Minuten. Komm wir bringen deinen Koffer auch in den Zug."

Und So trugen die beiden den schweren Koffer gemeinsam zum Abteil und verstauten ihn. Dann begrüßte ihn James, der innerhalb der letzten Ferien ein ziemliches Stück gewachsen war, und dessen Haare ihm wilder denn je auf dem Kopf standen. James lehnte sich gerade aus dem Fenster, um zu sehen, wo der vierte im Bunde bliebe, da ging die Abteiltür erneut auf und ein sehr gutaussehender junge, schon in Hogwarts Uniform betrat das Abteil.

„Na endlich!"begrüßte ihn Peter und auch James warf seinem besten Freund erleichterte Blicke zu. Im nächsten Moment setzte sich der Zug in Bewegung. Alle winkten und ließen sich denn in die gemütlichen Sessel fallen.

Nun wandte sich Remus dem Zuletzt angekommenen zu. Sirius war der größte von ihnen, war über die Ferien sehr sonnegebräunt worden. Allerdings hatten sich Sirius Haare in etwas verwandelt, dass aussah, wie gegerbtes hundefell, sie standen im verfilzten drei bis fünf Zentimeter langen Büscheln auf seinem Kopf. Abgesehen davon sah er etwas abgespannt aus, aber seine Augen glänzten vor Vorfreude.

„So schlimm wie letztes mal?"fragte Remus mitfühlend.

„Schlimmer." Sirius stöhnte „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ein zehnjähriger soein Chaos anrichten kann. Und meine Mum! Nie ist sie heiser, es ist ein echtes Wunder. Sowie sie mich anschreit... An Regulus stört sie sich nie, auch wenn er das halbe haus verwüstet, er hatte gestern einen Wutanfall, weil er zu Hause bleiben muss und ich zur Schule darf. Mittlerweile glaubt er nämlich er sei was besseres als ich, weil er neulich angeblich Voldemort persönlich gesehen hat, und weil meine Eltern es ihm einreden und weil ich ihm eindeutig klargemacht habe, dass ich nicht beabsichtige innerhalb der nächsten Zeit Todesser zu werden."

„Wart ihr im Urlaub?"fragte Peter.

„Urlaub?" Sirius schnaubte verächtlich „wie kommst du denn darauf? Meine Mum könnte es nicht aushalten länger als einen Tag von ihrem noblen und überaus fürnehmen ‚Palast' getrennt zu sein."

„Er kommt darauf, weil du so anders aussiehst"antwortete Remus für den Kleineren.

„Achso... ne, ich war den ganzen Tag über draussen, weil ich es einfach nicht aushalten kann. Teilweise habe ich sogar draussen geschlafen. Dass mit den Haaren war Kreacher, unser Hauself. Regulus hat ihn beauftragt, damit ich ihm nicht mehr so ähnlich sehe."

Seine Freunde sahen ihn mitleidig an.

„Ach, lasst uns nicht mehr über die Ferien reden, es gibt soviel wichtigeres zu besprechen"Sirius grinste breit und Remus fand, dass er zu seiner braunen Haut ganz unglaublich weiße Zähne hatte, was bei den Mengen an Schokolade ziemlich seltsam erschien.

Nachdem der Wagen mit dem essen durch ihr Abteil gerollt war, erschien weitaus unliebsamerer Besuch. Malfoy, ein 6klässler und seine Gang betraten mit hämischen Grinsen das Abteil.

„Was ist denn mit deinen Haaren passiert?"fragte, Severus Snape der hinter den älteren hergelaufen kam.

„Verschwindet!" James stellte sich ihnen mutig in den Weg und zückte seinen Zauberstab. Sirius war nicht so schnell aus der Fassung zu bringen, sondern grinste nur. „Nun, ich wollte auffallen und habe versucht, die krankste frisur der Schule zu haben, aber ich hatte leider ganz vergessen wie deine aussehen, na ja, ich werde mich mit dem zweiten Platz zufrieden geben müssen. Malfoy ignorierte Sirius' Kommentar und erwiderte auf James Aufforderung: „Wieso, wir sind doch grade erst gekommen.?"

Sie waren in der Unterzahl. Eindeutig, es bestand nicht die geringste Chance, dass vier Drittklässler Irgendwas gegen einen ganzen Haufen Schüler größtenteils aus älteren Jahrgangsstufen ausrichten konnten.

„Na was haben wir denn hier?"grinste ein überheblich aussehender Fünftklässler mit schwarzem Stoppelhaar und griff in die nächste Tasche, die ein Stück aus dem Gepäcknetz heraushing. Als erstes zog er Ein paar Schuhe, dann einige Schulbücher hervor und verteilte sie auf dem Boden. „Hör auf damit!"rief Sirius und Remus, der bislang fassungslos zugesehen hatte, wie sie seine Tasche ausräumten zog mit wütendem Blick seinen Zauberstab. „Du willst uns doch nicht etwa drohen!2 höhnte Malfoy und ergriff einen kleinen grauen Karton, der auf dem Tisch stand. „was habt ihr hierdrinn?"einen neuen von euren albernen Scherzartikeln?"er schüttelte das Päckchen etwas. „Gib das her!"zischte James. „ach nein, ich glaub ich wird lieber ersteinmal hineingucken." Er nahm den Deckel vom Karton und hatte im nächsten Moment eine zehn cm große Spinne auf dem T-shirt und gab ärgerlich klingende Plopp-geräusche von sich. Als Maloy begriff was ihn da angesprungen hatte, blieb ihm die Luft weg. Er starrte wie angefroren auf das Tier, das jetzt in Richtung seines Kragens krabbelte. Erst im letzten Moment, bevor das Tier sein Gesicht erreicht hatte, schleuderte er sie von sich, danach wollte er so schnell wie möglich das Abteil verlasssen. Lea jedoch war auf Snapes kopf gelandet, der wie es schien nicht die geringste Angst vor der Spinne hatte sondern einfach mit der Hand griff und aus dem Fenster schleuderte.

James schirie laut auf. Die Spinne war sein ganzer stolz. Er hatte ihr über die Ferien sogar beigebracht krällchen zu geben, so dass sie jetzt jedes Mal wenn James sich ihr näherte das rechte Vorderbein anhob. Sirius und die anderen hatten zwar gelacht, waren aber dennoch beiendruckt gewesen. So ergriff James die einzige Möglichkeit, die ihm noch blieb seine Spinne wiederzubekommen: Die Notbremse. Quietschend kam der Hogwarts Express zum stehen. James sprang schnell aus dem Abteil und begann ein stück zurückzulaufen und dann im Gras nach seinem Haustier zusuchen. Die Slytherins eilten aus dem Abteil um nicht mit dem Halt in Verbindung gebracht zu werden und die drei Freunde entschlossen sich schließlich James zu helfen, aber kaum waren sie bei ihm angelangt, da hielt er auch schon triumpfierend die hand hoch. Die Leute, die inzwischen am Fenster standen um zu sehen was passiert war applaudierten, als Lea ihnen ‚zuwinkte' und die marauders stiegen hastig wieder in den Zug ein. „Das wird dieser Schniefelfus mir büssen!"verkündete James und streichelte seinem acht beinigen Liebling über den Kopf. Den Rest der Fahrt verbrachten sie damit, sich Rachepläne auszudenken, und als der Zu im Bahnhof von Hogsmeade einrollte hatten sie sich schon eine ganze Menge Sachen überlegt, mit denen sie Snapes Leben verschönern könnten.

„Sirius, kann ich dich mal kurz sprechen?"Andromeda, Sirius' ältere Cousine trat auf die Gruppe zu, die grade aus dem Zug stieg. „Aber klar, was gibt's denn?"„könnte etwas länger dauern" sagte das Mädchen statt einer Antwort. Also machten sich die andern allein auf den Weg zur nächsten pferdelosen Kutsche. Sobald sie in der großen Halle angelangt waren, kam Professor McGonagall auf sie zugelaufen und rief: „Potter, kommen sie mit mir!"Verdammt ging das jetzt schon wieder los? Konnte man nicht erst mal in ruhe ankommen bevor schon wieder die ersten Lehrergespräche sein mussten? James folgte ihr in ein kleines Büro, in dem er innerhalb der letzten zwei Jahre, wie es ihm vorkam fast so oft gewesen sein musste wie in ihrem Turmzimmer. Kaum hatte die Lehrerin die Tür hinter sich zugezogen, fing sie auch schon an: „Wie konnten sie die Notbremse ziehen? Der Hogwarts express hatte wegen ihnen zehn Minuten Verspätung!"das konnte nicht sein. So lange hatte das nie und nimmer gedauert, ausserdem war es ein Notfall gewesen! Genau das versuchte er auch zu erklären aber prof mcGonagall hörte ihm gar nicht richtig zu. „Hören sie, die Notbremse darf nie gezogen werden, auch nicht im notfall, dass ist einfach gegen die Vorschriften. Sie werden eine Strafarbeit erhalten. Morgen Abend melden sie sich bitte um 19 Uhr beim Hausmeister.

Das ging ja wirklich gut los. Gleich am ersten Tag Strafarbeiten. Und dann auch noch mit Filch. Niedergeschlagen trottete er zu den anderen zurück. Sirius war immer noch nicht wieder da.

Aber als die Erstklässler sich gerade in einer langen reihe aufstellten, um ausgewählt zu werden, kam Sirius in die Halle gestürzt. Laut fluchend setzte er sich zu den anderen und erntete dadurch missbilligende Blicke einiger Vertrauensschüler.

„Was hast du denn?"fragte James übberrascht, denn er fand, das wenn hier überhaupt einer Grund zum Fluchen hätte, das wohl er war. „Freu dich doch!"und er deutete auf Sirius' Kopf, der zwar immer noch ziemlich geschoren aussah, jedoch wenigstens nicht mehr so verfilzt war sondern Der Haarschnitt jetzt als gewollt durchgehen konnte. Mit dieser Frisur sah Sirius ihm ziemlich ähnlich, fand James. „Ich hab eine Strafarbeit bekommen! Gleich am ersten Tag!"beschwerte sich Sirius. „Und das nur, weil ich Schniefelfus vorgeschlagen hab auch was an seiner Frisur zu ändern, weil er mich vorhin so angeguckt hat, als wüsste er nicht, was ich bin." Remus blickte ihn argwöhnisch an: „Du hast es ihm nicht nur vorgeschlagen oder?"Sirius grinste unwillkürlich. Naja, ich hab zufällig eine von diesen Puderdosen auf seinen Kopf fallen gelassen, als er unter der Treppe hergeschlurft kam, auf der ich grad stand, aber es hätte ja auch aus Versehen passieren können, und ausserdem sieht es jetzt wirklich besser aus..."Alle drei anderen wandten sich zum Slytherin Tisch um, an dem ein ziemlich griesgrämiger snape mit mozart Frisur saß. Seine Haare waren weiß, gelockt und 4 Zoll länger, als sie es normalerweise waren. Snapes Gesicht war entgegen seiner üblichen Art ziemlich rot bis auf einige weißlich-grüne Flecken, die wie James vermutete auch von dem Puder kamen. „Doch, is schon ne Verbesserung."nickte James, und auch Peter fand:"Hey, die sehen gar nicht mehr fettig aus."Dennoch schien Sirius wieder in seine schlechte Laune zurückzufallen, und auch James, an seine Strafarbeit erinnert machte ein finsteres Gesicht.

„Na wenigstens dürft ihr eure Strafarbeit zusammen machen." munterte Remus die beiden auf. James guckte noch ein bisschen ungläubig, aber er schaffte es trotzdem angesichts von Snapes Frisur nicht länger miese Laune zu haben.

Am nächstem Morgen erwachte Peter von einem Lauten Knall und einem Schrei. Darauf ertönte das heisere Lachen von Remus. Erstaunt blickte er sich im Raum um. Anscheinend war Sirius auf James bett gesprungen um diesen zu wecken, jedenfalls war das Bett vollkommen zerstört; drei der Füße waren durchgebrochen, und der Vorhang hing nur noch am Kopfende in seiner Schiene und lag ansonsten direkt auf dem Bett. „Sirius, du Idiot!"ertönte James entsetzte Stimme irgendwo aus dem Haufen von Decken und Vorhang, „geh sofort runter von mir."Sirius, der selbst wohl auch ein wenig überrascht von den Folgen seiner Aktion war gehorchte sofort und begab sich ein wenig ruhiger als sonst in Richtung Duschen, um aus dem Raum zu sein, wenn James sich aus seinem Haufen gewühlt hatte. Remus hatte inzwischen einen Schluckauf vor lauter Lachen und auch Peter selbst musste sich ordentlich ausschütteln, nachdem er begriffen hatte, was da vor sich ging.

Nachdem James sein Bett mit einem einfachen Zauber wieder in Ordnung gebracht hatte, und sich angezogen hatte, begaben sich die drei zum Frühstück. Nachdem sie sich gerade hingesetzt hatten, tauchte auch Sirius auf, der sich vorsorglich gegenüber von James setzte, der ihn so nur böse anfunkeln konnte. „Warte nur! Gleich in der ersten Stunde werde ich-"was James würde erfuhren sich nicht mehr denn in diesem Moment kam ein Fünftklkässler auf die vier zu und drückte jedem einen Zettel in die Hand. „Stundenpläne" stellte Peter fest. „Welche neuen Fächer habt ihr eigentlich genommen? Ich habe Muggelkunde und Wahrsagen."„Oh Wahrsagen ist gleich in der ersten Stunde!"Auch James und Remus hatten das Fach belegt. „Wie, Sirius hat als -hicks- einziger kein Wahrsagen?" fragte Remus erstaunt. Sirius verzog angewiedert das Gesicht. „Wahrsagen ist doch der letzte Blödsinn!"„Meine Eltern sagen es kann sehr nützlich sein!"meinte Peter und auch Remus und James nickten. Sirius guckte etwas verunsichert, aber als er feststellte, dass er selber die erste Stunde frei hatte und dass er Aritmantik mit Remus zusammen, und Pflege magischer Geschöpfe mit James zusammen haben würde, war er wieder besser gelaunt und erklärte den anderen seine Cousine habe ihm von dem Fach abgeraten.

Nachdem sie sich von Sirius verabschiedet hatten machten sich Peter, James und Remus auf den weg zum Wahrsagen-Turm. Als sie dort ankamen war nur die Lehrerin schon da, eine Professor Bergami, die in ein dunkelgrünes Tüll gewand gehüllt war. „Die anderen haben sich verlaufen."Bemerkte sie, als die drei in einer der hinteren Reihen Platz nahmen.

Nach und nach füllte sich der Raum, und das erwartungsvolle Gewisper wurde immer lauter.

Als sie angewiesen wurden einander aus dem Kaffeesatz die Zukunft zu lesen, kam Julian, ein schüchterner Hufflepuff auf Peter zu und reichte ihm eine Tasse. Erkennen konnte Peter zwar noch nicht wirklich etwas in dem schwarzen gewirr aber Spass machte es ihm trotzdem. Zwischendurch kam die Lehrerin bei ihnen allen vorbei um zu sehen ob sie es richtig machten. „Ah, das sieht interessant aus!"sagte sie als sie Julian die Tasse aus der hand schnappte, in der dieser gerade herumstocherte. In zwei Wochen wirst du eine Überraschung erleben!"sagte sie zu Peter. Damit wandte sie sich wieder ab und ging zum nächsten Pärchen hinüber.

„Sirius hatte Recht!"befand James am Ende der Stunde. „kompletter Stuss dieses Fach. Sie hat mir erklärt das ich wohl chezophren bin und das mir übermorgen jemand erklären wird, das ich eingebildet bin, und jede Menge weiteren Blödsinn. Er warf Remus einen Blick zu. Remus war bleicher als sonst, offenbar hatte die Lehrerin zu ihm auch einiges zu sagen gehabt. Erst als sie sich mit Sirius vor dem Verwandlungsklassenzimmer trafen und dieser ihnen begeistert berichtete, das er den Geheimgang hinter Gregor dem Kriecher erforscht hatte und das dieser direkt zum See hinunter führte und in dem kleinen Bootsschuppen endete.

Am Abend machten sich James und Sirius um viertel vor sieben auf den Weg zu Filches Büro, um sich ihre Strafarbeiten geben zu lassen. „Hoffentlich nicht schon wieder schreiben!"stöhnte Sirius. „Mir tut jetzt noch die Hand weh, wenn ich ans letzte Mal denke." „Oh nein, heute dürft ihr mal eine richtige strafarbeit machen"Filch war unbemerkt aus seiner Tür getreten und wies die beiden an ihm zu folgen. Kurze Zeit später standen sie am Waldrand, und Filch klopfte an die Tür von Hagrids Hütte

„Nabend Jungs!"begrüßte Wildhüter sie dann, nachdem er auch Filch gegrüßt hatte, und dieser wieder in Richtung Schloss marschierte an ihm in den Wald zufolgen.Zwar hatten sich James und sirius schon öfters in den Wald geschlichen, jedoch waren sie noch nie in der Nacht dagewesen und auch am Tag war es gefährlich genug; das letzte Mal waren sie von einer einen meter großen Spinne bis an den waldrand gejagt worden und seitdem hatten sie sich nichtmehr hineingetraut. (andererseits war das auch noch nicht allzu lange her) Es war zwar noch nicht wirklich dunkel, jetzt im September, aber leicht zu dämmern begann es schon und die Dunkelheit setzte der Berge wegen schneller ein, als man dachte. Trotzdem traten die beiden ohne zu zögern hinter Hagrid in den Wald, nachdem sie ihre Zauberstäbe zum leuchten gebracht hatten. „Nur ein paar verirrte Clabberts heute, ich will dass ihr mir helft hier halt das mal."Er drückte Sirius eine Kiste in den Arm, die für ihn klein gewesen sein mochte für den eigentlich recht kräftigen Sirius jedoch so groß war, dass er sie kaum umschlingen konnte, so das James ihm schnell zu Hilfe kam. „Ich weiß auch nich, was mit denen los is, die Armen, wollten sich gerade in der peitschenden Weide einnisten. Hab se zum Glück noch grad entdeckt.

Als sie etwa eine Meile weit in den Wald gestapft waren, blieb Hagrid plötzlich stehen. Aus der Ferne klang etwas wie dumpfes Donnergrollen zu ihnen her.

„Das sind nur-"begann Hagrid „Die Zentauren, dass wissen wir!" beendete James den Satz für ihn. Das erste mal waren sie zwar mächtig erschrocken gewesen, aber mittlerweile klang das stampfen einer Zentauren Herde gerade so natürlich für sie wie das Geräusch wenn Peeves mal wieder einen Schrank direkt unter ihnen zertrümmerte. Hagrid nickte, offenbar beeindruckt und nahm ihnen den Kasten ab. Dann öffnete er ihn vorsichtig und ließ die Tierchen gegen den nächsten Baum hüpfen, wo sie zuerst schnüffelnd die Nasen hoben und dann begannen die nähre Umgebung zu erkunden. Sie schienen vollkommen unbekümmert, über den plötzlichen Ortswechsel. Hagrid dagegen, hob seine Armbrust, sobald die Clabberts den kasten verlassen hatten, und wies die Jungen darauf hin, ganz ganz ruhig zu sein, und ich Deckung zu gehen.

Sobald die beiden Tierchen im Geäst verschwunden waren, schubste der übergroße Mann seine mittlerweile völlig Verwirrten Gefährten hinter das nächste gebüsch, freilich keine Sekunde zu früh, denn im nächsten Moment sahen auch Sirius und James eine Gefahr: eine Gruppe von 7 Waldtrollen eilte über eine etwa 15 Meter entfernte Lichtung. Sobalt sie sich ein stück entfernt hatten, und sich Sirius gerade wieder aufrichten wollte, erschien eine weitere, diesmal 12 köpfige Gruppe Trolle, die hinter den ersten herzusein schien.

Kurze Zeit später hörten sie dumpfe Schläge und schreie durch den Abend hallen. „Wir versuch'n zu verschwin' „ raunte Hagrid ihnen zu. „Is zu gefährlich, sie könn'n im Kampf näher komm'" Aber auch so mussten sie sehr nah an den kämpfenden Trollen vorbei. Nun konnten sie sogar erkennen, dass es sich bei der zweiten Gruppe um Bergtrolle gehandelt hatte. Die Trolle waren zwar mit sich selbst beschäftigt genug, aber dennoch bemühten sie sich so leise wie möglich zu sein. Interessiert beobachteten die Jungen den Kampf, während sie vorbeischlichen. Die Waldtrolle schienen so gut wie besiegt, nur ein einziger stand noch aufrecht, während sich der Rest am Boden wand und noch immer schlugen ihre Gegner wild auf sie ein. „Können wir denn nichts tun?"fragte Sirius etwas besorgt. Aber hagrid schüttelte nur den kopf und zog sie weiter.

Sie hatten die kämpfenden kaum hinter sich gelassen, da ertönte plötzlich ein markerschütterndes Gebrüll und etwas stürzte hinter ihnen durch die Bäume. James brauchte nur eine halbe sekunde um zu realisieren was passiert war. Einer den Waldtrolle musste sich aufgerafft haben und geflohen sein. Jetzt stob er,(offenbar in ihre Richtung) hinter ihnen durch den Wald und hinter ihm ein ganzer Haufen Bergtrolle. Die drei Menschen begannen zu rennen.

Als sie schließlich erschöpft am Waldrand ankamen, war von den trollen bereits nichts mehr zu sehen, trotzdem saß ihnen der schreck noch in allen Gliedern.

„komm' erst mal mit rein" forderte Hagrid die beiden Schüler auf.

„Geraten die öfters aneinander?"fragte Sirius erstaunt, als sie sich erst mal eine Tasse Holundertee gönnten.

„Nah, normalerweise nie!"antwortete Hagrid, „Aber in letzter zeit passiern ne Menge komischer dinge im Wald."

„Äm, sagt mal Jungs, macht ihr dieses Jahr auch wieder so eine Party?"

Svenja war auf Sirius und Remus zugetreten, die sich gerade im Gemeinschaftsraum über ihre Arithmantik-Aufzeichnungen gebeugt hatten.

„Tja, warum nicht, was meinst du?"fragte Sirius.

„Weißt du noch, nach meinem Geburtstag wurde uns offiziell verboten ihrgendwelche speziellen Aktionen zu machen."Antwortete der Blonde.

„Ach nur wegen diesem Feuerwerk, da ham sie sich aber echt n bisschen angestellt."Erinnerte sich Svenja. „Haltet ihr euch dran?"

Die beiden Jungs grinsten sich an.

„Aber wir müssten es wirklich gut planen!"meinte Remus, der zwar nicht gern etwas gegen Vorschriften tat, aber für seine Freunde sogar Zaubereiminister belügen würde, „schließlich darf es entweder aus den anderen Häusern keiner mitbekommen, oder wir müssten da auch einige von einladen. Ich bin mir sicher, dass eine ganze Reihe ziemlich sauer wären, wenn wir ohne sie feiern würden."

Da ihnen aber kein Ort einfiel, an dem sie ca.100 Leute unterbringen könnten, ohne dass es ein Lehrer bemerken würde, entschieden sie sich doch dafür, wieder im Gemeinschaftsraum zu feiern. Im Nu waren Peter, und auch Britta, weil Svenja ganz wild darauf war an den Vorbereitungen teilzuhaben, informiert.

Damit es allerdings nich wieder genau das gleiche wäre, wie im letzten jahr, beschlossen sie dieses mal reinzufeiern, was extra-gut passte, weil James Geburtstag dieses jahr auf einen Samstag fallen würde.

Als sie James schließlich am Tag vor seinem Geburtstag davon erzählten, war er vollkommen aus dem Häuschen, und sie machten sich schon Vorwürfe, dass sie es ihm überhaupt vorzeitig erzählt hatten. James saß in keiner Stunde mehr ruhig, machte alles falsch und Verhexte zum Spass mindestens zwanzig Schüler in Chinesen. Die konnten dann nichts mehr verstehen, hatten gelbliche Haut malten seltsame Zeichen.

Am Abend war James' Spannung so ins unermessliche gestiegen, dass er beim betreten des Gemeinschaftsraums versehentlich eine der Girlanden in Flammen aufgehen ließ, was fast dazu geführt hätte, dass der ganze Raum abbrannte, doch Remus hatte geistesgegenwärtig die heruntersegelnde Girlande mit wasser aus seinem Zauberstab gelöscht.

Nach dieser Aktion schien sich James allmählich zu beruhigen, und so war das was an diesem Abend noch geschah nicht in seine schuhe zu schieben.

Es war etwa halb zwölf, da loderte das Kaminfeuer, vor dem sich ein kleiner Pulk um James gebildet hatte, Butterbier trank, Zauberkräcker aß und Wahrheit oder Pflicht spielte , auf.

Erschrocken blickten die meist Dritt- oder Viertklässler hinein. Das Feuer gab seltsame Geräusche von sich. Einige beugten sich näher zum Feuer, etwa um zu sehen ob dort jemand mit Flohpulver auftauchte, andere, ein wenig erschrocken, begannen abstand zu nehmen. Trotzdem zuckten sie alle zusammen, als ein fahlgraues, langes, dünnes Etwas sich plötzlich seinen Weg aus den Holzscheiten zu bahnen begann. Dem Geschöpf folgte ein zweites, und schon bald ein drittes, die schlangenähnlichen Wesen schienen eine ungeheure Hitze abzustrahlen und begannen sich in Richtung Schatten zu bewegen. Wie versteinert standen die Schüler da und starrten auf die rotäugigen Kreaturen, die sich da vor ihren Augen durch den Raum schlängelten.

„Das müssen Aschwinderinnen sein", murmelte Remus ohne seinen Blick von den Biestern abzuwenden. „Sie entstehen normalerweise nur dann in Feuern, wenn niemand im Raum ist."

„Das nützt uns nichts!"schrie Peter, etwas zu panisch. „Was tut man gegen sie?"

Jetzt blickten auch die anderen Schüler, die verstreut in Gruppen herumsaßen, hinüber.

„Einfrieren!" rief eine Zweitklässlerin mit roten Haaren und zückte ihren Zauberstab.

Die meisten anderen guckten nur ziemlich blöd, aber mittlerweile hatten auch James, Remus und einige andere ihre Zauberstäbe ergriffen, Peter wollte sich gerade hinter einem Sofa verstecken, als Britta ihn entnervt zurückriss, weil sie sehr wohl die roten Punkte gesehen hatte die unter dem Möbelstück hervorglimmten.

Einige Schüler rannten los, Hilfe zu holen, das rothaarige Mädchen, ging zielstrebig auf einen in einer Ecke stehenden Schrank zu, riß ihn auf und rief: „frigore"darauf ließ sie das Tierwesen mit einem Schwebezauber aus dem Schrank herausfliegen, doch sobalt es in gefrorenem zustand erneut mit Licht in Verbindung kann, zerfiel es zu Asche.

Nun, begannen auch andere schüler nach den verbleibenden Wesen zu suchen und so gelang es bald, sie ebenfalls zu zerstören.

Sie waren gerade dabei die Asche zu entfernen und auf den schreck ein Butterbier zu trinken, da kam Prof Mcgonagall hinein, im Schlepptau zwei Zweitklässler, die dreinguckten, als würden sie soeben die Heldentat des Jahrhunderts vollbringen. Die blicke jedoch, mit denen sie nun bedacht wurden ließen sie schnell ziemlich eingeschüchtert aussehen.

Natürlich erfasste die Lehrerin die Sachlage sofort. (was ja auch kein Wunder war, bei den Unmengen an Getränken, Knabbereien und Luftballons, die wie Seifenblasen durch den Raum waberten.

Da man einsah, dass es keine Chance gab sich vor einem Geständnis zu drücken, standen James und die übrigen Drittklässler auf (nachdem sie sich soeben erschöpft in die Sessel hatten fallen lassen) und berichteten ihr die ganzen Geschichte. Die Rumtreiber versuchten es zwar alles so aussehen zu lassen, als seien sie es allein gewesen, die diese Party initiiert hatten, aber die Mädchen waren so ehrlich, und gestanden freiwillig ihre Mitschuld. So bekamen sie alle drei Wochen Strafabreiten und die aus der zweiten, die übrigens (wer hätte das gedacht) Lily hieß bekam 20 Punkte für Gryffindor weil sie so geistesgegenwärtig gewesen war und den richtigen Spruch zur Bekämpfung der Wesen gekannt hatte.

In diesem Moment schlug die große Standuhr zwölf und die noch eben so wütend aussehende McGonagall ließ es sich nicht nehmen als erste zu gratulieren.

Am nächsten Morgen kamen für James noch viele Glückwünsche an. Von seinen Eltern hatte er eine Eule bekommen, die selbst das Geschenk war, seine Freunde bedachten ihn mit einem Set hochexplosiver Zaubertränke mit deren Hilfe er sofort einen Teil des Gemeinschaftsraums in die Luft gejagt hatte und jetzt Teile der Tapete und diverser Sessel unter der Decke schwebten. Sirius war absolut begeistert gewesen, hatte die teile mit einem Sammelzauber in der Luft zu einem Haufen vereinigt und schwebte gerade wie auf einer Wolke durch den Gemeinschaftsraum, als Peter(vom Frühstück kommend)durch das Portraitloch gestapft kam, dass irgendjemand offen gelassen hatte.

„In Ravenclaw waren auch welche!!"quiekte er aufgebracht.

Sofort wandten sich mehrere Leute zu ihm um, um genaueres zu hören. Peter, von soviel Aufmerksamkeit angenehm übberrascht, stotterte los: „Die McGonagall hatte gestern sofort alle andern- also die andern Lehrer, die sie so getroffen hat informiert, und da sind die Hauslehrer, also Flitwick und so, in ihre Häuser gegangen, und da waren dann in Ravenclaw auch welche."

Die anderen grinsten ausnahmsweise mal nicht über seine Ausdrucksweise, da ihnen die Situation zu ernst erschien.

„Warum mag das geschehen sein?"fragte ein Viert-klässler versonnen. Niemand wusste eine Antwort aber James flüsterte in Sirius' Ohr: „Das muss einfach was mit Voldemort zu tun haben."

Am nächsten Tag sollten sie mit ihrer Strafarbeit beginnen. Man trug ihnen auf den kleinen Bootsschoppen neu zu streichen und später auch den Steg in Hogsmeade, von dem die Erst-Klässler immer ihre Fahrt nach Hogwarts begannen. Das war noch halbwegs angenehm, fanden Sirius und James, die schon weitaus unangenehmere Arbeiten ohne Magie hatten erledigen müssen.

Peter jedoch stöhnte auf, als er den Bootsschuppen von innen sah : „ Das schaffen wir gar nicht in fünf Wochen!"

„Ach natürlich schaffen wir das!"machte James den anderen Mut, denn auch die Mädels blickten ziemlich bedröppelt drein, als sie die halb-verschimmelten wände sahen. „Erst mal muss der Schimmel hier raus."

Tatsächlich brauchten sie weniger als zwei Wochen um den Bootsschuppen komplett auf Schwung zu bringen. Nun, da sie auf die andere Seite des Sees mussten um dort weiter zu arbeiten musste filch sie hinüberrudern, was ihn sehr verdroß. Er schimpfte und meinte es sei Hagrids Aufgabe, doch dieser hatte zu allem übel gerade eine schlimme Erkältung.

„Ich wünschte ich hätte auch eine!"maulte Sirius „Mit Filch in einem Boot! Ich halts nich aus!"

„Ach stell dich nicht so an!"Remus machte sich gerade auf den Weg zur Peitschenden Weide und würde heute also nicht dabei sein.

Es wurde nicht halb so schlimm wie sie gedacht hatten. Beim Bootssteg fehlten einige Bretter aber die waren im Nu herbeigeholt und da Sie alle Stress mit den Hausaufgaben hatten, weil sie abends nun keine Zeit mehr dafür hatten arbeiteten sie noch weiter bis der Mond schon hoch am Himmel stand. Sie wollten sich gerade wieder ins Boot setzen, da hörten sie am Ufer ein Geräusch. Wenig später tauchte ein Maskierter auf. Darauf noch einer, und so wurden es mehr, bis fast das ganze Ufer voll stand. Schnell wollten sie ins boot springen, aber zu spät. Mit einem Wisch seines Zauberstabs ließ es einer der Maskierten auf den grund des Sees blubbern.

Die Schüler zogen zwar hoffnungslos, aber dennoch mutig ihre Zauberstäbe, während Mr Filch (vor Schreck? Zur Flucht?) hinter ihnen ins Wasser plumste, von wo aus ihn einer der Maskierten mit den Füßen voran emporschweben ließ, bis nur noch der Kopf unter Wasser war. Der Hausmeisterr wand sich um an Luft zu kommen, die Maskierten kamen derweil immer näher, schlossen den kreis enger.

In diesem Moment tauchte ein langer Fangarm aus dem wasser auf, umschloss die fünf Gryffindors und den, immer noch über dem wasser baumelnden Filch um sie sanft in die Luft zu heben. Die Maskierten am Ufer schrieen empört über diese Störung auf und beschossen den Arm mit Flüchen. Als sie sich gerade in der Mitte des Teiches befanden, brach der Arm und die getragenen fielen auf den schwarz daliegenden See zu. Doch noch bevor sie das wasser erreicht hatten, waren die schwarzen Gestalten da. Anscheinend hatten sie einen Gefrier- Zauber auf den See gelegt.

Doch anstatt auf die Oberfläche zu prallen, sanken James und die anderen durch die Oberfläche. Nicht wie in normales Wasser, eher wie in Sahne. War dies eine neue List der Todesser? Fragte er sich. Aber bevor er ganz in der Creme verschwunden war, sah er über sich einen großen roten Vogel, und er hörte eine Wundervolle Melodie. Dumbledores Phönix.

Sie waren gerettet.

Da bemerkte James, das Sirius, Svenja und Filch, offenbar von einem Sog erfasst, zur Seite weggezogen wurden. Doch fast noch im selben Moment bemerkte er, wie auch er selbst weggerissen wurde. Kurze Zeit später landeten sie, ziemlich schwindlich vom spiral-artigem sog und etwas aus der Puste vom langen Luftanhalten, aber sonst munter im Büro des Direktors. Die Mädchen sahen sich interessiert um, aber die Marauders hatten schon oft wegen Strafen herkommen müssen und kannten sich bestens aus.

Nachdem sie Dumbledore berichtet hatte was genau geschehen war, meinte dieser: „Ihr habt glück gehebt, das Voldemort selbst nicht dabei war, denn dann hättet ihr euch sicher nicht so gut geschlagen. Dennoch war diese Nacht mehr als Strafe genug, ihr dürft gehen, eure Rest-Strafarbeit wird gecancelt."

Am nächsten Morgen wollten sie nichts eiliger als Remus zu erzählen was alles geschehen war, doch man ließ sie nicht in den Krankenflügel. Mme Pomfrey war nicht dazu zu bewegen ihnen zu er was genau loswar, doch an ihrem besorgten blick und ihrer ihnen gegenüber trotz allem freundlichen Ausdrucksweise erkannten die drei, das mit dem vierten in ihrem Bunde etwas ganz und gar nicht in Ordnung zu sein schien.

Sie mussten sich allerdings bis zum nächsten morgen gedulden um zu Erfahren was es war.

Mme Pomfrey ließ sie für fünf minuten hinein und berichtete ihnen, Remus' rechtes Bein sei halb ab gewesen und sie habe den ganzen Tag gebraucht um es wieder anzusetzen. Während ihres kurzen Besuches schlief der Patient und deshalb konnten sie ihm nur ihre vielen Schokofrösche ans bett stellen, aber nicht mit ihm reden.

An diesem tag waren sie still. Keiner von ihnen bekam auch nur einen Punkt abgezogen wegen unruhe, das war in ihrer gesamten Schulzeit noch nie passiert.

„Er tut mir so entsetzlich leid!"flüsterte Peternach dem Vormittagsunterricht. Die anderen beiden konnten nur nicken. Nach Essen war ihnen allen nicht zumute, deshalb setzten sie sich in den Gemeinschaftsraum. Nachdem sie sich eine halbe stunde lang angeschiegen hatten brüllte Sirius plötzlich los: „WENN WIR DOCH NUR IRGENDWAS MACHEN KÖNNTEN UM IHM ZU HELFEN!!!"

„Ach Sirius, beruhige dich! Wir können nichts tun!"sagte James hilflos. „ Um ihn davon abzuhalten sich selbst zu zerstören, müssten wir schon dabei sein. Und du weißt ja, wenn Menschen in der Nähe sind, ist alles noch viel schlimmer."

„ABER IRGENDWAS MUSS MAN EINFACH TUN KÖNNEN!"

Peter sah ihn beunruhigt an, als befürchtete er Sirius könnte aus Solidarität anfangen sich selbst auch in Stücke zu reißen. „Du hast es doch gehört"( für Peter hatte alles, was James sagte letzten Wahrheitsgrad) „Wir müssten schon Tiere sein um bei seinen Verwandlungen nicht gleich gefressen zu werden."

Auf einmal begannen Sirius Augen zu leuchten. „Peter!"flüsterte er, dann schrie er los, lauter noch als zuvor: „DU BIST EIN GENIE!!!! Wir,-- wir werden Animagi!"stotterte er dann.

James starrte ihn an als wäre er verückt geworden und Peter blickete verwirrt, wenn gleich stolz auf sich drein.

„Sirius, überleg doch mal!"James redete, als spräche er mit einem vierjährigen. „Nein, fang nicht gleich wieder an zu schreien, aber man kann nicht einfach Animagus werden. Man muss eine ganze Menge Prüfungen machen und um die erst mal zu bestehen.... Es gibt nur sieben Animagi in England, sicherlich nicht ohne Grund."

„Ach, macht ihr doch was ihr wollt, ich jedenfalls werde es versuchen. Vielleicht finde ich ja in der Bibliothek etwas darüber."Mit diesen Worten erhob er sich.

Peter blickte scheu von einem zum anderen. Er hasste es wenn sich die beiden stritten. Er wusste dann nie, zu wem er halten sollte. Zum glück kam es ja auch nicht allzu oft vor. Schüchtern fragte er: „Was ist überhaupt an Animalus?"Sirius und James warfen sich einen halb-belustigten halb-angenervten blick zu, und damit war der Streit beendet..

Naja, wir können zumindest mal in der Bibliothek gucken gehen, was wir so darüber finden. Meinte James, und so machten sie sich zu dritt auf den Weg. Noch bevor die nächste Unterrichtsstunde anfing hatten sie 23 Bücher über Animagi gefunden, die sie hoch in ihren schlafsaal brachten und gleichmässig unter sich verteilten, um sie erst mal zu verstecken (schließlich sollte sich Remus nicht unnötige sorgen oder falsche Hoffnungen machen) und natürlich zu lesen und nach Informationen durchzukämmen.

Nachdem sie ihn am Abend noch einmal besucht hatten (Remus hatte sogar für einen winzigen Moment die Augen aufgemacht und Sirius angelächelt, der auf seiner Bettkante saß) machten sie sich über die Bücher her.

„Ach hier steht nur wie wahhnsinnig schwer es ist und welche tollen Zauberer es dennoch geschafft haben."Verärgert kickte James mit dem Fuß ein Buch in die nächste Ecke.

„Hier stehen immerhin die Namen von Zauberuniversitäten, auf denen man es lernen kann."Sagte Peter.

„Uninteressant" befand Sirius. Doch dann schien er sich zu besinnen. „Steht da noch irgendwas mehr? Bücherlisten der Schulen vielleicht?"

Peter beugte sich wieder über sein Buch. „Ja, gibt's hier auch."

Das war aber an diesem Abend auch das einzig interessante was sie fanden außer endlosen Listen zu Gefahren und Vorteilen des Animagitums und vielen Bildern von Verwandlungen (unter anderem eines mit Prof McGonagall die sich von einer Hexe in eine Katze und wieder zurück verwandelte)

„Mist das wir nicht wie Remus sind!"schimpfte Sirius irgendwann. „ich wette sie hat schon öfters was darüber gesagt. Wenn wir immer aufgepasst hätten wären wir jetzt schon ein erhebliches Stück weiter."

Als Remus von ihrem Abenteuer auf dem See hörte, war er sehr erschrocken. (was alles hätte passieren können!) um so glücklicher war er, zu hören, dass die strafarbeit abgesagt worden war.

Die anderen besuchten ihn sooft sie konnten, und brachten ihm eine Menge Fressalien und, auf seinen Wunsch hin die Hausaufgaben, denn er meinte er würde sonst niewieder aufholen.

Da Remus erst eine Woche später wieder aus dem Krankenflügel entlassen werden konnte, hatten die drei noch Zeit genug in alle Bücher hineinzuschauen. Ausserdem fragten sie Prof mcGonagall wie sie darauf gekommen war Animagus zu werden. Die wunderte sich zwar über soviel Interesse, und auch darüber, das James und Sirius entgegen ihrer sonstigen Art die ganze Stunde lang aufgepasst hatten, war aber natürlich ausgesprochen angetan und erklärte ihnen, das sie in zwei Monaten anfangen würden Animagi im Unterricht zu besprechen, und dass sie dann einen ganz ausführlichen Bericht geben würde.

Nach Verwandlung hatten James und Peter an diesem tag Wahrsagen. „Mal schaun, was sie heute wieder von sich gibt!"meinte James resigniert. Peter dagegen mochte Wahrsagen inzwischen. Es war das einzige Fach, in dem James und Remus nicht besser waren als er. Ausserdem hatte eine der Vorhersagen, die Prof Bergami ihm gemacht hatte sogar gestimmt. Es war zwar nur über die Genesung seiner minimalen Erkältung gewesen, aber immerhin.

Sirius beschloss in der Zwischenzeit noch mal nach Remus schauen zu gehen. Dieser schlief zwar die ganze Zeit, aber das hinderte seinen Freund nicht, trotzdem an seinem Bett zu sitzen und seinen Freund zu betrachten. Mittlerweile sah er schon wieder halbwegs erholt aus, fand Sirius. Er wusste nicht wieso, aber plötzlich spürte Sirius den Drang dem Schlafenden die haare aus dem Gesicht zu streichen.

Als Remus wieder zu den anderen drei Rumtreibern in den Schlaafsaal ziehen durfte, war er überglücklich. Zwar musste er vorerst noch im Bett bleiben, aber die letzten Tage im Krankenflügel waren enorm langweilig gewesen. Um ihn gleich zu unterhalten, beschloss James kurzerhand noch die beiden Mädels dazu einzuladen. Keine allzu gute Idee, fand Remus, denn die beiden wollten absolut Wahrheit oder Pflicht spielen, was seiner Meinung nach zu den schrecklichsten dingen gehörte, die es gab. Vorerst war aber Britta selbst dran.

„Wahrheit"

„Was denkst du, wer von Sirius und James wird als erster ne Freundin haben?"fragte ihre Freundin.

„Hm, also, ich weiß nich. Sirius sieht etwas besser aus, aber James ist im Quiddich-team, es wundert mich bei beiden, dass sie noch keine haben..."

So ging das Spiel weiter, Remus fand es ziemlich ätzend, zum Glück dauerte es allerdings nicht zu lange, da James und Svenja gegen neun Uhr aussteigen mussten, da sie für eine Pflicht etwas länger brauchten, als nötig gewesen wäre, und sich damit auch die erste Frage von selbst geklärt hatte.

Um ehrlich zu sein, war Sirius selber etwas entsetzt, dass James eine Freundin hatte, er selber aber nicht. Gedankenverloren schlenderte er am nächsten Morgen runter zum frühstück und knallte mit seiner Cousine, Andromeda zusammen.

„Oh, sorry Andie, hab dich gar nicht gesehen."

Doch die schien ihn gar nicht wirklich zu bemerken. Das lag wahrscheinlich daran, das ein Ravenclaw namens Ted gerade um die Ecke kam. Sirius grinste in sich hinein, als die beiden hand in Hand in Richtung große Halle verschwanden. Das konnte ja lustig werden.

Er sollte Recht behalten. Sobald das Päärchen eintrat (Sirius hatte eine Abkürzung genommen) ging am Slytherintisch ein unfreundliches Gemurmel los.

„Meine eigene Schwester!"kreischte Bellatrix angeekelt. „Mit einem Schlammblut!"

Aber bald hatten die Slytherins ganz andere Sorgen, denn ihr erstes Quiddich- Saison spiel gegen die Gryffindors ging 420:10 aus, eine derartige Niederlage hatte Slytherin noch nie verkraften müssen, und die Gryffindors hatten den zweiten Saisonsieg in Folge schon fast sicher. Sirius und Remus organisierten für alle einen Haufen Süßigkeiten und jede menge Butterbier aus Hogsmeade James wurde gefeiert und konnte nicht mit) und nicht einmal die Lehrer konnten das wild gewordene haus abhalten die ganze nacht durchzufeiern.